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  • 12.10.2024 – Kleine Apotheken vor dem Aus
    12.10.2024 – Kleine Apotheken vor dem Aus
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Kleine Apotheken vor dem Aus

 

Warum immer mehr Betriebe unverkäuflich werden und was das für die Gesundheitsversorgung bedeutet

Viele kleine Apotheken in Deutschland stehen vor einem großen Problem: Sie finden keine Nachfolger und werden zunehmend unverkäuflich. Gründe dafür sind der zunehmende Wettbewerbsdruck durch Versandapotheken, die Digitalisierung und der Fachkräftemangel. Besonders in ländlichen Regionen droht die flächendeckende Versorgung zusammenzubrechen, wenn Apotheken schließen müssen. Ohne staatliche Unterstützung und innovative Lösungsansätze droht ein wichtiger Pfeiler des deutschen Gesundheitssystems wegzubrechen. Was bedeutet das für Apothekenbetreiber und die Versorgung der Patienten?


In den letzten Jahren hat sich die Situation für kleine Apotheken in Deutschland dramatisch verschärft. Immer häufiger stehen die Betreiber dieser Betriebe vor einem scheinbar unlösbaren Problem: Sie finden keine Nachfolger, die bereit wären, den Betrieb zu übernehmen. Das hat weitreichende Konsequenzen, denn ohne einen Käufer droht vielen dieser Apotheken die Schließung. Besonders betroffen sind Apotheken in ländlichen Regionen, wo der Rückgang der Bevölkerung und die mangelnde wirtschaftliche Perspektive das Überleben erschweren. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig und betreffen strukturelle, wirtschaftliche und regulatorische Veränderungen im Gesundheitswesen.

Der demografische Wandel spielt eine zentrale Rolle bei der Unverkäuflichkeit kleiner Apotheken. Viele Apotheker, die in den 1970er und 1980er Jahren ihre Betriebe gegründet haben, stehen nun vor dem Ruhestand. Doch die Suche nach einem geeigneten Nachfolger erweist sich als extrem schwierig. Junge Apotheker, die gerade ins Berufsleben einsteigen, scheuen das Risiko, einen kleinen Betrieb zu übernehmen. Sie sehen sich mit einem hohen finanziellen Risiko konfrontiert und haben oft Bedenken, dass eine kleine Apotheke in der heutigen, von Konkurrenz und Digitalisierung geprägten Zeit wirtschaftlich überlebensfähig bleibt. Diese Sorgen sind nicht unbegründet: Viele kleine Apotheken kämpfen seit Jahren mit stagnierenden Umsätzen und steigenden Betriebskosten.

Ein wesentlicher Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten kleiner Apotheken ist die zunehmende Konkurrenz durch große Apothekenketten und Versandhändler. Online-Apotheken bieten oftmals niedrigere Preise und bequeme Bestellmöglichkeiten, die vor allem für jüngere Kunden attraktiv sind. Zudem profitieren sie von Skaleneffekten und einem deutlich höheren Umsatzvolumen, was es ihnen ermöglicht, in digitale Infrastruktur zu investieren und ihren Kunden einen umfassenden Service zu bieten. Kleine Apotheken haben es schwer, hier mitzuhalten. Sie verfügen in der Regel nicht über die finanziellen Ressourcen, um mit der Geschwindigkeit der technologischen Entwicklungen Schritt zu halten.

Ein weiteres Problem stellt der Fachkräftemangel dar. Apotheken, die in strukturschwachen Regionen angesiedelt sind, haben oft Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Dies führt dazu, dass sie ihre Dienstleistungen nicht in dem Umfang anbieten können, wie es größere Apotheken tun. Für potenzielle Käufer stellt dies ein erhebliches Risiko dar, denn ein Betrieb ohne ausreichendes Personal ist kaum langfristig tragfähig.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat die Situation zusätzlich verschärft. Die Einführung des E-Rezepts und die wachsende Bedeutung digitaler Gesundheitsplattformen erfordern von Apotheken eine Modernisierung ihrer Abläufe und Technologien. Apotheken, die nicht in digitale Infrastruktur investieren, verlieren zunehmend den Anschluss. Dabei ist die Digitalisierung nicht nur ein technisches Thema, sondern auch eine Frage der Kundenerwartungen. Patienten erwarten heute, dass sie ihre Rezepte online einlösen und digitale Beratung in Anspruch nehmen können. Apotheken, die diese Erwartungen nicht erfüllen, geraten schnell ins Hintertreffen. Doch viele kleine Apotheken verfügen schlichtweg nicht über die Mittel, um diese Investitionen zu tätigen. Ohne finanzielle Unterstützung droht ihnen der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit – und damit auch die Unverkäuflichkeit.

Doch auch die regulatorischen Rahmenbedingungen machen es kleinen Apotheken schwer. Die Bürokratie im Gesundheitswesen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Neue gesetzliche Vorschriften, insbesondere im Bereich der Arzneimittelsicherheit und der Dokumentationspflichten, führen zu einem erheblichen Mehraufwand. Apothekenbetreiber müssen immer mehr Zeit und Ressourcen in administrative Tätigkeiten investieren, was zulasten der eigentlichen Patientenversorgung geht. Dies erschwert nicht nur den laufenden Betrieb, sondern schreckt auch potenzielle Nachfolger ab.

Für Apothekenbetreiber, die in den nächsten Jahren ihre Betriebe verkaufen wollen, ist es deshalb entscheidend, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um ihren Betrieb attraktiv zu halten. Investitionen in neue Dienstleistungen, die Erschließung neuer Geschäftsfelder und die Kooperation mit anderen Apotheken könnten helfen, den Wert des Betriebs zu steigern. Besonders wichtig ist es, den Anschluss an die Digitalisierung nicht zu verlieren. Auch wenn dies finanzielle Mittel erfordert, kann die Modernisierung der Betriebsabläufe langfristig die Überlebensfähigkeit der Apotheke sichern.

Die Politik ist ebenfalls gefordert, Lösungen für die Krise kleiner Apotheken zu finden. Ohne staatliche Unterstützung droht vielen Betrieben die Schließung, was insbesondere in ländlichen Regionen fatale Folgen hätte. Denn dort sind Apotheken oft die letzte verbliebene Anlaufstelle für Patienten, die dringend auf eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung angewiesen sind. Eine Reform der Apothekenvergütung, finanzielle Anreize für Investitionen in die Digitalisierung und die Reduzierung bürokratischer Hürden könnten helfen, den Apothekenmarkt wieder zu stabilisieren.

 

Kommentar: Kleine Apotheken – Ein Rückgrat des Gesundheitssystems am Rand des Abgrunds

Die drohende Schließung kleiner Apotheken ist ein Problem, das viel zu lange unterschätzt wurde. Es ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein soziales und gesundheitspolitisches. Kleine Apotheken sind mehr als nur Verkaufsstellen für Medikamente – sie sind ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung, insbesondere in ländlichen Regionen. Wenn diese Apotheken verschwinden, wird nicht nur die Versorgungssicherheit gefährdet, sondern auch der soziale Zusammenhalt in vielen Gemeinden. Apotheken sind oft der erste Anlaufpunkt für Patienten, die eine schnelle und kompetente Beratung benötigen. Sie übernehmen Aufgaben, die weit über die reine Medikamentenabgabe hinausgehen: Sie beraten zu Wechselwirkungen, helfen bei der korrekten Anwendung von Arzneimitteln und bieten in Notfällen schnelle Hilfe.

Doch genau diese Apotheken sind es, die heute in ihrer Existenz bedroht sind. Der wachsende Einfluss von Online-Apotheken und großen Ketten hat das Geschäftsmodell der kleinen Apotheken untergraben. Der Wettbewerbsvorteil der persönlichen Beratung reicht heute oft nicht mehr aus, um Kunden zu binden, die immer häufiger den bequemeren und günstigeren Weg über das Internet wählen. Dabei wird oft übersehen, dass die Apotheke vor Ort eine viel wichtigere Rolle spielt als ein reiner Online-Versandhändler jemals einnehmen könnte.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bietet sie enorme Chancen, die Versorgung zu verbessern und Prozesse zu optimieren. Andererseits stellt sie kleine Apotheken vor große Herausforderungen. Ohne Investitionen in digitale Infrastruktur können diese Betriebe nicht überleben. Doch genau hier liegt das Problem: Kleine Apotheken verfügen in der Regel nicht über die finanziellen Mittel, um diese Investitionen zu stemmen. Ohne staatliche Unterstützung wird es ihnen nicht gelingen, den Anschluss an die Entwicklungen im Gesundheitswesen zu halten.

Auch der Fachkräftemangel trägt dazu bei, dass immer mehr kleine Apotheken in die Unverkäuflichkeit rutschen. Für potenzielle Käufer ist es kaum attraktiv, einen Betrieb zu übernehmen, der Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu finden. Apotheken, die in ländlichen Regionen angesiedelt sind, haben es besonders schwer, Fachkräfte anzuziehen. Der Mangel an Personal führt dazu, dass der Betrieb oft nur mit Mühe aufrechterhalten werden kann, was wiederum die Attraktivität für Nachfolger mindert.

Die Politik ist gefragt, endlich zu handeln. Es braucht umfassende Reformen, die kleinen Apotheken eine realistische Überlebenschance bieten. Eine Anpassung der Apothekenvergütung, die Reduzierung bürokratischer Hürden und finanzielle Anreize für Investitionen in digitale Technologien sind dringend erforderlich. Doch auch die Apothekenbetreiber selbst sind gefordert, neue Wege zu gehen. Wer sich heute nicht den Herausforderungen der Digitalisierung und des Wettbewerbs stellt, wird langfristig keine Chance haben, seinen Betrieb am Leben zu erhalten.

Die kleinen Apotheken sind das Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems. Ihr Verschwinden wäre ein Verlust, den sich Deutschland nicht leisten kann – weder wirtschaftlich noch gesellschaftlich. Es ist höchste Zeit, dass Politik, Apothekenverbände und Betreiber gemeinsam Lösungen finden, um dieses wichtige Element der Gesundheitsversorgung zu retten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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