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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Ein Apothekeninhaber aus Baden-Württemberg steht nach einem Abrechnungsfehler vor einem massiven finanziellen Verlust, da der fehlende Quittungsdatensatz die Erstattung teurer Medikamente verhindert. Währenddessen treibt das Unternehmen Scanacs die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran und plant, Apotheken die wöchentliche Direktabrechnung von E-Rezepten zu ermöglichen – doch die Krankenkassen scheinen noch nicht vollständig eingebunden zu sein. Derweil geraten Vor-Ort-Apotheken durch aggressive Werbung von Versandapotheken zunehmend unter Druck, die Kunden durch verlockende, aber oft irreführende Angebote verunsichern. Auf dem Deutschen Apothekertag sorgt ein Antrag zur Honorierung des Zuzahlungsinkassos für Gesprächsstoff, während der Bundestag darüber berät, wie Apotheken in die Notfallversorgung eingebunden werden sollen. Zudem stehen Apotheken verstärkt im Visier von Cyberangriffen, die zu Datenverlust und finanziellen Schäden führen können. Doch durch umfassende IT-Sicherheitsstrategien und den Abschluss einer Cyber-Versicherung lassen sich diese digitalen Risiken kontrollieren und minimieren.
Im Februar dieses Jahres machte ein Apothekeninhaber aus Baden-Württemberg eine bittere Erfahrung, die viele seiner Kollegen wohl nur zu gut nachvollziehen können. Im Rahmen der Versorgung eines Barmer-Versicherten übergab er mehrere Arzneimittel – darunter auch zwei sogenannte Hochpreiser. Hochpreisige Medikamente stellen für Apotheken häufig ein großes finanzielles Risiko dar, da die Vorfinanzierung solcher Präparate enorme Summen binden kann. Umso ärgerlicher ist es, wenn ein bürokratischer Fehler dazu führt, dass die Apotheke auf den Kosten sitzen bleibt. Genau dies ist in diesem Fall geschehen, denn aufgrund eines fehlenden Quittungsdatensatzes verweigert die Krankenkasse nun die Erstattung der Kosten. Der Apotheker sieht sich nun mit einem massiven finanziellen Verlust konfrontiert, der seine ohnehin angespannten Ressourcen weiter belastet. Dieser Vorfall ist symptomatisch für die strukturellen Probleme, mit denen viele Apotheken zu kämpfen haben. Es zeigt sich, dass selbst kleinste Fehler oder technische Probleme gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage einer Apotheke haben können, vor allem in einem Gesundheitssystem, in dem die Margen ohnehin knapp kalkuliert sind. Die zentrale Frage, die sich hier stellt, ist, wie solche Probleme in Zukunft vermieden werden können und welche Schutzmechanismen Apotheken zur Verfügung gestellt werden sollten, um solche Verluste zu minimieren.
Eine mögliche Lösung für dieses Problem könnte die Direktabrechnung von E-Rezepten sein, wie sie von Scanacs vorgeschlagen wird. Das Unternehmen plant, Apotheken eine wöchentliche Abrechnungsmöglichkeit für E-Rezepte anzubieten, was den Vorteil hätte, dass Apotheken schneller an ihr Geld kommen und das Risiko für Zahlungsausfälle oder bürokratische Verzögerungen verringert wird. Besonders interessant ist, dass diese Lösung in Zusammenarbeit mit der AOK entwickelt werden soll. Doch erstaunlicherweise scheint die AOK selbst nicht über dieses Projekt informiert zu sein. Dies wirft die Frage auf, wie gut solche Initiativen tatsächlich kommuniziert werden und ob eine mangelnde Abstimmung zwischen den beteiligten Akteuren am Ende die Umsetzung solcher vielversprechender Projekte gefährden könnte. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet zwar voran, doch es zeigt sich immer wieder, dass der Teufel im Detail steckt – insbesondere wenn es um die Zusammenarbeit von privaten Anbietern und großen Krankenkassen geht.
Neben diesen strukturellen Herausforderungen sehen sich Apotheken in Deutschland zunehmend einem wachsenden Wettbewerb mit Versandapotheken gegenüber. Ein aktuelles Beispiel aus einer lokalen Apotheke verdeutlicht, wie der Wettbewerb nicht nur auf ökonomischer Ebene, sondern auch auf psychologischer Ebene geführt wird. Eine ältere Kundin betrat den Verkaufsraum der Apotheke mit einem Flyer einer großen Versandapotheke in der Hand. Auf den ersten Blick schienen die beworbenen Rabatte und Sonderangebote äußerst attraktiv, und die Kundin war verständlicherweise verunsichert, ob sie bei ihrer lokalen Apotheke noch die besten Konditionen erhält. Der Apotheker nahm sich die Zeit, die Kundin ausführlich über die Angebote aufzuklären, doch beim genaueren Hinsehen stellte sich heraus, dass die vermeintlichen Rabatte nur auf den ersten Blick vorteilhaft waren. Viele der angebotenen Produkte waren an Bedingungen geknüpft oder die Rabatte betrafen nur spezielle Artikelgruppen. Der Apotheker ärgerte sich nicht nur über die irreführende Werbung, sondern auch über die Tatsache, dass gerade ältere und weniger technikaffine Kunden gezielt angesprochen werden, um sie zu verunsichern. Dies zeigt, wie aggressiv Versandapotheken versuchen, den Marktanteil vor Ort ansässiger Apotheken zu untergraben, indem sie Kunden durch vermeintliche Sparangebote in die Irre führen. Für viele Apotheker wird dies zu einer existenziellen Bedrohung, da sie zunehmend Kunden verlieren, die den persönlichen Service und die fundierte Beratung vor Ort gegen scheinbar günstige Online-Angebote eintauschen.
Während lokale Apotheken mit bürokratischen Hürden und der Konkurrenz aus dem Versandhandel kämpfen, wurde auf dem Deutschen Apothekertag eine weitere wichtige Weichenstellung vorgenommen. Die Hauptversammlung stimmte einem Antrag aus Baden-Württemberg zu, der fordert, dass Apotheken für das sogenannte „Zuzahlungsinkasso“ honoriert werden sollen. Apotheken übernehmen eine zentrale Rolle im deutschen Gesundheitssystem, indem sie nicht nur Medikamente abgeben, sondern auch die Zuzahlungen der Patienten für verschreibungspflichtige Arzneimittel einziehen. Dieser Prozess ist jedoch mit erheblichem Verwaltungsaufwand verbunden, der bisher oft nicht angemessen vergütet wurde. Mit dem neuen Honoraranspruch sollen Apotheken finanziell entlastet werden, was als Anerkennung ihrer Rolle im Gesundheitssystem zu werten ist. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell diese Forderung in die Praxis umgesetzt wird und ob sie die Apotheken tatsächlich spürbar entlasten kann.
Ein weiteres wichtiges Thema, das aktuell in der Politik diskutiert wird, ist die Notfallreform, die auch Apotheken betrifft. Der Bundestag hat kürzlich mit den Beratungen begonnen, wobei die FDP eine genaue Prüfung der Rolle der Apotheken in den neu zu schaffenden Notfallzentren fordert. Es steht zur Diskussion, in welchem Umfang Apotheken in die Notfallversorgung eingebunden werden sollen und welche zusätzlichen Aufgaben sie in diesem Kontext übernehmen könnten. Für Apotheken bedeutet dies eine potenzielle Erweiterung ihres Aufgabenspektrums, was jedoch auch mit zusätzlichen Anforderungen und Kosten verbunden sein könnte. Inwiefern dies für Apotheken wirtschaftlich tragfähig ist, bleibt abzuwarten.
Neben all diesen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen sehen sich Apotheken auch zunehmend mit digitalen Bedrohungen konfrontiert. Malware-Angriffe sind keine theoretische Bedrohung mehr, sondern haben in den letzten Jahren auch in der Gesundheitsbranche massiv zugenommen. Für Apotheken bedeutet dies, dass sie nicht nur sensible Patientendaten schützen müssen, sondern auch sicherstellen müssen, dass ihre IT-Systeme reibungslos funktionieren. Ein erfolgreicher Cyberangriff kann verheerende Folgen haben, von Datenverlusten über Betriebsunterbrechungen bis hin zu finanziellen Einbußen. Dennoch sind diese Risiken beherrschbar, wenn Apothekenbetreiber die richtigen Maßnahmen ergreifen. Die Implementierung einer umfassenden IT-Sicherheitsstrategie, die regelmäßig aktualisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wird, ist hierbei unerlässlich. Insbesondere der Abschluss einer Cyber-Versicherung kann Apotheken vor den schlimmsten finanziellen Folgen eines Angriffs schützen. Diese Versicherungen übernehmen nicht nur die direkten Kosten eines Angriffs, sondern helfen auch dabei, langfristige Schäden zu minimieren und den Betrieb schnell wiederherzustellen. In einer zunehmend digitalisierten Welt ist es für Apothekenbetreiber unerlässlich, sich aktiv gegen Cyber-Bedrohungen zu wappnen und nicht nur auf physische Sicherheitsmaßnahmen zu setzen.
Apotheken stehen derzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl ihre wirtschaftliche als auch ihre organisatorische Stabilität bedrohen. Die Auseinandersetzung mit Krankenkassen, wie im Fall der Hochpreiser, zeigt, dass Apotheken oft auf sich allein gestellt sind, wenn es um die Bewältigung bürokratischer Hürden geht. Es wird immer deutlicher, dass Apotheken in ihrem täglichen Geschäft besser unterstützt werden müssen, sei es durch einfachere Abrechnungsverfahren, fairere Vergütungsmodelle oder durch den Schutz vor digitalen Bedrohungen. Die Einführung einer wöchentlichen Direktabrechnung von E-Rezepten könnte hier Abhilfe schaffen, doch nur, wenn die Kommunikation zwischen allen beteiligten Akteuren verbessert wird.
Auch der Wettbewerb mit Versandapotheken ist ein Faktor, der den stationären Apotheken zunehmend zusetzt. Während Versandapotheken mit aggressiven Werbekampagnen versuchen, Kunden zu gewinnen, bleibt den Apotheken vor Ort oft nur der persönliche Kontakt und die intensive Beratung, um Kunden zu halten. Doch gerade ältere oder technikferne Kunden werden durch die irreführende Werbung der Versandapotheken häufig verunsichert, was zu einem schleichenden Vertrauensverlust in die stationären Apotheken führt. Es ist an der Zeit, dass der Gesetzgeber Maßnahmen ergreift, um unlautere Werbemaßnahmen einzudämmen und den fairen Wettbewerb zu stärken.
Schließlich muss auch der Schutz vor digitalen Bedrohungen stärker in den Fokus rücken. Malware-Angriffe und andere Cyber-Bedrohungen werden in Zukunft eher zunehmen als abnehmen, und Apotheken müssen sich auf diese neue Realität einstellen. Der Abschluss einer Cyber-Versicherung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, doch er kann nur Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie sein. Apothekenbetreiber müssen kontinuierlich in ihre IT-Infrastruktur investieren und sicherstellen, dass sie auf dem neuesten Stand bleibt, um sich gegen die ständig wachsenden Bedrohungen aus dem Cyberspace zu schützen. Nur so können Apotheken in einer zunehmend digitalisierten und wettbewerbsorientierten Welt bestehen und ihre wichtige Rolle im deutschen Gesundheitssystem weiterhin erfüllen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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