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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apothekenbranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen: Steigende Arzneimittelkosten und drohende Kürzungen der Aufschläge setzen Apotheken wirtschaftlich unter Druck. Gleichzeitig wächst der Widerstand gegen die geplante Apothekenreform, die viele Betriebe in ihrer Existenz bedroht. Der Fachkräftemangel und Apothekenschließungen verschärfen die Lage zusätzlich, während digitale Lösungen wie Telepharmazie und Plattformen wie Gesund.de neue Versorgungschancen bieten. Auch der Pharmagroßhändler Phoenix reagiert mit einer Zentralisierung seiner Aktivitäten in der Schweiz. Die Zukunft der Apotheken ist ungewiss – zwischen wirtschaftlichem Druck und digitalen Innovationen.
Die steigenden Arzneimittelkosten stellen eine zunehmende Herausforderung für das deutsche Gesundheitssystem dar. Besonders teure Medikamente setzen Apotheken unter erheblichen wirtschaftlichen Druck, da die Diskussion um eine mögliche Kürzung der prozentualen Aufschläge für Medikamentenverkäufe in vollem Gange ist. Diese potenziellen Einschnitte könnten die wirtschaftliche Stabilität vieler Apotheken bedrohen, besonders in einer Zeit, in der der Preisdruck auf den gesamten Gesundheitssektor kontinuierlich zunimmt. In einem Umfeld, das von steigenden Betriebskosten und einem sich verschärfenden Fachkräftemangel geprägt ist, suchen viele Apotheken nach neuen Wegen, um ihre Rentabilität zu sichern.
In diesem Zusammenhang gewinnt das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) an Bedeutung, da es Apotheken in finanzieller Schieflage ermöglicht, eine Insolvenz abzuwenden und wieder eine stabile finanzielle Basis zu schaffen. Durch diese Maßnahme könnten Apotheken in der Lage sein, ihre wirtschaftlichen Probleme zu bewältigen und gleichzeitig den Zugang zur notwendigen Arzneimittelversorgung aufrechtzuerhalten. Dennoch bleibt die Situation für viele Apothekenbetreiber angespannt, da sie sich zwischen steigendem Kostendruck und neuen Versorgungsanforderungen positionieren müssen.
Der Protest gegen die geplante Apothekenreform hat in den letzten Wochen weiter an Intensität zugenommen. Ein herausragendes Beispiel ist die Sammlung von 11.200 Unterschriften in Hagen unter der Führung von Dr. Christian Fehske, dem Inhaber der Rathaus-Apotheke. Diese Aktion zeigt den starken Widerstand der Apotheker gegen die Reform, die in ihrer jetzigen Form als existenzgefährdend angesehen wird. Der Protest reiht sich in eine Vielzahl ähnlicher Initiativen ein, die in ganz Deutschland durchgeführt werden, um auf die drohenden wirtschaftlichen Belastungen für Apotheken hinzuweisen.
Zudem führen immer mehr Apothekenschließungen in Deutschland zu Versorgungsengpässen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die steigenden Betriebskosten, allen voran die Personalkosten, sowie der anhaltende Fachkräftemangel erdrücken viele Apotheken, sodass diese den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten können. Der bürokratische Aufwand, der mit der Führung einer Apotheke verbunden ist, verschärft die Situation zusätzlich. In Niedersachsen sind die Auswirkungen bereits spürbar, wo die Apothekendichte erheblich abnimmt, was die Versorgungssicherheit in der Region bedroht.
Ein besonders engagierter Apotheker aus Nordrhein-Westfalen hat kürzlich das Veto der FDP zur geplanten Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beeinflusst. Der Apotheker setzte sich aktiv in die politischen Diskussionen ein und konnte die FDP davon überzeugen, den Plänen in ihrer jetzigen Form nicht zuzustimmen. Die Reform sieht unter anderem eine Modernisierung des Apothekenwesens sowie den Ausbau digitaler Dienstleistungen vor, ist jedoch auf starken Widerstand in der Branche gestoßen.
Auch der Bundesverband der Apotheker (Abda) hat sich kritisch zu den Reformplänen geäußert. Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening warnte davor, dass die Reform die wirtschaftlichen und beruflichen Rahmenbedingungen für Apotheken massiv verschlechtern könnte. Sie bezeichnete das Gesetz als „Angriff auf den Beruf des Apothekers“ und forderte eine Überarbeitung der Vorschläge.
Währenddessen zeigte ein Expertengespräch der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), dass der Widerstand gegen die Reform in der Apothekenlandschaft wächst. Viele Apothekenbetreiber sehen in den Plänen einen Schritt in Richtung eines tiefgreifenden Strukturwandels, der das Überleben vieler Apotheken gefährden könnte. In den ländlichen Regionen Niedersachsens sind die Auswirkungen bereits jetzt spürbar, da immer mehr Apotheken schließen.
Erschwerend kommt hinzu, dass technische Ausfälle der Telematikinfrastruktur (TI) die Arbeitsabläufe in vielen Apotheken lahmgelegt haben. Ein unerwarteter Ausfall der TI führte dazu, dass E-Rezepte nicht mehr verarbeitet werden konnten, was für große Frustration bei den Apotheken sorgte. Apotheker beklagten, dass die Kommunikation seitens der Softwareanbieter unzureichend war und keine konkreten Informationen zur Ursache oder Lösung des Problems geliefert wurden.
Der Pharmagroßhändler Phoenix hat indes eine strategische Entscheidung getroffen, um seine Marktposition zu stärken. In der Schweiz wird das Unternehmen ab dem 1. Oktober 2024 seine Geschäftsaktivitäten zentralisieren, indem alle Sparten an einem Standort in Liebefeld bei Bern zusammengeführt werden. Diese Maßnahme soll die Effizienz steigern und das Wachstum in der Schweiz weiter vorantreiben.
Auch die Plattform Gesund.de erweitert ihr digitales Angebot und bietet nun Dienstleistungen speziell für Sanitätshäuser an. Seit Ende 2022 sind bereits zahlreiche Sanitätshäuser auf der Plattform vertreten, was es den Kunden ermöglicht, Hilfsmittelverordnungen digital einzureichen und Bestellungen zu optimieren. Dies markiert einen weiteren Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens.
DocMorris hat sich ebenfalls zu den Reformplänen geäußert und fordert eine umfassende Umstrukturierung der Arzneimittelversorgung in Deutschland. In einem neuen Positionspapier betont der Versandhändler die Bedeutung der Telepharmazie für die zukünftige Versorgungssituation. Angesichts des Fachkräftemangels und der zunehmenden Schließung von Apotheken sieht DocMorris in der Telepharmazie die einzige Lösung, um die Versorgung der alternden Bevölkerung sicherzustellen.
Während die Branche insgesamt unter Druck steht, sind auch alltägliche gesundheitliche Beschwerden, wie Nasenbluten, immer wieder ein Thema in den Apotheken. Obwohl Nasenbluten in den meisten Fällen harmlos ist, wird Apothekern geraten, Kunden zu einem Arztbesuch zu raten, wenn das Symptom regelmäßig auftritt, um ernstere gesundheitliche Probleme auszuschließen.
Die gegenwärtigen Entwicklungen im Apothekensektor werfen ein Schlaglicht auf die immense Belastung, unter der Apothekenbetreiber in Deutschland stehen. Die wirtschaftlichen Herausforderungen durch steigende Arzneimittelpreise, hohe Betriebskosten und den wachsenden Fachkräftemangel sind gravierend. In einem bereits angespannten Umfeld, das von Kostendruck und regulatorischen Anforderungen geprägt ist, bedrohen nun Reformpläne wie das Apothekenreformgesetz (ApoRG) die Existenz vieler Apotheken. Es ist ein Paradigmenwechsel notwendig, der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken realistisch berücksichtigt und die Versorgungsqualität sichert.
Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten, leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Doch die Schließungen zeigen deutlich, dass viele dieser Einrichtungen an ihrer Belastungsgrenze angekommen sind. Wenn es politisch nicht gelingt, die wirtschaftliche und personelle Grundlage für Apotheken zu stärken, droht nicht nur ein Strukturwandel, sondern ein echtes Versorgungsproblem. Die Proteste und Unterschriftensammlungen verdeutlichen, wie groß die Sorge in der Branche ist, und die Zahl der Unterstützer sollte ein Weckruf für die Politik sein.
Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung, wie sie beispielsweise von DocMorris oder Gesund.de vorangetrieben wird, ist zwar ein notwendiger Schritt in die Zukunft, darf jedoch nicht die bestehende Apothekenlandschaft verdrängen. Die Telepharmazie kann eine Ergänzung sein, aber sie darf nicht als Allheilmittel für die strukturellen Probleme herhalten. Stattdessen muss die Politik darauf achten, eine Balance zu schaffen, die sowohl digitale als auch klassische Apothekenmodelle in einem nachhaltigen Gesundheitssystem vereint.
Gleichzeitig zeigt der technische Ausfall der Telematikinfrastruktur, wie abhängig Apotheken bereits jetzt von funktionierenden digitalen Lösungen sind. Wenn solche Systeme ausfallen, ist die Versorgungssicherheit gefährdet. Auch hier muss mehr investiert werden, um die IT-Sicherheit und die Zuverlässigkeit der Systeme zu gewährleisten.
Letztlich bleibt zu hoffen, dass der Gesetzgeber den Apothekern Gehör schenkt und Reformen nicht auf Kosten derer umgesetzt werden, die tagtäglich die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Nur mit einer vorausschauenden und fairen Politik können Apotheken als unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitswesens erhalten und gestärkt werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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