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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die angespannte Haushaltslage der Regierung beeinflusst zunehmend das Apothekenhonorar und gefährdet die Existenz vieler Apotheken. Gleichzeitig steht die Reform des Apothekensystems auf der Kippe, da Gesundheitsminister Karl Lauterbach nur mit systemischen Änderungen finanzielle Verbesserungen verspricht. Kritik an den stagnierenden Reformen und der Anstieg an Apothekenschließungen, besonders in Berlin-Lichtenberg, zeigen die Dringlichkeit der Problematik. Technische Störungen bei Telecash und Streitigkeiten wie der von Apotheker Markus Quodt mit der AfP verschärfen die Situation weiter. Trotz all dieser Herausforderungen bleibt der Optimismus in der Branche, wie das Beispiel von Nojan Nejatian zeigt, der die unersetzliche Rolle der Apotheker hervorhebt.
Haushaltslage der Regierung und ihre Auswirkungen auf das Apothekenhonorar
Die angespannten Haushaltsbedingungen der Regierung haben zunehmend Auswirkungen auf das Apothekenhonorar und bringen die Existenz vieler Apotheken in Gefahr. Die finanziellen Engpässe der Regierung führen zu drastischen Einschnitten bei der Vergütung der apothekerlichen Dienstleistungen, was sowohl die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken als auch die Qualität der Gesundheitsversorgung bedroht.
Seit mehreren Monaten steht das Apothekenhonorar im Mittelpunkt der politischen und öffentlichen Diskussion. Die anhaltenden Budgetkürzungen und die damit verbundenen Vergütungsanpassungen haben zu erheblichen finanziellen Belastungen für Apotheken geführt. Apotheker sehen sich gezwungen, ihre Dienstleistungen unter zunehmend schwierigen finanziellen Bedingungen anzubieten. Diese Situation hat bereits zu Personalabbau und Betriebsschließungen geführt, da viele Apotheken Schwierigkeiten haben, ihre Betriebskosten zu decken.
Die derzeitige Situation wirft auch verfassungsrechtliche Fragen auf. Das Grundgesetz garantiert die gerechte Bezahlung für Dienstleistungen, insbesondere im Gesundheitssektor. Die aktuellen Vergütungsregelungen, die in vielen Fällen die wirtschaftlichen Anforderungen der Apotheken nicht erfüllen, könnten diesen verfassungsrechtlichen Anspruch gefährden. Wenn die Vergütung nicht ausreicht, um die Kosten und Aufwendungen der Apotheken zu decken, könnte dies als Verstoß gegen den verfassungsrechtlichen Anspruch auf faire Entlohnung gewertet werden.
Für Apotheker ist es von entscheidender Bedeutung, sich über die gegenwärtigen und zukünftigen Vergütungsregelungen umfassend zu informieren und gegebenenfalls rechtliche Schritte zu prüfen. Eine rechtliche Beratung kann klären, welche Möglichkeiten zur Anfechtung der aktuellen Regelungen bestehen. Zudem sollten Apotheker verstärkt an politischen Diskussionen teilnehmen und ihre Interessen auf der politischen Ebene vertreten. Fachverbände und Interessensvertretungen können hierbei eine wichtige Rolle spielen.
Des Weiteren sollten Apothekenbetreiber ihre Betriebsabläufe optimieren und mögliche Kostenreduzierungen in Betracht ziehen, um den finanziellen Druck zu mindern. Eine langfristige Planung ist ebenso wichtig, um auf mögliche künftige Änderungen der Vergütungsregelungen vorbereitet zu sein. Die Evaluierung der wirtschaftlichen Situation und die Entwicklung von Anpassungsstrategien sind entscheidend, um die Stabilität des Betriebs zu gewährleisten.
Die gegenwärtige Haushaltslage der Regierung stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Apothekenbranche dar. Die drastischen Kürzungen im Apothekenhonorar sind nicht nur eine unmittelbare Bedrohung für die wirtschaftliche Existenz vieler Apotheken, sondern werfen auch grundlegende Fragen zur Fairness und Verfassungsmäßigkeit der Regelungen auf.
Die Politik steht vor der schwierigen Aufgabe, eine Balance zwischen der Notwendigkeit der Haushaltsdisziplin und der fairen Vergütung für unverzichtbare Gesundheitsdienstleistungen zu finden. Eine unzureichende Vergütung gefährdet nicht nur die Existenz der Apotheken, sondern auch die umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung. Apotheker leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung, und ihre Arbeit muss angemessen honoriert werden, um die Qualität und Verfügbarkeit der Dienstleistungen zu gewährleisten.
Die derzeitige Lage verdeutlicht die Notwendigkeit einer gründlichen Neubewertung der Vergütungsregelungen. Es ist entscheidend, dass die Politik sicherstellt, dass diese Regelungen den verfassungsrechtlichen Anforderungen entsprechen und die wirtschaftliche Basis der Apotheken langfristig sichern. Nur durch eine engagierte und fundierte Diskussion können faire Bedingungen für alle Beteiligten geschaffen werden. Die Einhaltung verfassungsmäßiger Prinzipien und die Sicherstellung einer angemessenen Vergütung sind essenziell, um die Stabilität und Qualität des Gesundheitssystems zu gewährleisten.
Apothekenreform: Der Spagat zwischen bewährten Strukturen und notwendigen Innovationen
Die Reform des Apothekensystems in Deutschland steht an einem kritischen Punkt. Das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG), das darauf abzielt, die Struktur und Finanzierung der Apotheken zu modernisieren, kommt nur schleppend voran. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat unmissverständlich klargestellt, dass finanzielle Verbesserungen für die Apotheken nur in Verbindung mit grundlegenden systemischen Änderungen erfolgen können. Dies hat die Branche in einen intensiven Diskussionsmodus versetzt.
Thomas Müller, Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium (BMG), äußerte sich kritisch über die bisherige Leistung der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände). Er wirft der Apothekerschaft vor, lediglich an bestehenden Strukturen festzuhalten und nicht ausreichend innovative Vorschläge zur Weiterentwicklung der Versorgung einzubringen. Müller stellte fest, dass die bisherige Haltung der ABDA „nostalgisch“ sei und wenig Bereitschaft zur notwendigen Anpassung zeige.
Ein besonders umstrittenes Thema innerhalb der Reformdiskussion sind die sogenannten „Light-Apotheken“, also Apotheken, die ohne approbiertes Personal arbeiten sollen. Diese Idee, die Lauterbach als Lösung gegen das Apothekensterben verteidigte, stößt bei vielen auf Widerstand. Die FDP, vertreten durch Kristine Lütke, betont die unersetzliche Rolle der Beratung durch approbierte Apotheker und spricht sich gegen eine Lockerung der Vorschriften aus.
In der Diskussion um die Verantwortung der Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) äußerte Anja Zierath vom BVpta Bedenken, dass PTA überfordert werden könnten. Sie fordert eine gezielte Förderung und Weiterbildung für PTA, um diesen eine Karriereentwicklung zu ermöglichen, ohne die Qualität der Beratung zu gefährden. Müller zeigte sich offen für neue Vorschläge, wies jedoch darauf hin, dass die Ausbildung und die notwendigen Fortbildungsangebote über die Landesgrenzen hinweg koordiniert werden müssten.
Die Frage der finanziellen Unterstützung für Landapotheken wurde ebenfalls intensiv diskutiert. Magdalene Linz kritisierte die geplante Umverteilung der Mittel als ineffektiv und forderte stattdessen gezielte Förderungen für infrastrukturell wichtige Apotheken. Professor Dr. Justus Haucap warnte, dass solche Maßnahmen zu einer verstärkten Abhängigkeit von politischen Entscheidungen führen könnten und schlug vor, das Honorar für Landapotheken zu erhöhen.
Tino Sorge (CDU) stellte die finanzielle Lage der Apotheken in den Mittelpunkt seiner Kritik und forderte eine gerechtere Verteilung der Mittel im Gesundheitssystem. Er verwies darauf, dass in anderen Bereichen regelmäßig Anpassungen vorgenommen würden, während die Apotheken immer wieder leer ausgingen. Lütke warnte jedoch, dass auch die Steuermittel begrenzt seien und eine Umverteilung innerhalb des Gesundheitswesens notwendig sei.
Linz schlug vor, die Rolle der Apotheken durch neue Dienstleistungen wie Wundversorgung und Videosprechstunden zu erweitern. Müller äußerte Zweifel an der Wirtschaftlichkeit der bisherigen pharmazeutischen Dienstleistungen und forderte, dass neue Angebote finanzielle Grundlagen haben müssten. Robert-Martin Montag (FDP) stimmte zu, dass Apotheken eine neue Rolle als gleichwertige Partner im Gesundheitswesen einnehmen sollten.
Ein weiterer Vorschlag war die Einführung der Apotheken-GmbH, um jungen Apothekerinnen und Apothekern den Einstieg in die Selbstständigkeit zu erleichtern und das finanzielle Risiko zu reduzieren. Diese Idee erhielt Unterstützung von Dr. Stefan Hartmann, der jedoch betonte, dass neue Rechtsformen sorgfältig geprüft werden müssten. Markus Küthe warnte vor den möglichen Risiken, da persönliche Bürgschaften für Mietverträge und Kredite weiterhin bestehen würden.
Professor Dr. Justus Haucap schlug vor, das Fremdbesitzverbot zu überprüfen und die Möglichkeit von Apothekenketten in Betracht zu ziehen. Er empfahl, Modellversuche in Bundesländern wie dem Saarland oder Thüringen durchzuführen, um die Praxistauglichkeit solcher Reformen zu testen.
Insgesamt zeigt die Diskussion um die Apothekenreform ein komplexes Bild von Interessen und Vorschlägen. Die Herausforderung wird darin bestehen, die verschiedenen Perspektiven zu einem konsistenten und effektiven Reformansatz zu vereinen, der sowohl den finanziellen als auch den strukturellen Anforderungen gerecht wird.
Die Apothekenreform steht symbolisch für einen grundlegenden Balanceakt zwischen bewährten Traditionen und der Notwendigkeit zur Innovation. Auf der einen Seite steht der Wunsch nach Stabilität und Vertrautheit, der in den Reihen der Apothekerschaft und der ABDA stark ausgeprägt ist. Auf der anderen Seite drängt eine Vielzahl von Vorschlägen auf tiefgreifende Veränderungen, die darauf abzielen, die Apotheken zukunftsfähig zu machen.
Die Kritik von Thomas Müller, dass die Apothekerschaft an veralteten Strukturen festhält, ist nicht unbegründet. Die Reform des Apothekensystems ist überfällig, und es ist notwendig, innovative Ansätze zu prüfen, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Die Ideen von „Light-Apotheken“ und der Erweiterung der Dienstleistungen sind Beispiele für notwendige Neuerungen, die das Potenzial haben, die Rolle der Apotheken zu stärken und ihre Relevanz im Gesundheitswesen zu erhöhen.
Jedoch muss auch berücksichtigt werden, dass radikale Veränderungen nicht ohne Risiken sind. Die Vorschläge, wie etwa die Einführung von Apotheken-GmbHs oder die Lockerung des Fremdbesitzverbots, werfen Fragen auf, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Die potenziellen Vorteile müssen gegen die Risiken einer möglichen Verschlechterung der Versorgung und der Abhängigkeit von politischen Entscheidungen abgewogen werden.
Besonders wichtig ist es, dass alle Beteiligten, von den politischen Entscheidungsträgern bis zu den Apothekern und den Patienten, in die Diskussion einbezogen werden. Nur durch eine umfassende und ausgewogene Diskussion können Lösungen gefunden werden, die sowohl die wirtschaftlichen als auch die qualitativen Anforderungen erfüllen.
Insgesamt ist die Apothekenreform eine Chance, das Apothekensystem zukunftssicher zu machen und es an die Bedürfnisse einer modernen Gesellschaft anzupassen. Es liegt an den Entscheidungsträgern, die notwendigen Veränderungen mit Bedacht und Weitsicht umzusetzen, um den Balanceakt zwischen Tradition und Innovation erfolgreich zu meistern.
Gesundheitsminister Lauterbach im Kreuzfeuer: Kritik an stagnierenden Reformen und Apothekensterben
Die Interessengemeinschaft Medizin (IG Med) hat zusammen mit der Freien Apothekerschaft (FA) und anderen Verbänden die bestehenden Probleme im Gesundheitswesen scharf kritisiert und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) als „Abrissbirne“ des einst als vorbildlich geltenden Systems bezeichnet. Die Veranstaltung, die anderthalb Jahre nach der Aktion „Der letzte Kittel“ stattfand, beleuchtet die tiefgreifenden Schwierigkeiten, mit denen die Gesundheitsberufe derzeit konfrontiert sind.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist das stagnierende Festzuschlagssystem für Apotheken, das als Hauptursache für das Apothekensterben identifiziert wird. Reinhard Rokitta von der FA erläuterte, dass eine Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland beim Verwaltungsgericht Berlin eingereicht wurde, um eine Erhöhung des Festzuschlags zu erwirken. Der Ausgang des Verfahrens bleibt jedoch ungewiss. Rokitta kritisierte auch das Bundeswirtschaftsministerium, das seiner Meinung nach nicht ausreichend auf die finanziellen Probleme der Apotheken reagiert hat.
Zusätzlich fordern die IG Med und andere Verbände eine dringende Anpassung der Gebührenordnungen für Ärzte und Zahnärzte (GOÄ und GOZ). Während für Tierärzte bereits Verbesserungen vorgenommen wurden, sei die Humanmedizin in dieser Hinsicht zurückgeblieben. Die IG Med appelliert an die Bundesregierung, sowohl Soforthilfen als auch langfristige Anpassungen vorzunehmen, die der aktuellen wirtschaftlichen Lage Rechnung tragen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die elektronische Patientenakte (ePA). Die beteiligten Gruppen bemängeln, dass die Vorteile der ePA von den Krankenkassen überbetont werden, während die potenziellen Nachteile nicht ausreichend berücksichtigt werden. Besondere Bedenken gibt es hinsichtlich der Datenpflege, der zentralen Datenspeicherung und der technischen Barrieren, die insbesondere ältere Patienten ausschließen könnten.
Die scharfe Kritik der IG Med und ihrer Partner an der aktuellen Gesundheitspolitik reflektiert die wachsende Unzufriedenheit innerhalb der Gesundheitsberufe. Der Vorwurf, Gesundheitsminister Lauterbach sei eine „Abrissbirne“, zeigt die tiefe Frustration über die stagnierenden Reformen und die mangelhafte Anpassung der Vergütungssysteme. Besonders das Apothekensterben, das durch das stagnierende Festzuschlagssystem verschärft wird, ist ein alarmierendes Signal für die Gesundheitspolitik. Die Klage der FA ist ein dringend notwendiger Schritt, doch die Unsicherheit über den Ausgang verdeutlicht die unzureichende Reaktion der Regierung auf die finanziellen Notlagen der Apotheken.
Auch die Forderung nach einer Anpassung der Gebührenordnungen für Ärzte und Zahnärzte offenbart das Missverhältnis zwischen den notwendigen Reformen und der tatsächlichen Umsetzung. Die Tatsache, dass die Gebührenordnung für Tierärzte angepasst wurde, während die Humanmedizin zurückbleibt, spricht Bände über die Prioritätensetzung der Politik. Die IG Meds Forderungen nach Soforthilfen und langfristigen Anpassungen sind berechtigt und spiegeln die Dringlichkeit wider, die notwendigen Veränderungen jetzt umzusetzen.
Die Kritik an der elektronischen Patientenakte verdeutlicht ein weiteres Problemfeld: die mangelnde Berücksichtigung der praktischen Umsetzung und der Bedürfnisse der Patienten.
Die übermäßige Fokussierung auf die Vorteile, gepaart mit unzureichenden Regelungen zur Datenpflege und der technischen Barrieren für ältere Patienten, zeigt die Kluft zwischen politischer Vision und praktischer Realität. Die Gesundheitspolitik steht vor der Herausforderung, diese Probleme zu adressieren und sicherzustellen, dass die Reformen den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht werden.
Rekordzahl an Apothekenschließungen in Berlin-Lichtenberg
Berlin – Die Schließungswelle von Apotheken in Berlin hat einen neuen Rekord erreicht und zeigt, dass das Apothekensterben nicht nur den ländlichen Raum betrifft, sondern auch die Hauptstadt. Seit 2014 mussten in Berlin insgesamt 145 Apotheken schließen. Während es vor zehn Jahren noch 863 Apotheken in der Stadt gab, ist die Zahl bis Ende 2023 auf 718 gesenkt worden. Besonders betroffen ist der Bezirk Lichtenberg, wo mehr als jede vierte Apotheke schließen musste, was einem Rückgang von 26,2 Prozent entspricht.
Laut einer Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) im Berliner Abgeordnetenhaus ist die Schließungsrate in Lichtenberg die höchste in Berlin. Der Durchschnittswert für eine Apotheke in Berlin liegt bei etwa 5290 Einwohnern, was die Stadt im bundesweiten Vergleich auf den zweiten Platz hebt. Nur in Bremen ist dieser Wert mit 5321 Einwohnern pro Apotheke höher. Dies liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 4819 Einwohnern pro Apotheke.
Die Schließungen sind ungleichmäßig auf die Bezirke verteilt. Besonders betroffen sind Charlottenburg-Wilmersdorf mit einem Rückgang von 19,5 Prozent und Steglitz-Zehlendorf mit einem Rückgang von 22 Prozent. Weniger stark betroffen sind Spandau und Neukölln, die jeweils einen Rückgang von weniger als 10 Prozent verzeichnen.
Die genauen Gründe für die Schließungen wurden dem Senat nicht konkretisiert, jedoch wird auf betriebswirtschaftliche Herausforderungen hingewiesen. Das packungsbezogene Apothekenhonorar wurde seit 2013 nicht erhöht und wurde durch das GKV-Stabilisierungsgesetz 2022 sogar für zwei Jahre faktisch gesenkt. Gleichzeitig sind die Betriebskosten gestiegen und die Inflation hat sich seit 2013 um etwa 38 Prozent erhöht. Weitere Faktoren sind der Fachkräftemangel und Schwierigkeiten bei der Einführung des E-Rezepts.
Der Senat hat betont, dass die Schließung oder Eröffnung von Apotheken eine unternehmerische Entscheidung sei und keine staatliche Steuerung in diesem Bereich existiere. Auf politischer Ebene setzt sich der Senat für eine Reform der bundeseinheitlichen Rahmenbedingungen für Apotheken ein, um durch angemessene Vergütung und verlässliche Rahmenbedingungen die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Apotheken zu sichern. Der Senat äußerte sich jedoch nicht zum aktuellen Apotheken-Reformgesetz (ApoRG), da der Entwurf als vorläufig betrachtet wird und eine detaillierte Bewertung der Auswirkungen derzeit nicht möglich sei.
Die alarmierende Zunahme der Apothekenschließungen in Berlin, insbesondere im Bezirk Lichtenberg, verdeutlicht ein drängendes Problem im Gesundheitssystem der Hauptstadt. Die Zahlen sind nicht nur statistisch besorgniserregend, sondern spiegeln auch die tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen wider, denen sich Apotheker gegenübersehen. Die stagnierenden Honorare, die gestiegenen Betriebskosten und die Inflation haben die ohnehin schon schwierige Lage der Apotheken weiter verschärft.
Dass der Senat in dieser Situation keine direkten Maßnahmen zur Unterstützung der Apotheken ergreifen kann, ist angesichts der dramatischen Entwicklungen unzureichend. Es bedarf dringend eines umfassenden politischen Handelns, um die wirtschaftliche Basis der Apotheken zu stärken und den Bürgern weiterhin eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Die bisherigen Bemühungen auf politischer Ebene sind ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch ist eine konkrete und zeitnahe Lösung erforderlich, um das drohende Ende vieler Apotheken zu verhindern. Nur durch gezielte Reformen und eine faire Vergütung kann der drohende Kollaps des Apothekenmarktes in Berlin aufgehalten werden.
Totalausfall bei Telecash: Zahlungsabwicklungen bundesweit beeinträchtigt
Ein schwerwiegender Totalausfall bei Telecash, einem der bedeutendsten Zahlungsdienstleister, hat derzeit weitreichende Auswirkungen auf die Zahlungsabwicklung in Deutschland. Apotheken und Einzelhändler melden, dass EC-Zahlungen momentan nicht möglich sind, was zu erheblichen Störungen im Handel führt.
Laut Informationen des Unternehmens wird die Störung durch technische Probleme bei First Data verursacht, einem IT-Dienstleister, der zum US-Konzern Fiserv gehört. Fiserv hat bestätigt, dass eine zentrale Störung vorliegt und die zuständigen Teams intensiv an der Lösung des Problems arbeiten. In einer knappen Stellungnahme erklärte das Unternehmen: „Derzeit liegt ein technisches Problem mit einigen unserer Verarbeitungsdienste bei Telecash vor. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung des Problems und werden unsere Kunden so bald wie möglich informieren.“ Ein Hackerangriff wird derzeit ausgeschlossen.
Die Probleme sind nicht auf eine bestimmte Region beschränkt. Die meisten Meldungen stammen aus Großstädten wie Köln, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf und München, was auf ein bundesweites Problem hindeutet. Die Störung betrifft verschiedene Banken und Kreditinstitute sowie eine Vielzahl von Händlern, darunter große Einzelhandelsketten wie Edeka, Aldi, Rewe und McDonald’s. Auch Ingenico-Cash-Terminals in Apotheken sind von der Störung betroffen.
Trotz der weitreichenden Probleme können Kunden an Geldautomaten weiterhin Geld abheben. Auch die Bezahlung per Lastschrift an der Kasse ist in einigen Fällen noch möglich. Laut einem Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft sind Debit-, Kredit- und Girokarten betroffen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist informiert und steht in Kontakt mit den zuständigen Stellen, um die Situation zu überwachen und mögliche Sicherheitsrisiken zu bewerten.
Der aktuelle Totalausfall bei Telecash verdeutlicht die Verwundbarkeit der modernen Zahlungsinfrastruktur. Die umfassende Störung zeigt nicht nur die Abhängigkeit der Wirtschaft von reibungslos funktionierenden Zahlungssystemen, sondern auch die potenziellen Auswirkungen technischer Probleme auf verschiedene Branchen und den Alltag der Verbraucher.
Die Tatsache, dass sowohl Einzelhändler als auch Apotheken betroffen sind, unterstreicht die Reichweite und Schwere des Problems. Die schnelle Reaktion und die Bemühungen, das Problem zu beheben, sind entscheidend, um weitere Unannehmlichkeiten und wirtschaftliche Schäden zu minimieren. Die vorläufige Bestätigung, dass kein Hackerangriff vorliegt, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass technische Ausfälle in der heutigen vernetzten Welt schwerwiegende Folgen haben können. Das BSI’s Engagement in dieser Situation ist ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Sicherheit und Stabilität im Zahlungsverkehr und zur Vermeidung zukünftiger Störungen.
Konflikt zwischen Apotheker Markus Quodt und AfP eskaliert: Drohungen mit Erzwingungshaft
Markus Quodt, Inhaber der Martinus Apotheke in Rommerskirchen, befindet sich seit Monaten im Streit mit der Agentur für Präqualifizierung (AfP). Der Streit dreht sich um eine offene Rechnung in Höhe von mehr als 600 Euro. Trotz der Tatsache, dass die Pflicht zur Präqualifizierung für viele Hilfsmittelgruppen bereits entfallen ist, fordert die AfP weiterhin die Zahlung. Zudem wurde Quodts Antrag auf Präqualifizierung abgelehnt.
Seit Ende Februar 2024 versucht Quodt vergeblich, eine Klärung der Situation mit der AfP herbeizuführen. Er beschreibt die Kommunikation als äußerst problematisch und frustrierend. „Es ist ein einziges Hin und Her. Die AfP hat sich in dem ganzen Prozess der Beantragung zur Präqualifizierung nicht ein einziges Mal telefonisch bei uns gemeldet“, berichtet Quodt.
Trotz der weggefallenen Pflicht zur Präqualifizierung fordert die AfP weiterhin die Begleichung der offenen Rechnung. Quodt weigert sich, den Betrag zu zahlen. In einem aktuellen Schreiben drohte die AfP mit Vollstreckungsmaßnahmen, sollten die 649,51 Euro bis zum 20. September 2024 nicht beglichen werden. Zu den drohenden Maßnahmen gehören die Abnahme der Vermögensauskunft, Pfändung und Erzwingungshaft.
Quodt hebt hervor, dass die AfP trotz mehrmaliger Kontaktversuche und dem Wunsch nach einem Gespräch keine Rückmeldung gegeben habe. Erst nach der Ablehnung seines Antrags konnte er telefonisch Kontakt zu einer Mitarbeiterin der AfP aufnehmen, die ihm bestätigte, dass sein Rückrufwunsch dokumentiert sei und die Bearbeitung der Rechnung überprüft werde. Trotzdem sind zusätzliche Mahngebühren hinzugekommen.
Der Apotheker äußert seinen Unmut darüber, dass die AfP, die ursprünglich zur Unterstützung der Apotheker eingerichtet wurde, nun für erheblichen Ärger sorgt. Er ist noch unschlüssig, wie er auf die angedrohten Vollstreckungsmaßnahmen reagieren wird und erwägt rechtliche Schritte, um die Angelegenheit zu klären.
Der Konflikt zwischen Apotheker Markus Quodt und der Agentur für Präqualifizierung (AfP) wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Apotheker in Deutschland konfrontiert sind. Die unzureichende Kommunikation und das drohende Vorgehen der AfP zeigen, wie Bürokratie und fehlende Kooperationsbereitschaft in der Praxis zu ernsthaften Problemen führen können.
Die AfP, die ursprünglich zur Unterstützung der Apotheker eingerichtet wurde, scheint in diesem Fall ihrer Aufgabe nicht gerecht zu werden. Statt einer pragmatischen und kundenorientierten Lösung verfolgt sie rigide Forderungen, die durch die weggefallene Pflicht zur Präqualifizierung in Frage gestellt werden. Die Drohung mit Erzwingungshaft und weiteren Vollstreckungsmaßnahmen verschärft die Situation unnötig und belastet den betroffenen Apotheker zusätzlich.
Es stellt sich die Frage, ob die AfP ihre Prozesse und Kommunikation nicht umfassend überarbeiten muss, um in Zukunft derartige Konflikte zu vermeiden. Die Entwicklung dieses Falles könnte weitreichende Implikationen für andere Apotheker und die Handhabung von Präqualifizierungsanträgen haben. Die Reaktionen der AfP und die rechtlichen Schritte von Quodt werden genau beobachtet werden müssen, um zu klären, wie solche Situationen künftig besser gemeistert werden können.
BlackRock setzt auf vielversprechende Aktienkandidaten
BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, gilt als Trendsetter in der Finanzwelt. Mit einem verwalteten Vermögen von über 10 Billionen US-Dollar wird jede Entscheidung des Unternehmens von Anlegern und Märkten genau beobachtet. Welche Aktien es in das Portfolio von BlackRock schaffen, kann ein klares Signal für die Marktteilnehmer sein. Doch auf welche Titel setzt das Unternehmen derzeit?
Ein Blick auf die aktuellen Anlagestrategien von BlackRock zeigt ein diversifiziertes Portfolio, das sowohl klassische Blue-Chip-Aktien als auch wachstumsstarke Tech-Unternehmen umfasst. Besonders stark setzt BlackRock auf Unternehmen wie Apple, Microsoft und Alphabet. Diese Tech-Giganten profitieren weiterhin von ihrem führenden Status in Bereichen wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz und digitalen Dienstleistungen.
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien hat der Vermögensverwalter seine Positionen ausgebaut. Titel wie NextEra Energy und Enphase Energy gehören zu den Favoriten, da BlackRock auf einen langfristigen Wandel hin zu nachhaltigen Energiequellen setzt. Die Bedeutung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) spielt dabei eine immer größere Rolle bei den Anlageentscheidungen.
Interessanterweise meidet BlackRock bestimmte Branchen. So hat das Unternehmen seine Engagements im traditionellen Öl- und Gassektor reduziert. Dies deutet auf eine klare Neuausrichtung in Richtung grüner Technologien hin. Auch spekulative Investments in hochverschuldete Firmen sind bei BlackRock kaum zu finden – der Fokus liegt auf langfristiger Stabilität.
In einem unsicheren Marktumfeld bleibt BlackRock seiner Philosophie treu: Die Mischung aus Wachstums- und Stabilitätstiteln soll das Portfolio sowohl gegen kurzfristige Schwankungen als auch langfristige Trends absichern. Anleger, die dem größten Vermögensverwalter der Welt folgen, setzen auf einen klaren Mix aus Technologie, nachhaltigen Investments und bewährten Unternehmensgiganten.
BlackRock gilt als einflussreichster Akteur der Finanzwelt, und die Entscheidungen des Unternehmens haben oft weitreichende Folgen. Doch wie wegweisend sind die Investitionsentscheidungen des Vermögensverwalters wirklich?
Auf den ersten Blick beeindruckt die Mischung aus Technologieunternehmen und nachhaltigen Investments. Sie spiegelt die Trends wider, die aktuell die Finanzmärkte prägen. Tech-Giganten dominieren weiterhin das Marktgeschehen, während nachhaltige Anlagen im Zuge des Klimawandels und der ESG-Standards immer mehr an Bedeutung gewinnen. Doch diese Strategie ist keineswegs einzigartig. Viele Vermögensverwalter und Anleger setzen auf eine ähnliche Kombination.
Dennoch bietet BlackRock einen wertvollen Einblick in langfristige Entwicklungen. Während kurzfristige Trends oft von spekulativen Investments geprägt sind, bleibt BlackRock seiner Linie treu: langfristige Stabilität und nachhaltiges Wachstum. In einem volatilen Marktumfeld könnte dies der entscheidende Vorteil sein. Gerade für vorsichtige Anleger kann es sinnvoll sein, den Schritten von BlackRock zu folgen und auf bewährte Aktien zu setzen.
Kritiker bemängeln jedoch, dass BlackRock als größter Vermögensverwalter einen enormen Einfluss auf einzelne Märkte und Unternehmen ausübt. Die Konzentration von Kapital in wenigen Händen könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Märkte einschränken. Dennoch bleibt der Einfluss des Unternehmens unbestritten – und viele Anleger orientieren sich an den Strategien des Giganten.
Schlussendlich bleibt BlackRock eine zentrale Figur in der Finanzwelt, deren Entscheidungen weiterhin die Richtung vorgeben werden. Anleger sollten jedoch stets ihre eigenen Risikoprofile und Ziele im Blick behalten und sich nicht blind auf die Schritte des Vermögensverwalters verlassen.
Generationswechsel beim WIV: Neuer Vorstand tritt die Nachfolge an
Der Berufsfachverband der Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung (WIV) hat in seiner jüngsten Mitgliederversammlung einen Wechsel im Vorstand vollzogen. Der neue Vorstand, bestehend aus Dr. Karl Sydow (Pharma Deutschland), Dr. Friederike Bach (Fraunhofer IMW), Maximilian Buch (Gemeinsamer Bundesausschuss), Markus Kirchner (Bundesinstitut für Risikobewertung) und Dr. Florian Kias (Pensatech Pharma), tritt die Nachfolge des bisherigen Vorstands an und markiert damit einen wichtigen Generationswechsel.
Dr. Karl Sydow, der neue Vorstandsvorsitzende, betonte die Absicht des neuen Teams, das interaktive Netzwerk des WIV weiter auszubauen und eine engere Zusammenarbeit mit WIV-Listen in den Kammern anzustreben. „Die bisherige Arbeit des Vorstandes gibt uns die Möglichkeit, den Verband zukunftsfähig zu gestalten und die Interessen der Mitglieder noch stärker zu vertreten,“ sagte Sydow.
Carl Ulrich Henneberg, der scheidende Vorstandsvorsitzende, äußerte sich positiv über den Übergang und die Zukunft des WIV. „Ich freue mich, dass wir den WIV-Vorstand nun in jüngere Hände geben können, um den Zukunftsaufgaben, die vor den Pharmazeuten liegen, kraftvoll zu begegnen.“ Henneberg und die anderen ehemaligen Vorstandsmitglieder wünschten dem neuen Team viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Ziele.
Der WIV, ein nicht gemeinnütziger Verein, zählt aktuell rund 100 Mitglieder. Die Satzung des Vereins legt umfangreiche Ziele fest, darunter die Förderung des Nachwuchses, den Wissensaustausch, die Fortbildung sowie die Mitgestaltung von Berufspolitik. Der Verein erhebt keine Mitgliedsbeiträge, sondern finanziert sich über Spenden.
Die Mitgliederentwicklung des WIV spiegelt den anhaltenden Wandel in der pharmazeutischen Branche wider. Während laut der ABDA die Zahl der Approbierten in öffentlichen Apotheken seit 2005 um 15 Prozent auf etwa 53.200 gestiegen ist, hat sich die Anzahl der Apotheker in Wissenschaft, Industrie und Verwaltung mehr als verdoppelt. Derzeit sind rund 13.600 Fachkräfte in diesen Bereichen tätig, darunter bei Herstellern, Universitäten, Behörden, Lehranstalten und in der Bundeswehr.
Der Wechsel im Vorstand des WIV markiert einen bedeutenden Moment für den Berufsfachverband und die pharmazeutische Gemeinschaft insgesamt. Die Ernennung eines neuen, jüngeren Vorstandsteams signalisiert nicht nur einen generellen Generationswechsel, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung und Modernisierung des Verbandes. Dr. Karl Sydow und sein Team stehen vor der Aufgabe, die bisherigen Errungenschaften fortzuführen und gleichzeitig neue Impulse zu setzen.
Besonders hervorzuheben ist die strategische Ausrichtung des neuen Vorstands, die sich auf den Ausbau des Netzwerks und eine stärkere Zusammenarbeit mit den Kammern konzentriert. Dies könnte entscheidend dazu beitragen, die Interessen der WIV-Mitglieder noch wirkungsvoller zu vertreten und den Verband in der sich wandelnden pharmazeutischen Landschaft zu positionieren.
Die positive Haltung des scheidenden Vorstandsvorsitzenden Carl Ulrich Henneberg unterstreicht den reibungslosen Übergang und die Bereitschaft zur Unterstützung des neuen Teams. Der WIV steht vor der spannenden Aufgabe, die Herausforderungen der Zukunft proaktiv zu gestalten und dabei die Stärken und Möglichkeiten des neuen Vorstands optimal zu nutzen.
Insgesamt zeigt der Generationswechsel, dass der WIV gewillt ist, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und den sich verändernden Anforderungen der pharmazeutischen Welt gerecht zu werden. Dies ist nicht nur ein Schritt in die Zukunft, sondern auch eine Bestätigung für die kontinuierliche Relevanz und Dynamik des Verbandes.
Protestpause in Scholz’ Wahlkreis: Apothekerverband plant keine Demonstrationen in Brandenburg
Am 22. September wählt Brandenburg einen neuen Landtag, nachdem bereits Sachsen und Thüringen ihre Wahlen abgehalten haben. Im Gegensatz zu den Protestaktionen in den beiden Freistaaten wird es in Brandenburg jedoch keine Protestkundgebung von Apothekerinnen und Apothekern vor der Landtagswahl geben.
Der Apothekerverband hatte ursprünglich zur Unterstützung der Proteste am 28. August in Dresden und Erfurt aufgerufen, doch der Verband plant derzeit keine eigenen Veranstaltungen in Brandenburg. Dies bestätigte ein Sprecher nach einer Vorstandssitzung. Stattdessen werde man sich am Gesetzgebungsverfahren und an der weiteren Diskussion orientieren. Weitere Gründe für den Verzicht auf eine Demonstration in Brandenburg wurden auf Nachfrage nicht genannt.
Eine mögliche Kundgebung in Potsdam, dem Wohnsitz und Wahlkreis von Bundeskanzler Olaf Scholz, wurde von einigen Stimmen in Betracht gezogen. Potsdam liegt im Wahlkreis Potsdam/Potsdam Mittelmark II/Teltow-Fläming II und hätte durch seine Nähe zu Berlin eine große Teilnehmerzahl ermöglicht.
Aktuell stellt die SPD mit 25 Sitzen die stärkste Fraktion im Landtag von Brandenburg. Bei den letzten Wahlen 2019 war die AfD zweitstärkste Kraft, gefolgt von der CDU, den Grünen, den Linken und den BVB/Freie Wähler. Die kommende Wahl wird nach den enttäuschenden Ergebnissen in Sachsen und Thüringen als Bewährungsprobe für die SPD und insbesondere für Scholz persönlich betrachtet.
Das Fehlen einer Protestkundgebung in Brandenburg, insbesondere im Wahlkreis des Bundeskanzlers Olaf Scholz, stellt eine verpasste Chance dar. Während in Sachsen und Thüringen Apothekerinnen und Apotheker ihre Stimme erhoben haben, scheint Brandenburg von diesen Protesten verschont zu bleiben. Die Entscheidung des Apothekerverbands, keine eigenen Veranstaltungen in Brandenburg zu organisieren, wirft Fragen auf.
Die Nähe Potsdams zu Berlin hätte den Protesten zusätzlichen Schub verleihen können. Eine Kundgebung in Scholz' Wahlkreis hätte nicht nur Aufmerksamkeit auf die Anliegen der Apotheker gelenkt, sondern auch den Druck auf die SPD und ihren Vorsitzenden erhöht. Angesichts der Herausforderungen, vor denen die SPD steht, insbesondere nach den enttäuschenden Ergebnissen in den benachbarten Bundesländern, wäre dies ein starkes Signal gewesen.
Der Verzicht auf eine Kundgebung könnte als strategischer Fehler angesehen werden. Die Unentschlossenheit, eine Demonstration in Brandenburg zu veranstalten, könnte die Relevanz und den Einfluss der Protestbewegung schmälern. In Zeiten, in denen politische Aufmerksamkeit entscheidend ist, hätte eine solche Aktion möglicherweise dazu beigetragen, die Anliegen der Apotheker in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken und konkrete Veränderungen anzustoßen.
Gericht lehnt Eilantrag ab: Freie Apothekerschaft fordert zügige Neubewertung der Länderliste
Das Verwaltungsgericht Köln hat den Eilantrag zur Streichung der Niederlande von der sogenannten Länderliste des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) abgelehnt. Der Gerichtsbeschluss ließ jedoch jegliche Auseinandersetzung mit den Argumenten bezüglich der Sicherheitsstandards im Versandhandel aus und fokussierte sich ausschließlich auf die Frage der Eilbedürftigkeit. Das Gericht entschied, dass die Apotheker, die den Antrag gestellt haben, die notwendige Dringlichkeit nicht ausreichend dargelegt hätten.
Die Freie Apothekerschaft (FA) äußerte ihr Unverständnis über das Urteil und kündigte an, gegen die Entscheidung Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) einzulegen. Der Vorstand der FA ist der Ansicht, dass das Verwaltungsgericht die wesentlichen Argumente übersehen hat, insbesondere hinsichtlich der Sicherheitsstandards im niederländischen Versandhandel im Vergleich zu deutschen Apotheken.
Rechtsanwalt Dr. Fiete Kalscheuer, der die Apotheker vertritt, kritisierte die hohe Hürde für die Anerkennung der Eilbedürftigkeit als nicht im Einklang mit der obergerichtlichen Rechtsprechung. Die FA argumentiert, dass wirtschaftliche Nachteile für Apotheken, insbesondere im Hinblick auf den wachsenden Versandhandel und die Einführung des E-Rezepts, bereits jetzt erheblich seien und nicht erst bei drohender Existenzgefährdung berücksichtigt werden sollten.
Daniela Hänel, 1. Vorsitzende der FA, betonte, dass der Markt für den Versandhandel mit Arzneimitteln aufgrund der neuen E-Rezepte und des CardLink-Verfahrens rapide gewachsen sei. Sie verwies auf die Zahlen der Unternehmen DocMorris und Shop-Apotheke und wies darauf hin, dass niederländische Arzneimittelversender möglicherweise nicht den gleichen Sicherheitsstandards wie deutsche Anbieter unterliegen. Die FA fordert eine zügige Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen, um dem fortschreitenden Apothekensterben in Deutschland entgegenzuwirken.
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln, den Eilantrag auf Streichung der Niederlande von der Länderliste abzulehnen, wirft ernste Fragen auf. Die Tatsache, dass das Gericht die Sicherheitsstandards im niederländischen Versandhandel nicht behandelt hat, lässt auf eine möglicherweise oberflächliche Auseinandersetzung mit dem Antrag schließen. Gerade in einem so sensiblen Bereich wie dem Arzneimittelversand sollten die Sicherheitsaspekte mit größter Sorgfalt geprüft werden. Die Entscheidung, den Eilantrag ausschließlich aufgrund der vermeintlichen Eilbedürftigkeit abzulehnen, könnte sich als unzureichend herausstellen, wenn die ökonomischen Auswirkungen für deutsche Apotheken erheblich sind.
Die Freie Apothekerschaft hat zu Recht auf die Dringlichkeit des Themas hingewiesen. Der rapide wachsende Versandhandel und die neuen digitalen Rezeptsysteme erfordern eine zügige Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen. Die Tatsache, dass niederländische Anbieter möglicherweise niedrigere Sicherheitsstandards aufweisen, während sie gleichzeitig Marktanteile gewinnen, könnte zu einer gefährlichen Ungleichbehandlung führen. Das Oberverwaltungsgericht Münster steht nun vor der Aufgabe, eine ausgewogene und gründliche Bewertung vorzunehmen, die sowohl die Sicherheitsaspekte als auch die wirtschaftlichen Belange der Apotheken in den Fokus rückt.
Lieferengpässe: HAV fordert sofortige Maßnahmen
Der Hessische Apothekerverband (HAV) hat scharfe Kritik an der aktuellen Gesetzgebung zur Bekämpfung von Lieferengpässen geübt und fordert sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung. Das Gesetz gegen Lieferengpässe (ALBVVG), das vor über einem Jahr in Kraft trat, habe bislang nicht die gewünschten Erfolge erzielt, wie der HAV in einem Schreiben an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) darlegt.
Holger Seyfarth, Vorsitzender des HAV, äußerte sich besorgt über die unzureichende Umsetzung des ALBVVG. Laut Seyfarth sind öffentliche Apotheken aufgrund massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in der Lage, ihren Auftrag vollständig zu erfüllen, die Bevölkerung mit notwendigen Arzneimitteln zu versorgen. Besonders betroffen seien lebenswichtige Medikamente wie Insuline, Antibiotika und Krebsmedikamente. Seyfarth kritisiert, dass die politischen Maßnahmen bisher nur Lippenbekenntnisse seien und die Situation sich zunehmend verschärfe.
Das ALBVVG sollte ursprünglich die Arzneimittelversorgung verbessern. Doch nach mehr als einem Jahr zeigt sich, dass das Gesetz erhebliche Mängel aufweist. Bürokratische Hürden, wie komplexe Meldepflichten und Frühwarnsysteme, hätten eine schnelle Reaktion auf Lieferengpässe verzögert. Die globalisierten Lieferketten und die hohe Abhängigkeit von wenigen Herstellern machen die Versorgung anfällig für Störungen. Zudem gebe es zu wenig Anreize für Pharmaunternehmen, zusätzliche Produktionskapazitäten in Europa aufzubauen. Das Gesetz reagiere auch nicht flexibel genug auf neue Marktsituationen wie Grippe- oder Pandemiewellen.
In seinem Schreiben an das BMG fordert der HAV drei wesentliche Änderungen. Erstens sollen Krankenkassen verpflichtet werden, Rabattverträge so zu gestalten, dass die Versorgungssicherheit oberste Priorität hat. Der Preis allein dürfe nicht mehr entscheidend sein; auch die Verfügbarkeit der Medikamente müsse berücksichtigt werden. Mindestbevorratung und Diversifizierung der Lieferanten sollten in den Rabattverträgen verankert werden.
Zweitens müsse die Transparenz in den Lieferketten erhöht werden. Ein staatlich überwachtetes System zur frühzeitigen Erkennung von Engpässen sei notwendig. Die aktuellen Lagerbestände wichtiger Arzneimittel sollten für alle relevanten Marktteilnehmer einsehbar sein, um bei drohenden Engpässen rechtzeitig reagieren zu können.
Drittens solle der Staat finanzielle Unterstützung leisten, damit Apotheken strategische Vorräte anlegen können, insbesondere bei kritischen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Geeignete gesetzliche Regelungen müssten geschaffen werden, um den Apotheken zu ermöglichen, ihrer Verantwortung nachzukommen.
Seyfarth betont, dass es inakzeptabel sei, dass die Bevölkerung nicht ausreichend mit notwendigen Medikamenten versorgt werde. Er fordert die Politik auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Missstand zu beheben, und kündigt an, dass der HAV nicht tatenlos zusehen werde, wie die Gesundheitsversorgung durch politisches Versagen weiter verschlechtert wird.
Die anhaltenden Lieferengpässe bei Arzneimitteln stellen ein ernsthaftes Problem für die öffentliche Gesundheitsversorgung dar. Das Gesetz gegen Lieferengpässe (ALBVVG), das vor über einem Jahr eingeführt wurde, scheint den Erwartungen in der Praxis nicht gerecht zu werden. Die Kritik des Hessischen Apothekerverbands (HAV) ist daher mehr als berechtigt.
Die Forderungen des HAV sind klar und zielgerichtet. Es ist unerlässlich, dass die Krankenkassen ihre Rabattverträge anpassen, um die Versorgungssicherheit in den Vordergrund zu stellen. Der Preis allein darf nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium sein; auch die Verfügbarkeit der Medikamente muss berücksichtigt werden. Die derzeitige Praxis, bei der lediglich der günstigste Preis zählt, hat sich als problematisch erwiesen und trägt zur Verschärfung der Lieferengpässe bei.
Darüber hinaus ist die Forderung nach erhöhter Transparenz in den Lieferketten von entscheidender Bedeutung. Ein staatlich überwachtetes System zur frühzeitigen Erkennung von Engpässen könnte helfen, drohende Versorgungsengpässe frühzeitig zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Die Einsehbarkeit der Lagerbestände wichtiger Arzneimittel ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Versorgung sicherzustellen.
Die finanzielle Unterstützung für Apotheken, um strategische Vorräte anzulegen, ist ebenfalls eine notwendige Maßnahme. In Zeiten globalisierter Lieferketten und komplexer Marktsituationen ist es wichtig, dass Apotheken in der Lage sind, kritische Medikamente vorrätig zu halten, um im Bedarfsfall schnell reagieren zu können.
Insgesamt zeigt die Kritik des HAV, dass das ALBVVG in seiner jetzigen Form nicht ausreicht, um die Probleme im Arzneimittelbereich effektiv zu lösen. Es ist nun an der Politik, die geforderten Änderungen umzusetzen und so die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Der Handlungsdruck ist hoch, und es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen in der Lage sind, die notwendigen Reformen zeitnah zu realisieren.
Optimismus in der Krise: Mit Zuversicht in die Zukunft
Inmitten der herausfordernden Lage, die die Apothekenbranche derzeit prägt, hebt sich Nojan Nejatian von der Heegbach Apotheke in Erzhausen durch seinen unerschütterlichen Optimismus hervor. Trotz der alarmierenden Zahl an Apothekenschließungen und Insolvenzen sowie der düsteren Zukunftsprognosen für die Branche bleibt Nejatian zuversichtlich. In einem Interview äußert er sich entschieden über die aktuelle Situation und die Rolle der Apotheker: „Ich blicke positiv in die Zukunft. Wir Apotheker haben eine Berufung, wir verkaufen keine Kaugummis, man braucht uns“, erklärt Nejatian. Für ihn steht fest, dass die Apotheker eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem spielen und ihre Expertise unverzichtbar ist.
Nejatian glaubt fest daran, dass die Apotheker die Kraft und das Potenzial besitzen, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern. „Wir haben alle gemeinsam die Kraft als Team die Zukunft zu gestalten“, betont er. Diese positive Einstellung zeigt sich auch in seinen unternehmerischen Aktivitäten. Neben der Leitung seiner Apotheke hat Nejatian ein Sanitätshaus aufgebaut, das ihm als zusätzliches Standbein dient. Diese Diversifikation verdeutlicht seinen Ansatz, innovative Wege zu finden, um den schwierigen Zeiten zu begegnen und seine Geschäftstätigkeit zu stabilisieren.
Ein weiterer Punkt, den Nejatian hervorhebt, ist die Bedeutung des kollektiven Handelns innerhalb der Apothekerschaft. Er appelliert an seine Kolleginnen und Kollegen, die openpetition des Hessischen Apothekerverbandes (HAV) zu unterstützen. „Jeder Kollege und jede Kollegin soll die openpetition des HAV unterschreiben“, fordert er. Dies ist nicht nur ein Aufruf zur Solidarität, sondern auch ein Versuch, die Interessen der Apotheker auf politischer Ebene zu vertreten und die Branche aktiv zu unterstützen.
Nejatians Engagement und sein positiver Blick auf die Zukunft bieten einen erfrischenden Kontrast zu der oft vorherrschenden negativen Stimmung in der Branche. Durch seine Handlungen und seine Botschaft zeigt er, wie wichtig es ist, trotz der Widrigkeiten aktiv zu bleiben und gemeinsam für die Zukunft zu kämpfen.
Nojan Nejatian stellt sich als Lichtblick in einer Branche dar, die von Unsicherheit und pessimistischen Zukunftsausblicken geprägt ist. Seine unerschütterliche Zuversicht und sein Engagement sind bemerkenswert und bieten eine wichtige Perspektive auf die aktuellen Herausforderungen der Apothekenbranche. Während viele Apotheker und Apothekerinnen angesichts der steigenden Anzahl von Schließungen und Insolvenzen resigniert sind, zeigt Nejatian, dass eine positive Einstellung und innovative Ansätze entscheidend sein können, um Krisen zu überwinden.
Sein Glaube an die Berufung der Apotheker und seine aktive Rolle in der Schaffung eines Sanitätshauses sind Beispiele für unternehmerischen Weitblick und Anpassungsfähigkeit. Nejatian verkörpert die Überzeugung, dass die Apotheker nicht nur durch ihre Fachkompetenz, sondern auch durch ihre Fähigkeit, sich den wandelnden Bedingungen anzupassen, einen wertvollen Beitrag leisten. Diese Haltung ist besonders wichtig in einem Umfeld, das von wirtschaftlichem Druck und sich verändernden Rahmenbedingungen geprägt ist.
Sein Aufruf zur Unterstützung der openpetition des HAV unterstreicht die Notwendigkeit der kollektiven Anstrengung und des politischen Engagements. In Zeiten der Krise ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Apotheker ihre Stimme erheben und gemeinsam für ihre Interessen eintreten. Nejatian’s Botschaft, dass ein starkes Team in der Lage ist, die Zukunft aktiv zu gestalten, sollte als inspirierendes Beispiel für die gesamte Branche dienen.
Insgesamt stellt sich Nejatian als ein Symbol für Hoffnung und aktive Zukunftsgestaltung dar. Seine Haltung und seine Handlungen bieten eine ermutigende Perspektive und zeigen, dass es trotz schwieriger Zeiten möglich ist, positive Veränderungen herbeizuführen und die eigene Zukunft proaktiv zu gestalten.
Leuchttürme der Pharmazie: Erfolgreiche Inhaber, PTA und Kampagnen im Fokus
In der dynamischen Welt der Pharmazie zeichnen sich besonders erfolgreiche Apothekeninhaber, Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und innovative Kampagnen durch herausragende Leistungen aus. Diese Akteure und Initiativen setzen Maßstäbe und tragen zur Weiterentwicklung der Branche bei.
Apothekeninhaber, die mit außergewöhnlichem Engagement und visionärem Denken arbeiten, prägen das Bild der Branche nachhaltig. Sie sind oft die treibenden Kräfte hinter erfolgreichen Geschäftskonzepten, die über die herkömmlichen Dienstleistungen hinausgehen. Ihre Fähigkeit, sich den sich wandelnden Anforderungen des Marktes anzupassen und innovative Lösungen zu finden, macht sie zu wahren Vorreitern.
PTA spielen eine unverzichtbare Rolle in der täglichen Apothekenarbeit. Ihre Expertise und ihr Einsatz für die Patientenversorgung tragen maßgeblich zur Qualität des Service bei. Durch kontinuierliche Weiterbildung und Engagement in der Patientenschulung leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Kampagnen, die durch ihre Kreativität und Wirksamkeit hervorstechen, setzen neue Standards in der Branche. Diese Initiativen zielen nicht nur darauf ab, das Bewusstsein für bestimmte gesundheitliche Themen zu schärfen, sondern auch, die Apotheken als zentrale Anlaufstellen für Gesundheit und Wohlbefinden zu positionieren. Erfolgreiche Kampagnen zeichnen sich durch durchdachte Kommunikationsstrategien und eine enge Zusammenarbeit mit der Community aus.
Die Auszeichnung und Anerkennung der herausragenden Leistungen von Apothekeninhabern, PTA und Kampagnen ist mehr als nur eine feierliche Geste – sie ist ein wesentlicher Bestandteil des Fortschritts in der Pharmazie. Die Branche lebt von Innovation und Engagement, und die genannten Akteure tragen dazu bei, dass diese Werte täglich in die Praxis umgesetzt werden.
Besonders hervorzuheben ist die Rolle der PTA, deren Expertise oft unterschätzt wird. Ihre tägliche Arbeit, die von Präzision und Empathie geprägt ist, bildet das Rückgrat einer effizienten und patientenorientierten Apothekenpraxis. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wären viele der Fortschritte in der Patientenversorgung nicht möglich.
Die Kampagnen, die mit Kreativität und strategischem Geschick entwickelt werden, sind ebenfalls von großer Bedeutung. Sie haben das Potenzial, das öffentliche Bewusstsein für gesundheitliche Themen zu schärfen und die Rolle der Apotheke in der Gesellschaft zu stärken. In einer Zeit, in der die Gesundheitskommunikation zunehmend komplex wird, sind solche Kampagnen unerlässlich, um die Verbindung zwischen Apotheken und ihren Kunden zu festigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anerkennung und Förderung dieser Leuchttürme der Branche nicht nur deren hervorragende Leistungen würdigt, sondern auch dazu beiträgt, die gesamte Pharmaziebranche weiter voranzubringen. Es sind diese herausragenden Akteure und Initiativen, die den Weg für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Apothekenlandschaft ebnen.
Verbraucherzentrale warnt vor Ashwagandha-Nahrungsergänzungsmitteln
Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt hat eine umfassende Warnung vor Nahrungsergänzungsmitteln ausgesprochen, die Ashwagandha enthalten. Diese Pflanze, auch bekannt als Schlafbeere, indischer Ginseng oder Winterkirsche, wird in zahlreichen Geschäften und Online-Shops beworben und soll angeblich die Leistungsfähigkeit steigern, den Schlaf verbessern und bei der Stressbewältigung unterstützen.
Dennoch sind die behaupteten gesundheitlichen Vorteile von Ashwagandha bislang nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer aktuellen Mitteilung darauf hingewiesen, dass die gesundheitlichen Risiken dieser Pflanze nur unzureichend untersucht sind. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sowie Schwindel, Benommenheit und Hautausschläge. Weitere Bedenken bestehen hinsichtlich der möglichen Auswirkungen auf das Immunsystem, die Schilddrüsen- und Sexualhormone und potenzieller Leberschäden.
Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt rät insbesondere Kindern, Schwangeren, Stillenden und Personen mit Lebererkrankungen dringend davon ab, Nahrungsergänzungsmittel mit Ashwagandha einzunehmen. Die derzeitige Datenlage bietet keinen ausreichenden Schutz vor den möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, insbesondere solchen zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck oder Immunsystem-Erkrankungen.
Zusätzlich werden Ashwagandha-Präparate häufig als Kombiprodukte angeboten, die neben der Pflanzenzubereitung auch Vitamine oder Mineralstoffe enthalten. Diese Zusatzstoffe können gesundheitsbezogene Aussagen wie „unterstützt die normale psychische Funktion“ tragen, was zu der falschen Annahme führen kann, dass auch die Ashwagandha-Zubereitung diese Vorteile bietet. Tatsächlich gelten die gesundheitsbezogenen Aussagen nur für die Vitamine oder Mineralstoffe und nicht für das Ashwagandha selbst.
Angesichts der unklaren wissenschaftlichen Evidenz und der potenziellen Risiken empfiehlt die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, die Einnahme von Ashwagandha-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln zu vermeiden.
Die Warnung der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt ist ein wichtiger Schritt zur Aufklärung der Öffentlichkeit über die möglichen Risiken von Ashwagandha-Nahrungsergänzungsmitteln. In einer Zeit, in der immer mehr Menschen auf pflanzliche Präparate setzen, um ihre Gesundheit zu verbessern, ist es entscheidend, dass Verbraucher gut informiert sind. Die Tatsache, dass die gesundheitlichen Vorteile von Ashwagandha nicht ausreichend wissenschaftlich belegt sind und die Risiken unzureichend erforscht sind, stellt ein erhebliches Problem dar. Besonders besorgniserregend ist die unzureichende Information über mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und die Risiken für besonders gefährdete Gruppen wie Schwangere und Menschen mit Lebererkrankungen.
Die Verbraucherzentrale hat zu Recht darauf hingewiesen, dass viele Ashwagandha-Präparate als Kombiprodukte angeboten werden, die gesundheitsbezogene Aussagen über ihre zusätzlichen Vitamine oder Mineralstoffe machen. Dies kann zu Missverständnissen führen und Verbraucher dazu verleiten, den angeblichen Nutzen der gesamten Präparation zu überschätzen. Es ist daher unerlässlich, dass Verbraucher sich kritisch mit den Angaben auf Nahrungsergänzungsmitteln auseinandersetzen und sich der potenziellen Risiken bewusst sind.
Insgesamt ist die Empfehlung der Verbraucherzentrale, auf Ashwagandha-haltige Nahrungsergänzungsmittel zu verzichten, eine sinnvolle Vorsichtsmaßnahme. Verbraucher sollten sich auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse stützen und sich bei Unsicherheiten an Fachleute wenden, um informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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