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  • 07.09.2024 – Stumme Rhinovirus-Infektionen
    07.09.2024 – Stumme Rhinovirus-Infektionen
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Rhinoviren sind oft mit harmlosen Erkältungen verbunden, doch neue Forschungen zeigen, dass sie auch ernsthafte Atemwegserkrankungen ve...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Stumme Rhinovirus-Infektionen

 

Verborgene Risiken bei Kindern

Rhinoviren sind oft mit harmlosen Erkältungen verbunden, doch neue Forschungen zeigen, dass sie auch ernsthafte Atemwegserkrankungen verursachen können, selbst ohne die typischen Symptome wie Schnupfen. Eine aktuelle Studie enthüllt, dass diese Viren in einigen Fällen asymptomatisch bleiben und dennoch schweres Giemen bei Kindern hervorrufen. Die Ergebnisse werfen Fragen zur bisherigen Behandlungsmethodik auf und legen nahe, dass alternative Therapien wie Azithromycin möglicherweise effektiver sein könnten als die traditionellen Glucocorticoide.


Rhinoviren sind vorwiegend für die klassischen Symptome einer Erkältung wie Schnupfen und Halsschmerzen bekannt. Diese Viren gelten im Allgemeinen als harmlos, da sie meist milde, selbstlimitierende Infektionen der oberen Atemwege verursachen. Doch aktuelle Forschungen enthüllen, dass Rhinoviren auch zu schwerwiegenderen und atypischen Krankheitsbildern führen können. Besonders alarmierend ist die Entdeckung, dass Rhinovirus-Infektionen in einigen Fällen asymptomatisch verlaufen können, während sie dennoch signifikante Atemwegserkrankungen verursachen, insbesondere bei Kindern.

Eine umfassende Untersuchung von Dr. W. Gerald Teague, einem führenden Kinderpulmologen am Kinderkrankenhaus der Universität von Virginia, hat diese Problematik näher beleuchtet. In seiner Studie wurden über 800 Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis achtzehn Jahren untersucht, die wegen schwer behandelbarem Giemen – einem charakteristischen, pfeifenden Atemgeräusch – in eine Spezialklinik überwiesen worden waren. Von diesen wurden 686 Kinder in die prospektive Studie aufgenommen, da die übrigen aufgrund von Vorerkrankungen wie zystischer Fibrose oder schweren Immundefekten ausgeschlossen werden mussten.

Die Untersuchung konzentrierte sich auf die bronchoalveoläre Lavage (BAL), eine Methode zur Gewinnung und Analyse von Lungenflüssigkeit. Die Ergebnisse zeigten, dass Rhinoviren in 29,7 Prozent der Proben nachgewiesen wurden. Dies stellte die häufigste Ursache in den untersuchten Lungenproben dar, gefolgt von Adeno- und humanen Metapneumonieviren, die nur in 1,7 Prozent der Proben gefunden wurden. Besonders auffällig war, dass Rhinovirus-positive Kinder signifikant höhere Entzündungswerte aufwiesen, darunter erhöhte Werte für C-reaktives Protein (CRP) und neutrophile Granulozyten im Blut. Diese Entzündungsmarker deuten auf eine aktive Infektion hin und unterscheiden sich von den typischen Entzündungen einer akuten Rhinovirusinfektion.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie war der häufige Einsatz von hochdosierten Glucocorticoiden bei Rhinovirus-positiven Kindern. Teague und sein Team stellten fest, dass diese Kinder häufiger solche Steroide erhielten, was möglicherweise die mukosale Interferonreaktion beeinträchtigte und zur Persistenz der Infektion beitrug. In Anbetracht dieser Beobachtungen regte Teague an, alternative Therapieansätze zu prüfen. Besonders erwähnenswert ist seine Empfehlung, Azithromycin, ein Makrolidantibiotikum, als mögliche Behandlungsoption in Betracht zu ziehen. Azithromycin zeigt in Zellkulturen antivirale Effekte, indem es die Vermehrung von Rhinoviren hemmt und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt.

Obwohl es Hinweise auf die Wirksamkeit von Azithromycin gibt, fehlen noch großangelegte klinische Studien, um eine breite Anwendung dieses Medikaments zu empfehlen. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen jedoch, dass die bestehenden Behandlungsmethoden, insbesondere die Verwendung von Glucocorticoiden, möglicherweise nicht immer optimal sind. Teague fordert eine kritische Überprüfung der Therapien und mehr Forschung, um effektive Behandlungsmöglichkeiten für Kinder mit persistierendem Giemen und Rhinovirus-Infektionen zu finden.

Die Studie hebt hervor, dass Rhinoviren nicht nur klassische Erkältungssymptome hervorrufen, sondern auch zu schwerwiegenderen Atemwegserkrankungen führen können. Die Entdeckung, dass Rhinovirus-Infektionen auch ohne klassische Symptome wie Schnupfen auftreten können, ist besonders bedeutend und sollte zu einer genaueren Diagnose und verbesserten Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Kindern führen.


Kommentar:

Die Forschung von Dr. W. Gerald Teague liefert wertvolle Einblicke in die oft unterschätzte Rolle von Rhinoviren bei Atemwegserkrankungen. Die Entdeckung, dass Rhinovirus-Infektionen asymptomatisch verlaufen können, während sie dennoch signifikante gesundheitliche Probleme verursachen, ist alarmierend und fordert eine Neubewertung der diagnostischen und therapeutischen Ansätze. Die Tatsache, dass Rhinoviren in einer beträchtlichen Anzahl von Fällen bei Kindern mit persistierendem Giemen nachgewiesen wurden, stellt einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis dieser Infektionen dar.

Besonders hervorzuheben ist die kritische Betrachtung des Einsatzes von Glucocorticoiden. Während diese Medikamente traditionell zur Behandlung von Giemen eingesetzt werden, zeigt die Studie, dass ihre Wirkung möglicherweise begrenzt ist und sie die mukosale Interferonreaktion negativ beeinflussen könnten. Die Aussicht auf Azithromycin als alternative Therapie ist spannend und könnte einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Rhinovirus-Infektionen darstellen, vorausgesetzt, weitere Forschung bestätigt seine Wirksamkeit und Sicherheit.

Insgesamt unterstreicht diese Studie die Notwendigkeit, bei der Diagnose und Behandlung von Atemwegserkrankungen bei Kindern wachsam zu sein. Ärzte sollten die Möglichkeit einer asymptomatischen Rhinovirus-Infektion in Betracht ziehen und alternative Therapieansätze evaluieren. Die medizinische Gemeinschaft sollte diese Erkenntnisse nutzen, um die Patientenversorgung zu verbessern und neue, evidenzbasierte Behandlungsmethoden zu entwickeln.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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