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  • 03.08.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Schlüsseltrends, politische Entwicklungen und medizinische Fortschritte
    03.08.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Schlüsseltrends, politische Entwicklungen und medizinische Fortschritte
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der neuesten Ausgabe dreht sich alles um zentrale Entwicklungen im Gesundheitswesen und darüber hinaus: Apotheken setzen vermehrt auf ...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Schlüsseltrends, politische Entwicklungen und medizinische Fortschritte

 

Ein detaillierter Überblick über die bedeutendsten Neuerungen und Herausforderungen, die den Gesundheitssektor prägen

In der neuesten Ausgabe dreht sich alles um zentrale Entwicklungen im Gesundheitswesen und darüber hinaus: Apotheken setzen vermehrt auf Betriebsschließungs-Versicherungen, um sich gegen finanzielle Verluste abzusichern. Politische Verschiebungen in Ostdeutschland und Kürzungen im Bundeshaushalt 2025 werfen Fragen auf, während ein neuer Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeitende und die Diskussion um das Modell der „Apotheke light“ für Aufsehen sorgen. Gesundheitsminister Lauterbach kündigt Beitragserhöhungen an, und das ABDA-Datenpanel 2024 startet. Zudem kämpfen Apotheker um Quarantäne-Entschädigungen, neue medizinische Leitlinien und Therapieoptionen bieten Hoffnung, während Haleon neue Erkältungspräparate vorstellt. Die WHO setzt neue Standards zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, und eine Studie deckt erhöhte Diskriminierung und Einsamkeit junger Menschen mit Beeinträchtigungen auf.

 

Apotheken schützen sich vor finanziellen Verlusten durch Betriebsschließungs-Versicherung

In einer Zeit, in der unvorhersehbare Ereignisse wie Naturkatastrophen oder pandemiebedingte Schließungen Unternehmen weltweit in die Knie zwingen können, suchen immer mehr Apotheken nach Wegen, ihre finanziellen Risiken zu minimieren. Eine Lösung, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Betriebsschließungs-Versicherung (BSV). Diese spezielle Versicherung bietet Apothekenbetreibern einen wichtigen Schutz vor den finanziellen Belastungen, die durch den Ausfall des Betriebs entstehen können.

Eine zentrale Herausforderung für Apotheken in Krisensituationen sind die anfallenden Mitarbeiterlohnkosten, auch wenn der Betrieb vorübergehend geschlossen bleiben muss. Die Betriebsschließungs-Versicherung kann in diesen Fällen eine entscheidende Rolle spielen, indem sie die laufenden Lohnkosten abdeckt und somit die finanzielle Stabilität der Apotheke sichert. Diese Absicherung ist besonders relevant für Apotheken, die auf die regelmäßige Anwesenheit ihres Personals angewiesen sind, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Versorgung der Kunden sicherzustellen.

Apothekenbetreiber müssen jedoch einige wichtige Aspekte beachten, um den vollen Nutzen aus ihrer Betriebsschließungs-Versicherung zu ziehen. Zunächst ist es entscheidend, dass die Versicherungspolice sorgfältig geprüft wird, um sicherzustellen, dass alle relevanten Risiken abgedeckt sind. Dazu gehört unter anderem, die genauen Bedingungen für den Versicherungsschutz im Falle einer Betriebsschließung zu kennen und zu verstehen. Auch die Höhe der Versicherungssumme sollte so gewählt werden, dass sie im Ernstfall ausreicht, um die Lohnkosten und andere laufende Ausgaben zu decken.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Versicherungspolice. Apothekenbetreiber sollten ihre Versicherung regelmäßig an die sich ändernden betrieblichen Gegebenheiten anpassen, um sicherzustellen, dass sie stets optimal abgesichert sind. Dazu gehört auch, dass alle relevanten Informationen über den Betrieb und die Mitarbeiter dem Versicherer aktuell zur Verfügung gestellt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Betriebsschließungs-Versicherung für Apotheken eine wichtige Absicherung gegen unvorhergesehene Betriebsausfälle darstellt. Durch sorgfältige Auswahl und regelmäßige Anpassung der Police können Apothekenbetreiber sicherstellen, dass sie im Falle einer Schließung nicht nur ihre Mitarbeiterlohnkosten abdecken, sondern auch die finanzielle Stabilität ihres Unternehmens wahren.

Die Betriebsschließungs-Versicherung ist ein unverzichtbares Werkzeug für Apothekenbetreiber, die sich in unsicheren Zeiten absichern möchten. Besonders in einer Welt, in der Krisen und unvorhersehbare Ereignisse zur neuen Normalität gehören, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Apotheken über einen soliden Schutzmechanismus verfügen. Die Lohnkosten für Mitarbeiter können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, insbesondere wenn der Betrieb vorübergehend geschlossen bleiben muss.

Die korrekte Auswahl und Verwaltung einer Betriebsschließungs-Versicherung bietet hier nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch die notwendige Ruhe, um sich auf die Kernaufgaben der Apotheken konzentrieren zu können. Dies erfordert jedoch eine proaktive Herangehensweise seitens der Betreiber. Die regelmäßige Überprüfung der Versicherungspolice und die Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse des Betriebs sind essenziell, um im Ernstfall nicht nur die Mitarbeiterlohnkosten, sondern auch andere wichtige Betriebsausgaben abdecken zu können.

Insgesamt stellt die Betriebsschließungs-Versicherung eine wertvolle Investition dar, die Apothekenbetreiber vor den finanziellen Folgen von Betriebsunterbrechungen schützt. Eine gut durchdachte und regelmäßig aktualisierte Versicherungspolice kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen Krisenbewältigung und existenziellen Problemen ausmachen.

 

Ostdeutschland am Scheideweg: Bedroht die AfD die Demokratie?

In den vergangenen Jahren hat sich die politische Landschaft in Ostdeutschland signifikant verändert. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat in mehreren ostdeutschen Bundesländern bemerkenswerte Wahlerfolge erzielt und sich fest in den Parlamenten etabliert. Bei den letzten Landtagswahlen konnte die AfD in mehreren ostdeutschen Ländern die zweitstärkste Kraft werden und in Sachsen sowie Thüringen sogar die stärkste Partei stellen. Diese Entwicklung hat zu Besorgnis geführt, dass die AfD in der Lage sein könnte, eine Sperrminorität zu bilden, wodurch sie wichtige politische Entscheidungen blockieren könnte.

Eine Sperrminorität bedeutet, dass eine Partei in der Lage ist, Beschlüsse, die eine Zwei-Drittel-Mehrheit erfordern, zu verhindern. In der Praxis betrifft dies insbesondere Verfassungsänderungen und die Wahl von Verfassungsrichtern. Sollte die AfD diese Sperrminorität erreichen, könnte sie einen erheblichen Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung in den betroffenen Bundesländern ausüben. Diese Möglichkeit beunruhigt viele politische Beobachter, da die AfD vielfach als rechtspopulistisch bis rechtsradikal eingestuft wird.

Die Frage, die sich nun stellt, ist: Wie geht es weiter in Ostdeutschland? Die AfD scheint von der Unzufriedenheit vieler Wähler zu profitieren, die sich von den etablierten Parteien nicht mehr ausreichend vertreten fühlen. Besonders in strukturschwachen Regionen, die unter Abwanderung und wirtschaftlicher Stagnation leiden, findet die Partei großen Anklang. Hier zeigt sich eine tiefe Kluft zwischen Teilen der Bevölkerung und der politischen Elite.

Die etablierten Parteien stehen vor einer großen Herausforderung: Einerseits müssen sie die Sorgen und Nöte der Menschen ernst nehmen und glaubwürdige Lösungen anbieten. Andererseits müssen sie verhindern, dass die AfD ihre Position weiter ausbaut und möglicherweise eine Gefahr für die Demokratie darstellt.

Die jüngsten Erfolge der AfD in Ostdeutschland werfen eine beunruhigende Frage auf: Steht die Demokratie in Deutschland auf dem Spiel? Die Antwort ist nicht einfach, aber eines steht fest: Die zunehmende Macht der AfD kann nicht ignoriert werden.

Es ist besorgniserregend, dass eine Partei, die in vielen ihrer Positionen rechtsradikale Züge aufweist, in die Nähe einer Sperrminorität in ostdeutschen Landesparlamenten rückt. Dies könnte den politischen Prozess erheblich beeinflussen und sogar blockieren. Die Demokratie lebt von der Vielfalt der Meinungen, aber sie erfordert auch ein Mindestmaß an Konsens, um funktionieren zu können. Wenn eine Partei, die oft für ihre antidemokratischen Tendenzen kritisiert wird, in der Lage ist, diesen Konsens zu untergraben, gerät das gesamte politische System ins Wanken.

Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Wie konnte es so weit kommen? Die Gründe sind vielschichtig. In den letzten Jahren hat sich in weiten Teilen Ostdeutschlands eine tiefe Entfremdung von der etablierten Politik breitgemacht. Viele Menschen fühlen sich von den traditionellen Parteien nicht mehr vertreten und wenden sich daher radikaleren Alternativen zu. Die AfD bietet einfache Antworten auf komplexe Probleme, was in Krisenzeiten oft auf fruchtbaren Boden fällt.

Doch diese einfachen Antworten sind gefährlich. Sie spielen mit Ressentiments, schüren Ängste und verstärken gesellschaftliche Spaltungen. Eine Demokratie, die diesen Entwicklungen tatenlos zusieht, riskiert ihre eigene Substanz. Es ist daher an der Zeit, dass die demokratischen Kräfte in diesem Land entschlossen handeln. Sie müssen nicht nur den politischen Diskurs zurückgewinnen, sondern auch den Menschen das Gefühl geben, dass ihre Anliegen ernst genommen werden.

Eine stabile Demokratie ist nicht selbstverständlich. Sie muss immer wieder neu erkämpft und verteidigt werden. Wenn wir zulassen, dass rechtsextreme Kräfte immer mehr Macht gewinnen, setzen wir alles aufs Spiel, was in den letzten Jahrzehnten aufgebaut wurde. Es liegt an uns allen, dem entgegenzuwirken und dafür zu sorgen, dass die Demokratie auch in Zukunft Bestand hat.

 

Revisionsstreit in Niedersachsen: Apotheke erhält unerwartete Beanstandungen

In einer niedersächsischen Apotheke führte eine kürzliche Revision zu überraschenden Beanstandungen, obwohl die Inspektion insgesamt ohne größere Probleme verlief. Die Apothekerkammer bemängelte zwei spezifische Punkte, die das Team der Apotheke irritierten.

Ein wesentlicher Kritikpunkt betraf die Temperaturüberwachung in der Apotheke. Über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten war die elektronische Temperaturüberwachung durch eine manuelle Methode ersetzt worden. Die Apotheke konnte jedoch eine lückenlose Dokumentation der Temperaturen vorlegen und wies darauf hin, dass die Art der Temperaturüberwachung nicht zwingend vorgeschrieben sei, solange die Dokumentation den Anforderungen entspricht. Trotz dieser Argumentation beanstandete die Kammer die Umstellung, was im Apothekenteam Verwunderung auslöste.

Der zweite Kritikpunkt bezog sich auf die Einwaagedaten in der Rezeptur. Die Apotheke nutzt das Dr. Lennartz Laborprogramm, bei dem die Waagen direkt mit dem System verbunden sind und die Einwaagewerte digital übermittelt werden. Die Apothekerkammer äußerte jedoch Bedenken, dass die Einwaagewerte zu oft genau den Sollwerten entsprachen. Dies wurde von der Kammer als unüblich und verdächtig eingestuft, was zu erheblichem Unmut im Team führte. Die Apotheke fordert von der Kammer eine genauere Definition akzeptabler Toleranzen.

Bisher hat die Apotheke keine detaillierte Rückmeldung von der Apothekerkammer erhalten. Diese verweist auf die gesetzlichen Grundlagen nach den §§ 64 bis 69 des Arzneimittelgesetzes (AMG), die den Rahmen für Apothekenrevisionen festlegen. Auf spezifische Fragen zu den Beanstandungen gibt es derzeit keine präzise Antwort.

Aufgrund der weitgehend positiven Bewertung, abgesehen von den beanstandeten Punkten, wird die nächste Revision der Apotheke voraussichtlich in drei Jahren stattfinden, anstelle des regulären Vierjahresturnus.

Die jüngsten Beanstandungen der Apothekerkammer werfen ein Licht auf die oft als bürokratisch empfundene Praxis der Apothekenrevisionen. Während die beanstandeten Punkte im Einzelfall möglicherweise nachvollziehbar erscheinen, zeigt sich hier ein Problem: Die Richtlinien und Erwartungen der Kammer wirken in der Praxis teils unklar und nicht immer auf den realen Betriebsalltag abgestimmt.

Insbesondere die Kritik an der Präzision der Einwaage wirft Fragen auf. In einer Zeit, in der digitale Systeme präzisere Daten liefern können als manuelle Methoden, könnte es sinnvoll sein, die Toleranzgrenzen flexibler zu gestalten. Eine klarere Kommunikation seitens der Kammer über akzeptable Abweichungen würde nicht nur Unsicherheiten vermeiden, sondern auch dazu beitragen, dass Apotheker sich auf die tatsächlichen Anforderungen konzentrieren können, ohne Angst vor unbegründeten Beanstandungen haben zu müssen.

Zusammenfassend ist es wichtig, dass die Regulierungsbehörden ihre Vorgaben regelmäßig überprüfen und an die technischen Möglichkeiten sowie die praktische Realität der Apotheken anpassen. Nur so kann eine faire und praktikable Überprüfung gewährleistet werden.

 

Neue Tarifregelungen für Apothekenmitarbeitende: Mehr Gehalt, kürzere Arbeitszeiten und faire Mehrarbeitszuschläge

Seit dem 1. Juli 2024 gilt ein neuer Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeitende. Dieser Vertrag, das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) und der Apothekengewerkschaft Adexa, bringt umfassende Änderungen bei Gehalt, Arbeitszeiten und Mehrarbeitszuschlägen mit sich. Der neue Vertrag sieht eine Erhöhung des Sockelbetrags um 100 bis 150 Euro vor, je nach Berufsjahresgruppe. Diese Anpassung gilt grundsätzlich für Vollzeitbeschäftigte, vorausgesetzt, beide Parteien – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – sind tarifgebunden oder haben vertraglich vereinbart, dass Tarifverträge zur Anwendung kommen.

Zusätzlich tritt seit dem 1. August 2024 der neue Bundesrahmentarifvertrag (BRTV) in Kraft. Er reduziert die wöchentliche Arbeitszeit von 40 auf 39 Stunden für Vollzeitkräfte. Für Arbeitsverträge, die „Vollzeit nach Tarif“ festlegen, bedeutet dies eine automatische Reduzierung der Arbeitszeit. Auch Auszubildende und Praktikanten profitieren von dieser Regelung, wenn ihre Verträge entsprechend angepasst sind.

Eine weitere wesentliche Neuerung betrifft die Mehrarbeitszuschläge. Während der alte Tarifvertrag Zuschläge nur für Vollzeitkräfte vorsah – ab der 41. Stunde mit 25 Prozent und ab der 51. Stunde mit 50 Prozent – gilt die neue Regelung auch für Teilzeitkräfte. Seit dem 1. August 2024 erhalten Mitarbeitende für Mehrarbeit ab der ersten bis zur zehnten Stunde einen Zuschlag von 15 Prozent und ab der elften Stunde 25 Prozent. Mehrarbeit kann zudem in Form von Freizeit ausgeglichen werden. Zuschläge gelten jedoch nur, wenn kein Jahresarbeitszeitkonto (JAZK) vereinbart wurde. Bei einem JAZK können Plusstunden innerhalb der ersten drei Monate des Folgejahres ausgeglichen werden; andernfalls wird ein Zuschlag fällig.

Der neue Tarifvertrag bringt auch Veränderungen für Auszubildende mit sich: Ihre Vergütungen steigen, und die wöchentliche Ausbildungszeit verkürzt sich. Zudem erhalten Auszubildende eine Fahrtkostenpauschale von bis zu 50 Euro monatlich, sofern keine andere Erstattung vorliegt. Für den Notdienst gilt, dass Mitarbeitende während dieser Zeit nur Bereitschaftsdienste leisten müssen. Das bedeutet, sie sind anwesend und einsatzbereit, arbeiten jedoch nur bei tatsächlichem Kundenbedarf.

Abschließend regelt der Tarifvertrag den Renteneintritt. Das Arbeitsverhältnis endet automatisch zum Ende des Monats, in dem die Altersgrenze für die Rente ohne Abzüge erreicht wird. Arbeitgeber werden angehalten, rechtzeitig mit Mitarbeitenden im Rentenalter über das Ende des Arbeitsverhältnisses zu sprechen.

Die neuen Regelungen im Gehaltstarifvertrag für Apothekenmitarbeitende setzen einen wichtigen Schritt in Richtung Fairness und Transparenz. Die Anpassung des Gehalts und der Arbeitszeiten sowie die Erweiterung der Mehrarbeitszuschläge auf Teilzeitkräfte sind längst überfällig und spiegeln den wachsenden Bedarf nach gerechterer Vergütung wider. Besonders begrüßenswert ist die klare Regelung der Mehrarbeitszuschläge, die nun auch für Teilzeitkräfte gelten und mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung der Arbeitszeiten bieten.

Die Kürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 39 Stunden wird den Mitarbeitenden helfen, eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen, ohne dass dies signifikante Auswirkungen auf die Produktivität hat. Auch die Verbesserungen für Auszubildende sind ein positives Signal, das zeigt, dass die Branche in die Nachwuchsförderung investiert.

Insgesamt stärken diese Maßnahmen nicht nur die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern tragen auch dazu bei, die Attraktivität des Berufsfeldes zu erhöhen. Die Regelungen zum Renteneintritt und die Notdienstregelungen sorgen für eine klare und gerechte Handhabung von Arbeitsverhältnissen. Es bleibt zu hoffen, dass diese positiven Entwicklungen zu einer noch stärkeren Tarifbindung und zu einem verbesserten Arbeitsklima in den Apotheken führen werden.

 

Bundeshaushalt 2025: Gesundheitsministerium mit Kürzungen, Schwerpunkt auf Arzneimittelversorgung und Pandemievorsorge

Der Entwurf des Bundeshaushalts für das kommende Jahr wurde Ende Juli vom Kabinett verabschiedet. Für das Bundesgesundheitsministerium (BMG) sind demnach Ausgaben von etwa 16,4 Milliarden Euro vorgesehen, was einem Rückgang von rund 270 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der sinkenden Mittel sind keine Erhöhungen des Bundeszuschusses an die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) eingeplant, obwohl die Reformvorhaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), insbesondere die Krankenhausreform, zusätzliche Belastungen mit sich bringen könnten.

Der Gesundheitsfonds, der die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung unterstützt, erhält wie im Vorjahr insgesamt 14,5 Milliarden Euro. Die Ausgaben für die Verbesserung der Pflegeversorgung steigen leicht von 79,6 Millionen Euro in diesem Jahr auf etwa 81,8 Millionen Euro im Jahr 2025.

Für die Pandemiebekämpfung sind insgesamt rund 960 Millionen Euro vorgesehen, eine Reduzierung gegenüber den knapp 1,1 Milliarden Euro des laufenden Jahres. Die Zuschüsse zur Bekämpfung des Coronavirus betragen 60 Millionen Euro. Zusätzlich sind 427,4 Millionen Euro für die Beschaffung von Impfstoffen eingeplant und 336 Millionen Euro für Pandemiebereitschaftsverträge. Das nationale Gesundheitsportal erhält 1,85 Millionen Euro.

Der „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ wird mit 54,2 Millionen Euro ausgestattet, was weniger als ein Drittel des diesjährigen Budgets von 163,8 Millionen Euro ausmacht.

Im Bereich der Forschung und Entwicklung stehen rund 185,2 Millionen Euro zur Verfügung, um die medizinische Versorgung durch Investitionen in Biotechnologie, Medizinprodukte und Arzneimittel zu verbessern. Davon sind 16,7 Millionen Euro als Anreiz für die Ansiedlung und den Erhalt von Wirkstoffproduktionsstätten in Deutschland eingeplant.

Die Bundesregierung beteiligt sich mit insgesamt 200 Millionen Euro an Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung mit kritischen Arzneimitteln. Diese Mittel sollen in den nächsten vier Jahren gleichmäßig im Bundeshaushalt des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK), des BMG und des Bundesforschungsministeriums (BMBF) verteilt werden.

Für internationale Gesundheitsmaßnahmen sind im Entwurf knapp 132,4 Millionen Euro veranschlagt. Dazu gehören etwa 60,3 Millionen Euro zur Stärkung der internationalen öffentlichen Gesundheit, 35,4 Millionen Euro für den Mitgliedsbeitrag an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und 30 Millionen Euro zur Unterstützung des „WHO-Hub for Pandemics and Epidemic Intelligence“ in Berlin.

Die Verwaltungsausgaben des BMG und seiner Geschäftsbereiche, darunter die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Robert Koch-Institut (RKI), belaufen sich auf insgesamt etwa 31,8 Millionen Euro. Für die Abteilungen des BMG an den Dienstsitzen Bonn und Berlin sind weitere 128,7 Millionen Euro vorgesehen. Die Ausgaben für die BZgA betragen 17,19 Millionen Euro, für das PEI 91,08 Millionen Euro, für das BfArM 129,7 Millionen Euro und für das RKI 182,1 Millionen Euro.

Der Entwurf des Bundeshaushalts für das kommende Jahr präsentiert sich als ein ausgewogener, aber straffer Finanzplan, der sowohl die Herausforderungen des Gesundheitssektors als auch die Notwendigkeit zur Haushaltsdisziplin berücksichtigt. Die Reduzierung der Mittel für das Bundesgesundheitsministerium um 270 Millionen Euro mag auf den ersten Blick besorgniserregend erscheinen, insbesondere angesichts der anstehenden Reformen und der weiterhin bestehenden pandemischen Risiken. Doch die gezielte Zuweisung von 200 Millionen Euro zur Sicherstellung der Versorgung mit kritischen Arzneimitteln zeigt eine strategische Antwort auf mögliche Versorgungsengpässe.

Die Fortsetzung der Finanzierung des Gesundheitsfonds in der bisherigen Höhe und die leichte Erhöhung der Mittel für die Pflegeversorgung sind positive Zeichen. Auch wenn die Zuschüsse für die Pandemiebekämpfung sinken, wird weiterhin ein erheblicher Betrag für Impfstoffe und Pandemiebereitschaftsverträge bereitgestellt.

Die starke Fokussierung auf Forschung und Entwicklung, insbesondere die Förderung der nationalen Arzneimittelproduktion, könnte langfristig dazu beitragen, die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten zu reduzieren und die Innovationskraft der deutschen Gesundheitsindustrie zu stärken.

Die reduzierte Ausstattung des „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ sowie der Rückgang der internationalen Gesundheitsausgaben spiegeln die Notwendigkeit wider, Prioritäten zu setzen und möglicherweise auch eine Umverteilung von Ressourcen in Betracht zu ziehen. Insgesamt zeigt der Haushaltsentwurf eine bewusste Balance zwischen finanzieller Verantwortung und der Unterstützung für essenzielle Gesundheitsbereiche. Die kommenden Monate werden zeigen, wie effektiv diese Mittel eingesetzt werden und ob die geplanten Reformen erfolgreich umgesetzt werden können.

 

FDP-Widerspruch zur ‚Apotheke light‘: Teutrine fordert Maßnahmen gegen Unterfinanzierung der Apotheken

FDP-Bundestagsabgeordneter Jens Teutrine hat bei einem Besuch der Markt-Apotheke in Vlotho seine ablehnende Haltung gegenüber dem Modell der „Apotheke light“ bekräftigt. Teutrine machte deutlich, dass die FDP sich entschieden gegen Apotheken ohne Apotheker positioniert und betonte die Notwendigkeit, die bestehenden finanziellen Probleme der Apotheken umfassend zu lösen.

Die wirtschaftliche Situation der Apotheken sei kritisch. Apotheker Edward Mosch berichtete, dass eine Mitarbeiterin nach ihrer Ausbildung in der Apotheke den Beruf gewechselt habe, weil sie in der Pflegebranche erheblich höhere Einkommensmöglichkeiten sehe. Mosch kritisierte die stagnierende Vergütung für Apothekenmitarbeiter, die seit etwa 20 Jahren nicht nennenswert erhöht worden sei. Diese fehlende Anpassung habe dazu geführt, dass Apotheker trotz des Wunsches, höhere Gehälter zu zahlen, in einem unzureichenden finanziellen Umfeld arbeiten müssen.

Jens Kosmiky, Vorsitzender der Bezirksgruppe Herford im Apothekerverband Westfalen-Lippe, warnte, dass 10 Prozent der Apotheken bereits defizitär seien und ein Drittel wirtschaftlich gefährdet. Das flächendeckende Netz der Apotheken sei in Gefahr, was die sichere Patientenversorgung gefährden könnte. Kosmiky befürchtet, dass die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministeriums, die nur eine geringe Umverteilung von Geldern vorsieht, nicht ausreiche, um die finanziellen Probleme der Apotheken zu bewältigen. Diese Reform könnte das Apothekensterben beschleunigen und das Versorgungssystem weiter belasten.

Kosmiky und Mosch lehnten auch die Idee ab, die Anwesenheit von Apothekern auf wenige Stunden pro Woche zu reduzieren. Sie argumentieren, dass Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) nicht in der Lage seien, Apotheker vollständig zu ersetzen. Eine Reduzierung der Arbeitsstunden würde die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen, da wichtige Dienstleistungen wie Medikationsberatung, Impfungen und die Herstellung individueller Rezepturen betroffen wären.

Zusätzlich äußerten Kosmiky und Mosch Bedenken hinsichtlich der geplanten Möglichkeit, dass ein Apotheker mehrere Apotheken in nicht mehr räumlicher Nähe besitzen könne, ohne dass Filialleiter erforderlich seien. Diese Regelung könnte zur Entstehung großer Apothekenketten führen, die von fremdem Kapital und den Interessen von Aktionären gesteuert werden. Dies würde die Versorgung der Patienten ihrer Meinung nach verschlechtern.

Teutrine nahm die Bedenken ernst und stellte fest, dass die politische Darstellung der Situation nicht der Realität vor Ort entspreche. Er versicherte, dass die FDP-Fraktion keine Apotheken ohne Apotheker akzeptieren werde und dass konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der finanziellen Lage der Apotheken erforderlich seien. Die Schließung von Apotheken, insbesondere im ländlichen Raum, stelle eine ernsthafte Beeinträchtigung der Daseinsvorsorge dar und erfordere dringenden Handlungsbedarf.

Der Besuch von Jens Teutrine in der Markt-Apotheke Vlotho und die anschließende Diskussion werfen ein Schlaglicht auf die drängenden Probleme im Apothekenwesen. Die Kritik an der stagnierenden Vergütung und der drohenden Verschlechterung der Patientenversorgung zeigt, wie angespannt die Lage in vielen Apotheken ist. Die möglichen Reformen des Bundesgesundheitsministeriums stehen unter scharfer Beobachtung, da sie das Potenzial haben, die bereits kritische Situation weiter zu verschärfen.

Besonders besorgniserregend ist die Aussicht auf eine Reduzierung der Anwesenheit von Apothekern und die Möglichkeit, dass Apotheker mehrere nicht näher beieinanderliegende Apotheken betreiben können. Solche Maßnahmen könnten die Qualität der Versorgung gefährden und den Trend hin zu großen, wirtschaftlich orientierten Apothekenketten verstärken, die möglicherweise nicht die Bedürfnisse der Patienten im ländlichen Raum ausreichend berücksichtigen.

Jens Teutrines Zusage, sich gegen Apotheken ohne Apotheker auszusprechen, und sein Versprechen, konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Apotheken zu ergreifen, sind wichtige Signale. Es bleibt abzuwarten, ob diese Zusagen in die Tat umgesetzt werden und welche konkreten Schritte die Politik unternehmen wird, um die finanziellen und strukturellen Probleme im Apothekenwesen zu lösen. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Versorgungslage für Patienten in Deutschland entwickeln wird.

 

Gesundheitsminister Lauterbach kündigt Beitragserhöhungen an – Scharfe Kritik von Krankenkassen und Verbänden

Das Bundesgesundheitsministerium rechnet für das kommende Jahr mit einem Anstieg der Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte in einem Interview mit dem Magazin „Stern“, dass die Beitragserhöhungen aufgrund des fehlenden Fortschritts bei wichtigen Reformen in der Vergangenheit notwendig seien. Lauterbach betonte, dass Investitionen erforderlich seien, um bestehende Strukturen zu reformieren und langfristig die Kostenentwicklung zu dämpfen. Konkrete Zahlen nannte der Minister jedoch nicht.

Die Ankündigung stieß auf erhebliche Kritik. Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender der Innungskrankenkassen (IKK), bezeichnete die Aussicht auf höhere Beiträge als „skandalös“. Er warf der Regierung vor, ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nicht eingehalten zu haben und den gesetzlich vorgeschriebenen Auftrag zur Finanzreform zu unterlaufen. Müller kritisierte, dass die notwendigen Maßnahmen auf wirtschaftlich bessere Zeiten verschoben werden und stattdessen die Versicherten und Arbeitgeber belastet würden.

Der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) äußerte ebenfalls Bedenken. Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes, forderte, dass die erforderlichen Investitionen in Strukturreformen durch den Abbau von Bürokratie und ineffizienten Strukturen refinanziert werden sollten. Sie bemängelte, dass Lauterbach keine konkreten Pläne zur Reduzierung von Bürokratie und zur Verbesserung der Versorgung vorgestellt habe. Klemm wies darauf hin, dass Maßnahmen wie die Krankenhausreform und der Transformationsfonds nicht von den Beitragszahlern finanziert werden sollten.

Auch die AOK kritisierte die geplanten Beitragserhöhungen. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, wies auf das bereits bestehende Defizit von über zwei Milliarden Euro hin und warnte vor einem weiteren Anstieg der Zusatzbeiträge. Sie nannte Lauterbach den „teuersten Gesundheitsminister aller Zeiten“ und forderte Maßnahmen zur Kostenkontrolle. Reimann schlug vor, Pauschalen für Bürgergeld-Beziehende an die GKV auszuzahlen und den Mehrwertsteuersatz für Arzneimittel auf 7 Prozent zu senken.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wies Lauterbachs Argumentation zurück, dass Beitragserhöhungen aufgrund der Krankenhausreform notwendig seien. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, erklärte, dass der Gesetzesentwurf keine finanziellen Unterstützungen für die Krankenhäuser vorsehe und die angekündigten Minderausgaben für die GKV im Widerspruch zu Lauterbachs Aussagen stünden.

Die geplanten Beitragserhöhungen zur gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung, wie sie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt wurden, werfen ernste Fragen auf. Der Minister begründet die Erhöhung mit dem Fehlen von Reformen in der Vergangenheit und der Notwendigkeit, Investitionen in die Reform der Strukturen zu tätigen. Doch während diese Argumentation nachvollziehbar erscheinen mag, stoßen die konkreten Maßnahmen auf breite Ablehnung.

Kritiker wie Hans-Jürgen Müller und Anne-Kathrin Klemm werfen der Regierung vor, sich hinter den Beitragserhöhungen zu verstecken, anstatt effektive Reformen umzusetzen. Sie bemängeln, dass die Belastungen auf die Versicherten abgewälzt werden, ohne dass gleichzeitig wirkliche Anstrengungen zur Reduzierung von Bürokratie und Ineffizienz unternommen werden. Diese Kritik ist berechtigt, da die bisherigen Vorschläge zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung nicht ausreichend konkretisiert wurden.

Carola Reimann von der AOK und Gerald Gaß von der DKG bringen weitere berechtigte Bedenken vor. Die von ihnen genannten zusätzlichen Kosten und die fehlende finanzielle Unterstützung für Krankenhäuser werfen die Frage auf, ob die geplanten Maßnahmen tatsächlich den gewünschten Nutzen bringen werden oder nur zusätzliche Belastungen für die Versicherten bedeuten.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Beitragserhöhungen tatsächlich zu den gewünschten Reformen und einer langfristigen Stabilisierung des Gesundheitssystems führen werden. Die Herausforderung wird darin bestehen, einen Ausgleich zwischen notwendigen Investitionen und der Vermeidung zusätzlicher Belastungen für die Versicherten zu finden.

 

ABDA-Datenpanel 2024 gestartet

Das jährliche ABDA-Datenpanel ist ab sofort online verfügbar. In der siebten Runde dieser Erhebung sind alle Apothekeninhaberinnen und -leiterinnen aufgerufen, bis zum 15. November 2024 an der Befragung teilzunehmen. Die Online-Umfrage wird in Kooperation mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) durchgeführt und dient der Erfassung wirtschaftlicher und weiterer relevanter Eckdaten der Apothekenbranche.

Die Befragung gliedert sich in fünf zentrale Themenbereiche. Zu Beginn werden persönliche Angaben der Teilnehmer*innen abgefragt. Anschließend folgen Fragen zu den Charakteristika der jeweiligen Apotheke, zur flächendeckenden Versorgung, dem Thema Apotheke und Impfung sowie betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Die gesammelten Daten sind entscheidend für die politische Interessenvertretung der ABDA und werden in wichtigen Berichten wie dem Apothekenwirtschaftsbericht 2025 sowie dem statistischen Jahrbuch „Die Apotheke: Zahlen, Daten, Fakten 2025“ verwendet.

Zur Teilnahme an der Befragung erhalten die Beteiligten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 200 Euro (brutto). Zusätzlich werden exklusive Brancheninformationen angeboten. Trotz dieser Anreize war die Teilnahmebereitschaft in den Vorjahren eher gering, was häufig zu Verlängerungen des Erhebungszeitraums führte.

In Zukunft soll der Datenfluss durch den Daten-Hub, der sich derzeit in der dritten Pilotphase befindet, weiter optimiert werden. Dieser Hub soll eine Schnittstelle zur Apothekensoftware bieten, um relevante Daten automatisch an eine zentrale Sammelstelle zu übermitteln.

Teilnehmer*innen können die Befragung über den bereitgestellten Link erreichen. Die Teilnahmefrist endet am 15. November 2024.

Das ABDA-Datenpanel 2024 stellt einen essenziellen Bestandteil der politischen Interessenvertretung der Apothekerschaft dar. Die detaillierte Erhebung, die sich über fünf bedeutende Themenbereiche erstreckt, ermöglicht es der ABDA, ein umfassendes und aktuelles Bild der Apothekenlandschaft zu zeichnen. Angesichts der Bedeutung dieser Daten für die Verhandlungen mit Politik und Krankenkassen sollten Apothekeninhaberinnen und -leiterinnen das Angebot zur Teilnahme ernst nehmen.

Die finanzielle Entschädigung und die exklusiven Brancheninformationen sind willkommene Anreize, doch die kontinuierlich niedrige Teilnahmebereitschaft zeigt, dass noch Potenzial für eine stärkere Beteiligung besteht. Die Einführung des Daten-Hubs, der eine automatisierte Datenübermittlung ermöglicht, könnte künftig die Teilnahmebereitschaft erhöhen und den Erhebungsprozess weiter optimieren. In Anbetracht der Wichtigkeit der gesammelten Daten für die zukünftige Gestaltung der Apothekenpolitik ist es von entscheidender Bedeutung, dass möglichst viele Apotheken an diesem Panel teilnehmen.

 

SPD-Arbeitsplan deutet auf Verschiebung der Apothekenreform ins Jahr 2025 hin

Die SPD-Bundestagsfraktion hat ihren Arbeitsplan für das zweite Halbjahr 2024 veröffentlicht, der auf eine Verschiebung der Apothekenreform ins Jahr 2025 hindeutet. Das 60-seitige Dokument dient als Grundlage für die kommenden Klausursitzungen des Geschäftsführenden Vorstandes sowie des Fraktionsvorstandes. Neben der Apothekenreform sind auch weitere Gesundheitsgesetze auf der Agenda, darunter das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, das Gesetz zur Reform der Notfallversorgung und das Gesundheits-Digitalagentur-Gesetz. Diese Gesetze haben bereits die erste Lesung im Bundestag durchlaufen, während die 2. und 3. Lesungen noch ausstehen.

Für Apotheken besonders relevant ist die Reform der Notfallversorgung, die eine neue Rolle für Apotheken mit Notdienstpraxis vorsieht. Diese Apotheken sollen spezielle Versorgungsverträge abschließen müssen, andernfalls könnte ein eingeschränktes Dispensierrecht für Notärzte gelten.

Weiterhin plant die SPD-Fraktion das Gesetz zur Stärkung der Öffentlichen Gesundheit, das die Gründung des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) vorsieht. Die erste Lesung dieses Gesetzes im Bundestag ist für September 2024 vorgesehen.

Drei weitere Vorhaben, darunter das Apotheken-Reformgesetz, das Gesundes-Herz-Gesetz und die Novellierung der Regelungen zur Lebendorganspende, sind für das vierte Quartal 2024 bzw. das erste Quartal 2025 angesetzt. Diese Gesetze befinden sich derzeit noch nicht im parlamentarischen Verfahren.

Das Gesundes-Herz-Gesetz hat derzeit einen zeitlichen Vorteil, da es bereits vom Kabinett beschlossen wurde. Im Gegensatz dazu ist die Apothekenreform innerhalb der Regierung noch nicht vollständig abgestimmt. Ein Kabinettsbeschluss für die Apothekenreform wird für September erwartet, ist jedoch noch nicht endgültig fixiert.

Der genaue Zeitpunkt des Inkrafttretens der Apothekenreform und die konkreten Regelungen sind derzeit noch unklar. Während der erste Referentenentwurf einen Inkraftsetzungstermin zum 1. Januar 2025 vorsah, wurde dieser in einer späteren Überarbeitung auf den 1. April 2025 verschoben. In der neuesten Fassung des Gesetzes ist lediglich angegeben, dass die Änderungen in § 3 der Arzneimittelpreisverordnung, die eine leichte Erhöhung des Fixums und eine Absenkung des prozentualen Apothekenzuschlags vorsehen, am „Montag der dritten auf die Verkündung folgenden Kalenderwoche“ in Kraft treten sollen.

Die Veröffentlichung des Arbeitsplans der SPD-Bundestagsfraktion für das zweite Halbjahr 2024 verdeutlicht die komplexen und teilweise unsicheren Fortschritte bei der Apothekenreform. Während andere Gesundheitsgesetze bereits auf der Zielgeraden sind, zeigt sich bei der Apothekenreform ein Bild der Verzögerung und Unsicherheit. Die Tatsache, dass der genaue Zeitpunkt des Inkrafttretens und die detaillierten Regelungen noch offen sind, lässt Zweifel aufkommen, wie zügig und effektiv diese Reform umgesetzt werden kann. Die Verschiebung der Reform auf 2025 könnte sowohl für Apotheken als auch für die Patientenversorgung weitreichende Auswirkungen haben. Die Politik steht somit vor der Herausforderung, eine klare und verbindliche Lösung zu finden, um die geplanten Änderungen rechtzeitig und im Einklang mit den Bedürfnissen aller Beteiligten umzusetzen.

 

Apotheker aus Westfalen-Lippe kämpft um Quarantäne-Ausfallzahlungen

Während der Corona-Pandemie standen Apotheken vor erheblichen Herausforderungen bei der Personalplanung. Neben den regulären Krankheitsausfällen mussten Apotheker auch mit einer hohen Zahl an Quarantäne-bedingten Abwesenheiten rechnen. Mitarbeiter, die entweder selbst erkrankt waren oder Kontakt zu Infizierten hatten, wurden verpflichtet, in Isolation zu gehen. Diese Regelung führte zu einem enormen zusätzlichen Kostenaufwand für die Apotheker, die von den zuständigen Landesbehörden Entschädigungszahlungen beantragen konnten.

Ein Apotheker aus Westfalen-Lippe sieht sich nun jedoch mit einer unbefriedigenden Situation konfrontiert. Er musste feststellen, dass rund ein Drittel seiner Anträge auf Erstattung von Ausfallkosten abgelehnt wurden. Die Anträge bezogen sich auf die finanziellen Einbußen, die durch die Isolation seiner Mitarbeiter entstanden sind. Von den verbleibenden Anträgen hat der Apotheker bislang keine Rückmeldung erhalten, was seine Unsicherheit und Frustration weiter verstärkt.

Die Problematik der Quarantäne-Regelungen scheint in der aktuellen Rechtslage zunehmend an Relevanz zu verlieren. Beim Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL) ist bislang kein vergleichbarer Fall bekannt. Der Verband hat lediglich von einem Einzelfall gehört, bei dem eine teilweise Erstattung gewährt wurde. Auch das Steuerbüro des Apothekers hat bisher keinen weiteren Fall dieser Art bearbeitet. Den betroffenen Apothekern wird geraten, rechtliche Schritte zu prüfen, falls eine behördliche Anordnung vorliegt.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der für die Bearbeitung der Erstattungsanträge zuständig ist, begründet die Ablehnungen mit einer geänderten Rechtsprechung. Laut einem Schreiben von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, das Ende Juni 2024 veröffentlicht wurde, haben aktuelle Urteile des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen (OVG NRW) und des Bundesarbeitsgerichts die bisherige Entscheidungspraxis beeinflusst. Diese Urteile führten dazu, dass viele Anträge auf Ausfallentschädigung abgelehnt werden mussten.

Das OVG NRW und das Bundesarbeitsgericht stellten fest, dass eine SARS-CoV-2-Infektion, auch wenn sie symptomlos verläuft, als Krankheit im Sinne des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EntgFG) betrachtet wird. Dies hat zur Folge, dass die Pflicht zur Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber ausgelöst wird, wodurch kein zusätzlicher Anspruch auf Verdienstausfallentschädigung besteht. Lediglich in Fällen, in denen die Absonderung nicht aufgrund einer Infektion erfolgte, wie zum Beispiel bei Kontaktpersonen oder in Zeiten der Kinderbetreuung, könnte weiterhin Anspruch auf Entschädigung bestehen. Die zuständigen Stellen müssen hierbei alle geltenden Vorschriften beachten.

Die anhaltende Unsicherheit bei der Klärung der Quarantäne-Ausfallzahlungen für Apotheker ist symptomatisch für die Probleme, die viele Unternehmen während der Pandemie erleben mussten. Die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen, die durch die Urteile des OVG NRW und des Bundesarbeitsgerichts festgelegt wurden, verdeutlichen die Notwendigkeit einer transparenten und einheitlichen Handhabung der Entschädigungsregelungen. Die Tatsache, dass ein Drittel der Anträge abgelehnt wurde und die verbleibenden Anträge weiterhin unbearbeitet sind, zeigt, wie wichtig eine schnelle und klare Kommunikation seitens der Behörden ist. Apotheken und andere betroffene Unternehmen haben ein Recht darauf, zu wissen, wie sie finanziell abgesichert sind und welche Ansprüche ihnen zustehen. Es ist entscheidend, dass die Behörden diesen Informationsbedarf ernst nehmen und sicherstellen, dass alle Anträge fair und zügig bearbeitet werden. Nur so kann das Vertrauen in die Entschädigungsmechanismen wiederhergestellt werden und ein weiterer administrativer Missstand vermieden werden.

 

Neue Leitlinie zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen veröffentlicht

Erstmals wurde dem Kopfschmerz vom Spannungstyp eine umfassende Leitlinie gewidmet, die wichtige Neuerungen in der Akuttherapie und Prophylaxe mit sich bringt. Die neue S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Kopfschmerzes vom Spannungstyp“ gibt klare Empfehlungen zur Behandlung und setzt dabei auf klassische Analgetika sowie innovative Prophylaxemethoden.

Die Leitlinie unterscheidet zwischen episodischem und chronischem Spannungskopfschmerz. Der episodische Kopfschmerz wird weiter in selten (<12 Tage im Jahr) und häufig (>1 Tag pro Monat, maximal 14 Tage pro Monat, zwischen 12 und 180 Tagen im Jahr) unterteilt. Chronischer Spannungskopfschmerz ist definiert als eine Erkrankung, die an mindestens 15 Tagen im Monat über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten auftritt. Diese Form des Kopfschmerzes betrifft weltweit über 80 Prozent der Erwachsenen und mehr als 20 Prozent der Kinder, während der chronische Typ bei bis zu 5 Prozent der Erwachsenen und 2 Prozent der Kinder diagnostiziert wird.

Für die akute Linderung empfehlen die Experten der Leitlinie die Verwendung von Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol als Mittel der ersten Wahl. Auch Naproxen und Diclofenac sind mögliche Optionen, jedoch liegen für diese Medikamente weniger aussagekräftige Studien vor. Die Leitlinie macht keine spezifische Präferenz für einen der Wirkstoffe geltend, da die direkten Vergleichsstudien begrenzt sind.

Kombinationsanalgetika, die Coffein enthalten, haben sich in Studien als effektiver erwiesen als Einzelsubstanzen, sind jedoch mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen wie Benommenheit und Nervosität verbunden. Daher empfiehlt die Leitlinie deren Einsatz erst, wenn die Monopräparate nicht ausreichend wirken. Die Dosierungsempfehlungen sehen vor, dass Einzelsubstanzen nicht mehr als an 15 Tagen im Monat eingenommen werden sollten, während Kombinationspräparate maximal an 10 Tagen pro Monat verwendet werden dürfen.

Zusätzlich empfiehlt die Leitlinie die topische Anwendung von 10-prozentigem Pfefferminzöl, das dreimal im Abstand von 15 Minuten auf Stirn und Schläfen aufgetragen werden sollte. Diese Methode stellt eine sinnvolle Ergänzung zu systemischen Analgetika dar und kann insbesondere für empfindliche Patientengruppen wie Schwangere oder Menschen mit Leber- und/oder Niereninsuffizienz eine Alternative bieten. Auch Tigerbalsam könnte potenziell nützlich sein.

Im Bereich der Prophylaxe rät die Leitlinie zu einem multimodalen Ansatz. Neben gesunder Lebensführung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr können physiotherapeutische Maßnahmen wie eine Kombination aus transkutaner Elektrostimulation (TENS) und passiven Techniken sowie hochintensives Ausdauertraining und Krafttraining für die Nacken- und Armmuskulatur hilfreich sein. Psychologische Methoden wie Biofeedback und Entspannungsverfahren zeigen insbesondere bei Patienten mit hohem Stresslevel oder komorbiden psychischen Störungen positive Effekte.

Für die medikamentöse Prophylaxe wird Amitriptylin als Mittel der ersten Wahl genannt, wobei eine ärztliche Beratung erforderlich ist.

Die Veröffentlichung der neuen Leitlinie zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen markiert einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Praxis. Die klare Differenzierung zwischen den verschiedenen Formen des Spannungskopfschmerzes und die detaillierten Empfehlungen zur Akut- und Prophylaxe-Behandlung bieten Ärzten und Patienten wertvolle Orientierung.

Besonders hervorzuheben ist die differenzierte Betrachtung der Akuttherapie. Während klassische Analgetika wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Paracetamol nach wie vor als erste Wahl gelten, erhalten auch topische Behandlungsoptionen wie Pfefferminzöl und Tigerbalsam mehr Aufmerksamkeit. Diese können insbesondere für empfindliche Patientengruppen eine willkommene Alternative darstellen.

Die Empfehlung zur multimodalen Prophylaxe spiegelt die moderne Herangehensweise wider, bei der nicht nur Medikamente, sondern auch physikalische und psychologische Therapien eine Rolle spielen. Dieser ganzheitliche Ansatz kann dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Die Leitlinie unterstreicht damit die Notwendigkeit, Behandlungskonzepte individuell anzupassen und die verschiedenen verfügbaren Therapien optimal zu kombinieren.

Insgesamt stellt die neue Leitlinie einen bedeutenden Schritt dar, um die Versorgung von Patienten mit Spannungskopfschmerzen zu verbessern und bietet gleichzeitig ein präzises und evidenzbasiertes Instrument für die klinische Praxis.

 

Haleon bringt neue Erkältungspräparate auf den Markt

Haleon erweitert sein Portfolio und stellt zwei neue Präparate zur Behandlung von Erkältungen und grippeähnlichen Symptomen vor. Unter der Marke OtriComplex werden künftig ein Erkältungsgetränk und Erkältungskapseln angeboten, die für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren zur kurzfristigen Linderung von Erkältungs-, Schüttelfrost- und Grippesymptomen geeignet sind. Die neuen Produkte sind ab sofort verfügbar und sollen eine umfassende Behandlung für die anstehende Erkältungssaison bieten.

Das Erkältungsgetränk OtriComplex forte 1000/12,2/200 mg und die Erkältungskapseln OtriComplex 500 mg/6,1 mg/100 mg enthalten eine Kombination der Wirkstoffe Paracetamol, Phenylephrinhydrochlorid und Guaifenesin. Diese Wirkstoffkombination zielt darauf ab, mehrere Symptome gleichzeitig zu behandeln. Phenylephrinhydrochlorid wirkt abschwellend auf die Nasenschleimhäute und lindert so eine verstopfte Nase. Paracetamol bietet schmerzlindernde und fiebersenkende Eigenschaften, während Guaifenesin als Expektorans den Schleim in den Atemwegen verflüssigt und das Abhusten erleichtert.

Phenylephrinhydrochlorid, ein Alpha-1-Adrenorezeptor-Agonist, wirkt durch Abschwellen der Nasenschleimhäute und beeinflusst nicht die Fahrtüchtigkeit, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht überschreiten kann. Paracetamol, ein nichtopioides Analgetikum, wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend durch Hemmung der Prostaglandinsynthese im zentralen Nervensystem. Guaifenesin schließlich verbessert das Abhusten von Schleim, indem es die Viskosität des Schleims in den Atemwegen reduziert.

Die Einführung dieser neuen Präparate erfolgt in einem Markt, der zunehmend auf Kombinationstherapien setzt, um eine umfassende Linderung von Erkältungs- und Grippesymptomen zu ermöglichen. Haleon positioniert sich mit diesen Produkten als Anbieter effektiver Lösungen für die kalte Jahreszeit.

Die Markteinführung von OtriComplex durch Haleon stellt einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung von Erkältungsbehandlungen dar. Mit der Kombination aus Paracetamol, Phenylephrinhydrochlorid und Guaifenesin bieten die neuen Präparate eine umfassende Lösung für die Symptome der kalten Jahreszeit. Die strategische Erweiterung des Portfolios um ein Erkältungsgetränk und Kapseln zeigt, dass Haleon die Bedürfnisse der Verbraucher ernst nimmt und innovative Ansätze zur Linderung von Erkältungsbeschwerden verfolgt. Die Auswahl der Wirkstoffe – von einem abschwellenden Mittel über ein schmerzlinderndes Medikament bis hin zu einem Expektorans – ermöglicht eine zielgerichtete Behandlung mehrerer Symptome gleichzeitig, was den Patienten einen spürbaren Vorteil in der schnellen Genesung bieten dürfte.

 

Neue Therapieoptionen bei eosinophiler Ösophagitis

In den letzten Jahren hat sich die Behandlung der eosinophilen Ösophagitis (EoE) erheblich weiterentwickelt. Diese chronische Entzündung der Speiseröhre, die durch eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Eosinophilen, einer Art von weißen Blutkörperchen, gekennzeichnet ist, kann zu ernsthaften Komplikationen wie Strikturen und sogar Ösophagusperforationen führen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird.

EoE betrifft Patienten unterschiedlich, je nach Alter und Schweregrad. Säuglinge und Kleinkinder zeigen oft unspezifische Symptome wie Fütterprobleme und Gedeihstörungen, während ältere Kinder und Erwachsene häufig über Schluckbeschwerden, Bolusobstruktionen und retrosternale Schmerzen klagen. Die Diagnose erfolgt durch endoskopische Untersuchung und Biopsie der Speiseröhre, bei der eine erhöhte Eosinophilenanzahl festgestellt wird.

Die derzeitige Standardtherapie umfasst vor allem topische Kortikosteroide, wie das orodispersible Budesonid (Jorveza®). Diese Medikamente haben sich als sehr effektiv erwiesen, um sowohl die Entzündung als auch die Symptome zu lindern. Studien zeigen, dass bis zu 85% der Patienten innerhalb von zwölf Wochen eine signifikante Verbesserung erfahren. Nebenwirkungen beschränken sich häufig auf lokale Candidiasis, die gut behandelbar ist.

Protonenpumpenhemmer (PPI) werden in der Therapie von EoE gelegentlich als Off-Label-Medikamente eingesetzt. Ihre Wirksamkeit beruht möglicherweise auf der Hemmung von Eotaxin-3, einem Zytokin, das für das Einwandern von Eosinophilen verantwortlich ist. PPI zeigen bei 30 bis 50% der Patienten eine gewisse Wirksamkeit, sind jedoch weniger zuverlässig als Kortikosteroide.

Eine weitere Behandlungsoption ist die Eliminationsdiät, bei der die häufigsten allergieauslösenden Nahrungsmittel für sechs bis acht Wochen aus der Ernährung gestrichen werden. Diese Diät führt bei etwa 60 bis 70% der Patienten zu einer Normalisierung der Entzündung. Allerdings ist die langfristige Einhaltung der Diät oft schwierig und stellt für viele Patienten eine erhebliche Belastung dar.

Für Patienten, die nicht auf die genannten Therapien ansprechen, wurde 2023 Dupilumab (Dupixent®) als erste biologische Therapie für EoE zugelassen. Dupilumab, ein monoklonaler Antikörper, der die Zytokine IL-4 und IL-13 hemmt, hat in klinischen Studien signifikante Verbesserungen sowohl bei der histologischen Remission als auch bei den Symptomen gezeigt. In einer kürzlich veröffentlichten Phase-II-Studie wurde festgestellt, dass Dupilumab auch bei jüngeren Patienten, die zuvor nicht auf PPI angesprochen hatten, wirksam ist.

Zusätzlich zur Etablierung von Dupilumab werden derzeit weitere Biologika erforscht. Benralizumab, ein monoklonaler Antikörper gegen den Interleukin-5-Rezeptor α, hat in Studien eine erhebliche Reduktion der Eosinophilen in der Speiseröhre gezeigt. Jedoch konnte Benralizumab nicht die Symptome oder endoskopischen Befunde signifikant verbessern, was auf mögliche zusätzliche entzündliche Mechanismen hinweist.

Derzeit wird auch diskutiert, ob Biologika bereits früher im Behandlungsprozess eingesetzt werden sollten, insbesondere bei Patienten mit mehreren atopischen Erkrankungen wie Asthma oder atopischer Dermatitis, die mit der EoE assoziiert sind. Solche Behandlungen könnten möglicherweise die Therapieadhärenz verbessern, da sie weniger invasiv sind als tägliche Steroidbehandlungen oder restriktive Diäten.

Die Fortschritte in der Therapie der eosinophilen Ösophagitis bieten neue Hoffnung für Patienten, die bisher auf konventionelle Behandlungen nicht ausreichend angesprochen haben. Die laufende Forschung und die Entwicklung neuer Medikamente könnten zukünftig zu noch effektiveren Behandlungsstrategien führen.

Die jüngsten Fortschritte in der Behandlung der eosinophilen Ösophagitis zeigen deutliche Verbesserungen und bieten neue Hoffnung für viele Patienten. Die Einführung von Dupilumab als erstes Biologikum für diese Krankheit stellt einen bedeutenden Fortschritt dar. Es ist bemerkenswert, dass diese Therapie nicht nur die histologischen Parameter verbessert, sondern auch signifikante symptomatische Linderungen ermöglicht.

Die Herausforderung bleibt jedoch, dass ein erheblicher Teil der Patienten weiterhin nicht optimal auf bestehende Therapien anspricht. Die Erfolge bei Dupilumab und die vielversprechenden Ergebnisse mit anderen Biologika wie Benralizumab sind ermutigend, aber sie heben auch die Notwendigkeit hervor, die Mechanismen hinter der EoE noch besser zu verstehen. Besonders die Diskrepanz zwischen histologischen Befunden und symptomatischer Verbesserung erfordert weitere Forschung.

Es wird zunehmend klar, dass die EoE nicht allein durch Eosinophile verursacht wird. Vielmehr müssen wir auch andere entzündungsfördernde Zellen und Mechanismen in Betracht ziehen. Der Fokus auf endotypenspezifische Behandlungen könnte hier einen entscheidenden Fortschritt bringen.

Langfristig könnten innovative Ansätze, die eine frühzeitige Anwendung von Biologika in Kombination mit anderen Therapieformen ermöglichen, zu besseren Ergebnissen führen. Die Herausforderung besteht darin, diese neuen Therapien kosteneffektiv und sicher in den klinischen Alltag zu integrieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Landschaft der EoE-Therapie in den kommenden Jahren weiterentwickelt, aber die Zeichen stehen auf Fortschritt und Hoffnung für die Patienten.

 

WHO gibt neue Richtlinien zur Reduzierung von Antibiotikaresistenzen durch Produktionsstandards heraus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat heute erstmals umfassende Empfehlungen zur sicheren Herstellung von Antibiotika veröffentlicht. Diese neuen Richtlinien sollen dazu beitragen, die globale Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien einzudämmen, die durch die unkontrollierte Freisetzung aktiver pharmazeutischer Substanzen in die Umwelt entstehen können.

In einem heute veröffentlichten Bericht hebt die WHO hervor, dass in vielen Pharmafabriken Abwässer mit hohen Konzentrationen aktiver Antibiotikastoffe in die Umwelt gelangen. Dies kann zur Entwicklung von Bakterien führen, die gegenüber den behandelten Antibiotika resistent werden. Solche Resistenzen stellen ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, da sie die Wirksamkeit gängiger Medikamente beeinträchtigen können.

Die WHO empfiehlt daher, dass Unternehmen, die Antibiotika produzieren, strengere Kontrollen und Maßnahmen zur Behandlung ihrer Abwässer implementieren. Regulierungsbehörden sollten ihre Genehmigungsverfahren für Pharmaunternehmen überarbeiten und verschärfte Umweltauflagen einführen, um die Umweltverschmutzung zu minimieren.

Zusätzlich fordert die WHO von Pharmaunternehmen vollständige Transparenz hinsichtlich ihrer Umweltpraktiken. Diese Transparenz soll es Investoren, Käufern und Patienten ermöglichen, Unternehmen zu unterstützen, die sich ernsthaft für den Umweltschutz einsetzen. Die WHO betont zudem die Notwendigkeit, Patienten umfassender darüber aufzuklären, wie sie nicht mehr benötigte Medikamente sicher entsorgen können, um weitere Umweltbelastungen zu vermeiden.

Das Bundesumweltministerium weist darauf hin, dass Medikamente nicht in der Toilette oder im Abfluss entsorgt werden sollten. Stattdessen sollen alte oder nicht mehr benötigte Medikamente über die Restmülltonne oder durch Rücknahmeprogramme von Apotheken entsorgt werden.

Die neue Empfehlung der WHO zur sicheren Antibiotika-Produktion stellt einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die zunehmende Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien dar. Die Maßnahmen zielen darauf ab, ein Problem zu bekämpfen, das lange Zeit in den Hintergrund gedrängt wurde, aber zunehmend gravierende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hat.

Die Forderung nach strengeren Umweltauflagen für Pharmaunternehmen und einer besseren Kontrolle ihrer Abwässer ist besonders wichtig. Der Umweltschutz und die Gesundheit der Menschen dürfen nicht länger als separate Themen betrachtet werden. Die WHO setzt ein starkes Signal, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen müssen, um Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu minimieren.

Die Notwendigkeit der Transparenz und Aufklärung der Patienten ist ebenfalls von großer Bedeutung. Indem Investoren und Verbraucher besser informiert werden, können sie bewusste Entscheidungen treffen und verantwortungsvolle Unternehmen unterstützen. Ebenso wird durch die Aufklärung der Patienten die sichere Entsorgung von Medikamenten gefördert, was dazu beiträgt, Umweltverschmutzung und Resistenzen zu reduzieren.

Insgesamt sind die WHO-Empfehlungen ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie müssen von allen Beteiligten ernst genommen und konsequent umgesetzt werden. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung von Regierungen, Unternehmen und Individuen kann die Herausforderung der Antibiotikaresistenzen effektiv bewältigt werden.

 

Junge Menschen mit Beeinträchtigung leiden unter deutlich höherer Diskriminierung und Einsamkeit

In einer aktuellen Studie der Sozialorganisation Aktion Mensch, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Ipsos durchgeführt wurde, zeigt sich ein besorgniserregendes Bild der Lebenszufriedenheit und gesellschaftlichen Teilhabe von jungen Menschen mit Beeinträchtigung. Die Untersuchung, die zwischen November 2023 und Februar 2024 stattfand, befragte 1.442 Personen im Alter von 14 bis 27 Jahren, darunter 718 Menschen mit Beeinträchtigung und 724 Menschen ohne Beeinträchtigung.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen erhebliche Unterschiede in der Lebenszufriedenheit zwischen den beiden Gruppen. Während 78 Prozent der jungen Menschen ohne Beeinträchtigung insgesamt mit ihrem Leben zufrieden sind, gaben nur 53 Prozent der Befragten mit Beeinträchtigung an, dass sie mit ihrem Leben zufrieden sind. Dies weist auf eine signifikante Unzufriedenheit innerhalb der Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigung hin.

Ein weiterer alarmierender Befund der Studie ist die hohe Rate an Diskriminierungserfahrungen. 85 Prozent der Menschen mit Beeinträchtigung berichteten von Diskriminierung, während dies nur 61 Prozent der Befragten ohne Beeinträchtigung angaben. Diese Diskriminierung hat Auswirkungen auf die gesellschaftliche Teilhabe und das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen.

Besonders auffällig sind die Unterschiede in der sozialen Teilhabe und dem Gefühl der Einsamkeit. Junge Menschen mit Beeinträchtigung fühlen sich doppelt so häufig einsam wie ihre Altersgenossen ohne Beeinträchtigung (26 Prozent im Vergleich zu 13 Prozent). Zudem fällt es ihnen dreimal schwerer, neue Freundschaften zu schließen. Ihre Selbstbestimmung bei der Wahl von Bildungswegen wie Schule, Ausbildung oder Studium ist eingeschränkt. Darüber hinaus haben 41 Prozent der jungen Menschen mit Beeinträchtigung erhebliche Zukunftssorgen, während dies nur bei 16 Prozent der Menschen ohne Beeinträchtigung der Fall ist.

Christina Marx, Sprecherin von Aktion Mensch, kommentiert die Ergebnisse der Studie mit den Worten: „Die Zahlen verdeutlichen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, um Vielfalt als Normalität und Vorteil für unsere Gesellschaft zu etablieren. Inklusion muss von Anfang an in allen Lebensbereichen verankert werden, um Diskriminierung von vornherein zu verhindern und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen.“

Die Studie hebt somit die anhaltenden Herausforderungen hervor, vor denen junge Menschen mit Beeinträchtigung stehen, und unterstreicht die Notwendigkeit, strukturelle und gesellschaftliche Barrieren abzubauen, um eine gleichberechtigte Teilhabe für alle zu ermöglichen.

Die aktuellen Ergebnisse der Studie von Aktion Mensch sind ein ernüchterndes Zeugnis für die noch bestehenden Ungerechtigkeiten und Barrieren in unserer Gesellschaft. Die signifikanten Unterschiede in der Lebenszufriedenheit und die hohe Rate an Diskriminierungserfahrungen unterstreichen eindringlich die Dringlichkeit, Inklusion ernsthaft voranzutreiben.

Es ist besorgniserregend zu sehen, wie junge Menschen mit Beeinträchtigung doppelt so häufig unter Einsamkeit leiden und dreimal so schwer neue Freundschaften schließen können. Diese Diskrepanzen werfen ein Schlaglicht auf die tief verwurzelten gesellschaftlichen Probleme, die nicht einfach durch oberflächliche Maßnahmen gelöst werden können. Es bedarf grundlegender Veränderungen in der Art und Weise, wie wir über Beeinträchtigung denken und wie wir Inklusion praktisch umsetzen.

Christina Marx von Aktion Mensch bringt es auf den Punkt: Es ist von zentraler Bedeutung, Inklusion in allen Lebensbereichen zu verankern und von Anfang an zu leben. Nur so können wir die Diskriminierungsspirale durchbrechen und eine Gesellschaft schaffen, in der Vielfalt als bereichernd und normal angesehen wird. Der Weg dorthin mag lang und herausfordernd sein, aber er ist notwendig, um eine gerechtere Zukunft für alle zu gestalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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