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  • 29.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Sicherheit und Fortschritt
    29.07.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Sicherheit und Fortschritt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In Apotheken ist die Sicherung von kühlpflichtigen Arzneimitteln essenziell, um deren Wirksamkeit zu gewährleisten. Apothekenkühlschrä...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Sicherheit und Fortschritt

 

Effektive Kühlung von Arzneimitteln, Schutz vor Diebstahl, Risiken durch Xylitol und politische Debatten zur Abtreibungsstrafbarkeit

In Apotheken ist die Sicherung von kühlpflichtigen Arzneimitteln essenziell, um deren Wirksamkeit zu gewährleisten. Apothekenkühlschränke sind dabei unerlässlich, doch auch Schutzmaßnahmen gegen Mitarbeiterdiebstahl werden zunehmend wichtig, um wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Außenministerin Annalena Baerbock fordert im Bundestag eine parteiübergreifende Abstimmung über die Aufhebung der Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen. Gleichzeitig stehen Urinschnelltests in der Kritik, da bestimmte Medikamente die Ergebnisse verfälschen können. Ein Jugendlicher mit einer transplantierten Herzklappe benötigt dringend ein Coaguchek-Gerät, doch hohe Eigenanteile der Krankenkasse stellen die Familie vor Herausforderungen. Eine neue Studie warnt vor dem Zuckerersatzstoff Xylitol, der das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann. Der Widerruf der Zulassung von Esmya, einem Medikament gegen Gebärmuttermyome, sorgt ebenfalls für Unsicherheit. Komplexe Dosierschemata bei Medikamenten wie Methotrexat führen regelmäßig zu schwerwiegenden Medikationsfehlern. Überraschenderweise zeigen Clownfische in einer Studie erstaunliche mathematische Fähigkeiten, während eine Analyse den Mythos über die gesundheitlichen Vorteile von moderatem Alkoholkonsum widerlegt.

 

Sicherung von Kühlgut in Apothekenkühlschränken

Apotheken spielen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung, indem sie eine Vielzahl von Medikamenten und Impfstoffen bereitstellen. Ein besonders sensibler Bereich in der Apotheke ist die Lagerung von kühlpflichtigen Arzneimitteln. Diese Produkte erfordern spezifische Temperaturbedingungen, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Der Einsatz von Apothekenkühlschränken ist hierbei unerlässlich. Doch wie können sich Apotheken effektiv schützen, um die Qualität dieser lebenswichtigen Medikamente sicherzustellen?

Die richtige Temperaturkontrolle ist das A und O bei der Lagerung von kühlpflichtigen Arzneimitteln. Apothekenkühlschränke sind speziell dafür ausgelegt, konstante Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad Celsius zu halten. Ein zentrales Element ist dabei die regelmäßige Überwachung der Temperatur. Moderne Kühlschränke sind häufig mit digitalen Temperaturüberwachungssystemen ausgestattet, die eine kontinuierliche Aufzeichnung und Überwachung ermöglichen. Diese Systeme alarmieren das Personal bei Abweichungen sofort, sodass schnell gehandelt werden kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kalibrierung der Kühlschränke. Es ist essenziell, dass die Temperaturfühler regelmäßig überprüft und kalibriert werden, um sicherzustellen, dass die angezeigte Temperatur auch tatsächlich der realen Temperatur entspricht. Dies verhindert mögliche Fehlinformationen und gewährleistet, dass die Medikamente unter optimalen Bedingungen gelagert werden.

Zusätzlich zu den technischen Maßnahmen spielt die Schulung des Apothekenpersonals eine wichtige Rolle. Mitarbeiter sollten regelmäßig in den richtigen Umgang mit kühlpflichtigen Medikamenten und der Bedienung der Kühlschränke geschult werden. Dies umfasst auch die Kenntnis der Notfallprotokolle, falls es zu einem Ausfall des Kühlsystems kommt. Eine gut vorbereitete Apotheke kann schnell reagieren und Maßnahmen ergreifen, um die Medikamente zu schützen.

Ein oft übersehener Faktor ist die korrekte Platzierung der Medikamente im Kühlschrank. Arzneimittel sollten nicht an den Wänden des Kühlschranks gelagert werden, da dort Temperaturschwankungen stärker sein können. Zudem sollten die Kühlschränke nicht überfüllt werden, da dies die Luftzirkulation beeinträchtigen kann, was wiederum zu ungleichmäßigen Temperaturen führen könnte.

Ein weiteres Schutzmittel ist die doppelte Lagerung von besonders kritischen Medikamenten. Falls ein Kühlschrank ausfällt, können die Vorräte in einem zweiten, funktionsfähigen Kühlschrank aufbewahrt werden. Dies minimiert das Risiko eines kompletten Verlusts bei technischen Problemen.

Schließlich ist die regelmäßige Wartung der Apothekenkühlschränke von großer Bedeutung. Dies beinhaltet die Überprüfung der Dichtungen, die Reinigung der Kühlsysteme und die allgemeine Inspektion, um sicherzustellen, dass alle Komponenten einwandfrei funktionieren.

Die Sicherstellung der richtigen Lagerung von kühlpflichtigen Arzneimitteln ist eine komplexe Aufgabe, die technisches Wissen, sorgfältige Überwachung und regelmäßige Wartung erfordert. Durch den Einsatz moderner Technologien, die Schulung des Personals und eine sorgfältige Planung können Apotheken jedoch sicherstellen, dass ihre Medikamente stets in einwandfreiem Zustand bleiben und die Gesundheit der Patienten nicht gefährdet wird.

Die Lagerung von kühlpflichtigen Medikamenten in Apotheken ist weit mehr als nur eine technische Herausforderung – sie ist eine Frage der Patientensicherheit und des Vertrauens in das Gesundheitssystem. Jeder Patient, der ein kühlpflichtiges Medikament erhält, vertraut darauf, dass dieses unter optimalen Bedingungen gelagert wurde und somit seine volle Wirksamkeit entfaltet. Das ist nicht verhandelbar.

Apotheken stehen unter zunehmendem Druck, eine lückenlose Kühlkette zu gewährleisten. Doch dieser Druck sollte nicht als Belastung, sondern als Ansporn gesehen werden, die bestmöglichen Bedingungen für die Lagerung und Bereitstellung von Medikamenten zu schaffen. Die Investition in hochwertige Apothekenkühlschränke und moderne Überwachungssysteme ist eine Investition in die Gesundheit der Patienten und das Vertrauen in die Apotheke selbst.

Das Personal spielt dabei eine entscheidende Rolle. Gut geschulte Mitarbeiter sind die erste Verteidigungslinie gegen Temperaturabweichungen und technische Ausfälle. Eine kontinuierliche Weiterbildung und Schulung sollte daher zur Norm werden und nicht zur Ausnahme.

Die regulatorischen Anforderungen und der technologische Fortschritt haben uns die Werkzeuge gegeben, um diese Aufgabe zu meistern. Es liegt nun an den Apotheken, diese Werkzeuge effektiv zu nutzen und sicherzustellen, dass kein Patient durch unzureichende Lagerbedingungen gefährdet wird. Letztendlich geht es um weit mehr als um technische Details – es geht um die Verantwortung gegenüber den Menschen, die auf ihre Medikamente angewiesen sind.

Sicherstellung der Kühlkette ist keine optionale Zusatzleistung, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Apotheke. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass wir diese Verantwortung ernst nehmen und in die Praxis umsetzen.

 

Mehr Sicherheit in Apotheken: Kampf gegen Mitarbeiterdiebstahl

In Deutschland stehen Apotheken zunehmend vor der Herausforderung, sich gegen Diebstähle durch eigene Mitarbeiter zu schützen. Der wirtschaftliche Schaden, den diese Vorfälle verursachen, ist beträchtlich und beeinträchtigt nicht nur die finanziellen Ergebnisse, sondern auch das Vertrauensverhältnis innerhalb der Belegschaft. Angesichts dieser Problematik setzen immer mehr Apotheken auf eine Kombination aus technologischen Lösungen und organisatorischen Maßnahmen, um sich zu schützen.

Eine der wichtigsten Strategien zur Prävention von Diebstählen ist die Installation von Überwachungskameras. Diese werden häufig an strategisch wichtigen Punkten im Verkaufsraum und im Lager installiert. Die Kameras dienen nicht nur als Abschreckung, sondern ermöglichen es auch, im Fall eines Diebstahls rasch Beweise zu sammeln und den Täter zu identifizieren. Apotheker sollten ihre Mitarbeiter über die Existenz dieser Überwachungssysteme informieren, um das Bewusstsein für die Konsequenzen eines Diebstahls zu schärfen.

Regelmäßige Inventuren und stichprobenartige Kontrollen sind weitere effektive Methoden, um Diebstähle frühzeitig zu erkennen. Durch den Einsatz moderner Bestandsverwaltungssoftware können Abweichungen schnell identifiziert und analysiert werden. Diese Softwarelösungen erleichtern es, Bestände lückenlos zu überwachen und Unregelmäßigkeiten sofort zu erkennen.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter. Regelmäßige Schulungen zu den rechtlichen Konsequenzen eines Diebstahls und zur Bedeutung eines ehrlichen Arbeitsumfelds können dazu beitragen, die Hemmschwelle für kriminelles Verhalten zu erhöhen. Apotheker sollten ein Betriebsklima fördern, in dem Ehrlichkeit und Integrität als höchste Werte gelten.

Bereits bei der Einstellung neuer Mitarbeiter können Apotheker durch sorgfältige Auswahlverfahren das Risiko von Diebstählen minimieren. Referenzen und Hintergrundüberprüfungen sollten ein fester Bestandteil des Einstellungsprozesses sein. Intensive Bewerbungsgespräche und Probearbeiten bieten zusätzliche Möglichkeiten, die Vertrauenswürdigkeit eines Bewerbers zu überprüfen.

Klare Richtlinien und transparente Konsequenzen bei Verstößen sind ebenfalls unverzichtbar. Jeder Mitarbeiter sollte genau wissen, welche Regeln gelten und welche Konsequenzen ein Diebstahl nach sich zieht. Dies kann durch schriftliche Vereinbarungen und regelmäßige Erinnerungen an die Unternehmensrichtlinien gewährleistet werden. Konsequentes Handeln bei Regelverstößen ist dabei von zentraler Bedeutung.

Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen sollte nicht vergessen werden, dass ein gutes Betriebsklima das beste Mittel gegen interne Diebstähle ist. Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt und fair behandelt fühlen, sind weniger geneigt, Straftaten zu begehen. Ein offener Dialog und eine Kultur des Vertrauens können dazu beitragen, dass Mitarbeiter eher bereit sind, Probleme oder Versuchungen mit ihren Vorgesetzten zu besprechen.

Die Maßnahmen zur Prävention von Diebstählen durch Mitarbeiter in Apotheken sind vielfältig und erfordern ein ausgewogenes Zusammenspiel von Überwachung, Schulung und einem positiven Betriebsklima. Es zeigt sich, dass technologische Lösungen wie Überwachungskameras und Bestandsverwaltungssoftware zwar wichtige Bausteine sind, jedoch allein nicht ausreichen. Vielmehr ist eine umfassende Strategie notwendig, die auch die ethische Sensibilisierung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Vordergrund stellt.

Ein vertrauensvolles und wertschätzendes Arbeitsumfeld ist der Schlüssel, um Diebstählen vorzubeugen. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, Teil eines fairen und respektvollen Teams zu sein, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie kriminelle Handlungen begehen. Dennoch bleibt es wichtig, klare Regeln und Konsequenzen zu kommunizieren und bei Verstößen konsequent zu handeln. Die Herausforderung besteht darin, eine Balance zwischen Kontrolle und Vertrauen zu finden, um ein harmonisches und sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Apotheken, die diese Herausforderung erfolgreich meistern, werden nicht nur finanzielle Verluste minimieren, sondern auch das Vertrauen und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter stärken.

 

Baerbock fordert parteiübergreifende Abstimmung über Abtreibungsstrafbarkeit im Bundestag

Außenministerin Annalena Baerbock fordert eine parteiübergreifende Entscheidung im Bundestag über die Aufhebung der Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen. Baerbock betonte bei einer Diskussionsveranstaltung der Wochenzeitung "Die Zeit" in Hamburg, dass solch eine Entscheidung ohne Fraktionszwang getroffen werden sollte, ähnlich wie bei den Themen Sterbehilfe oder Organspende. Sie argumentierte, dass diese Frage keine Angelegenheit für Koalitions- oder parteipolitische Auseinandersetzungen sei, sondern eine wichtige gesellschaftlich-politische Frage, die gruppenübergreifende Anträge erfordere.

Baerbock betonte, dass die besten Debatten im Bundestag jene seien, bei denen Abgeordnete aus ihrer eigenen Überzeugung argumentieren und nicht nach Parteivorgaben. Sie unterstrich die Bedeutung der Selbstbestimmung von Frauen über ihren eigenen Körper und kritisierte die derzeitige Regelung, die Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich als strafbar einstuft, als "vollkommen aus der Zeit gefallen". Frauen sollten das Recht haben, selbst über ihren Körper zu entscheiden, und die Frage der Abtreibung gehöre nicht ins Strafrecht.

Die SPD-Fraktion hatte bereits im Juni ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie sich für die Aufhebung der Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen aussprach. Die Grünen unterstützen diesen Vorstoß, während aus der Union erhebliche Kritik kommt. Derzeit sind Schwangerschaftsabbrüche laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs rechtswidrig, bleiben aber in den ersten zwölf Wochen straffrei, wenn die Frau zuvor eine Beratung in Anspruch genommen hat. Ohne Strafe bleibt ein Abbruch zudem, wenn medizinische Gründe vorliegen oder er aufgrund einer Vergewaltigung erfolgt ist.

Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission empfahl kürzlich, Abtreibungen in den ersten Wochen der Schwangerschaft zu entkriminalisieren. Ob es in der laufenden Legislaturperiode zu einer Neuregelung kommen wird, bleibt allerdings unklar. Baerbocks Vorstoß zielt darauf ab, eine offene und ehrliche Debatte im Bundestag zu ermöglichen, in der die Abgeordneten ohne parteipolitischen Druck und aus persönlicher Überzeugung argumentieren können.

Annalena Baerbocks Vorstoß für eine parteiübergreifende und fraktionsfreie Debatte über die Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen im Bundestag ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. In einer so tiefgreifenden gesellschaftlichen Frage sollten individuelle Überzeugungen und das Recht auf Selbstbestimmung im Vordergrund stehen, nicht parteipolitische Interessen. Die aktuelle Regelung, die Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich als strafbar einstuft, ist nicht mehr zeitgemäß und bedarf einer gründlichen Überprüfung. Frauen sollten das Recht haben, selbstbestimmt über ihren Körper zu entscheiden, ohne sich dabei in einer Grauzone des Strafrechts zu bewegen. Baerbocks Ansatz verspricht eine ehrliche und konstruktive Diskussion, die den Weg für eine moderne und gerechte Gesetzgebung ebnen könnte. Es bleibt zu hoffen, dass der Bundestag diese Gelegenheit nutzt, um die Rechte und die Selbstbestimmung der Frauen zu stärken.

 

Falsch-positive Urinschnelltests: Medikamente können Drogennachweis verfälschen

Urinschnelltests bei Polizeikontrollen und in Gesundheitsämtern sind ein weit verbreitetes Mittel zur Überprüfung des Drogenkonsums. Doch ihre Zuverlässigkeit steht zunehmend unter Kritik, da falsch-positive Ergebnisse durch die Einnahme bestimmter Medikamente keine Seltenheit sind. Arzneimittel wie Ibuprofen, Methyldopa und Ambroxol können die Testergebnisse verfälschen und die Betroffenen in missliche Lagen bringen.

Das Bulletin für Arzneimittelsicherheit weist darauf hin, dass verschiedene Arzneimittel oder Lebensmittel falsch-positive Ergebnisse bei Drogenscreeningtests verursachen können. Beispielsweise können Mohnsamen zu einem falsch-positiven Ergebnis für Opioide führen, während Pseudoephedrin, trizyklische Antidepressiva und Quetiapin fälschlicherweise als Amphetamine erkannt werden können. Ibuprofen kann zu einem falsch-positiven Ergebnis für Marihuana führen.

Die Technologie der Urinschnelltests basiert auf immunchemischen Analyseverfahren, die Antigen-Antikörper-Reaktionen nutzen. Diese Tests sind darauf ausgelegt, bestimmte Substanzen oder deren Metaboliten zu identifizieren, wobei willkürlich festgelegte Schwellenwerte (Cut-offs) verwendet werden, um ein Ergebnis als positiv oder negativ zu klassifizieren. Diese Grenzwerte können die Sensitivität des Tests beeinflussen.

Ein signifikanter Nachteil von Immunoassays ist das Potenzial für Kreuzreaktionen. Das bedeutet, dass die verwendeten Antikörper auch mit anderen, nicht relevanten Substanzen reagieren können, was zu falsch-positiven Ergebnissen führt. Besonders betroffen sind Tests auf Substanzklassen wie Amphetamine und Benzodiazepine. Bei der Auswertung der Tests müssen daher Kreuzreaktionslisten berücksichtigt werden.

Ein Beispiel für ein falsch-positives Ergebnis wurde von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) gemeldet. Eine 39-jährige Frau wurde bei einer routinemäßigen Untersuchung fälschlicherweise positiv auf Amphetamine getestet. Die Frau wurde mit Methyldopa, Metoprolol und L-Thyroxin behandelt. Eine Gaschromatografie ergab keinen Nachweis von Amphetaminen. Nachdem die Frau Methyldopa abgesetzt hatte, fiel der erneute Schnelltest negativ aus.

Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Analyse und die Berücksichtigung potenzieller Kreuzreaktionen bei der Durchführung und Auswertung von Urinschnelltests.

Die Problematik der falsch-positiven Urinschnelltests wirft ein ernstes Licht auf die Grenzen dieser diagnostischen Methode. Es ist alarmierend, dass gängige Medikamente wie Ibuprofen und Methyldopa zu fehlerhaften Testergebnissen führen können, die das Leben der Betroffenen massiv beeinträchtigen. Dies verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, die Sensitivität und Spezifität dieser Tests zu verbessern und bei der Auswertung potenzielle Kreuzreaktionen zu berücksichtigen. Polizeikontrollen und Gesundheitsämter müssen sich dieser Problematik bewusst sein und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um ungerechtfertigte Konsequenzen für unschuldige Personen zu vermeiden. Ein umfassendes Verständnis der Testmethoden und die Implementierung zusätzlicher Bestätigungstests könnten helfen, die Zuverlässigkeit zu erhöhen und das Vertrauen in diese Tests wiederherzustellen.

 

Kasse zwingt Eltern zu hohen Eigenanteil für lebenswichtiges Gerät

Ein Jugendlicher mit einer transplantierten Herzklappe steht kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus und benötigt dringend ein Coaguchek-Gerät zur Kontrolle seiner Blutgerinnungswerte. Diese tägliche Überwachung ist für den Patienten lebenswichtig, da Menschen mit künstlichen Herzklappen ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel haben. Die Apothekerin, die den Jungen versorgen möchte, betont die Dringlichkeit: „Die Kontrolle der Blutwerte ist für den Patienten lebenswichtig und sollte sofort im Anschluss der Entlassung erfolgen.“

Der Vater des Jugendlichen kontaktierte die Apotheke einen Abend vor der geplanten Entlassung und bat dringend um das Gerät, da die tägliche Kontrolle der Blutwerte unverzichtbar ist. Das Coaguchek-Inrange-System ermöglicht es Patienten, ihre Gerinnungswerte selbstständig zu überwachen, was in diesem Fall von besonderer Bedeutung ist. Die Apothekerin bestellte das Gerät vorab, um sicherzustellen, dass es rechtzeitig zur Verfügung steht.

Die Krankenkasse Barmer jedoch verzögerte die Versorgung und wollte das Gerät erst eine Woche später über ihren eigenen Versandpartner liefern lassen. Dies führte zu großem Unmut bei der Apothekerin und den Eltern des Jungen, da das Gerät sofort benötigt wurde. Die Apothekerin und eine Mitarbeiterin versuchten mehrfach, die Krankenkasse zu erreichen und eine schnellere Lösung zu finden. Auch die Mutter des Jungen setzte sich mit der Krankenkasse in Verbindung, jedoch ohne Erfolg.

Da die Apothekerin keine Hilfsmittelnummer für das Gerät finden konnte und die Krankenkasse mitteilte, dass diese Geräte nicht über Apotheken zu liefern seien, wandte sie sich an das behandelnde Krankenhaus. Sie fragte, ob der Junge ein Gerät ausleihen könne, bis das eigene geliefert würde, aber dies war nicht möglich.

Die Barmer erklärte schließlich, dass sie nur einen Bruttobetrag von 600 Euro erstatten würde, was unter dem Einkaufspreis des Geräts lag. Die Eltern sollten somit einen Eigenanteil von mehr als 300 Euro zahlen, obwohl der Bruttokaufpreis des Geräts 978,32 Euro betrug. Nach weiteren Verhandlungen stimmte die Krankenkasse zu, 664 Euro zu erstatten, wodurch die Eltern einen Eigenanteil von 314,32 Euro zu tragen hatten.

Die Apothekerin, die die Familie seit langem kennt, zeigte Mitgefühl und entschloss sich, den Eigenanteil der Eltern um 150 Euro zu reduzieren. Dadurch mussten die Eltern nur noch 164,32 Euro zahlen. Die Apothekerin betonte, wie wichtig ihr die schnelle Versorgung des Jungen war, und die Familie zeigte sich äußerst dankbar für ihre Unterstützung.

Dieser Fall zeigt erneut, wie bürokratische Hürden und starre Vorgaben der Krankenkassen die Versorgung von Patienten behindern können. Insbesondere in dringenden Fällen, in denen schnelle Hilfe lebenswichtig ist, sollten Kassen flexibler agieren und im Sinne des Patienten entscheiden. Die Barmer hat durch ihre starre Haltung und verspätete Lieferung das Wohl des Jugendlichen aufs Spiel gesetzt. Es ist unverständlich, warum notwendige Hilfsmittel nicht direkt über Apotheken bereitgestellt werden dürfen, wenn dies doch die schnellste und effizienteste Lösung darstellt. Die Apothekerin hat in dieser Situation das einzig Richtige getan, indem sie die Dringlichkeit erkannte und im Sinne des Patienten handelte. Ihre Bereitschaft, einen Teil der Kosten selbst zu übernehmen, zeigt ein hohes Maß an Engagement und Mitmenschlichkeit. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Fall ein Umdenken bei den Krankenkassen bewirkt und in Zukunft die Bedürfnisse der Patienten stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.

 

Neue Studie: Süßstoff Xylitol erhöht Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle

Eine aktuelle Studie von Kardiologen der Cleveland Clinic, veröffentlicht im European Heart Journal, wirft neue Zweifel an der Sicherheit des Zuckerersatzstoffes Xylitol auf. Xylitol, auch bekannt als Birkenzucker oder Lebensmittelzusatzstoff E967, wird häufig in Lebensmitteln und Zahnpflegeprodukten verwendet, da es ähnliche Süßkraft wie Saccharose besitzt und karieshemmend wirkt. Die Studie zeigt jedoch, dass Xylitol möglicherweise das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann.

In der Studie wurden zunächst 1157 Probanden untersucht, wobei ein Zusammenhang zwischen erhöhten Xylitol-Werten im Blut und einer erhöhten Inzidenz schwerer kardiovaskulärer Ereignisse festgestellt wurde. Dieser Zusammenhang bestätigte sich in einer Folgestudie mit 2149 Teilnehmern. Zur Untersuchung der zugrunde liegenden Mechanismen testeten die Forscher die Wirkung von Xylitol auf humane Thrombozyten. Es zeigte sich, dass Xylitol die Reaktivität der Thrombozyten erhöhte und im Mausmodell zur beschleunigten Bildung von Thromben führte.

Um die klinische Relevanz zu überprüfen, führten die Mediziner eine Interventionsstudie mit zehn gesunden Freiwilligen durch. Diese nahmen 30 Gramm Xylitol in Wasser gelöst zu sich. Die Xylitol-Plasmakonzentration stieg innerhalb von 30 Minuten auf das Tausendfache an, was mit einer signifikanten Steigerung der Thrombozytenreaktivität einherging. Besonders hohe Xylitol-Plasmawerte korrelierten mit einer stärkeren Thrombozytenreaktivität. Innerhalb von vier bis sechs Stunden erreichten die Xylitol-Werte wieder ihr Ursprungsniveau.

Die Untersuchung ergab, dass Individuen im Drittel mit den höchsten Xylitol-Plasmawerten ein um 57 % höheres Risiko hatten, innerhalb von drei Jahren ein schweres kardiovaskuläres Ereignis zu erleiden, verglichen mit Personen im Drittel mit den niedrigsten Werten. Diese Ergebnisse werfen Fragen zur Sicherheit von Xylitol als Süßstoff auf und deuten darauf hin, dass weitere Untersuchungen notwendig sind. Insbesondere Konsumenten mit Vorerkrankungen wie Diabetes und Übergewicht sollten sich der möglichen Risiken bewusst sein.

Die Ergebnisse der Studie der Cleveland Clinic sollten sowohl die Wissenschaft als auch Verbraucher alarmieren. Xylitol galt lange als gesunde Alternative zu Zucker, insbesondere wegen seiner karieshemmenden Eigenschaften. Doch die neuen Erkenntnisse stellen diese Annahme infrage und werfen ein Schlaglicht auf die potenziellen kardiovaskulären Risiken, die bisher kaum beachtet wurden.

Es ist bemerkenswert, dass eine Substanz, die so weit verbreitet und als sicher eingestuft ist, solch ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben könnte. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender Langzeitstudien, bevor Produkte auf den Markt kommen, die als „gesund“ oder „sicher“ vermarktet werden. Verbraucher sollten sich bewusst sein, dass die vermeintlich gesunden Alternativen zu Zucker nicht ohne Risiken sind.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass gerade Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes und Übergewicht zu künstlich gesüßten Lebensmitteln greifen, in der Hoffnung, ihre Gesundheit zu verbessern. Diese Gruppen könnten jedoch einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein, wenn sie Xylitol konsumieren. Es ist an der Zeit, dass sowohl die Lebensmittelindustrie als auch die Gesundheitsbehörden diese Risiken ernst nehmen und transparente Informationen bereitstellen.

Bis weitere Forschungsergebnisse vorliegen, sollten Verbraucher Xylitol mit Vorsicht genießen und alternative Süßungsmittel in Betracht ziehen. Die Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen, und es liegt in unserer Verantwortung, informierte Entscheidungen zu treffen.

 

Zulassungswiderruf von Esmya: Sicherheit bei Gebärmuttermyom-Therapie bleibt umstritten

Die Sicherheit von Arzneimitteln, die 5 mg Ulipristalacetat zur Behandlung von Gebärmuttermyomen enthalten, ist seit mehreren Jahren umstritten. Bereits seit 2018 stehen schwere Leberschäden im Fokus der Bedenken. Im Jahr 2020 wurde die Anwendung des Präparats Esmya daher vorsichtshalber pausiert. Trotz der Empfehlung des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), die Zulassung beizubehalten, hat der Hersteller Gedeon Richter nun den Widerruf der Zulassung bei der Europäischen Kommission beantragt. Dieser Widerruf wurde am 18. Juli 2023 beschlossen.

Gebärmuttermyome müssen nicht immer behandelt werden. Neben chirurgischen Optionen wie der Hysterektomie gibt es auch medikamentöse Therapien. Ab dem 30. August 2024 wird in Europa jedoch eine medikamentöse Option weniger zur Verfügung stehen. Esmya, das als selektiver Progesteron-Rezeptor-Modulator wirkt, war bisher für die Intervalltherapie mittlerer bis starker Symptome von Gebärmuttermyomen bei erwachsenen Frauen indiziert, die noch nicht die Menopause erreicht haben und für die andere Eingriffe nicht geeignet oder fehlgeschlagen sind. Die Anwendung erfordert die Beachtung von Sicherheitshinweisen, insbesondere aufgrund des Risikos schwerer Leberschäden, weshalb regelmäßige Bluttests notwendig sind.

Als Alternative zu Esmya steht das Kombinationspräparat Ryeqo zur Verfügung, ebenfalls von Gedeon Richter. Ryeqo ist zur Behandlung mäßiger bis starker Symptome von Uterusmyomen bei erwachsenen Frauen im gebärfähigen Alter indiziert. Es enthält Relugolix, einen GnRH-Rezeptorantagonisten, sowie Estradiol und Norethisteronacetat. Ryeqo kann auch bei Endometriose eingesetzt werden.

Derzeit gibt es keine einheitliche Therapieempfehlung für die Behandlung von Myomen. Dies geht aus Informationen der Webseite „Frauenärzte im Netz“ hervor, die vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) betrieben wird (Stand 29.07.2022). Eine „S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie von benignen Erkrankungen der Gebärmutter“ sollte Ende Juni 2024 veröffentlicht werden, ist jedoch bisher noch nicht erschienen. Diese Leitlinie soll Standards für die Diagnostik und Therapie von benignen Erkrankungen der Gebärmutter, einschließlich Uterusmyomen, Endometriose und Descensus uteri, festlegen und wird mit Spannung erwartet.

Der Rückzug des Medikaments Esmya vom Markt wirft erneut ein Schlaglicht auf die Herausforderungen und Risiken bei der medikamentösen Behandlung von Gebärmuttermyomen. Trotz der potenziellen Vorteile von Esmya in der Symptomlinderung und als Alternative zu invasiven Eingriffen, war das Risiko schwerer Leberschäden stets eine ernsthafte Sorge. Die Entscheidung von Gedeon Richter, die Zulassung zurückzuziehen, zeigt, dass Patientensicherheit an erster Stelle stehen muss, auch wenn dies bedeutet, dass betroffene Frauen eine weniger medikamentöse Behandlungsoption haben.

Es bleibt zu hoffen, dass die bevorstehende „S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie von benignen Erkrankungen der Gebärmutter“ bald veröffentlicht wird und klare, einheitliche Empfehlungen bietet. Dies könnte dazu beitragen, die Unsicherheiten in der Behandlung von Gebärmuttermyomen zu verringern und den betroffenen Frauen eine bessere Orientierung zu bieten. Zudem ist es wichtig, dass weiterhin in die Forschung und Entwicklung neuer, sicherer Therapieoptionen investiert wird, um Frauen mit Gebärmuttermyomen zukünftig effektiv und risikoarm helfen zu können.

 

Neue Maßnahmen zur Verbesserung der Abbildung komplexer Dosierschemata im Medikationsplan

In der medizinischen Versorgung stellen komplexe Dosierschemata bei bestimmten Arzneimitteln eine erhebliche Herausforderung dar. Ein prominentes Beispiel ist Methotrexat, ein Medikament, das in der Krebstherapie hoch dosiert täglich intravenös verabreicht wird, während es in der antientzündlichen Therapie, etwa bei rheumatischen Erkrankungen, niedrig dosiert und einmal wöchentlich oral oder subkutan verabreicht wird. Solche unterschiedlichen Anwendungsarten führen regelmäßig zu schweren Medikationsfehlern, die teils tödliche Folgen haben können.

Aktuell erlaubt das bundeseinheitliche Medikationsplan-Schema (BMP) die Abbildung der wöchentlichen Einnahme nicht. Das BMP basiert auf einem Viererschema, das die Einnahmezeitpunkte morgens, mittags, abends und nachts abbildet. Um dennoch die wöchentliche Einnahme zu dokumentieren, greifen Ärzte oft auf eine kombinierte Darstellung zurück. Diese besteht aus dem Viererschema und zusätzlichen Informationen im Hinweisfeld. Diese Praxis birgt jedoch ein hohes Risiko für Missverständnisse und Fehlinterpretationen.

Fachgesellschaften haben aus diesem Grund Empfehlungen ausgesprochen, wie die Darstellung im Medikationsplan angepasst und Warnfunktionen in der Praxis- und Apothekensoftware integriert werden können. Bereits im Jahr 2022 hatten die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Deutsche Apothekerverband die Problematik in einem Arbeitspapier dargestellt und Lösungsvorschläge unterbreitet. Diese Initiative wird nun vom CIRS-Netzwerk NRW und dem Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg) wieder aufgegriffen, da das Problem weiterhin besteht.

Ein zentrales Anliegen der Fachgesellschaften ist es, dass Dosierinformationen nicht auf mehrere Felder im Medikationsplan verteilt werden sollten. Die Freitext-Eingabe im Hinweisfeld sollte vermieden werden. Stattdessen wird eine gebundene Zusatzzeile direkt unter dem Medikament vorgeschlagen, obwohl hier bisher noch Freitext erforderlich ist. Das Hauptproblem unstrukturierter Daten ist, dass sie sich nicht automatisch in allen Systemen verarbeiten lassen.

Die Dringlichkeit, Todesfälle aufgrund missverständlicher Angaben in Medikationsplänen zu verhindern, wird von CIRS-NRW und bvitg betont. Es sei essenziell, einen generellen Lösungsweg für die verschiedenen Software-Systeme zu finden, insbesondere im Hinblick auf die Integration des Medikationsplans in die elektronische Patientenakte. Hierfür müssen die Vorgaben für den EMP und den BMP vom Bundesgesundheitsministerium angepasst werden.

Derzeit wird noch scheinbar unabgestimmt an diesem Themengebiet gearbeitet. Es gibt jedoch bereits in einigen Systemen die Möglichkeit, auch komplexe Dosierschemata abzubilden, wie beispielsweise im KBV Basisprofil MedicationStatement. Dies zeigt, dass technologische Lösungen vorhanden sind, jedoch eine einheitliche und flächendeckende Implementierung und Standardisierung noch aussteht.

Eine strukturierte und eindeutige Darstellung komplexer Dosierschemata im Medikationsplan ist unerlässlich, um Medikationsfehler zu vermeiden und die Patientensicherheit zu erhöhen. Die Implementierung von klaren, standardisierten und systemübergreifenden Lösungen ist dringend erforderlich, um die derzeitigen Risiken zu minimieren und die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern.

Die aktuelle Problematik der Darstellung komplexer Dosierschemata im Medikationsplan ist ein alarmierendes Beispiel dafür, wie technologische und organisatorische Defizite die Patientensicherheit gefährden können. Es ist inakzeptabel, dass Medikationsfehler, die durch unzureichende Abbildungsmöglichkeiten verursacht werden, zu schwerwiegenden, teils tödlichen Konsequenzen führen können.

Die Initiativen der Fachgesellschaften und die Bemühungen von CIRS-NRW und bvitg sind Schritte in die richtige Richtung, doch sie reichen nicht aus. Es bedarf einer umfassenden und koordinierten Anstrengung aller beteiligten Akteure, um eine standardisierte und systemübergreifende Lösung zu entwickeln. Die Anpassung der Vorgaben durch das Bundesgesundheitsministerium ist dabei ein entscheidender Schritt. Nur so kann sichergestellt werden, dass komplexe Dosierschemata zuverlässig und verständlich im Medikationsplan abgebildet werden und Medikationsfehler vermieden werden.

Die Technologie ist vorhanden, wie Beispiele wie das KBV Basisprofil MedicationStatement zeigen. Nun gilt es, diese Lösungen flächendeckend zu implementieren und in allen relevanten Systemen zu standardisieren. Die Patientensicherheit muss oberste Priorität haben, und dazu gehört eine klare und eindeutige Dokumentation der Medikation. Es liegt in der Verantwortung aller Beteiligten, diese Verbesserungen schnellstmöglich umzusetzen, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu sichern und das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem zu stärken.

 

Clownfische beweisen mathematische Fähigkeiten: Studie zeigt erstaunliche Intelligenz der Meeresbewohner

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat verblüffende Erkenntnisse über die kognitiven Fähigkeiten von Clownfischen offenbart. Forscher haben herausgefunden, dass diese farbenfrohen Meeresbewohner in der Lage sind, einfache mathematische Operationen durchzuführen, insbesondere das Zählen bis mindestens drei. Diese Fähigkeit verleiht ihnen einen klaren Vorteil im Hinblick auf die Einschätzung von Gefahren und die Verteidigung ihres Territoriums.

Clownfische leben in komplexen sozialen Strukturen, in denen die Anzahl der weißen Streifen auf ihrem Körper eine entscheidende Rolle spielt. Der bekannte orangefarbene Clownfisch, auch als "Nemo" bekannt, hat typischerweise drei weiße Streifen. Es gibt jedoch viele verschiedene Arten von Clownfischen, die unterschiedliche Farben und Streifenmuster aufweisen. Die Forscher entdeckten, dass Clownfische aggressiver auf Eindringlinge reagieren, die die gleiche Anzahl an weißen Streifen haben wie sie selbst.

In kontrollierten Experimenten bemalten die Wissenschaftler Ködertiere mit einem, zwei oder drei weißen Streifen und setzten sie in das Revier der Clownfische. Die Ergebnisse waren eindeutig: Clownfische zeigten eine deutlich erhöhte Aggressivität gegenüber Ködern, die die gleiche Anzahl an Streifen wie sie selbst hatten. Diese Reaktion deutet darauf hin, dass Clownfische eine bemerkenswerte Fähigkeit zur numerischen Unterscheidung besitzen, die ihnen hilft, ihre soziale Ordnung zu wahren und ihr Revier zu schützen.

Die Studie legt nahe, dass einfache mathematische Fähigkeiten in der Tierwelt weiter verbreitet sein könnten als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Perspektiven auf die Intelligenz und das Verhalten von Meeresbewohnern und werfen spannende Fragen zur Evolution kognitiver Fähigkeiten auf.

Die Entdeckung der mathematischen Fähigkeiten von Clownfischen ist ein faszinierender Durchbruch in der Meeresbiologie und verdeutlicht einmal mehr, wie wenig wir über die kognitiven Fähigkeiten vieler Tierarten wissen. Die Fähigkeit der Clownfische, bis drei zu zählen und anhand dieser Information ihr Verhalten anzupassen, zeigt eine unerwartete Komplexität in ihrem sozialen Verhalten und Überlebensstrategien.

Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis der Evolution von Intelligenz und kognitiven Fähigkeiten haben. Es stellt sich die Frage, wie viele andere Tierarten ähnliche Fähigkeiten besitzen, die bisher unentdeckt geblieben sind. Die Forschung in diesem Bereich könnte dazu beitragen, unsere Beziehung zur Natur zu vertiefen und das Bewusstsein für den Schutz der Meeresökosysteme zu stärken. In einer Zeit, in der viele Meereslebewesen durch Umweltveränderungen bedroht sind, ist es umso wichtiger, ihr Verhalten und ihre Fähigkeiten zu verstehen, um effektive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

 

Keine sichere Menge: Studie entlarvt Mythen über Alkohol und Gesundheit

Eine aktuelle Analyse zahlreicher Studien hat ergeben, dass Alkoholkonsum, selbst in moderaten Mengen, keine gesundheitlichen Vorteile bietet. Die Untersuchung, durchgeführt von einer Forschungsgruppe um Dr. Tim Stockwell von der Universität Victoria in Kanada, wurde im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ veröffentlicht und zeigt, dass frühere Annahmen über die positiven Effekte von moderatem Alkoholkonsum auf falschen Grundlagen beruhen.

Frühere Studien hatten häufig darauf hingewiesen, dass Menschen, die wenig Alkohol trinken, weniger anfällig für bestimmte Krankheiten seien als Abstinenzler. Diese Ergebnisse wurden jedoch oft durch unzureichend definierte Gruppen von Abstinenzlern oder durch die Einbeziehung älterer Teilnehmer beeinflusst. Die aktuelle Untersuchung analysierte 107 Langzeitstudien mit über 4,8 Millionen Teilnehmern und mehr als 420.000 Todesfällen. Ein zentrales Kriterium für die Qualität der Studien war die Messung des Alkoholkonsums über einen Zeitraum von mehr als 30 Tagen. Dabei zeigte sich, dass bei qualitativ hochwertigen Studien das Sterberisiko bei moderatem Alkoholkonsum dem von Abstinenzlern entsprach.

Besondere Aufmerksamkeit widmeten die Forscher der Altersstruktur der Studienteilnehmer. Bei Kohorten mit einem Medianalter zwischen 56 und 78 Jahren war das Sterberisiko für moderate Alkoholtrinker um 14 Prozent geringer als für Abstinenzler. Wenn das Medianalter jedoch unter 55 Jahren lag und die Teilnehmer bis mindestens 56 Jahren weiter beobachtet wurden, glichen sich die Sterberisiken nahezu an.

Entscheidend war auch die Definition von Abstinenz. Nur Studien, die ehemalige und gelegentliche Trinker rigoros von den Abstinenzlern ausschlossen, zeigten deutliche Unterschiede. Oft wurden moderate Trinker jedoch mit früheren Konsumenten verglichen, die aus gesundheitlichen Gründen mit dem Trinken aufgehört hatten, was die verbleibenden Trinker gesünder erscheinen ließ.

Die Forscher führen die vermeintlichen Gesundheitsvorteile von moderatem Alkoholkonsum auf Verzerrungen und Mängel im Studiendesign zurück. Hochwertige Studien zeigen keinen gesundheitlichen Vorteil für moderaten Konsum. Dr. Stockwell betont, dass keine große Gesundheitsorganisation jemals eine risikofreie Menge an Alkoholkonsum festgelegt habe: „Es gibt einfach keine absolut sichere Menge an Alkohol.“

Die jüngste Analyse zu den Auswirkungen von Alkoholkonsum ist ein Weckruf für alle, die an die vermeintlichen gesundheitlichen Vorteile eines Glases Wein oder Bieres geglaubt haben. Jahrzehntelang wurde uns erzählt, dass moderate Mengen Alkohol das Herz schützen und das Leben verlängern könnten. Doch diese neue Untersuchung räumt gründlich mit diesem Mythos auf.

Es ist beunruhigend zu erkennen, wie tief verwurzelt und akzeptiert die Vorstellung von „gesundem Trinken“ in unserer Gesellschaft ist, trotz mangelnder wissenschaftlicher Grundlage. Die Ergebnisse von Dr. Stockwell und seinem Team zeigen deutlich, dass selbst moderate Mengen Alkohol keine gesundheitlichen Vorteile bieten und die früheren Annahmen auf methodischen Fehlern und Verzerrungen beruhten.

Diese Erkenntnisse sollten uns dazu bringen, unsere Einstellung zum Alkoholkonsum grundlegend zu überdenken. Anstatt Alkohol als harmloses oder gar nützliches Genussmittel zu betrachten, sollten wir uns der Risiken bewusst sein, die mit jedem Schluck verbunden sind. Es ist an der Zeit, dass auch Gesundheitspolitiker und Mediziner diese neuen Erkenntnisse ernst nehmen und klare, wissenschaftlich fundierte Empfehlungen aussprechen.

Die Botschaft ist klar: Es gibt keine sichere Menge an Alkohol. Für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sollten wir den Alkoholkonsum so weit wie möglich einschränken oder ganz darauf verzichten. Der Preis für vermeintlichen Genuss ist schlichtweg zu hoch.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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