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  • 31.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Vom Rezept zum Reform
    31.05.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Vom Rezept zum Reform
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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Vom Rezept zum Reform

 

Ein Einblick in aktuelle Trends, Herausforderungen und Entwicklungen in der Welt der Medizin und Apotheken

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Pharmazie und des Gesundheitswesens, in der jeder Tag neue Schlagzeilen und Entwicklungen mit sich bringt. Erleben Sie die Intensität der Proteste gegen Apothekenreformen, die die Branche erschüttern, und verfolgen Sie die Ermittlungen zu schockierenden Fällen von pharmazeutischem Betrug, die das Vertrauen in das Gesundheitssystem erschüttern. Entdecken Sie die Bedeutung der richtigen Anwendung von Medikamenten und die Herausforderungen, die das Apothekensterben in Sachsen mit sich bringt. Erfahren Sie, wie Politiker und Branchenvertreter sich für hochwertige Arzneimittelversorgung einsetzen und welche neuen Wege zur Bewältigung von Gesundheitsproblemen aufkommen. Begleiten Sie uns auf dieser fesselnden Reise durch die Welt der Medizin und Pharmazie, wo jede Schlagzeile eine Geschichte erzählt, die unser Leben und unsere Gesellschaft prägt.

 

Protestwelle gegen geplante Apothekenreform: Apothekerverbände in Hessen und Thüringen rufen zu Maßnahmen auf

Die Apothekerverbände in den Bundesländern Hessen und Thüringen haben einen gemeinsamen Aufruf an die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) gerichtet, um gegen die geplante Apothekenreform zu protestieren. Die Reformpläne, die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) unterstützt werden, stoßen auf starken Widerstand seitens der Apothekerschaft.

Der Hessische Apothekerverband (HAV) und der Thüringer Apothekerverband (THAV) fordern von der ABDA, unverzüglich Maßnahmen zur Vorbereitung von Protesten zu ergreifen, um eine mögliche Reform abzuwehren, die die Branche erheblich verändern könnte. Insbesondere kritisieren die Verbände die vorgeschlagenen Maßnahmen des BMG, die unter anderem die Möglichkeit zur Führung von Apotheken ohne Apotheker und eine potenzielle Nichterhöhung des Fixhonorars umfassen.

Die Forderung nach Protestmaßnahmen wurde verstärkt, nachdem Vertreter des BMG, darunter Thomas Müller, Abteilungsleiter, und der parlamentarische Staatssekretär Edgar Franke (SPD), bei einer Veranstaltung in Gudensberg die Unnachgiebigkeit der Ministeriumspläne betonten.

In einem Schreiben vom 24. Mai betonen die Vorsitzenden der beiden Verbände, Holger Seyfarth und Stefan Fink, die Dringlichkeit einer schnellen Vorbereitung auf mögliche Protestaktionen. Sie betonen die Notwendigkeit, eine "Augenhöhe" mit dem BMG herzustellen und gegen die geplante Reform entschieden vorzugehen, einschließlich möglicher mehrtägiger Apothekenschließungen.

Bisher gibt es keine Rückmeldung seitens der ABDA auf die Forderungen der Verbände. Allerdings wird erwartet, dass die ABDA auf einer Pressekonferenz am 6. Juni in Berlin im Rahmen des Tags der Apotheke über die geplanten Protestmaßnahmen informieren wird.

Die Forderung der Apothekerverbände in Hessen und Thüringen nach Protestmaßnahmen gegen die geplante Apothekenreform spiegelt die tiefe Besorgnis und Unzufriedenheit der Apothekerschaft mit den Reformplänen des Bundesgesundheitsministeriums wider. Die Ablehnung der Möglichkeit zur Führung von Apotheken ohne Apotheker und die potenzielle Nichterhöhung des Fixhonorars unterstreichen die Sorgen um die Zukunft der Branche. Es bleibt abzuwarten, wie die ABDA auf diese Forderungen reagieren wird und welche weiteren Schritte die Apothekerschaft unternehmen wird, um ihre Interessen zu verteidigen.

 

Leipziger Apotheke muss nach wiederholten Verstößen Betriebserlaubnis abgeben

In Leipzig schließt heute eine Apotheke nach jahrzehntelangem Betrieb zum letzten Mal ihre Türen, da der Inhaber gezwungen ist, die Betriebserlaubnis abzugeben. Die Landesdirektion Sachsen hat diesen Schritt aufgrund einer Reihe von berufs- und strafrechtlichen Verstößen veranlasst, die das Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Apothekers erschütterten.

Der Inhaber, dessen Apotheke im Februar 1997 im Stadtteil Stötteritz eröffnet wurde, geriet über die Jahre hinweg mehrfach in Konflikt mit den Aufsichtsbehörden. In einem Zeitraum von zehn Jahren wurde er neunmal kontrolliert, wobei bei den meisten Kontrollen neue Probleme ans Licht kamen. Zwischen 2014 und 2022 wurden sieben Bußgelder gegen ihn verhängt, zusätzlich zu zwei Verurteilungen wegen schwerwiegender Verstöße, darunter das Inverkehrbringen gefälschter Arzneimittel und Computerbetrug.

Besonders gravierend war der Vorwurf, dass der Apotheker Betäubungsmittel manipulierte, indem er Blister aus verschiedenen Verpackungen zusammensetzte. Auch die irreführende Abrechnung von Arzneimitteln gegenüber Krankenkassen und der Vorwurf des gewerbsmäßigen Betrugs in 59 Fällen stehen im Raum.

Die Landesdirektion Sachsen reagierte im März auf diese wiederholten Verstöße und widerrief die Betriebserlaubnis des Apothekers, ebenso wie die Versandhandelserlaubnis und die Zustimmung zu verschiedenen Heimversorgungsverträgen.

Obwohl der Apotheker Fehler einräumte, kritisierte er die Entscheidung der Behörde als überzogen und auf persönlichen Anschuldigungen basierend. Das Verwaltungsgericht stimmte jedoch mit der Behörde überein und betonte die Schwere der Verstöße sowie das mangelnde Verantwortungsbewusstsein des Apothekers.

Trotz des endgültigen Schließens der Apotheke gibt es Gerüchte über einen möglichen Nachfolger, jedoch wurden keine Details bekannt gegeben.

Die Entscheidung der Landesdirektion Sachsen, die Betriebserlaubnis für die Apotheke zu widerrufen, zeigt die konsequente Durchsetzung von Standards im Gesundheitswesen. Die wiederholten Verstöße des Apothekers gegen berufs- und strafrechtliche Bestimmungen rechtfertigen diesen Schritt und unterstreichen die Notwendigkeit einer strengen Überwachung und Regulierung in der Pharmabranche. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass ein möglicher Nachfolger die Lehren aus diesem Fall zieht und höchste Standards in Bezug auf Zuverlässigkeit und ethisches Verhalten setzt, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Integrität von Apotheken zu erhalten.

 

Pharmazeutischer Betrug erschüttert New York: Drahtzieher und Methoden enthüllt

Im Bundesstaat New York ist ein schockierender Fall von pharmazeutischem Betrug ans Licht gekommen, der das Vertrauen in das Gesundheitssystem erschüttert hat. Die Gerichtsakten legen offen, wie ein Verbrecherring unter der Führung von Boris Aminov zwischen 2017 und 2023 HIV-Medikamente von Bedürftigen erwarb, sie illegal umverpackte und anschließend zu stark reduzierten Preisen an lokale Apotheken verkaufte.

Die Methoden dieses skrupellosen Netzwerks waren ausgefeilt und hinterließen beträchtliche finanzielle Schäden. Medicaid, Medicare und private Versicherungen verloren geschätzte 20 Millionen US-Dollar, während die Patienten selbst durch vermeintliche Boni in Form von Schmiergeldern in den Betrug verwickelt wurden. Die betrügerischen Praktiken erstreckten sich auch auf die Verschleierung von Geldtransaktionen durch die Nutzung von Scheinfirmen, was letztendlich dazu beitrug, die Ermittlungen zu erleichtern.

Besonders besorgniserregend war die Tatsache, dass einige Apotheken trotz der beträchtlichen Gewinne aus dem illegalen Handel gezwungen waren, Patienten Boni anzubieten, um sie dazu zu bewegen, ihre Rezepte bei ihnen einzulösen. Dies verdeutlichte den extremen finanziellen Anreiz, der hinter diesen kriminellen Aktivitäten stand.

Die Rolle von Boris Aminov als Drahtzieher dieses Betrugsfalls wirft Fragen nach der Effektivität der Regulierung und Überwachung im pharmazeutischen Sektor auf. Obwohl er keine offizielle Großhandelslizenz besaß, gelang es ihm dennoch, das System zu manipulieren und selbst gesetzestreue Apotheker zu täuschen.

Darüber hinaus wirft dieser Fall ein Schlaglicht auf strukturelle Probleme im US-amerikanischen Gesundheitssystem, insbesondere im Hinblick auf die Rolle der Pharmacy Benefit Manager (PBM). Diese Akteure, die erheblichen Einfluss auf die Arzneimittelpreise haben, könnten dazu beitragen, die Voraussetzungen für kriminelles Verhalten zu schaffen, indem sie den Anreiz für betrügerische Machenschaften erhöhen.

In Anbetracht der Dringlichkeit von Reformen im Gesundheitssystem wird dieser Fall zweifellos zu Diskussionen über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Verhinderung solcher betrügerischer Praktiken und zur Gewährleistung eines gerechten und transparenten Handels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten führen.

Dieser Fall von pharmazeutischem Betrug in New York zeigt deutlich die Schwächen im Gesundheitssystem auf. Die betrügerischen Praktiken von Boris Aminov und seinem Netzwerk haben nicht nur zu beträchtlichen finanziellen Verlusten geführt, sondern auch das Vertrauen der Öffentlichkeit erschüttert. Es ist dringend erforderlich, dass die Regierung und Aufsichtsbehörden effektive Maßnahmen ergreifen, um solche betrügerischen Machenschaften zu bekämpfen und die Integrität des Gesundheitssystems zu schützen.

 

Lebensbedrohliche Überdosis: Krankenschwester vor Gericht wegen fahrlässiger Medikamentenvergabe

Vor dem Landgericht Essen wird in der kommenden Woche der Fall einer Krankenschwester verhandelt, die beschuldigt wird, einem Patienten eine lebensbedrohliche Überdosis des Schmerzmittels L-Polamidon verabreicht zu haben. Der Vorfall ereignete sich am 6. Juli 2022 in einem örtlichen Klinikum, wo der Patient am Tag zuvor stationär aufgenommen worden war. In der elektronischen Krankenakte des Patienten war irrtümlicherweise eine Dosis von 40 ml L-Polamidon eingetragen worden, anstelle der korrekten Angabe von 40 Tropfen.

Als der Fehler von den Krankenpflegerinnen bemerkt wurde, ordnete die diensthabende Ärztin zunächst eine korrigierte Dosierung von 20 Tropfen an. Allerdings war es aufgrund eines Systemfehlers nicht möglich, diese Korrektur in der elektronischen Krankenakte zu vermerken. Bei der Schichtübergabe wurde die Angeklagte von einer Kollegin auf den fehlerhaften Eintrag und die Notwendigkeit einer Rücksprache mit der Ärztin hingewiesen, bevor das Medikament verabreicht wird.

Trotz dieser Warnung entschied sich die Krankenschwester später dafür, dem Patienten eine Dosis von 40 ml L-Polamidon zu verabreichen, obwohl sie wusste, dass dies eine überhöhte und potenziell tödliche Dosis war. Ihr erklärtes Ziel war es, die Ärzte wegen des fehlerhaften Eintrags zu "belehren". Nach der Tat informierte sie die diensthabende Ärztin über die überhöhte Dosierung, die sie dem Patienten verabreicht hatte.

Als Konsequenz erlitt der Patient einen Krampfanfall und schwebte in Lebensgefahr. Nur durch die sofortige Verabreichung eines Antidots durch die alarmierten Ärzte konnte ein tödlicher Ausgang oder schwere Folgeschäden verhindert werden. Der Prozess gegen die Krankenschwester ist für zunächst fünf Verhandlungstage angesetzt.

Das Verhalten der Krankenschwester in diesem Fall ist zutiefst besorgniserregend und inakzeptabel. Ihre Entscheidung, eine überhöhte Dosis eines hochwirksamen Medikaments zu verabreichen, mit dem erklärten Ziel, die Ärzte zu "belehren", führte beinahe zu einem tragischen Ausgang für den Patienten. Medizinisches Personal hat die Verantwortung, die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Patienten über alles andere zu stellen. Jegliches Fehlverhalten, das diese Grundsätze gefährdet, muss mit aller Strenge des Gesetzes geahndet werden.

 

L-Thyroxin: Richtige Anwendung und potenzielle Wechselwirkungen im Fokus

In der heutigen Gesellschaft ist die Verwendung von L-Thyroxin, einem synthetischen Schilddrüsenhormon zur Behandlung von Hypothyreose, weit verbreitet. Doch trotz seiner Häufigkeit sind viele Anwender möglicherweise nicht ausreichend informiert über die richtige Anwendung und potenzielle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.

L-Thyroxin, das eng mit dem natürlichen Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) verwandt ist, spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels, der Energieproduktion und der Körpertemperatur. Es wird typischerweise morgens auf nüchternen Magen eingenommen, etwa 30 Minuten vor dem Frühstück, um eine optimale Aufnahme zu gewährleisten. Die Einnahme von Kaffee oder Tee sollte vermieden werden, da sie die Resorption und Bioverfügbarkeit des Hormons beeinträchtigen können.

Es ist jedoch nicht nur die richtige Einnahmezeit, die von Bedeutung ist. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln können die Wirksamkeit von L-Thyroxin beeinträchtigen. Multivalente Kationen wie Eisen, Calcium und Zink sowie einige Antazida können die Resorption des Hormons behindern und sollten daher mindestens eine Stunde vor oder nach der Einnahme von L-Thyroxin eingenommen werden.

Des Weiteren können bestimmte Arzneimittel die Wirkung von L-Thyroxin beeinflussen. Dazu gehören Glukokortikoide, Betablocker, orale Kontrazeptiva und Medikamente zur Behandlung von Diabetes und Blutgerinnungsstörungen. Diese potenziellen Wechselwirkungen sollten mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden, um unerwünschte Effekte zu vermeiden.

Ein weiteres wichtiges Thema, das in Betracht gezogen werden sollte, ist der Missbrauch von L-Thyroxin als Mittel zur Gewichtsabnahme. Obwohl das Hormon den Stoffwechsel beschleunigen und vorübergehend zu einem Gewichtsverlust führen kann, birgt der unkontrollierte Gebrauch erhebliche Risiken, einschließlich lebensbedrohlicher Komplikationen durch eine Überfunktion der Schilddrüse.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Anwender von L-Thyroxin sich der richtigen Anwendung und potenziellen Wechselwirkungen bewusst sind und diese Informationen mit ihrem Arzt oder Apotheker besprechen, um eine sichere und wirksame Behandlung sicherzustellen.

Der Bericht liefert eine gründliche und umfassende Analyse der richtigen Anwendung und potenziellen Wechselwirkungen von L-Thyroxin. Er betont die Bedeutung, dass Anwender dieses Medikaments sich bewusst über seine korrekte Einnahmezeit und mögliche Interaktionen mit anderen Medikamenten informieren. Darüber hinaus warnt er vor dem Missbrauch von L-Thyroxin als Mittel zur Gewichtsabnahme und betont die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Nutzung unter ärztlicher Aufsicht. Insgesamt ein informativer Bericht, der dazu beiträgt, das Bewusstsein für die sichere Anwendung dieses wichtigen Medikaments zu schärfen.

 

Apothekensterben in Sachsen alarmiert Politiker und Branchenvertreter

In einem gemeinsamen Besuch in einer Apotheke in Leipzig haben der Gruppenvorsitzende der Partei Die Linke im Bundestag, Sören Pellmann, und die sächsische Linken-Landtagsabgeordnete Susanne Schaper ihre Solidarität mit den Apothekern in Sachsen bekundet. Hintergrund des Treffens war die alarmierende Entwicklung des Apothekensterbens im Bundesland Sachsen.

Kornelia Witzel, Inhaberin der Arkana-Apotheke in Leipzig, führte die Politiker durch die Einrichtung und erklärte ihnen die aktuellen Herausforderungen, mit denen Apotheken konfrontiert sind. Die Diskussion dauerte etwa zweieinhalb Stunden und umfasste Themen wie Arzneimittellieferengpässe, die Konsequenzen des Skonto-Urteils und die interne Herstellung von Medikamenten in Apotheken.

Insbesondere die geplante Umstrukturierung der Apothekenvergütung wurde von Witzel als potenzielle Bedrohung für die Versorgung mit teuren Medikamenten in ländlichen Gebieten hervorgehoben. Pellmann äußerte sich besorgt über die steigende Zahl von Apothekenschließungen und betonte die Bedeutung einer Politik, die die wohnortnahe Arzneimittelversorgung sicherstellt.

Auch Susanne Schaper äußerte ihre Solidarität mit den Apothekern in Sachsen und forderte eine bessere Honorierung der Apothekenleistungen sowie eine Reduzierung bürokratischer Hürden. Sie betonte die unverzichtbare Rolle von Apotheken in der Gesundheitsversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten.

Die Politiker versprachen, sich im Bundestag für die Belange der Apotheker einzusetzen und deren Proteste zu unterstützen. Sie forderten eine Politik, die die Interessen der Bevölkerung in den Vordergrund stellt und nicht die Profitinteressen der Pharmaindustrie bedient.

Die Solidaritätsbekundung von Sören Pellmann und Susanne Schaper mit den Apothekern in Sachsen ist ein wichtiges Signal inmitten des alarmierenden Trends des Apothekensterbens. Es ist entscheidend, dass Politiker die Herausforderungen verstehen und Maßnahmen ergreifen, um die wohnortnahe Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Die Forderungen nach einer besseren Honorierung und weniger Bürokratie sind dringend und verdienen die Unterstützung aller politischen Akteure.

 

Rossmann kündigt Expansion in die Schweiz an

Die renommierte deutsche Drogeriekette Rossmann kündigte kürzlich ihre Pläne zur Expansion in die Schweiz an. Die Entscheidung, den schweizerischen Markt zu betreten, kommt nicht überraschend, da Rossmann bereits seit einigen Jahren durch den Verkauf einiger Produkte über den Discounter Denner in der Schweiz präsent ist. Die erste Filiale wird voraussichtlich zum Jahreswechsel 2024/25 in der Zentralschweiz eröffnet, gefolgt von weiteren Standorten im ganzen Land.

Laut Raoul Roßmann, dem Sprecher der Geschäftsführung und Sohn des Gründers Dirk Roßmann, strebt das Unternehmen danach, den Schweizer Kunden ein umfangreiches Sortiment zu attraktiven Preisen anzubieten. Dies umfasst nicht nur die üblichen Drogerieartikel, sondern auch Produkte aus den Bereichen Wellness, Gesundheit und Schönheit. Insbesondere wird auf ein breites Bio- und Naturkosmetik-Sortiment Wert gelegt, um den Bedürfnissen der Kunden nach hochwertigen und natürlichen Produkten gerecht zu werden.

Die geplanten Filialen sollen eine Fläche zwischen 400 und 700 Quadratmetern haben und etwa 15.000 Artikel deutscher und Schweizer Marken führen. Diese Expansion markiert einen bedeutenden Schritt für Rossmann, der bislang nicht in der Schweiz vertreten war. Im Vergleich zu anderen deutschen Drogeriekonzernen, wie dm und Müller, die bisher nicht den Schritt in den schweizerischen Markt gewagt haben, setzt Rossmann somit einen neuen Maßstab.

Die Auswahl der Standorte für die Filialen im Ausland erfolgt gemäß den Anforderungen von Rossmann, wobei ein Fokus auf Standorten mit einer Bevölkerung von mindestens 6000 Menschen und einem großzügigen Einzugsgebiet liegt. Besonders im Blick sind ländliche Gebiete und Regionen mit einem ausgedehnten Einzugsbereich, um eine breite Kundenbasis zu erreichen.

Rossmanns Expansion in die Schweiz spiegelt den Wunsch des Unternehmens wider, sein internationales Wachstum voranzutreiben und sich in neuen Märkten zu etablieren. Mit einem etablierten Ruf für Qualität und erschwingliche Preise könnte Rossmann auf dem schweizerischen Markt einen signifikanten Einfluss haben und den Wettbewerb in der Drogeriebranche beleben.

Rossmanns Entscheidung, in die Schweiz zu expandieren, ist ein strategischer Schachzug, der das Potenzial hat, die Dynamik im schweizerischen Drogeriemarkt zu verändern. Mit einem breiten Sortiment und attraktiven Preisen wird das Unternehmen zweifellos eine starke Konkurrenz für etablierte Marktteilnehmer darstellen. Es wird interessant sein zu beobachten, wie diese Expansion die Wettbewerbslandschaft formt und ob Rossmann seinen Erfolg aus anderen europäischen Märkten auch in der Schweiz wiederholen kann.

 

Schutzimpfungs-Richtlinie aktualisiert: Neuerungen bei Meningokokken-B-Impfempfehlung

Die Schutzimpfungs-Richtlinie wurde am 30. Mai aktualisiert, wobei besondere Aufmerksamkeit der Impfung gegen Meningokokken B gewidmet wurde. Diese Änderungen wurden im Rahmen der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorgenommen, die Meningokokken-Impfung als eine der Standardimpfungen für Säuglinge und Kleinkinder empfiehlt. Meningokokken sind Bakterien, die zwar selten, aber potenziell schwerwiegende Krankheiten wie Meningitis und Sepsis verursachen können, insbesondere bei den jüngsten Mitgliedern unserer Gesellschaft.

Die aktualisierte Empfehlung sieht vor, dass Säuglinge im Alter von 2, 4 und 12 Monaten gegen Meningokokken der Serogruppe B geimpft werden sollen. Es wird betont, dass verpasste Impfungen bis zum 5. Geburtstag nachgeholt werden können, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.

Die Implementierung dieser Empfehlungen erfolgte entsprechend einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Gemäß diesem Beschluss wurde die Schutzimpfungs-Richtlinie angepasst, um die Grundimmunisierung gegen Meningokokken B im Alter von 2, 4 und 12 Monaten sowie die Grundimmunisierung gegen Meningokokken C im Alter von 12 Monaten zu empfehlen.

Eine wichtige Klarstellung wurde bezüglich der Nachholimpfung für Meningokokken B vorgenommen. Es wurde deutlich gemacht, dass eine Nachholimpfung nur bis zum Alter von 4 Jahren möglich ist. Diese Klarstellung war erforderlich, da die vorherige Formulierung nach einem Beschluss des G-BA vom 7. März zu Missverständnissen führte und zu einer unberechtigten Einschränkung des Anspruchs auf Nachholimpfung führte.

Es wird darauf hingewiesen, dass für die Impfung sowohl gegen Meningokokken B als auch C ein Anspruch auf Nachholimpfung nur bis zum Alter von vier Jahren besteht. Dabei wird unabhängig von der Stiko-Empfehlung zur Nachholimpfung gegen Meningokokken B bis zum Alter von vier Jahren unverändert eine Nachholimpfung gegen Meningokokken C bis zum 18. Geburtstag empfohlen.

Die Aktualisierung der Schutzimpfungs-Richtlinie, insbesondere hinsichtlich der Impfung gegen Meningokokken B, ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes für Säuglinge und Kleinkinder. Durch die klare Empfehlung zur Grundimmunisierung in den ersten Lebensmonaten sowie der Möglichkeit, verpasste Impfungen bis zum 5. Geburtstag nachzuholen, wird ein effektiver Schutz vor schwerwiegenden Erkrankungen ermöglicht.

Die Klarstellung bezüglich der Nachholimpfung für Meningokokken B ist ebenfalls von großer Bedeutung, da sie Missverständnisse ausräumt und sicherstellt, dass der Anspruch auf Impfung gemäß den Richtlinien gewahrt bleibt. Es ist zu hoffen, dass diese Aktualisierung dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zu stärken und die öffentliche Gesundheit zu fördern.

 

Neue Hilfstaxenregelung in der Arzneimittelversorgung: Änderungen ab Juni

Die pharmazeutische Landschaft in Deutschland erfährt ab dem 1. Juni eine bedeutende Veränderung, da der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband eine Ergänzungsvereinbarung zum Vertrag über die Preisbildung für bestimmte Arzneimittel unterzeichnet haben. Diese Vereinbarung betrifft insbesondere Anlage 3 Teil 2, die sich auf Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen konzentriert, die Zytostatika-haltige parenterale Lösungen sowie parenterale Lösungen mit monoklonalen Antikörpern enthalten.

Eine der jüngsten Neuerungen im Bereich der Arzneimittelversorgung betrifft die Austauschbarkeit von Fertigarzneimitteln mit biotechnologisch hergestellten Wirkstoffen, auch bekannt als Biologika. Diese Regeländerungen, die am 15. März eingeführt wurden, basieren auf Anpassungen in § 40b Abschnitt M der Arzneimittel-Richtlinie (AMRL). Apotheken werden nun angehalten, für die Herstellung von parenteralen Zubereitungen mit biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln, die zur unmittelbaren ärztlichen Anwendung bestimmt sind, ein preisgünstiges Produkt auszuwählen.

Die Vereinbarung betont die Bedeutung von Rabattverträgen gemäß § 130a Absatz 8 des Sozialgesetzbuchs (SGB) V für die Wirtschaftlichkeit der Versorgung. In Fällen, in denen ein solcher Vertrag besteht und kein Aut-idem gesetzt wurde, ist kein weiterer Kostenvergleich erforderlich.

Für den Fall, dass kein Rabattvertrag für ein Biologikum besteht, wird die Hilfstaxe angewendet. Dies setzt voraus, dass das verordnete Präparat mit dem von der Apotheke verarbeiteten Fertigarzneimittel mindestens in denselben Applikationsarten sowie einem Anwendungsgebiet übereinstimmt.

Die Änderungen ermöglichen grundsätzlich die Substitution zwischen einem Referenzarzneimittel und seinen Biosimilars sowie zwischen Biosimilars untereinander, sofern sie für dasselbe Referenzarzneimittel zugelassen sind. Dies wird durch die Anlage VIIa der Arzneimittel-Richtlinie geregelt.

Die neuen Bestimmungen legen auch die Preise für austauschbare Biologika fest, die im Anhang 4 der Anlage 3 Teil 3 aufgeführt sind, einschließlich ihres Abrechnungspreises. Diese Biologika, darunter Bevacizumab, Eculizumab, Infliximab, Rituximab, Tocilizumab und Trastuzumab, sind gemäß Artikel 10 Absatz 4 der Richtlinie 2001/83/EG (Biosimilar) und der Bioidenticals zugelassen worden und austauschbar.

Im Falle der Nichtverfügbarkeit eines oder aller austauschbaren Fertigarzneimittel oder wenn nur das verordnete Arzneimittel abgegeben werden darf, gilt nicht der festgelegte Abrechnungspreis, sondern der individuelle bisherige Preis des Arzneimittels mit entsprechendem Abschlag.

Wenn nur ein Biologikum verfügbar ist, muss die Apotheke die Nichtverfügbarkeit aller anderen in der Wirkstoffgruppe nach Anhang 4 aufgeführten Fertigarzneimittel auf Anfrage der Krankenkasse durch zwei Defektbelege nachweisen. Dazu ist jeweils ein Beleg von einer auf Zytostatika und monoklonale Antikörper spezialisierten und eine von einer vollversorgenden Arzneimittelgroßhandlung erforderlich.

Die jüngsten Vereinbarungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband markieren einen bedeutenden Schritt zur Regulierung der Arzneimittelversorgung in Deutschland. Die Einführung klarer Richtlinien zur Austauschbarkeit von Biologika und die Festlegung von Preisen für diese Arzneimittel bieten eine verbesserte Struktur für die Versorgung von Patienten. Es bleibt jedoch wichtig sicherzustellen, dass diese neuen Regelungen sowohl die wirtschaftlichen als auch die medizinischen Bedürfnisse der Patienten gleichermaßen berücksichtigen.

 

Arzneimittelausgaben steigen im April 2024 wieder deutlich an: Signifikanter Anstieg um fast 24 Prozent

Die Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland erlebten im April 2024 einen bemerkenswerten Anstieg, wie aus aktuellen Daten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervorgeht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichneten die Krankenkassen einen Anstieg um fast 24 Prozent, wobei die Gesamtausgaben für Arzneimittel ohne Impfstoffe rund 4,6 Milliarden Euro betrugen. Dieser Anstieg ist vor allem auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen.

Zum einen hatte der März 2024 aufgrund einer geringeren Anzahl an Arbeitstagen im Vergleich zum Vorjahr zu einer scheinbaren Stabilität der Ausgaben geführt. Diese Dynamik kehrte sich jedoch im April um, da der Monat drei Arbeitstage mehr als im Vorjahr hatte. Dadurch entstand ein deutlicher Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel.

Ein weiterer entscheidender Faktor für das Wachstum der Ausgaben war die Senkung des gesetzlichen Herstellerrabatts von 12 auf 7 Prozent nach der Sparmaßnahme im Jahr 2023. Bereinigt um diese Effekte ergab sich immer noch ein beachtlicher Anstieg von rund 4 Prozent bei den Ausgaben für Arzneimittel.

Die Anzahl der abgegebenen Packungen stieg ebenfalls um 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, während sich die Zahl der eingelösten Rezepte um 53,5 Prozent erhöhte. Dieser Anstieg ist größtenteils auf die Umstellung auf das E-Rezept zurückzuführen, bei dem jede Verordnung als separates Rezept betrachtet wird. Das E-Rezept hat bereits einen signifikanten Anteil an den Gesamttransaktionen im Gesundheitswesen erfasst.

Im ersten Jahresdrittel des Jahres 2024 ergab sich insgesamt ein Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel um 13,2 Prozent auf rund 17,7 Milliarden Euro. Die Packungszahlen stiegen um 5,6 Prozent, wobei die Anzahl der Rezepte um 35,7 Prozent zunahm. Diese Entwicklung führte jedoch auch zu einer zusätzlichen Belastung der Apotheken in Höhe von etwa 43 Millionen Euro aufgrund einer Erhöhung des Apothekenabschlags über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Auch die Ausgaben für Impfstoffe verzeichneten einen deutlichen Anstieg im April 2024 um 29,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von Januar bis April 2024 betrug der durchschnittliche Zuwachs 8,0 Prozent, wobei insbesondere die Ausgaben für Pneumokokken-Impfstoffe im ersten Quartal 2024 anstiegen, während Impfstoffe gegen Gürtelrose rückläufig waren. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben für Impfstoffe in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 auf 686 Millionen Euro.

Die aktuellen Daten zu den Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland im April 2024 werfen ein Licht auf die dynamische Natur des Gesundheitswesens und die vielfältigen Faktoren, die diese Ausgaben beeinflussen. Der deutliche Anstieg der Ausgaben ist nicht nur auf saisonale Effekte wie die unterschiedliche Anzahl von Arbeitstagen zurückzuführen, sondern auch auf strukturelle Veränderungen wie die Senkung des gesetzlichen Herstellerrabatts. Die Umstellung auf das E-Rezept hat ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Art und Weise, wie Arzneimittel verschrieben und abgegeben werden. Diese Entwicklung verdeutlicht die Notwendigkeit einer fortlaufenden Überwachung und Anpassung der Gesundheitspolitik, um eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Ressourcen sicherzustellen.

 

Protest gegen Apothekenreform: Verbände fordern scharfe Maßnahmen

In einem gemeinsamen Schreiben an die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) haben die Apothekerverbände aus Hessen und Thüringen scharfe Protestmaßnahmen gegen die geplante Apothekenreform der Bundesregierung gefordert. Diese Maßnahmen könnten bis hin zu mehrtägigen Apothekenschließungen reichen, um den Unmut über die geplanten Veränderungen in der Branche deutlich zu machen.

Die Forderungen der Verbände wurden nach einem Diskussionsabend am 21. Mai in Gudensberg, Nordhessen, formuliert. Bei dieser Veranstaltung äußerten sich der Staatssekretär Edgar Franke sowie Thomas Müller, Abteilungsleiter des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), zur geplanten Reform. Franke und Müller machten dabei deutlich, dass den Apotheken keine zusätzlichen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden sollen. Stattdessen sei eine Umverteilung der vorhandenen Ressourcen vorgesehen. Zudem solle an der umstrittenen Regelung zur Vertretung pharmazeutisch-technischer Assistenten (PTA) festgehalten werden.

Die Apothekerverbände begründen ihre Forderungen damit, dass die Aussichten auf eine höhere Vergütung oder eine Stärkung der pharmazeutischen Kompetenz mittelfristig nicht gegeben seien. Insbesondere die mögliche Einführung von Apotheken ohne Apotheker seitens des BMG wurde kritisiert, da dies die Position der Apotheken als letzte Kontrollinstanz zwischen ärztlicher Verschreibung und Patienten untergraben könnte.

Die Verbände sehen angesichts der bereits prekären Lage der Apotheken deutliche Protestmaßnahmen als notwendig an, um auf Augenhöhe mit dem Gesundheitsministerium zu treten und im Gesetzgebungsverfahren noch Einfluss nehmen zu können.

Das Schreiben an die ABDA enthält zudem einen dringenden Appell, innerhalb der nächsten 14 Tage massive Proteste vorzubereiten, da die Veröffentlichung des Referentenentwurfs in diesem Zeitraum erwartet wird. Dies soll sicherstellen, dass die Apothekerschaft zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Entwurfs handlungsfähig ist.

Abschließend betonen die Apothekerverbände aus Hessen und Thüringen ihre Geschlossenheit hinter allen geeigneten Protestmaßnahmen und ihre Bereitschaft, sich verstärkt für ihre gemeinsame Sache einzusetzen.

Die Forderungen der Apothekerverbände aus Hessen und Thüringen zeigen deutlich die Besorgnis und den Unmut in der Branche über die geplante Apothekenreform der Bundesregierung. Die mögliche Einführung von Apotheken ohne Apotheker sowie die fehlende Aussicht auf finanzielle Verbesserungen stoßen auf heftigen Widerstand. Die angekündigten Protestmaßnahmen, einschließlich möglicher Apothekenschließungen, verdeutlichen den Ernst der Lage. Es bleibt abzuwarten, wie die ABDA auf diese Forderungen reagieren wird und ob die Apothekerschaft damit Einfluss auf die geplante Reform nehmen kann.

 

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha fordert Widerspruchsregelung für Organspenden zur Rettung von Menschenleben

Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha, Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen, drängt auf eine drastische Reform im Bereich der Organspende. Angesichts der anhaltend niedrigen Bereitschaft zur Organspende in Deutschland wirbt Lucha für die Einführung einer Widerspruchsregelung. Diese kontroverse Maßnahme würde bedeuten, dass jeder automatisch als Organspender gilt, es sei denn, er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen.

Lucha unterstreicht die lebensrettende Wirkung von Organspenden und ruft die Bürger dazu auf, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Er betont die Dringlichkeit des Problems, da die Zahl der Organspender im Vergleich zu denen, die auf eine Transplantation warten, immer noch weit hinterherhinkt. Aktuellen Daten zufolge warten in Deutschland derzeit 8.400 Menschen auf ein lebensrettendes Organ, wobei allein in Baden-Württemberg knapp 1.000 Personen betroffen sind.

Axel Rahmel, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), unterstützt Luchas Aufruf zur verstärkten Registrierung im Organspende-Register. Rahmel betont die Bedeutung einer klaren Entscheidung und weist darauf hin, dass die Registrierung im Organspende-Register sicherstellt, dass der persönliche Wille respektiert wird. Dies entlastet auch die Angehörigen, die andernfalls die schwierige Entscheidung treffen müssten.

Trotz einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die eine Zustimmungsrate von 73 Prozent zur Organspende ergab, bleibt die tatsächliche Spendenbereitschaft hinter den Erwartungen zurück. Lucha sieht hier die Notwendigkeit einer gesetzlichen Änderung und plädiert für die Einführung der Widerspruchsregelung. Er bedauert, dass Deutschland im europäischen Vergleich noch immer zu den wenigen Ländern gehört, die keine Widerspruchsregelung haben, obwohl es Organe aus anderen Ländern dankbar annimmt.

Im Gegensatz zu Deutschland praktizieren die meisten europäischen Länder die Widerspruchsregelung bei der Organspende. Deutschland hingegen setzt auf eine erweiterte Zustimmungsregelung, bei der neben potenziellen Spendern auch deren Angehörige nach dem Tod über eine Organspende entscheiden können.

Der Tag der Organspende, der seit 1983 am ersten Samstag im Juni begangen wird, dient nicht nur der Sensibilisierung, sondern auch dem Dank an die Organspender und ihre Familien. Jutta Riemer, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Lebertransplantierte Deutschland, betont die unschätzbare Bedeutung der gespendeten Lebenszeit für die Empfänger und drückt ihren Dank aus.

Die Einführung einer Widerspruchsregelung für Organspenden, wie von Gesundheitsminister Manne Lucha vorgeschlagen, ist eine dringend benötigte Maßnahme, um die lebensrettende Praxis der Organspende zu fördern. Angesichts der nach wie vor niedrigen Bereitschaft zur Organspende in Deutschland ist es unerlässlich, innovative Wege zu finden, um die Zahl der Spender zu erhöhen und gleichzeitig die Wünsche und Rechte der Bürger zu respektieren. Die Einführung einer Widerspruchsregelung könnte eine effektive Lösung sein, um diese Ziele zu erreichen und gleichzeitig die lebensrettende Praxis der Organspende zu unterstützen.

 

Einblick in Rezeptfälschungen: Gängige Mittel und häufige Fehler laut Apothekern

In einem alarmierenden Trend warnen Apotheker und Apothekerinnen vor einer drastischen Zunahme von Rezeptfälschungen im Gesundheitswesen. Mit dem bevorstehenden Übergang von Papierrezepten zum elektronischen Rezept wird erwartet, dass die Fälschungen weiter zunehmen könnten, da diese Umstellung die Schwierigkeit, gefälschte Rezepte einzulösen, erheblich erschweren dürfte. Derzeit macht sich jedoch ein bedenklicher Anstieg von Fälschungen bemerkbar, was auf eine anhaltende Profitabilität des illegalen Geschäfts hinweist.

Die Hintermänner dieser betrügerischen Machenschaften sind oft professionell organisierte Banden, die ihre Tätigkeiten im Darknet koordinieren. Dort werden Rezeptblöcke verkauft, die dann von kriminellen Akteuren genutzt werden, um gefälschte Medikamente zu erwerben. Die gestohlenen Medikamente gelangen anschließend in den Schwarzmarkt und werden von weiteren Händlern weiterverkauft.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass nicht nur gängige Schmerzmittel und Trendpräparate gefälscht werden, sondern auch Medikamente zur Behandlung von Prostatabeschwerden wie Alfuzosin. Diese sind bei Drogenabhängigen begehrt, da sie bei den Nebenwirkungen bestimmter Substanzen wie Kokain helfen können. Dies verdeutlicht die ernsthaften gesundheitlichen Risiken, die mit dem Konsum illegal beschaffter Medikamente verbunden sind.

Apotheker und Apothekerinnen sind angehalten, besonders wachsam zu sein, insbesondere bei Papierrezepten. Eine ungewöhnliche Verhaltensweise der Kunden sowie bestimmte Fehler in den Rezepten sollten als Warnsignale interpretiert werden. Zu den häufig gefälschten Medikamenten und Wirkstoffklassen gehören unter anderem Ozempic (Semaglutid), Mounjaro (Tirzepatid) und Pegasys (Peginterferon α-2a).

Fehler in den Rezepten, wie unterschiedliche Schriftgrößen und -arten, falsche Angaben zur Versicherungsadresse oder fehlende Dosierungen, sollten als rote Flaggen betrachtet werden. Apotheker werden ermutigt, bei Verdacht auf eine Fälschung angemessen zu reagieren und gegebenenfalls Rücksprache mit dem verschreibenden Arzt zu halten, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.

Die alarmierende Zunahme von Rezeptfälschungen ist ein ernstes Anliegen für das Gesundheitswesen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Apotheker und Apothekerinnen aufmerksam bleiben und angemessene Maßnahmen ergreifen, um gefälschte Rezepte zu erkennen und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten. Die bevorstehende Einführung des elektronischen Rezepts könnte zwar eine Lösung bieten, aber bis dahin ist eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsbehörden, Apothekern und Ärzten unerlässlich, um gegen diesen besorgniserregenden Trend anzukämpfen.

 

Die Verflechtung von Mensch, Tier und Umwelt: Das One-Health-Konzept in der Diskussion

Die jüngste Diskussion beim Pharmacon Fortbildungskongress in Meran rückte ein drängendes Thema in den Fokus: das One-Health-Konzept. Professor Dr. Klement Tockner, renommierter Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, betonte die untrennbare Verbindung zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. Der holistische Ansatz des One-Health-Konzepts hebt hervor, dass das Wohlergehen jedes Einzelnen eng mit der Gesundheit der Umwelt und ihrer Ökosysteme verknüpft ist. Tockner machte deutlich, dass Umweltprobleme nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen haben. Das Weltwirtschaftsforum identifizierte sechs Umweltrisiken unter den Top-10-Risiken für das laufende Jahrzehnt, darunter fehlende Anpassung an den Klimawandel und Verlust an Biodiversität.

Besorgniserregend ist der dramatische Rückgang der Biodiversität. Bis Ende des Jahrhunderts könnten schätzungsweise zwei Millionen Arten aussterben, wobei die Ursachen in landschaftlichen Veränderungen durch intensive Landwirtschaft, Umweltverschmutzung und invasive Arten liegen. Obwohl beträchtliche Mittel für Umweltschutz ausgegeben werden, liegt der Fokus oft auf der Bekämpfung von Schäden, während Prävention und Artenschutz vernachlässigt werden. Tockner betonte die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes zum Artenschutz, der den Schutz von Ökosystemen in den Vordergrund stellt.

Ein neuer, noch wenig erforschter Stressfaktor ist die Lichtverschmutzung. Etwa 20 Prozent des globalen Energieverbrauchs werden dafür aufgewendet, die Nacht zu erhellen. Dies hat potenziell weitreichende Auswirkungen auf das Verhalten von Tieren und Pflanzen. Die Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt sind noch nicht umfassend erforscht, aber es ist bekannt, dass die Lichtverschmutzung die Melatoninbildung bei Fischen unterbricht und Wanderungsbewegungen von Plankton stört.

Abschließend betonte Tockner die Dringlichkeit eines integrativen Ansatzes in Forschung und Maßnahmen, um die Herausforderungen anzugehen, denen die Menschheit und die Umwelt gegenüberstehen. Die Verantwortung für den Zustand des Planeten liegt bei der Menschheit, und daher ist sie auch entscheidend für die Entwicklung und Umsetzung von Lösungen.

Der journalistische Bericht beleuchtet eindringlich die Herausforderungen, vor denen die Menschheit in Bezug auf Umwelt- und Gesundheitsschutz steht, sowie die Dringlichkeit eines integrativen Ansatzes wie dem One-Health-Konzept. Die Verknüpfung von Umweltgesundheit, Artenvielfalt und menschlichem Wohlergehen wird anschaulich dargelegt, und die Bedeutung eines holistischen Ansatzes zur Bewältigung dieser Probleme wird herausgestellt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen, Institutionen und die Gesellschaft insgesamt Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zu schützen und zu erhalten.

 

Europawahl 2024: ABDA setzt sich für hochwertige Arzneimittelversorgung und Freiberuflichkeit ein

Inmitten der letzten Tage des intensiven Wahlkampfs für die Europawahlen ruft die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) zu einem verstärkten Engagement für die Sicherung einer patientenorientierten Arzneimittelversorgung auf. Die ABDA hebt ihre politischen Positionen hervor und betont die Notwendigkeit einer koordinierten europäischen Antwort auf Herausforderungen wie globale Lieferengpässe bei lebenswichtigen Medikamenten. Mathias Arnold, Vizepräsident und Leiter der Europadelegation der ABDA, äußerte sich in einer Pressemitteilung zu diesem Thema.

Die ABDA unterstreicht die Bedeutung eines Europas, das die Freiberuflichkeit von Apothekerinnen und Apothekern anerkennt und gleichzeitig den Mitgliedsstaaten die Autonomie gewährt, ihre eigenen Gesundheitssysteme weiterzuentwickeln und zu stärken. Dies spiegelt sich in den sechs Kernpositionen der deutschen Apothekerschaft zur Europawahl 2024 wider, die im Dezember 2023 von der ABDA formuliert wurden und Themen wie die Novellierung des europäischen Arzneimittelrechts, die Sicherstellung der Arzneimittelverfügbarkeit und den Schutz der Freiberuflichkeit der Apotheker umfassen.

Ein Schlüsselelement dieser Positionen ist die Achtung der Gesundheit als nationale Zuständigkeit und die verantwortungsbewusste Nutzung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Arnold betonte die Bedeutung eines tiefgreifenden Verständnisses der europäischen Gesetzgebung seitens der Europaabgeordneten, insbesondere im Hinblick auf wichtige Initiativen wie das EU-Pharmapaket, das eine zentrale Rolle in der aktuellen Legislaturperiode spielt.

Darüber hinaus betont die ABDA die Wichtigkeit der Europawahl als Rahmen für die Zukunft der Europäischen Union und als Indikator für die politische Stimmung in Deutschland. Arnold hob hervor, dass die Gesundheitsversorgung, obwohl sie in jedem Mitgliedsstaat unterschiedlich organisiert ist, eine gemeinsame Stärkung auf europäischer Ebene erfordert. Die Teilnahme an der Europawahl sei daher von großer Bedeutung, um die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Europa aktiv mitzugestalten.

Die politischen Positionen der ABDA zur Europawahl 2024 unterstreichen die Notwendigkeit einer koordinierten europäischen Antwort auf Gesundheitsfragen, insbesondere im Bereich der Arzneimittelversorgung. Die Betonung von Themen wie Freiberuflichkeit, Verantwortungsbewusstsein bei der Nutzung der Digitalisierung und die Achtung der nationalen Zuständigkeit für Gesundheitsfragen zeigt die Vielschichtigkeit der Herausforderungen, vor denen Europa steht. Die Europawahl bietet den Bürgern die Möglichkeit, ihre Stimme für eine stärkere und effizientere Gesundheitsversorgung in Europa abzugeben und somit aktiv an der Gestaltung der Zukunft teilzunehmen.

 

Steigende Nachfrage nach digitalen Lösungen: Die Herausforderungen der Medikationsanalyse im Apothekenalltag

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet unaufhaltsam voran und hat auch vor Apotheken nicht haltgemacht. Bei einer Veranstaltung des Pharmacon in Meran betonte Professor Dr. Hanna Seidling vom Universitätsklinikum Heidelberg die bedeutenden Fortschritte, die bereits in vielen Bereichen des Apothekenalltags durch digitale Lösungen erzielt wurden. Von der digitalen Erstellung von Dienstplänen über KI-basierte Notdienstpläne bis hin zu modernen Warenwirtschaftssystemen - die Digitalisierung hat den Alltag von Apothekenmitarbeitern deutlich erleichtert.

Dennoch bleibt die Medikationsanalyse eine der Herausforderungen, die noch auf weitere Fortschritte wartet. Insbesondere der erste Schritt, die Anamnese, gestaltet sich weiterhin zeitaufwendig. Informationen aus verschiedenen Quellen wie Arztbriefen, Kundenkarteien und persönlichen Gesprächen müssen mühsam zusammengetragen werden. Dieser Prozess ist nicht nur belastend für das Apothekenpersonal, sondern auch fehleranfällig und kostspielig für die Gesellschaft insgesamt.

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont ist die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), die Anfang Januar 2025 für alle gesetzlich Versicherten eingeführt werden soll. Die ePA enthält eine umfassende Medikationsliste, einen Medikationsplan und zusätzliche arzneimitteltherapeutisch relevante Informationen. Diese können von Ärzten und Apothekern eingesehen und aktualisiert werden, was eine effizientere und kontinuierliche Dokumentation der Medikation verspricht.

Auch in der Kommunikation zwischen Apothekern und Ärzten stehen neue digitale Wege zur Verfügung. Mit KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und TIM (TI-Messenger) stehen gesicherte Kommunikationswege für die Übermittlung von Analyseergebnissen zur Verfügung. KIM ist ein gesichertes E-Mail-Verfahren, das seit April 2024 für Apotheken verpflichtend ist. TIM wird als niederschwelliges Kommunikationssystem zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen eingesetzt und befindet sich derzeit im Roll-out.

Insgesamt wird der Versorgungsprozess in Apotheken zunehmend digitalisiert und durch die Nutzung digitaler Lösungen optimiert. Es liegt nun an der Apothekerschaft, aktiv an dieser Entwicklung teilzuhaben und den Prozess mitzugestalten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Vielfalt der Gesundheitsinformationen zu berücksichtigen und Patienten über die Seriosität verschiedener Informationsquellen aufzuklären.

Die Fortschritte in der Digitalisierung des Apothekenwesens sind beeindruckend, doch die Herausforderungen bleiben bestehen, insbesondere im Bereich der Medikationsanalyse. Die Einführung der elektronischen Patientenakte und neuer Kommunikationswege wie KIM und TIM sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Nun ist es an der Zeit, diese digitalen Lösungen effektiv zu nutzen und den Versorgungsprozess weiter zu optimieren.

 

Einsamkeitsbarometer enthüllt weit verbreitetes gesellschaftliches Problem in Deutschland

Die Familienministerin Lisa Paus hat heute in Berlin das Einsamkeitsbarometer vorgestellt, das einen detaillierten Einblick in das Ausmaß der Einsamkeit in Deutschland bietet. Dieses Barometer markiert einen bedeutenden Schritt, da es die erste umfassende Bestandsaufnahme des Einsamkeitsgefühls in der deutschen Bevölkerung darstellt. Beginnend im Jahr 1992 und endend im zweiten Pandemiejahr 2021 liefert das Barometer Daten, die aufzeigen, dass Einsamkeit ein weitverbreitetes Problem ist, das insbesondere bestimmte Bevölkerungsgruppen betrifft.

Laut den Ergebnissen der Studie sind Alleinerziehende, ältere Menschen und Personen mit Migrationshintergrund überproportional von Einsamkeit betroffen. Familienministerin Paus betonte, dass Einsamkeit nicht nur ein persönliches Leiden ist, sondern auch ernsthafte Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft hat. Insbesondere während der Corona-Pandemie hat sich die Einsamkeitssituation verschärft, wobei jüngere Menschen im Vergleich zu älteren stärker betroffen waren.

Interessanterweise zeigt das Barometer, dass Frauen sich häufiger einsam fühlen als Männer, wobei dieser Geschlechterunterschied während der Pandemie noch ausgeprägter wurde. Überraschenderweise gibt es laut den Daten des Barometers keinen signifikanten Unterschied im Einsamkeitsempfinden zwischen städtischen und ländlichen Regionen.

Die Bekämpfung von Einsamkeit erfordert eine ganzheitliche Strategie, betonte die Familienministerin. Dies umfasst Sensibilisierungskampagnen, die Schaffung von Netzwerken und die Unterstützung von Gemeinschaftsinitiativen. Trotz der vorgeschlagenen Maßnahmen gibt es Kritiker, die auf eine konkretere Umsetzung drängen, um diesem weitreichenden gesellschaftlichen Problem wirksam zu begegnen.

Insgesamt verdeutlicht das Einsamkeitsbarometer die Dringlichkeit, Einsamkeit als gesellschaftliches Problem anzuerkennen und umfassende Maßnahmen zu ergreifen, um Betroffenen zu helfen und die soziale Verbundenheit in der Gesellschaft zu stärken.

Das Einsamkeitsbarometer, vorgestellt von Familienministerin Lisa Paus, bietet einen wichtigen Einblick in ein weit verbreitetes, aber oft vernachlässigtes Problem. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Einsamkeit keine Randerscheinung ist, sondern Menschen in allen Lebenslagen betrifft. Es ist entscheidend, dass die vorgestellten Daten als Grundlage für konkrete Maßnahmen dienen, um das Gefühl der Einsamkeit in unserer Gesellschaft zu bekämpfen und soziale Verbundenheit zu fördern.

 

Neue Richtlinien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) raten Schwangeren und Stillenden von bestimmten Fischarten ab

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat kürzlich neue Richtlinien veröffentlicht, die Schwangeren und stillenden Müttern dazu raten, den Verzehr bestimmter Fischarten zu meiden. Grund hierfür sind potenziell schädliche Konzentrationen von Methylquecksilber (MeHg), einer Quecksilberverbindung, die sich in verschiedenen Meeresfrüchten anreichert. Obwohl das BfR betont, dass die meisten Menschen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten haben, könnten Schwangere und Stillende einem höheren Risiko ausgesetzt sein.

Die Empfehlungen des BfR basieren auf einer umfangreichen Studie, in der die Konzentrationen verschiedener Stoffe in Lebensmitteln analysiert wurden. Insbesondere in großen Raubfischen wie Hai, Schwertfisch und Thunfisch sowie in Rotbarsch wurden die höchsten Konzentrationen von Methylquecksilber gemessen. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, auf den Verzehr dieser Fischarten während der Schwangerschaft und Stillzeit zu verzichten.

Professor Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR, betonte die Bedeutung dieser Empfehlungen für werdende Mütter. Er erklärte, dass der Verzicht auf bestimmte Fischarten die Aufnahme von Methylquecksilber erheblich reduzieren könne und somit das Risiko für die neurologische Entwicklung von Ungeborenen und Säuglingen verringere.

Methylquecksilber entsteht, wenn Bakterien natürlicherweise vorkommende anorganische Quecksilberverbindungen aufnehmen und in organische umwandeln. Diese können dann über die Nahrungskette auf den Menschen übertragen werden. Trotz der möglichen Risiken betont das BfR auch die gesundheitlichen Vorteile des Fischverzehrs, insbesondere die Versorgung mit wichtigen Vitaminen, Spurenelementen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

In Anbetracht dieser neuen Richtlinien sollten Schwangere und Stillende besonders vorsichtig sein, welche Fischarten sie konsumieren, und gegebenenfalls Ratschläge von Gesundheitsexperten einholen.

Die neuen Richtlinien des BfR zur Meidung bestimmter Fischarten während der Schwangerschaft und Stillzeit sind eine wichtige Maßnahme zum Schutz der Gesundheit von Mutter und Kind. Obwohl Fisch eine wertvolle Quelle für Nährstoffe ist, zeigen die Erkenntnisse des BfR, dass bestimmte Arten potenzielle Risiken durch Methylquecksilber bergen können. Es ist entscheidend, dass werdende Mütter diese Empfehlungen ernst nehmen und alternative Quellen für die Nährstoffversorgung in Betracht ziehen, um die bestmögliche Entwicklung des Babys zu gewährleisten.

Kritische Hilfsstoffe in der Kinderheilkunde: Neue Ressource für Apotheker und Mediziner

Die Herstellung pharmazeutischer Zubereitungen für Kinder ist ein essenzieller Teil der Apothekenrezeptur, der spezielle Sorgfalt erfordert. Angesichts der besonderen Bedürfnisse und Empfindlichkeiten junger Patienten ist es von entscheidender Bedeutung, potenziell problematische Hilfsstoffe zu identifizieren und zu vermeiden.

In diesem Zusammenhang spielt die Website www.kinderformularium.de eine bedeutende Rolle. Diese unabhängige und kostenfreie Datenbank bietet umfassende Informationen über pädiatrische Arzneimittel, basierend auf evidenzbasierten Erkenntnissen. Aktuell wurde diese Ressource im Rezepturtipp des Deutschen Arzneibuches (DAC/NRF) hervorgehoben, was ihre Relevanz für Apotheker und medizinisches Fachpersonal unterstreicht.

Die Datenbank enthält detaillierte Wirkstoffmonografien mit präzisen Dosierungsempfehlungen für die Verwendung bei Kindern, sowohl auf zugelassenen als auch auf off-label Basis. Darüber hinaus bietet sie zusätzliche Informationen wie Altersgruppen-Definitionen und Empfehlungen für geeignete Arzneiformen, um eine angemessene Anwendung zu gewährleisten.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Liste potenziell problematischer Hilfsstoffe, die eine Vielzahl von Substanzen wie Süßungsmitteln, Konservierungsmitteln, Alkoholen und möglicherweise allergenen Stoffen umfasst. Diese Liste bietet nicht nur Informationen über erlaubte Tagesdosen, sondern auch über unerwünschte Wirkungen, um eine sichere Anwendung zu unterstützen.

Insbesondere wird der Hilfsstoff Propylenglykol hervorgehoben, für den das Kinderformularium spezifische Empfehlungen für die orale und kutane Anwendung bereitstellt. Dies unterstreicht die Bedeutung einer differenzierten Betrachtung von Hilfsstoffen, um die Gesundheit und Sicherheit von Kindern zu gewährleisten.

Die Verfügbarkeit von evidenzbasierten Informationen über pädiatrische Arzneimittel, insbesondere in Bezug auf potenziell problematische Hilfsstoffe, ist für die Sicherheit und Verträglichkeit von entscheidender Bedeutung. Die Website www.kinderformularium.de bietet eine wertvolle Ressource für medizinisches Fachpersonal, um fundierte Entscheidungen bei der Herstellung von Kinderarzneimitteln zu treffen. Ihre Hervorhebung im Rezepturtipp des DAC/NRF unterstreicht die Relevanz und Qualität dieser Datenbank für die pädiatrische Versorgung.

 

Neue Wege aus dem Gedankenkarussell: Therapeutische Ansätze zur Bewältigung von Grübeln

In einer aktuellen Studie haben Experten neue therapeutische Ansätze zur Bewältigung von Grübeln und Overthinking vorgestellt. Grübeln, auch bekannt als Overthinking, kann für viele Menschen eine schwerwiegende Belastung darstellen, die ihr tägliches Leben beeinträchtigt. Die Studie, die von führenden Psychologen und Psychiatern durchgeführt wurde, untersuchte verschiedene psychotherapeutische Methoden, um Menschen dabei zu helfen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und konstruktivere Denkmuster zu etablieren.

Julia Funk, eine renommierte Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, erklärt, dass Grübeln oft von einem negativen Selbstbild begleitet wird und die Gedanken in einer Spirale negativer Themen gefangen halten kann. Dieses repetitive, negative Denken kann zu verschiedenen psychischen Problemen führen oder vorhandene Störungen verstärken, darunter Depressionen, Angststörungen und Zwangsstörungen.

Die Studie identifizierte verschiedene Persönlichkeitstypen, die besonders anfällig für Grübeln sind, darunter Perfektionisten und Menschen, die einen starken Hang zur Kontrolle haben. Diese Personen neigen dazu, vergangene Ereignisse zu analysieren oder übermäßig über die Zukunft zu sorgen, um ein Gefühl von Sicherheit zu erlangen.

Die vorgestellten Therapieansätze umfassen unter anderem die Ruminations-fokussierte Kognitive Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, belastende Situationen zu identifizieren und konkrete Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Eine weitere vielversprechende Methode ist die metakognitive Therapie, die die zugrunde liegenden Ziele des Grübelns untersucht und Betroffene ermutigt, ihre Grübelzeit zu begrenzen, um eine Entlastung zu erfahren.

Zusätzlich zu diesen psychotherapeutischen Ansätzen wurden achtsamkeitsbasierte Methoden empfohlen, um das Gedankenkreisen zu unterbrechen und den Fokus auf das gegenwärtige Moment zu lenken. Diese Übungen zielen darauf ab, eine Distanz zu den eigenen Gedanken zu schaffen und sie als vorübergehend und nicht absolut zu erkennen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse dieser Studie vielversprechende Wege auf, um Menschen mit Grübelproblemen zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Durch die Implementierung dieser therapeutischen Ansätze können Betroffene lernen, aus der Spirale negativer Gedanken auszubrechen und konstruktivere Denkmuster zu etablieren.

Die vorgestellten Therapieansätze zur Bewältigung von Grübeln bieten einen vielversprechenden Weg, um Menschen mit diesem Problem zu unterstützen. Indem sie belastende Situationen identifizieren und konkrete Bewältigungsstrategien entwickeln, können Betroffene lernen, aus der Spirale negativer Gedanken auszubrechen. Die Integration achtsamkeitsbasierter Methoden ermöglicht es ihnen, den Fokus auf das gegenwärtige Moment zu lenken und eine gesündere Denkweise zu etablieren. Diese Studie markiert einen wichtigen Schritt in der psychologischen Forschung zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen, die unter Grübelproblemen leiden.

 

Dengue-Fieber: Die wachsende Bedrohung für Reisende

Die steigenden Fallzahlen von Dengue-Fieber weltweit stellen eine zunehmende Bedrohung für Reisende dar, wie aktuelle Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen. In den ersten 17 Wochen dieses Jahres wurden in Deutschland alarmierende 737 Dengue-Fälle gemeldet, im Vergleich zu 174 Fällen im Vorjahreszeitraum.

Dieser Anstieg wird auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter die zunehmende Verbreitung des Dengue-Virus in Ländern wie Brasilien, Indonesien und Thailand. Insbesondere in Brasilien wurde ein bisher beispielloses Ausbruchsgeschehen verzeichnet, mit über fünf Millionen registrierten Dengue-Infektionen seit Jahresbeginn.

Dengue-Fieber wird durch bestimmte Mückenarten übertragen, darunter die Gelbfiebermücke und die Asiatische Tigermücke, die vor allem in tropischen Regionen zu finden sind. Die Symptome einer Infektion können vielfältig sein, wobei nicht jeder Infizierte Krankheitsanzeichen zeigt. Typische Symptome umfassen plötzliches, hohes Fieber, begleitet von Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Hautausschlägen.

Experten warnen jedoch vor schweren Verläufen der Krankheit, die bei etwa 1 Prozent der Betroffenen auftreten können. Diese schweren Verläufe können lebensbedrohlich sein, da die Infektion die Blutgefäße durchlässig macht und zu inneren Blutungen führen kann.

Um einer Dengue-Infektion vorzubeugen, empfehlen Gesundheitsexperten Reisenden, sich vor Mückenstichen zu schützen. Dies kann durch das Tragen von langärmliger Kleidung, das Auftragen von Insektenschutzmitteln auf die Haut und das Vermeiden von Aufenthalten in Mückenhabitatgebieten erreicht werden.

Darüber hinaus steht seit Ende 2022 ein Impfstoff namens Qdenga® zur Verfügung, der von der Europäischen Arzneimittelagentur zugelassen wurde. Diese Impfung wird jedoch nur Reisenden empfohlen, die zuvor eine Dengue-Infektion durchgemacht haben.

In Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von Dengue-Fieber weltweit betonen Gesundheitsexperten die Bedeutung von Prävention, Früherkennung und angemessener medizinischer Versorgung, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

Die alarmierenden Zahlen von Dengue-Fieber-Fällen in Deutschland und die weltweite Zunahme dieser Infektionskrankheit sind ein ernstes Anliegen für Reisende und Gesundheitsbehörden gleichermaßen. Die steigenden Fallzahlen zeigen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle dieser Krankheit auf. Der Schutz vor Mückenstichen und die Förderung von Impfungen sind entscheidende Schritte, um die Ausbreitung von Dengue-Fieber einzudämmen und Reisende vor den potenziellen Risiken dieser Infektion zu schützen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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