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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Erleben Sie die Vielfalt des Gesundheitssektors in unseren aktuellen Schlagzeilen! Von kontroversen Rabattpolitiken in Versandapotheken bis hin zur Debatte um den Mindestlohn - wir bieten Ihnen einen umfassenden Einblick in die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen. Erfahren Sie, wie der Fachkräftemangel in Apotheken und politische Initiativen wie die flächendeckende Gesundheitsversorgung den Sektor prägen. Tauchen Sie ein in Themen wie internationale Angelegenheiten, die Bedeutung der Ertragsausfallversicherung und die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung. Bleiben Sie auf dem Laufenden über die Innovationen und politischen Entscheidungen, die die Gesundheitslandschaft prägen und verbessern!
DocMorris und der Billig-Wahnsinn: Kontroverse um Rabattpolitik im Gesundheitssektor
Die anhaltende Praxis der Versandapotheken wie DocMorris und Shop Apotheke, trotz gesetzlicher Verbote weiterhin Rabatte und Boni anzubieten, wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich der Effektivität der Regulierung im Gesundheitssektor auf. Trotz klarer Vorschriften setzen diese Unternehmen ihre Rabattpolitik fort, insbesondere für Kunden, die ihre Rezepte nach Holland senden, um von dort aus von legalen Rabattmöglichkeiten zu profitieren.
Das seit Jahren bestehende Verbot für Rabatte im Rx-Bereich wird von den Versandapotheken offenbar konsequent ignoriert. Diese Vorgehensweise hat zu einer Debatte über die Auswirkungen auf die Verbraucher und die Integrität des Gesundheitssystems geführt. Einige Experten warnen, dass die fortgesetzte Gewährung von Boni für den Versand von Medikamenten Verbraucher dazu ermutigen könnte, ihre Gesundheit zu riskieren, um von finanziellen Vorteilen zu profitieren.
Besonders alarmierend ist die Untätigkeit der Behörden in Bezug auf die Durchsetzung der geltenden Gesetze. Diese Nachlässigkeit schafft ein bedenkliches Klima der Straffreiheit, das den Versandapotheken ermöglicht, ihre fragwürdigen Praktiken ohne ernsthafte Konsequenzen fortzusetzen. Dies wirft ernsthafte Fragen bezüglich der Wirksamkeit der Regulierung und dem Schutz der Verbraucher auf.
Mit der bevorstehenden Einführung des E-Rezepts könnten sich die Probleme weiter verschärfen. Es wird befürchtet, dass Versandapotheken versuchen könnten, neue Kunden zu gewinnen, indem sie ihre Rabattpolitik weiter ausdehnen, insbesondere auf chronisch kranke Patienten. Dies würde nicht nur die bestehenden Herausforderungen im Gesundheitssektor verstärken, sondern auch eine dringende Überprüfung der Regulierungspolitik erfordern.
Experten fordern daher eine konsequentere Durchsetzung der geltenden Gesetze und eine kritische Überprüfung der Rabattpolitik im Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Regierung und die Regulierungsbehörden ihrer Verantwortung gerecht werden und sicherstellen, dass die Integrität des Gesundheitssystems gewahrt bleibt und die Verbraucher vor potenziellen Risiken geschützt werden.
Die fortgesetzte Praxis der Versandapotheken, trotz klarer gesetzlicher Verbote Rabatte und Boni anzubieten, wirft ernsthafte Zweifel an der Effektivität der Regulierung im Gesundheitssektor auf. Die Nachlässigkeit der Behörden in Bezug auf die Durchsetzung der geltenden Gesetze schafft ein beunruhigendes Klima der Straffreiheit, das den Versandapotheken erlaubt, ihre fragwürdigen Praktiken fortzusetzen. Eine dringende Überprüfung und Überarbeitung der Regulierungspolitik im Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten sind unerlässlich, um die Integrität des Gesundheitssystems zu wahren und die Verbraucher vor potenziellen Risiken zu schützen.
Finanzielle Ersparnis bei DocMorris: Ein langjähriger Kunde berichtet
Seit zwei Jahrzehnten vertraut Heiner Strehmel aus Hessen auf DocMorris, einen Online-Versandhändler für Arzneimittel, um seine regelmäßigen Medikamente zu beziehen. Als langjähriger Chroniker mit Colitis ulcerosa und Bluthochdruck sieht er in den finanziellen Vorteilen des Vorteilskontos von DocMorris einen Hauptgrund für seine Treue. Dieses Konto gewährt Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente, die monatlich als Gutschrift ausgezahlt werden. Trotz des offensichtlichen Verstoßes gegen die Rx-Preisbindung in Deutschland durch DocMorris ist Strehmel überzeugt von den Vorteilen des Dienstes, die er als positiv für Kunden wie ihn betrachtet.
Strehmel erinnert sich nicht mehr genau daran, wie er zu DocMorris gekommen ist, vermutet jedoch, dass ihn die Werbung für das Bonuskonto angezogen hat. Die Möglichkeit, Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente zu erhalten, hat ihn als Kunden gewonnen und seitdem gehalten. Obwohl die Vergabe von Boni für rezeptpflichtige Medikamente in Deutschland gesetzlich verboten ist, hat DocMorris offensichtlich Möglichkeiten gefunden, dieses Verbot zu umgehen, was zu erheblichen Einsparungen für Kunden wie Strehmel führt.
Trotz der Kritik seitens örtlicher Apotheken und unabhängiger Apotheker betont Strehmel die Vorteile des Services von DocMorris. Die schnelle Lieferung innerhalb von zwei Tagen nach Bestellung, der unkomplizierte Bestellprozess und der kostenlose Kundenservice bei Bedarf sind für ihn ausschlaggebend. Dennoch greift er in dringenden Fällen, wie dem Bedarf an Antibiotika, auf lokale Apotheken zurück, während er für seinen regelmäßigen Medikamentenbedarf die finanziellen Vorteile des Online-Anbieters bevorzugt.
Strehmel gibt an, dass er in den 20 Jahren seiner Nutzung nur selten Probleme mit DocMorris hatte. Selbst die Übermittlung von E-Rezepten funktioniert reibungslos, obwohl er betont, dass die Einführung dieser Technologie nicht ausreichend von den Krankenkassen erklärt wurde.
Die Einführung des elektronischen Rezepts betrachtet er grundsätzlich als positiv, sieht jedoch Raum für Verbesserungen in der Kommunikation und Informationsbereitstellung seitens der Gesundheitsdienstleister. Trotz der Kontroversen um die Preisbindung und die Rolle von Online-Versandapotheken bleibt Strehmel ein treuer Kunde von DocMorris, der die finanziellen Vorteile und den bequemen Service zu schätzen weiß.
trehmels Erfahrungen mit DocMorris illustrieren die Vor- und Nachteile des boomenden Online-Apothekenmarktes. Während er die finanziellen Vorteile und die Bequemlichkeit des Services betont, bleiben Fragen zur Einhaltung der Gesetze und zur Rolle von Online-Versandapotheken im deutschen Gesundheitssystem bestehen. Diese Debatte sollte nicht nur auf die Preisbindung beschränkt sein, sondern auch Fragen der Beratung und des Datenschutzes umfassen.
Kanzler Scholz: Forderung nach 15 Euro Mindestlohn im 'Stern'-Interview
In einem bemerkenswerten Interview mit dem "Stern" hat Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD seine Position zur Frage des Mindestlohns in Deutschland deutlich gemacht. Derzeit liegt der Mindestlohn bei 12,41 Euro pro Stunde, doch Scholz betrachtet diesen Betrag als unzureichend, um den Lebensunterhalt der Arbeitnehmer angemessen zu sichern. Er plädiert daher nachdrücklich für eine substantielle Anhebung auf 15 Euro pro Stunde und argumentiert, dass dies notwendig sei, um die wachsende Kluft zwischen Einkommen und Lebenshaltungskosten zu überbrücken und die Kaufkraft der Arbeitnehmer zu stärken.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Scholz im Interview ansprach, war seine Kritik an der Arbeit der Mindestlohnkommission. Diese Kommission, bestehend aus Vertretern von Gewerkschaften, Arbeitgebern und unabhängigen Wissenschaftlern, ist für die jährliche Anpassung des Mindestlohns verantwortlich. Scholz bedauerte, dass einige Mitglieder der Kommission, insbesondere Vertreter der Arbeitgeberseite, sich gegen eine angemessene Erhöhung des Mindestlohns ausgesprochen haben. Dieser Mangel an Einigkeit innerhalb der Kommission wurde von Scholz als Bruch mit der sozialpartnerschaftlichen Tradition kritisiert, die darauf abzielt, gerechte Löhne zu gewährleisten und gleichzeitig die Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern auszugleichen.
Neben der Diskussion über den Mindestlohn äußerte sich Scholz auch zur Idee einer Vier-Tage-Woche. Er verteidigte dieses Arbeitszeitmodell energisch und wandte sich gegen Vorurteile, die damit verbunden sind, insbesondere die Vorstellung, dass weniger Arbeitstage mit Faulheit gleichzusetzen seien. Scholz wies auf die beeindruckende Arbeitsleistung der deutschen Beschäftigten hin, die im vergangenen Jahr insgesamt 1,3 Milliarden Überstunden geleistet haben, und betonte die Wichtigkeit, die Produktivität der Arbeitnehmer anzuerkennen und zu würdigen.
Die Forderung nach einer Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde könnte weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Branchen und die Gesellschaft insgesamt haben. Insbesondere Branchen, die stark von geringfügig entlohnten Arbeitskräften abhängig sind, könnten vor Herausforderungen stehen, wenn sie höhere Lohnkosten tragen müssen. Diese Diskussion über faire Löhne und angemessene Arbeitsbedingungen ist von entscheidender Bedeutung für die Schaffung einer gerechteren und ausgewogeneren Gesellschaft.
Die Forderung von Bundeskanzler Scholz nach einer Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ist ein wichtiger Schritt im Streben nach sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Stabilität. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Diskussion über die Lohnpolitik in Deutschland geführt wird, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer angemessen entlohnt werden und ein menschenwürdiges Leben führen können. Die Kritik an der Mindestlohnkommission unterstreicht die Herausforderungen bei der Umsetzung fairer Arbeitsstandards und die Notwendigkeit, dass politische Entscheidungsträger unabhängige und ausgewogene Lösungen finden, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen.
Fachkräftemangel in Großstädten: Apotheken setzen auf Plakataktion zur Suche nach PTAs
Die Suche nach qualifizierten pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) in Köln nimmt angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels in der Apothekenbranche an Fahrt auf. In der belebten Aachener Straße sind zwei Apothekeninhaber, Philipp Preis von der Pauli Apotheke und einer weiteren Apotheke namens Alpha, mit einer auffälligen Plakataktion auf der Jagd nach neuen Mitarbeitern. Die Plakate mit breitem roten Rahmen und deutlicher Aufschrift "PTA (M/W/X) GESUCHT" haben bereits die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich gezogen, jedoch sind bisher noch keine Bewerbungen eingegangen.
Philipp Preis betont, dass die Suche nach PTA zwar nicht dringend ist, aber dennoch eine kontinuierliche Herausforderung darstellt. In Köln, einer Millionenstadt, in der es noch keinen Mangel an Apothekern gibt, gestaltet sich die Suche nach PTA bereits schwierig. Die Lage könnte jedoch noch relativ günstig sein, da Köln über eine große PTA-Schule verfügt. Preis äußert jedoch Bedenken darüber, wie die Situation in anderen Regionen aussehen könnte.
Die Plakataktion, die seit knapp zwei Monaten läuft, war Preises Idee als einfache und kostengünstige Ergänzung zu anderen Recruiting-Methoden wie Anzeigen oder Anfragen bei der Kammer. Trotz der bisher fehlenden Bewerbungen hat die Aktion zumindest zu Gesprächen mit Passanten geführt. Preis sieht die Plakate als Möglichkeit, nicht nur Kunden, sondern auch potenzielle Mitarbeiter anzusprechen.
Die steigende Anzahl an Apothekern im Vergleich zur abnehmenden Zahl an PTAs führt zu einer gewissen Paradoxie, wie Preis betont. In sogenannten "Light-Apotheken", die eher von PTA als von Apothekern betrieben werden, herrscht ein Mangel an PTA, während es genügend Apotheker gibt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Rekrutierung von PTA zu intensivieren, um den Bedarf an Fachkräften in der Apothekenbranche langfristig zu decken.
Die Plakataktion von Philipp Preis in Köln zeigt deutlich die wachsenden Herausforderungen, mit denen Apothekeninhaber konfrontiert sind, um qualifiziertes Personal zu finden. Der Fachkräftemangel in der Apothekenbranche ist keine neue Problematik, aber die Tatsache, dass es selbst in Großstädten wie Köln an PTAs mangelt, verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Rekrutierung und Ausbildung von Fachkräften zu verstärken. Die Plakate sind ein cleverer Schachzug, um die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber zu erregen, jedoch müssen weitere Anstrengungen unternommen werden, um dem steigenden Bedarf an PTAs gerecht zu werden und die Versorgungssicherheit in der Apothekenbranche zu gewährleisten.
Finanzielle Stabilität in unsicheren Zeiten: Die unentbehrliche Rolle der Ertragsausfallversicherung für Apotheken
In einer Zeit, in der die Apothekenbranche mit einer Fülle von Herausforderungen konfrontiert ist, die von Naturkatastrophen bis hin zu technischen Ausfällen reichen, rückt die Bedeutung einer umfassenden Risikoabsicherung immer stärker in den Fokus. Apotheken spielen eine entscheidende Rolle im Gesundheitssystem, und ihre Fähigkeit, kontinuierlich hochwertige Dienstleistungen zu erbringen, ist von größter Bedeutung. Angesichts dieser Realität erweist sich die Ertragsausfallversicherung als ein unverzichtbares Instrument zum Schutz der finanziellen Stabilität und der Betriebskontinuität von Apotheken.
Die Ertragsausfallversicherung bietet einen wichtigen Schutzmechanismus für Apothekenbetriebe, indem sie sie vor den finanziellen Auswirkungen schützt, die auftreten, wenn der Betrieb für einen bestimmten Zeitraum unterbrochen oder gestört wird. Dies ist besonders wichtig angesichts der Tatsache, dass Apothekenbetriebe laufende Kosten haben, die unabhängig von der Geschäftstätigkeit weiterhin anfallen, wie beispielsweise Gehälter für Mitarbeiter, Miete oder Pacht für Geschäftsräume, laufende Vertragszahlungen und Zinsen auf Unternehmenskredite. Die Ertragsausfallversicherung deckt diese Kosten während einer Betriebsunterbrechung ab und ermöglicht es den Apotheken, finanziell stabil zu bleiben und ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.
Eine besonders bedeutsame Variante der Ertragsausfallversicherung ist die Absicherung der Kosten für eine qualifizierte Vertretung im Falle des Ausfalls der Leitungsperson. Dies stellt sicher, dass die Geschäftstätigkeit der Apotheke auch dann fortgesetzt werden kann, wenn die Schlüsselpersonen des Unternehmens vorübergehend ausfallen. Dies ist entscheidend, um die Kontinuität des Betriebs zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Kunden auch in schwierigen Zeiten erfüllt werden können.
In Anbetracht der vielfältigen Risiken, denen Apothekenbetriebe ausgesetzt sind, ist die Ertragsausfallversicherung ein unverzichtbares Instrument zur Sicherung der finanziellen Stabilität und Kontinuität dieser Betriebe. Durch den Schutz vor den finanziellen Auswirkungen unvorhergesehener Ereignisse können Apothekenbetriebe ihre wichtige Rolle im Gesundheitssystem aufrechterhalten und gleichzeitig ihre Mitarbeiter und Kunden schützen.
Die Ertragsausfallversicherung ist für Apotheken von entscheidender Bedeutung, da sie einen wirksamen Schutzmechanismus gegen die finanziellen Auswirkungen unvorhergesehener Ereignisse bietet, die den Betriebsablauf beeinträchtigen könnten. Indem sie die laufenden Kosten während einer Betriebsunterbrechung abdeckt und die Kosten für eine qualifizierte Vertretung sichert, ermöglicht die Ertragsausfallversicherung den Apotheken, auch in schwierigen Zeiten finanziell stabil zu bleiben und ihre Kunden kontinuierlich zu versorgen. In einer Zeit, in der die Apothekenbranche mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert ist, ist die Ertragsausfallversicherung ein unverzichtbares Instrument, um die langfristige Resilienz und Widerstandsfähigkeit dieser Betriebe zu gewährleisten.
Kampf ums Überleben: Limburger Apothekerin vor Schließung und Insolvenz
In Limburg an der Lahn steht die Ahlbach Apotheke vor ihrer Schließung, lediglich vier Monate nach ihrer vielversprechenden Eröffnung. Die Inhaberin, Anam Ahmad, äußerte ihre tiefe Enttäuschung über die Situation und empfindet sich als im Stich gelassen, sowohl vom Vermieter als auch von den lokalen Behörden. Die Apotheke, die sich im Gewerbe- und Mischgebiet "Im Mergel" befindet, hatte mit einer vielversprechenden Zukunft begonnen, doch der erhoffte Zustrom an Kunden blieb aus. Ahmad zufolge liegt das Problem in der mangelnden Laufkundschaft, insbesondere fehlen diejenigen, die normalerweise mit Rezepten von nahe gelegenen Arztpraxen kommen würden.
Trotz einer intensiven Marketingkampagne und einer beträchtlichen Investition von einer halben Million Euro blieb der Umsatz der Apotheke alarmierend niedrig. Ahmad steht nun vor der schwierigen Entscheidung, das Geschäft zu schließen, da die finanziellen Belastungen immer drückender werden. Der Vermieter der Apotheke, Hüysein Kaya, der auch den nahe gelegenen Supermarkt betreibt, äußerte sich zu der Situation und betonte, dass die Etablierung eines neuen Standorts Zeit und Geduld erfordert. Er versichert, weiterhin bemüht zu sein, die verfügbaren Praxisräume zu vermieten, jedoch gestaltet sich die Suche nach Ärzten als äußerst herausfordernd.
Die Stadt Limburg reagierte auf die bevorstehende Schließung mit Bedauern. Sie betonte jedoch auch, dass es schwierig sei, neue Praxen anzusiedeln, insbesondere ohne vertragliche Vereinbarungen zur Sicherung einer stabilen Kundenbasis. Diese Situation wirft ein bezeichnendes Licht auf die zahlreichen Hindernisse, denen kleine Unternehmen im Gesundheitssektor gegenüberstehen. Ohne ausreichende Kundenbasis und eine wohlwollende Unterstützung seitens der lokalen Gemeinde sind selbst vielversprechende Unternehmungen wie die Ahlbach Apotheke einem hohen Risiko ausgesetzt.
Die Schließung der Ahlbach Apotheke in Limburg unterstreicht deutlich die fragilen Bedingungen, denen kleine Unternehmen im Gesundheitssektor ausgesetzt sind. Diese Ereignisse verdeutlichen die Bedeutung einer sorgfältigen Standortanalyse und einer strategischen Planung für Unternehmer in diesem Bereich. Die Geschichte erinnert uns daran, dass eine solide Kundenbasis und eine unterstützende Umgebung entscheidend sind, um langfristigen Erfolg zu sichern.
CDU Thüringen: Einsatz für flächendeckende Gesundheitsversorgung und Pharmazienachwuchs
Die CDU in Thüringen hat im Vorfeld der Landtagswahl ein ehrgeiziges Ziel ins Visier genommen: die Sicherstellung eines flächendeckenden Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen für alle Bewohner des Freistaats. Dieses Vorhaben steht vor dem Hintergrund eines besorgniserregenden Trends: Zwischen den Jahren 2011 und dem ersten Halbjahr 2023 sank die Anzahl der Apotheken im Bundesland um 13,2 Prozent, während jeder fünfte Apothekenleiter gezwungen war, seine Selbstständigkeit aufzugeben. In diesem Zusammenhang unterstreicht die Landtagsabgeordnete Beate Meißner die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Stärkung des pharmazeutischen Nachwuchses.
Die CDU plant nicht nur, den Mangel an Medikamenten anzugehen, sondern auch gezielt in die Nachwuchsgewinnung zu investieren, da dies ein Bereich ist, in dem landespolitisch bedeutende Einflussmöglichkeiten bestehen. Konkret beabsichtigt die Partei, die Anzahl der Studienplätze an der Universität Jena zu erhöhen und die notwendigen Umbauarbeiten am pharmazeutischen Institut zu finanzieren.
Insbesondere für den südlichen Teil Thüringens sieht Meißner einen Bedarf an mehr Ausbildungsplätzen für pharmazeutisch-technische Assistenten. Hierfür sind Maßnahmen zur Erhöhung der Bindung dieser Fachkräfte an die Regionen Thüringens erforderlich. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Aufnahme in die Niederlassungsförderung des Landes sowie die Einführung einer Bedarfsermittlung. Diese könnte als Grundlage für die Einführung einer möglichen Landapothekerquote im Pharmaziestudium dienen, ähnlich der Landarztquote in der Humanmedizin.
Die Situation in einigen Teilen Thüringens ist bereits äußerst prekär, wie Meißner betont. So liegt beispielsweise die Apothekendichte im PLZ-Gebiet 991 bei lediglich einer Apotheke auf 124,9 Quadratkilometer. Neben dem Fachkräftemangel müssen auch die finanziellen Herausforderungen dringend angegangen werden. Wenn beispielsweise 43 Prozent der Apotheken wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sind, stellt dies eine ernsthafte Krise dar.
Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach beziehen circa 46 Prozent der Befragten bei leichten Erkrankungen ihre Medikamente aus der Apotheke, während nur rund 18 Prozent einen Arzt aufsuchen. Die flächendeckende Sicherstellung von Apotheken und der pharmazeutischen Versorgung ist daher von unmittelbarer Bedeutung für die Menschen im Land. Um gleichwertige Lebensverhältnisse zu erreichen, sind wohnortnahe Apotheken unerlässlich. Aus diesem Grund fordert die CDU-Landtagsabgeordnete eine Sicherungspauschale für kleine Vor-Ort-Apotheken.
Die CDU in Thüringen setzt mit ihrem Vorstoß zur Sicherstellung eines flächendeckenden Zugangs zu Gesundheitsdienstleistungen ein wichtiges Zeichen. Die Maßnahmen zur Stärkung des pharmazeutischen Nachwuchses und zur Sicherung der Apothekenversorgung sind von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts der alarmierenden Trends in der Apothekenlandschaft des Bundeslands. Es ist zu hoffen, dass diese Initiativen nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig wirksam sind und den Menschen in Thüringen eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung gewährleisten.
Europäischer Gerichtshof verzichtet auf Entscheidung: Anerkennung ausländischer Apotheker in Tschechien bleibt in der Schwebe
In einer jüngsten Entwicklung hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) beschlossen, keine Entscheidung über die Frage zu treffen, ob ausländischen Apothekern und Apothekerinnen in Tschechien zu viele Hindernisse bei der Anerkennung ihrer Berufsqualifikationen im Wege stehen. Die Begründung für diese Entscheidung liegt in rein formalen Gründen, was bedeutet, dass die Kernfrage der Anerkennung ausländischer Apotheker in Tschechien vorerst weiterhin unbeantwortet bleibt, während die rechtlichen Rahmenbedingungen ungeklärt bleiben.
Die Debatte um die Anerkennung von Berufsqualifikationen, insbesondere im Gesundheitswesen, ist in ganz Europa von großer Bedeutung. Im Jahr 2004 hatte Tschechien ein Gesetz zur Anerkennung von Berufsqualifikationen eingeführt, das jedoch von der Europäischen Kommission kritisiert wurde. Besonders umstritten waren die Anforderungen an ausländische Apotheker, die über die grundlegenden Qualifikationen hinausgehen und spezifische Berufserfahrung sowie Fachkompetenzen im Bereich der Apothekenpraxis verlangen.
Gemäß der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie müssen Mitgliedstaaten sicherstellen, dass Apothekerinnen und Apotheker bestimmte Tätigkeiten ausüben dürfen, darunter die Herstellung, Prüfung, Lagerung und Abgabe von Arzneimitteln in verschiedenen Kontexten wie öffentlich zugänglichen Apotheken und Krankenhausapotheken sowie die Information und Beratung über Arzneimittel.
Die Europäische Kommission sah in den tschechischen Vorschriften einen Verstoß gegen die Bestimmungen zur Berufsanerkennung und leitete daher ein Vertragsverletzungsverfahren ein, das vor dem EuGH verhandelt wurde. Der Generalanwalt des EuGH kam zu dem Schluss, dass zusätzliche Anforderungen für bestimmte Spezialfälle gerechtfertigt sein könnten, jedoch keine Rechtfertigung für weitere Auflagen bezüglich der Tätigkeit in öffentlichen Apotheken bestehe, da diese als wesentlicher Bestandteil des Apothekerberufs betrachtet werden.
Trotz dieser rechtlichen Einschätzung hat der EuGH das Verfahren aus rein formalen Gründen abgewiesen. Die tschechischen Vorschriften wurden während des Verfahrens geändert, was dazu führte, dass die Argumentation der Europäischen Kommission nicht mehr zutreffend war. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Problematik der Anerkennung ausländischer Apotheker in Tschechien gelöst ist, sondern lediglich, dass der EuGH aus prozeduralen Gründen keine Entscheidung treffen konnte.
Die Ungewissheit, die durch diese Entscheidung entsteht, wirft Fragen darüber auf, wie ausländische Fachkräfte, insbesondere im Gesundheitswesen, in Europa behandelt werden sollen. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Schritte unternommen werden, um die Anerkennung von Berufsqualifikationen zu verbessern und einen reibungslosen Austausch von Fachkräften zu gewährleisten.
Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, das Verfahren aufgrund formaler Gründe abzuweisen, hinterlässt einen ungewissen Zustand für ausländische Apothekerinnen und Apotheker, die in Tschechien tätig werden möchten. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen klar definiert werden, um einen reibungslosen Austausch von Fachkräften im Gesundheitswesen innerhalb der Europäischen Union zu gewährleisten.
Pharmaziestudierende positionieren sich gegen Liberalisierung im Apothekenwesen
er Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) hat auf seiner jüngsten Bundesverbandstagung in Hamburg ein Positionspapier verabschiedet, das eine klare Ablehnung gegenüber dem geplanten Mehr- und Fremdbesitzverbot im Apothekenwesen zum Ausdruck bringt. Dieses Vorhaben, das von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützt wird, stößt auf Widerstand seitens des Verbands, der sich hinter die Bewahrung der aktuellen Strukturen im Apothekensektor stellt.
Das Positionspapier mit dem Titel "Strukturpapier öffentliche Apotheke" betont die Bedeutung, dass betreibende Apothekerinnen über sämtliche Prozesse in ihren Apotheken informiert sein müssen, um ihre Verantwortung gewissenhaft wahrnehmen zu können. Eine Liberalisierung des Marktes, die es Apothekern erlauben würde, mehrere Haupt- und Filialapotheken zu betreiben, wird vom Verband als potenzielle Bedrohung für die Vielfalt im Apothekensektor angesehen. Es wird argumentiert, dass größere Verbünde zu einer Entfremdung der Apothekerinnen von ihrer eigentlichen Kernaufgabe führen könnten und letztendlich zu einem Kettensystem führen würden, das die unabhängige Rolle der Apotheken gefährdet.
Die Studierenden des BPhD erkennen jedoch die Notwendigkeit von Reformen im Apothekensystem an und fordern den Berufsstand auf, aktiv Ideen zur Gestaltung des Wandels einzubringen. Als mögliche Alternativen schlagen sie vor, dass Apotheken eine wichtigere Rolle bei der Verbesserung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung spielen könnten, insbesondere in sozial schwächeren Gebieten.
In Bezug auf die Vertretungsbefugnis von Approbierten durch Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) zeigt sich der BPhD offen, jedoch in begrenztem Umfang. Es wird vorgeschlagen, dass unter bestimmten Umständen, wie Krankheit oder Verzögerungen, eine PTA ohne Anwesenheit eines Apothekers die Apotheke betreuen könnte, jedoch unter der Bedingung, dass jederzeit ein Apotheker hinzugezogen werden kann.
Der Verband betrachtet auch den Nacht- und Notdienst kritisch und schlägt eine mögliche Weiterentwicklung vor, die auf Arzneimittel-Abgabestationen und telepharmazeutische Beratungszentren setzt, um die Gesundheitsversorgung auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten sicherzustellen.
Neben dem Positionspapier zur öffentlichen Apotheke verabschiedete die Delegiertenversammlung weitere Positionspapiere zu verschiedenen Themen wie E-Rezept, Impfangeboten in Apotheken und Geschlechtergerechtigkeit in der Pharmazie.
Der Widerstand des Bundesverbands der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) gegen das geplante Mehr- und Fremdbesitzverbot im Apothekenwesen verdeutlicht die vielfältigen Meinungen und Interessen, die in der Debatte über die Zukunft des Apothekensystems existieren. Während der Verband die Bedeutung der Unabhängigkeit und Vielfalt im Apothekensektor betont, ist es entscheidend, dass alle Beteiligten konstruktive Lösungen zur Sicherstellung einer effizienten und zugänglichen Gesundheitsversorgung entwickeln. Die vorgeschlagenen Alternativen des Verbands, wie eine stärkere Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung und eine Weiterentwicklung des Nacht- und Notdienstes, verdienen daher eine eingehende Prüfung und Diskussion innerhalb der Branche.
UN-Vertrag gegen Biopiraterie: Schutz indigener Rechte und faire Gewinnbeteiligung
In den Hallen der Vereinten Nationen in Genf wird derzeit intensiv über einen historischen Vertrag verhandelt, der das Potenzial hat, die Beziehungen zwischen westlichen Unternehmen und indigenen Völkern weltweit zu verändern. Der geplante UN-Vertrag gegen Biopiraterie sieht vor, dass Unternehmen bei der Patentierung von Produkten offenlegen müssen, aus welchen Herkunftsländern sie Pflanzen oder Organismen verwenden. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Herkunftsländer und ihre Bevölkerung angemessen an den Profiten beteiligt werden, die aus der Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen resultieren.
Die Diskussion um Biopiraterie und die Ausbeutung des traditionellen Wissens indigener Völker ist nicht neu. Seit Jahrzehnten haben internationale Unternehmen von Pflanzen und Heilwissen profitiert, die von indigenen Gemeinschaften kultiviert und bewahrt wurden, ohne diesen einen angemessenen Ausgleich zu bieten. Der geplante Vertrag könnte einen bedeutenden Schritt darstellen, um diese Ungerechtigkeit zu adressieren und sicherzustellen, dass die Herkunftsländer fair von den wirtschaftlichen Vorteilen ihrer Ressourcen profitieren.
Das Nagoya-Protokoll von 2014 war ein erster Schritt in diese Richtung, aber es gab weiterhin Schwierigkeiten bei der Umsetzung und Überwachung. Unternehmen, die gegen die Regeln verstoßen, wurden nicht angemessen sanktioniert, und die Herkunftsländer hatten oft Schwierigkeiten, ihre Rechte durchzusetzen. Der geplante UN-Vertrag soll einen verbindlicheren Rechtsrahmen schaffen und sicherstellen, dass Unternehmen transparenter handeln und die Herkunftsländer gerechter entschädigen.
Allerdings gibt es auch Bedenken und Kritik an den Plänen. Einige westliche Forscher befürchten, dass strengere Regulierungen die wissenschaftliche Zusammenarbeit behindern könnten, insbesondere im Bereich der medizinischen Forschung. Die Frage nach der Zukunft des geistigen Eigentums und des gerechten Ausgleichs bleibt komplex und erfordert weiterhin eine sorgfältige Abwägung der Interessen aller beteiligten Parteien.
Insgesamt ist der geplante UN-Vertrag gegen Biopiraterie ein bedeutender Schritt, um die Rechte indigener Völker zu schützen und sicherzustellen, dass sie angemessen von den wirtschaftlichen Vorteilen ihrer natürlichen Ressourcen profitieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie effektiv der Vertrag umgesetzt wird und ob er tatsächlich dazu beiträgt, die Ungerechtigkeiten zu beenden, die in der Vergangenheit weit verbreitet waren.
Der geplante UN-Vertrag gegen Biopiraterie markiert einen wichtigen Meilenstein im Kampf für die Rechte indigener Völker und den Schutz ihres traditionellen Wissens. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen transparenter handeln und sicherstellen, dass die Herkunftsländer gerecht an den Profiten beteiligt werden, die aus der Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen resultieren. Obwohl es einige Bedenken gibt, sollten wir diesen Vertrag als Chance sehen, einen fairen und nachhaltigen Umgang mit der biologischen Vielfalt zu fördern und sicherzustellen, dass alle Menschen von den Vorteilen profitieren können.
Antibiotika-Versorgung in Europa: Mangelnde Beteiligung europäischer Hersteller wirft Fragen auf
Die Bemühungen zur Sicherstellung einer stabilen und diversifizierten Arzneimittelversorgung in Europa wurden durch die jüngsten Entwicklungen auf dem Markt für Antibiotika-Wirkstoffe hervorgehoben. Gemäß den Bestimmungen des Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) haben die Ersatzkassen Rabattverträge für acht Antibiotika-Wirkstoffe ausgeschrieben. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Lieferketten zu diversifizieren und Engpässen vorzubeugen, insbesondere durch die Förderung der Generika-Wirkstoffproduktion in Deutschland und Europa.
Die Techniker Krankenkasse (TK) informierte kürzlich über die Ergebnisse dieser Ausschreibung und gab bekannt, dass lediglich zwei der acht ausgeschriebenen Wirkstoffe bzw. Kombinationen Angebote mit EU-Wirkstoff erhielten. Konkret handelte es sich um Amoxicillin und Clavulansäure sowie Ceftriaxon. Für die anderen sechs Wirkstoffe lagen keine Angebote vor, was auf eine unzureichende Beteiligung europäischer Hersteller hindeutet.
Pro Generika äußerte sich zu diesem Thema und bezeichnete die Berücksichtigung europäischer Hersteller als einen "überfälligen Schritt". Der Verband betonte die Bedeutung einer Diversifizierung der Lieferketten und forderte eine Stärkung der verbleibenden europäischen Anbieter, um die Produktion von Antibiotika-Wirkstoffen in Europa aufrechtzuerhalten.
Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die anhaltenden Herausforderungen im Gesundheitswesen, insbesondere im Hinblick auf die Sicherstellung einer zuverlässigen und vielfältigen Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln. Die Diskussion über die Auswirkungen des ALBVVG und die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Diversifizierung der Lieferketten wird voraussichtlich fortgesetzt werden.
Die geringe Beteiligung europäischer Hersteller an der Ausschreibung von Antibiotika-Wirkstoffen zeigt deutlich, dass trotz regulatorischer Maßnahmen wie dem ALBVVG noch immer Herausforderungen bei der Sicherstellung einer diversifizierten Arzneimittelversorgung bestehen. Es ist entscheidend, dass weitere Schritte unternommen werden, um die Produktion in Europa zu stärken und die Abhängigkeit von externen Lieferquellen zu verringern.
Urteil des Arbeitsgerichts Mainz: Kündigung wegen Gehaltsspionage gerechtfertigt
Das Arbeitsgericht Mainz hat kürzlich in einem brisanten Fall entschieden, dass die Kündigung einer Apothekerin rechtens war, nachdem sie heimlich das Gehalt einer Kollegin ausspähte und weiterleitete. Das Urteil (Aktenzeichen: 10 CA 581/23) fällt inmitten einer Diskussion über Datenschutz am Arbeitsplatz und die Grenzen von Gehaltsverhandlungen.
Die Angeklagte, eine Approbierte, hatte das Gehalt einer Kollegin aus deren Personalakte fotografiert und per WhatsApp an eine andere Kollegin weitergeleitet. Der Vorfall ereignete sich, als die Personalakten scheinbar ungeschützt im Büro des Apothekeninhabers lagen. Die betroffene Apothekerin nutzte die Informationen offenbar als Grundlage für Gehaltsverhandlungen, was zu einer sofortigen Kündigung seitens des Arbeitgebers führte.
Die Entscheidung des Arbeitsgerichts Mainz stützte sich auf die Verletzung des Persönlichkeitsrechts der betroffenen Kollegin sowie auf das gestörte Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Angestellter. Das Gericht argumentierte, dass die Verletzung des Datenschutzes durch die Angestellte und die unautorisierte Weitergabe von Gehaltsinformationen nicht toleriert werden könne.
Das Urteil wirft ein Schlaglicht auf die Sensibilität von Gehaltsinformationen am Arbeitsplatz und unterstreicht die Bedeutung des Datenschutzes. Es zeigt auch, dass unethische Praktiken wie das Ausspähen von Gehältern ernsthafte Konsequenzen haben können, einschließlich einer möglichen Kündigung.
Das Urteil des Arbeitsgerichts Mainz unterstreicht die Notwendigkeit, den Datenschutz am Arbeitsplatz ernst zu nehmen. Das Ausspähen von Gehaltsinformationen ist nicht nur ein Verstoß gegen das Persönlichkeitsrecht der betroffenen Personen, sondern auch ein Vertrauensbruch gegenüber dem Arbeitgeber. Arbeitnehmer sollten sich bewusst sein, dass solche Handlungen nicht nur ethisch fragwürdig sind, sondern auch zu schwerwiegenden Konsequenzen wie einer Kündigung führen können. Es ist wichtig, klare Richtlinien und Verfahren zum Schutz sensibler Informationen am Arbeitsplatz zu etablieren und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter diese verstehen und respektieren.
Ende einer Ära: Avoxa stellt Apotheken Magazin ein und bietet exklusive Alternative
Das Apotheken Magazin, ein langjähriges Flaggschiff der ABDA-Tochter Avoxa, wird zum 30. Juni eingestellt. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund erheblicher Kostensteigerungen für Papier, Energie und Logistik seit Anfang 2022, die zu finanziellen Verlusten führten, welche im wettbewerbsintensiven Marktumfeld für Apotheken-Publikumsmedien nicht kompensiert werden konnten. Bereits im März hatte Avoxa angekündigt, sowohl das Apotheken Magazin als auch das Apotheken Magazin Diabetes aus dem Programm zu nehmen.
Die letzte Ausgabe des Apotheken Magazins wird am 15. Mai erscheinen, gefolgt von der letzten Ausgabe des Diabetes-Hefts. Die Abonnenten erhalten Kündigungsschreiben, in denen auf wichtige Gründe gemäß Absatz 6 (a) der allgemeinen Geschäftsbedingungen hingewiesen wird. Zusätzlich zum Verlust der Magazine werden auch kostenfreie Zusatzleistungen wie der "aponet.de Premium-Service" und der "aponet.de Content-Service" eingestellt.
Als Alternative bietet Avoxa den treuen Abonnenten ein exklusives Angebot für die Apotheken Umschau an. In Zusammenarbeit mit dem Wort & Bild Verlag können Kunden bis zum Jahresende einen Rabatt von 50 Prozent erhalten, wenn sie die Umschau für mindestens ein volles Kalenderjahr abonnieren. Die Preise variieren je nach gewählter Auflagenmenge, wobei der Rabatt auf die ersten Hefte bis zum Jahresende gilt. Zusätzliche Optionen wie ein Rätselteil und eine TV-Beilage stehen ebenfalls zur Verfügung, jedoch ohne Rabatt. Verpackungs- und Versandkosten sind nicht im Preis enthalten.
Die Entscheidung, das Apotheken Magazin einzustellen, erfolgte, nachdem der Verlag bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen hatte, um die Auflage zu stabilisieren. Dazu gehörten kostenlose Testzeiträume und die Verteilung von Gratisexemplaren in Regionalzeitungen. Trotz dieser Bemühungen sank die Auflage des Magazins kontinuierlich, insbesondere nach dem Ende der Gratisverteilung im Juli.
Die wirtschaftliche Situation der Apotheken hat auch Auswirkungen auf die Konkurrenz, wie die Apotheken Umschau, die im ersten Quartal einen Rückgang der Auflage verzeichnete. Der Wort & Bild Verlag, Herausgeber der Umschau, hat jedoch weiterhin andere erfolgreiche Publikationen im Portfolio, darunter "Baby und Familie" unter der Marke "Eltern" in Zusammenarbeit mit Gruner+Jahr sowie "Mylife", das eine stabile Auflage von 2,4 Millionen erreicht hat.
Die Einstellung des Apotheken Magazins durch Avoxa markiert das Ende einer Ära im Bereich der Apotheken-Publikumsmedien. Die Entscheidung spiegelt die Herausforderungen eines zunehmend wettbewerbsintensiven Marktes wider, der durch steigende Kosten und veränderte Lesegewohnheiten geprägt ist. Das exklusive Angebot für die Apotheken Umschau zeigt jedoch auch den Versuch, treue Kunden zu halten und die strategische Neuausrichtung des Unternehmens voranzutreiben.
Ruf nach Stärkung des Pharmastandorts: Umfrage offenbart Sorgen der Bevölkerung
Die Debatte um die Unabhängigkeit des Pharmastandorts Deutschland erreicht ein neues Kapitel, wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) zeigt. Mit Blick auf die Hauptversammlung des BPI in Berlin rückt die Frage nach der Stärkung der heimischen Pharmaindustrie und der Sicherstellung der Arzneimittelversorgung verstärkt in den Fokus.
Laut den Umfrageergebnissen stimmt die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Ansicht zu, dass Deutschland seine Abhängigkeit von globalen Arzneimittel-Lieferketten verringern sollte. Insbesondere wird betont, dass die Politik bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Produktion schaffen müsse, um die Pharmaindustrie im Land zu stärken.
Ein zentraler Ausgangspunkt der Umfrage sind Erfahrungen mit Lieferengpässen, von denen 41 Prozent der Befragten berichten. Dies wirft nicht nur Fragen zur Gesundheitsversorgung auf, sondern auch zur Stabilität des Wirtschaftsstandorts Deutschland und zum Schutz von Arbeitsplätzen.
Die Hauptredner der BPI-Hauptversammlung, darunter Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, werden erwartet, um über die Zukunft der Pharmaindustrie zu diskutieren. Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die Forderungen des BPI an die Politik, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die heimische Pharmaindustrie zu stärken und die Arzneimittelversorgung zu sichern.
Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, drückt die Dringlichkeit der Lage aus und appelliert an die Politik, gemeinsam mit der Pharmaindustrie nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Er betont die Bedeutung von angemessenen Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pharmaindustrie zu gewährleisten.
Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen die wachsende Sorge der deutschen Bevölkerung um die Unabhängigkeit des Pharmastandorts Deutschland. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Politik nun konkrete Maßnahmen ergreift, um die heimische Pharmaindustrie zu stärken und die Arzneimittelversorgung zu sichern. Angesichts der Herausforderungen durch Lieferengpässe und globalen Wettbewerb ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie unerlässlich, um nachhaltige Lösungen zu finden.
Schülerdialog mit Minister Lauterbach: Cannabis-Legalisierung im Rampenlicht
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betrat heute das Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Berlin, um mit Schülern über die jüngst verabschiedete Cannabis-Legalisierung zu diskutieren. Unter dem Motto "Legal, aber ..." versucht das Bundesgesundheitsministerium, eine Aufklärungskampagne zu starten, um die Jugend über die Risiken des Cannabiskonsums zu informieren. Lauterbach, der einst gegen die Legalisierung war, erklärte den Schülern, dass die bisherige Drogenpolitik keine Lösung gebracht habe und dass eine Enttabuisierung und breite Diskussion notwendig seien, um über die Risiken aufzuklären.
Die Schüler stellten kritische Fragen, darunter warum die Legalisierung erst ab 18 Jahren gilt, obwohl oft das Alter von 25 Jahren für angemessener gehalten wird. Lauterbach argumentierte, dass eine regulierte Versorgung mit reinem Cannabis wichtig sei, um vulnerable Gruppen nicht dem Schwarzmarkt auszusetzen. Die Kontrolle des THC-Gehalts und der Reinheit obliegt den Ländern, was von einigen Schülern hinterfragt wurde.
Lauterbach verteidigte die Legalisierung gegenüber den Bedenken einiger Länder. Er betonte, dass Aufklärungskampagnen erst nach dem Gesetz gestartet wurden, da Cannabis lange Zeit ein Tabuthema war. Die Diskussion berührte auch politische Aspekte wie die Hastigkeit der Legalisierung und die Möglichkeit einer Rücknahme des Gesetzes durch eine nachfolgende Regierung. Lauterbach äußerte sich optimistisch über die Beständigkeit des Gesetzes, auch gegenüber möglichen Änderungen durch eine künftige Regierung.
Die Diskussion zwischen Bundesgesundheitsminister Lauterbach und den Schülern des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums zeigt deutlich die Komplexität und die verschiedenen Perspektiven bezüglich der Cannabis-Legalisierung. Lauterbachs Engagement für eine umfassende Aufklärung und Prävention ist lobenswert, aber es bleibt abzuwarten, ob die Legalisierung tatsächlich die erhofften Ergebnisse bringt. Die Diskussion verdeutlicht auch die Herausforderungen, die mit der Umsetzung und Akzeptanz eines solchen Gesetzes einhergehen. Es bleibt zu hoffen, dass die geplante Aufklärungskampagne und die Regulierung des Cannabismarktes zu einer verantwortungsbewussten Nutzung führen und die Risiken für die Gesundheit, insbesondere für junge Menschen, minimieren können.
Landgericht verbietet Dermanostic Empfehlung von Partnerapotheken bei Fernbehandlungen
In einer wegweisenden Entscheidung hat das Landgericht Düsseldorf entschieden, dass Dermanostic, ein führender Anbieter von dermatologischen Fernbehandlungen, nicht mehr dazu berechtigt ist, bestimmte Partnerapotheken zu empfehlen. Diese wegweisende Gerichtsentscheidung erging als Reaktion auf eine Klage der Wettbewerbszentrale, die das Vorgehen von Dermanostic als Verstoß gegen das ärztliche Zuweisungsverbot ansah.
Seitens Dermanostic wurden den Patienten neben der Diagnosestellung und Therapieempfehlungen auch die Option eingeräumt, Privatrezepte zu erhalten. Bisher wurde den Nutzern die Wahl gelassen, das Rezept entweder nach Hause, zu einer selbst gewählten Apotheke oder zu einer der Partner-Online-Apotheken zu schicken. Die Partnerapotheken wurden dabei als Apo.com und Shop Apotheke benannt.
Die Wettbewerbszentrale führte ins Feld, dass dieses Vorgehen gegen die ärztlichen Berufsordnungen verstößt, die Ärzten untersagen, ohne hinreichenden Grund bestimmte Apotheken zu empfehlen oder an sie zu verweisen. Das Gericht folgte dieser Argumentation und unterstrich die Bedeutung dieses Verbots für die Sicherstellung der Wahlfreiheit der Patienten.
Die Auslegung des Begriffs "Verweisung" wurde vom Gericht erweitert, sodass nun jede Form von Verhalten, das sich als Empfehlung darstellt, darunter fällt. Selbst die Nennung von zwei Versendern durch Dermanostic birgt laut Gericht die Gefahr, dass einem der Versender aufgrund der Autorität des Arztes aufgedrängt wird.
Neben der Empfehlung von Partnerapotheken wurde auch das Angebot eines "Basis-Pakets für 25 Euro" für die dermatologische Behandlung von der Wettbewerbszentrale angefochten. Die Berechnung eines Pauschalpreises wurde als unvereinbar mit den Vorgaben der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ) betrachtet.
Diese bahnbrechende Gerichtsentscheidung betrifft nicht nur Dermanostic, sondern hat weitreichende Implikationen für die gesamte Telemedizinbranche. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, die ärztlichen Berufsordnungen und die GOÄ auch im Bereich der Telemedizin konsequent einzuhalten, um die Unabhängigkeit der Patientenwahl und die Qualität der medizinischen Versorgung sicherzustellen.
Das Urteil des Landgerichts Düsseldorf ist ein bedeutender Schritt, um die Integrität und Unabhängigkeit der Patientenwahl in der Telemedizin zu gewährleisten. Es unterstreicht die Bedeutung von klaren Richtlinien und Vorschriften, um die Qualität und Integrität telemedizinischer Dienste zu sichern und das Vertrauen der Öffentlichkeit in diese innovative Form der medizinischen Versorgung zu stärken.
ADKA-Kongress in Nürnberg: Digitale Transformation prägt die Zukunft der Krankenhausapotheken
Der 49. wissenschaftliche Kongress des ADKA – Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker wurde in Nürnberg unter dem Motto "Gemeinsam und digital – Krankenhausapotheken im Wandel" eröffnet. Präsident Kim Green begrüßte zahlreiche Kolleginnen und Kollegen und hob in seiner Ansprache die transformative Kraft der Digitalisierung hervor, die gegenwärtig sämtliche Lebensbereiche revolutioniert. Er betonte, dass dieser digitale Wandel sowohl Chancen als auch Herausforderungen und Risiken mit sich bringt, insbesondere im Bereich des Gesundheitswesens. Green wies darauf hin, dass klinisch-pharmazeutische Fragestellungen von künstlicher Intelligenz derzeit noch nicht immer fehlerfrei beantwortet werden, jedoch sei es absehbar, dass diese Systeme in der Zukunft dazulernen werden. Er unterstrich die Notwendigkeit für Krankenhausapotheken, aktiv am digitalen Wandel teilzunehmen, um sicherzustellen, dass sie weiterhin ein Qualitätsmerkmal für Krankenhäuser bleiben.
Die Bedeutung der Digitalisierung innerhalb der ADKA ist bereits fest verankert. Green verwies auf Initiativen wie das Closed-Loop-Medication-Management, das einen geschlossenen Medikations-Managementprozess für den stationären Bereich beschreibt. Dieser Prozess verfolgt das Ziel, eine wirksame, sichere und kostengünstige Arzneimitteltherapie für Patienten im Krankenhaus zu gewährleisten. Eine Voraussetzung dafür sei die digitale Integration in ein einheitliches System, das in die elektronische Patientenakte integriert ist.
In ihrem Grußwort lobte die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach (CSU), die Rolle der Krankenhausapotheken als Vorreiter bei der Digitalisierung der Arzneimittelversorgung. Sie betonte, dass Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz Apothekerinnen und Apotheker niemals überflüssig machen würden, da ihre Rolle unerlässlich bleibt.
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening griff in ihrem Grußwort das Kongressmotto auf und betonte die Bedeutung der digitalen Transformation sowohl im Gesundheitswesen als auch in der Gesellschaft insgesamt. Sie hob hervor, dass Apotheker bereits frühzeitig digitale Elemente zur Unterstützung ihrer Arbeit genutzt haben und nannte das E-Rezept als aktuelles Beispiel für ein bedeutendes Digitalisierungsprojekt im Gesundheitswesen. Overwiening betonte, dass die Kommunikation ein wesentliches Element des Apothekerberufs bleibt, auch wenn Digitalisierung, wie beispielsweise KI-Chatbots, zunehmend auf diesem Gebiet Einzug hält. Sie unterstrich die Bedeutung von Empathie für eine gelungene Kommunikation und betonte, dass Apothekerinnen und Apotheker täglich beweisen, dass sie unabhängig von individuellen Merkmalen für die Versorgung ihrer Patienten da sind und damit ein wichtiger Kitt für die Gesellschaft sind.
Der ADKA-Kongress in Nürnberg verdeutlicht die unumgängliche Rolle der Digitalisierung im Gesundheitswesen und insbesondere in Krankenhausapotheken. Die Eröffnungsreden von Präsident Kim Green und den Gastrednern illustrieren die Herausforderungen und Chancen, die mit diesem Wandel einhergehen. Von der Integration künstlicher Intelligenz bis hin zur Umsetzung des E-Rezepts – die Apotheker stehen vor der Aufgabe, die Potenziale der Digitalisierung effektiv zu nutzen, um weiterhin eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten. Die Lobpreisung seitens der Politik und die Betonung der menschlichen Komponente durch ABDA-Präsidentin Overwiening unterstreichen die Bedeutung einer ausgewogenen Integration von Technologie und Empathie im Gesundheitswesen.
Deutsche Krankenkassen setzen auf europäische Antibiotika-Lieferanten: Ein Schritt zur Sicherung der Medikamentenversorgung
In einem wegweisenden Schritt haben deutsche Krankenkassen erstmals Antibiotika-Ausschreibungen gemäß den Vorgaben des Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) durchgeführt. Der Fokus lag dabei auf der Bevorzugung von Herstellern, die ihre Wirkstoffe aus Europa beziehen. Die Techniker Krankenkasse (TK) verzeichnete jedoch, dass nicht alle benötigten Wirkstoffe von europäischen Herstellern angeboten wurden.
Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika, begrüßte diesen Schritt als einen längst überfälligen Fortschritt. Er betonte, dass die Forderungen nach diversifizierteren Lieferketten seit Jahren bestanden haben und die Umsetzung dieser Ausschreibungen ein positiver Schritt in die richtige Richtung sei.
Trotz der Bemühungen zeigte eine aktuelle Untersuchung, dass nicht alle Antibiotika europäische Wirkstoffquellen hatten. Einige Antibiotika waren sogar gänzlich von europäischen Lieferanten abhängig. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die verbleibenden Hersteller von Antibiotika zu stärken, um eine ausgewogene Produktion sicherzustellen.
Die Untersuchung verdeutlichte auch die zunehmende Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten aufgrund des langanhaltenden Kostendrucks, der europäische Anbieter schwächte. Insbesondere die Produktion generischer Wirkstoffe, darunter Antibiotika, hat sich nach Fernost verlagert, wo Hersteller große Mengen zu niedrigen Preisen produzieren.
Ein herausragendes Beispiel für diese Entwicklung ist Cefaclor, ein Beta-Lactam-Antibiotikum, das in Deutschland jährlich fast eine Million Mal verordnet wird. Trotz der hohen Nachfrage gibt es nur noch einen europäischen Hersteller für dieses Medikament.
Bretthauer plädierte dafür, ähnliche Maßnahmen auf andere Medikamentengruppen wie Schmerzmittel, Blutdrucksenker und Diabetesmedikamente auszuweiten. Er betonte, dass Knappheit nicht nur ein Problem bei Antibiotika sei, sondern auch bei anderen lebenswichtigen Medikamenten bestehe.
Die Einführung von Antibiotika-Ausschreibungen gemäß dem ALBVVG markiert einen wichtigen Schritt im Bemühen um eine diversifizierte und zuverlässige Medikamentenversorgung. Es ist ermutigend zu sehen, dass Krankenkassen Maßnahmen ergreifen, um europäische Lieferketten zu stärken. Allerdings verdeutlicht die aktuelle Situation auch die Notwendigkeit, die Produktion von lebenswichtigen Medikamenten insgesamt zu diversifizieren und zu sichern. Dies erfordert nicht nur weitere Maßnahmen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene, sondern auch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Behörden und Gesundheitseinrichtungen.
Cannabis-Samenverkauf nach Legalisierung in Deutschland auf dem Vormarsch
Seit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland im April dieses Jahres verzeichnet das Land einen signifikanten Anstieg im Verkauf von Cannabis-Samen für den privaten Eigenanbau. Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov haben bereits sieben Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland solche Samen erworben, während weitere elf Prozent planen, diesem Trend in Zukunft zu folgen.
Besonders auffällig ist dabei, dass junge Erwachsene zwischen 18 und 34 Jahren die Haupttreiber dieses Trends zu sein scheinen. Laut der Umfrage haben 14 Prozent dieser Altersgruppe bereits Cannabis-Samen für den privaten Anbau erworben, was auf eine verstärkte Affinität dieser Generation zum privaten Anbau von Cannabis hinweist.
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland trat am 1. April dieses Jahres in Kraft und ermöglicht es Erwachsenen unter bestimmten Bedingungen, Cannabis für den persönlichen Gebrauch zu besitzen und zu konsumieren. Personen ab 18 Jahren dürfen nun bis zu 50 Gramm Cannabis zu Hause aufbewahren und maximal 25 Gramm für den persönlichen Gebrauch im öffentlichen Raum mit sich führen. Es sei betont, dass diese Regelungen ausschließlich für den Eigenkonsum gelten; der Verkauf und die Weitergabe von Cannabis bleiben weiterhin gesetzlich verboten. Zusätzlich erlaubt die neue Gesetzgebung den Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen ausschließlich im häuslichen Umfeld.
Trotz der Legalisierung wirft der wachsende Trend des privaten Cannabis-Anbaus auch Fragen nach Sicherheit und Regulierung auf. Experten warnen vor potenziellen Risiken wie dem Zugriff von Kindern auf Cannabis-Produkte sowie dem Diebstahl von Pflanzen oder Ernten. Die Regierung empfiehlt daher, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um Samen, Pflanzen und geerntetes Cannabis vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Die zunehmende Popularität des privaten Cannabis-Anbaus in Deutschland spiegelt die veränderte Einstellung der Gesellschaft gegenüber dieser Substanz wider und wirft gleichzeitig wichtige Fragen zur Regulierung und Sicherheit auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Maßnahmen von staatlicher Seite ergriffen werden, um eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung zu gewährleisten.
Die steigende Nachfrage nach Cannabis-Samen für den privaten Anbau nach der Legalisierung zeigt, dass die Gesellschaft zunehmend offen für eine individuelle Nutzung von Cannabis ist. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um potenzielle Risiken wie den Zugang von Kindern zu verhindern und eine verantwortungsvolle Nutzung zu fördern.
Pädiatrische Pharmazie: Neues Weiterbildungsprogramm hebt Versorgung von Kindern auf nächstes Level
Die Bundesapothekerkammer hat eine wegweisende Initiative angekündigt, die die pharmazeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen revolutionieren könnte. Eine neue Weiterbildung für pädiatrische Pharmazie wurde verabschiedet, die darauf abzielt, die Arzneimitteltherapiesicherheit und -versorgung für junge Patienten zu verbessern.
Diese bahnbrechende Weiterbildung, die 100 Stunden umfasst, wurde von der Arbeitsgruppe der Bundesapothekerkammer entwickelt und von der Mitgliederversammlung einstimmig verabschiedet. Sie richtet sich sowohl an Apothekerinnen und Apotheker in öffentlichen Apotheken als auch in Krankenhausapotheken.
Die Struktur der Weiterbildung umfasst verschiedene Schlüsselbereiche, darunter Grundlagen der pädiatrischen Pharmazie, Arzneimitteltherapiesicherheit, kindgerechte Arzneiformen und pädiatrische Rezepturen sowie die Behandlung spezifischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Zusätzlich werden wichtige Themen wie Prävention und Ernährung, Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit sowie die Pubertät behandelt.
Ein wesentlicher Bestandteil der Weiterbildung ist die praktische Anwendung des erworbenen Wissens. Teilnehmende werden befähigt, verschiedene Rezepturen in pädiatrischer Dosierung herzustellen, wobei höchste Qualitätsstandards gelten. Externe Qualitätssicherungsmaßnahmen wie der ZL-Ringversuch gewährleisten die Einhaltung dieser Standards.
Des Weiteren beinhaltet die Weiterbildung eine Projektarbeit, bei der die Teilnehmenden sich intensiv mit einer spezifischen Fragestellung auseinandersetzen oder ein relevantes Problem lösen können. Ein dreitägiges Praktikum in einer Kinderarztpraxis oder auf einer Kinderstation eines Krankenhauses oder Kinderhospizes wird ebenfalls empfohlen, um ein umfassendes Verständnis zu gewährleisten.
Durch die einstimmige Verabschiedung der Durchführungsempfehlungen durch die Bundesapothekerkammer können die Apothekerkammern der einzelnen Bundesländer nun entsprechende Seminare anbieten, die diese wegweisende Weiterbildung implementieren. Dies markiert einen bedeutenden Fortschritt in der pharmazeutischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.
Die Einführung der Weiterbildung für pädiatrische Pharmazie durch die Bundesapothekerkammer ist ein entscheidender Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen. Diese Initiative wird dazu beitragen, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen und die pharmazeutische Betreuung junger Patienten zu optimieren. Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Pharmabranche aktiv für die Bedürfnisse der jüngsten Patienten einsetzt und ihre Versorgung auf ein neues Level hebt.
Neue Studie enthüllt Verbindung zwischen Vitamin-D-Mangel und Übergewicht sowie erhöhten Cholesterinwerten
Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Trinity College Dublin hat eine bedeutende Verbindung zwischen Vitamin-D-Mangel und bestimmten Risikofaktoren wie Übergewicht und erhöhten Cholesterinwerten aufgedeckt. Das fettlösliche Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle im menschlichen Körper, nicht nur für den Knochenstoffwechsel, sondern auch für eine Vielzahl anderer physiologischer Prozesse. Trotz des zunehmenden Bewusstseins für die Wichtigkeit von Vitamin D für die Gesundheit ist ein Mangel immer noch weit verbreitet, wobei zwischen 13 und 40 Prozent der europäischen Bevölkerung betroffen sind, wie Schätzungen nahelegen.
Die Studie, die eine beeindruckende Stichprobe von 438.978 Teilnehmern verschiedener ethnischer Herkunft umfasste, ergab, dass Personen mit Übergewicht oder erhöhten Cholesterinwerten häufiger von einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel betroffen sind. Eine deutliche Korrelation wurde zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) sowie dem Cholesterinspiegel einerseits und dem Bedarf an Vitamin D andererseits festgestellt. Es wurde beobachtet, dass mit zunehmendem BMI und/oder Cholesterinspiegel der Bedarf an Vitamin D steigt, da die körpereigene Produktion dieses Vitamins bei diesen Personen geringer ausfällt als bei Menschen mit normalem Gewicht und Cholesterinspiegel.
Die Forscher unterstreichen die Notwendigkeit einer personalisierten Herangehensweise bei der Vitamin-D-Versorgung, insbesondere bei Personen mit erhöhtem BMI oder Cholesterinspiegel. Sie betonen, dass allgemeine Dosierempfehlungen möglicherweise nicht ausreichen, um den individuellen Bedarf angemessen zu decken. Professorin Lina Zgaga, Leiterin der Studie, kommentierte die Ergebnisse und betonte die Bedeutung einer maßgeschneiderten Herangehensweise: "Es ist entscheidend, dass wir von einem Einheitsansatz hin zu individualisierten Strategien übergehen, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Patienten optimal erfüllt werden."
Die Forscher planen, weitere Studien durchzuführen, um die genauen Mechanismen hinter dieser Verbindung zu verstehen und mögliche Interventionen zu entwickeln, um den Vitamin-D-Status in gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Die Ergebnisse dieser Studie unterstreichen die komplexe Beziehung zwischen Vitamin-D-Mangel und verschiedenen Gesundheitsfaktoren wie Übergewicht und erhöhten Cholesterinwerten. Eine individualisierte Herangehensweise bei der Vitamin-D-Versorgung könnte entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Patienten optimal erfüllt werden. Diese Erkenntnisse sind ein wichtiger Schritt hin zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung und könnten potenziell dazu beitragen, das Risiko von Vitamin-D-Mangel in gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu reduzieren.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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