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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Herzlich willkommen zu den aktuellen Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe bieten wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen im deutschen Gesundheitssektor. Erfahren Sie mehr über die Herausforderungen, mit denen Apotheken konfrontiert sind, sowie die Engagements von Apothekern wie Cordula Eichhorn im Einsatz gegen Medikamentenengpässe. Wir berichten über die dramatische Lage des Apothekensterbens in Nordrhein, diskutieren kontroverse Themen wie den Genehmigungsvorbehalt für Medizinalcannabis und informieren Sie über den offiziellen Beginn der Grippewelle in Deutschland. Tauchen Sie mit uns ein in die vielfältigen Facetten der Apothekenlandschaft und bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Gesundheitsentwicklungen!
Apothekenkrise in Deutschland: Bedrohung für Gesundheit, Wirtschaft und internationales Ansehen
In den letzten Monaten ist ein Szenario, das einst als undenkbar galt, verstärkt in den Fokus gerückt: die Schließung von Apotheken in Deutschland. Dies wirft nicht nur einen dunklen Schatten über die Existenz vieler Apothekenbetreiber, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung des Landes. Ein detaillierter Blick auf potenzielle Konsequenzen zeigt die Brisanz dieser drastischen Maßnahme.
Die unmittelbaren Folgen für die Apothekenbetreiber wären verheerend. Apotheken sind nicht nur Verkaufsstellen für Medikamente, sondern auch essentielle Anlaufstellen für Gesundheitsberatung. Die Schließung könnte nicht nur die wirtschaftliche Existenz der Betreiber gefährden, sondern auch zu einem erheblichen Arbeitsplatzverlust führen, insbesondere in kleineren Familienbetrieben, die nicht ohne Weiteres auf andere Branchen umschwenken könnten.
Die direkten Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung wären spürbar. Apotheken dienen oft als Zwischenstation für die Verteilung von Medikamenten, und ihre Schließung könnte zu Engpässen führen. Das Resultat wären längere Wartezeiten und höhere Kosten für Patienten. Der Zugang zu Beratung und schneller medikamentöser Versorgung würde erheblich eingeschränkt.
Die Kettenreaktion wirtschaftlicher Auswirkungen wäre beträchtlich. Pharmazeutische Unternehmen könnten Umsatzeinbußen hinnehmen, da der Vertriebsweg über Apotheken wegfallen würde. Arbeitsplatzverluste würden nicht nur in den Apotheken selbst entstehen, sondern auch in der gesamten Lieferkette. Die langfristigen Effekte könnten eine erhebliche Belastung für die Wirtschaft bedeuten.
Für den Staat würden nicht nur kurzfristige Kosten durch Arbeitslosenunterstützung und andere soziale Sicherungssysteme entstehen, sondern auch langfristige Ausgaben im Gesundheitssektor. Die Prävention von Krankheiten könnte vernachlässigt werden, was zu höheren Gesundheitsausgaben führen könnte. Der Wegfall von Apotheken als staatliche Partner würde die Effizienz der Gesundheitspolitik beeinträchtigen.
Die Schließung von Apotheken hätte auch Auswirkungen auf das internationale Image Deutschlands als Standort mit einer starken und gut organisierten Gesundheitsversorgung. Investoren könnten aufgrund der Unsicherheit in Bezug auf die medikamentöse Versorgung und die Gesundheitsinfrastruktur abgeschreckt werden, was langfristig zu einem Verlust von wirtschaftlicher Attraktivität führen könnte.
Insgesamt zeichnet sich ab, dass die Schließung von Apotheken in Deutschland nicht nur lokale Betreiber betrifft, sondern einen weitreichenden Dominoeffekt auf die Gesundheitsversorgung, Wirtschaft und den internationalen Ruf des Landes haben könnte. Ein Dialog zwischen Apothekern, politischen Entscheidungsträgern und der Bevölkerung erscheint unumgänglich, um eine nachhaltige Lösung zu finden und die drohende Krise abzuwenden.
Apothekensterben in Nordrhein: Dramatischer Rückgang setzt sich fort
In einer besorgniserregenden Entwicklung setzt sich das Apothekensterben in Nordrhein fort, wie aktuelle Daten der Apothekenkammer Nordrhein (AKNR) enthüllen. Im Jahr 2023 verzeichnete die Region einen drastischen Rückgang um 34 Apotheken im Vergleich zum Vorjahr, wobei lediglich 14 Neugründungen dem gegenüberstanden. Besonders betroffen war die Metropole Köln, die allein neun Apothekenschließungen verzeichnete. Diese neuesten Zahlen unterstreichen einen beunruhigenden Trend, der bereits seit 1999 anhält, und die Gesamtzahl der Apotheken in der Region ist bis heute um alarmierende 574 auf 2014 gesunken.
Die Ursachen für dieses Apothekensterben sind vielfältig, wie AKNR-Präsident Armin Hoffmann betont. Insbesondere weist er auf die unzureichende Honorierung, exzessive Bürokratie, persistierende Lieferengpässe und den zunehmenden Fachkräftemangel hin, die die Inhaberinnen und Inhaber vor immer größere Herausforderungen stellen. Hoffmann äußert zudem Kritik an den Reformplänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dessen Vorhaben, die Apothekenlandschaft zu verändern, nach Meinung des AKNR-Präsidenten das bewährte System gefährden könnte. Die Sorge wächst, dass die aktuellen Reformpläne nicht nur den bestehenden Abwärtstrend nicht stoppen können, sondern ihn womöglich noch beschleunigen werden. Infolgedessen wird erwartet, dass die Apotheken im neuen Jahr ihre Proteste intensivieren werden.
Die menschlichen Geschichten hinter den Statistiken werden durch Aussagen ehemaliger Apothekeninhaberinnen und -inhaber greifbar. Birgit Claessen aus Würselen hebt hervor, dass die Arbeitsbedingungen in Apotheken oft schwer mit zeitgenössischen Vorstellungen von "Work-Life-Balance" vereinbar sind, was insbesondere für junge Menschen die Attraktivität des Berufs mindert. Neben dem akuten Fachkräftemangel und formfehlerbedingten Retaxationen beklagt Julia Klausner, ehemalige Inhaberin der Kloster-Apotheke in Frechen, auch die Geringschätzung durch die Politik. Ein weiteres Beispiel liefert Klaus Hoffmann, der gezwungen war, seine Filiale in Solingen zu schließen, da sie im Vergleich zur Hauptapotheke unverhältnismäßig hohe Kosten verursachte.
Ein bedeutender Faktor ist auch der eklatante Nachwuchsmangel, da etwa ein Drittel der Apothekeninhaberinnen und -inhaber in Nordrhein 60 Jahre oder älter ist. Hoffmann betont nachdrücklich die dringende Notwendigkeit, junge Approbierte zu gewinnen. Allerdings erscheint vielen gut ausgebildeten jungen Menschen der Apothekerberuf nicht lukrativ, da nach Abzug der Fixkosten oft nur wenig mehr übrigbleibt als den Angestellten. Dies führt dazu, dass eine sichere Zukunftsplanung im Apothekenberuf derzeit äußerst schwierig ist und die Attraktivität des Berufs für den Nachwuchs weiter sinkt.
Das Apothekensterben in Nordrhein ist somit nicht nur eine statistische Entwicklung, sondern ein komplexes Problem mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und die berufliche Perspektive der Apothekerinnen und Apotheker in der Region. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese alarmierende Entwicklung reagieren und welche Maßnahmen ergriffen werden, um das Fortschreiten dieses bedenklichen Trends zu stoppen und die Zukunft der Apotheken in Nordrhein zu sichern.
Apothekenkrise: Cordula Eichhorn im Einsatz gegen Medikamentenengpässe
Inmitten der anhaltenden Proteste für bessere Bedingungen in deutschen Apotheken steht Cordula Eichhorn, Inhaberin der Rathaus Apotheke in Eppstein, als leidenschaftliche Kämpferin für die Belange ihrer Branche im Fokus. Die jüngsten Demonstrationen in Dortmund, an denen sie aktiv teilgenommen hat, mögen die Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten der Apotheken gelenkt haben, doch Eichhorn ist der Meinung, dass die Lage alles andere als gelöst ist.
Für die Apothekerin ist es nicht nur die ökonomische Schieflage, die das Überleben der Apotheken bedroht, sondern auch die alarmierenden Engpässe bei Medikamenten. Dieser prekären Situation begegnet sie sogar während ihrer Notdienste mit einer bemerkenswerten "Schatzsuche". Die Kontrolle der Defektlisten und das Durchforsten von Schubladen sind für sie unerlässlich, um in jeder Stunde der Nacht eine Möglichkeit zu finden, dringend benötigte Medikamente aufzutreiben.
In einem Netzwerk mit Kolleginnen und Kollegen hat sich mittlerweile die Praxis etabliert, fehlende Arzneimittel untereinander zu teilen. Dieses improvisierte System mag gelegentlich Abhilfe schaffen, aber es verdeutlicht auch das Ausmaß der Herausforderungen, mit denen Apotheken tagtäglich konfrontiert sind.
Trotz der Beteiligung an den Protesten und den Forderungen der Allgemeinen Pharmazeutischen Gesellschaft (ABDA) zeigt sich Eichhorn besorgt über die Möglichkeit einer Ruhephase in den Gesprächen mit der Politik. In ihren Augen ist es längst zu spät für eine Atempause, da die Gesetzgebung bereits in Bewegung ist. Sie appelliert an die Dringlichkeit und betont, dass eine Unterbrechung der Verhandlungen das Schlimmste wäre, was man in dieser Situation tun könnte.
Die Standesvertretung ABDA, die landesweite Interessen der Apothekerinnen vertritt, wird von Eichhorn zwiespältig betrachtet. Während sie sich von der gesamtdeutschen Vertretung mehr erhofft hätte, zeigt sie sich mit ihrem hessischen Verbandspräsidenten, Holger Seyfarth, zufrieden. Seine aktive und kämpferische Haltung findet bei ihr Anerkennung. Kritisch äußert sie sich über die Entscheidung, die Proteste auf vier Regionen aufzuteilen, da dies ihrer Meinung nach das bundesweite mediale Interesse geschwächt hat.
Die Apothekerin erhebt auch Vorwürfe gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dem sie mangelnde Wertschätzung vorwirft. Sie empfindet seine Haltung als chauvinistisch und frauenfeindlich, da er die Leistungen der Apotheken nicht angemessen würdigt und die Frage der angemessenen Vergütung vernachlässigt.
Für Cordula Eichhorn ist die Zeit für Gespräche vorbei, und sie fordert ein entschiedenes Vorgehen gegen die bestehenden Probleme. Dabei reflektiert sie die Herausforderung, dass der Apothekerberuf überwiegend von Frauen ausgeübt wird, die traditionell dazu neigen, mehr zu reden als Gewalt anzuwenden. Sie plädiert für eine härtere Gangart und betont, dass es nun an der Zeit ist, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Interessen der Apothekerinnen nachhaltig zu vertreten.
Herausforderung für Apotheker: Ringversuche 2024 im Fokus
Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker startet im Jahr 2024 eine reichhaltige Auswahl an Ringversuchen, die Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) dazu herausfordern, ihre Fähigkeiten in der Rezeptur unter Beweis zu stellen. Diese Ringversuche dienen nicht nur der Fortbildung, sondern sind auch integraler Bestandteil der Qualitätskontrolle in der pharmazeutischen Herstellung.
Im Zentrum steht die Halbfeste Zubereitung mit Prednicarbat, bei der der Prüfzeitraum vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Juli 2024 reicht. Die Anmeldung für diesen Ringversuch schließt am 1. Juni 2024. Gleichzeitig bietet die Cremezubereitung mit Triamcinolonacetonid eine weitere Herausforderung, deren Prüfzeitraum vom 1. April 2024 bis zum 30. November 2024 andauert, mit Anmeldeschluss am 1. Oktober 2024. Die flüssige Zubereitung mit Propranololhydrochlorid steht im Fokus vom 1. August 2024 bis zum 31. Dezember 2024, und Interessierte haben bis zum 1. November 2024 Zeit, sich anzumelden. Ebenso ermöglicht der Ringversuch zur standardisierten Zubereitung mit Methoxsalen den Teilnehmern, ihre Fähigkeiten im Zeitraum vom 1. April 2024 bis zum 31. Dezember 2024 zu präsentieren, mit Anmeldeschluss am 1. Oktober 2024.
Der Kapsel-Ringversuch legt den Fokus auf den Wirkstoffgehalt und die Wirkstoffverteilung, und verschiedene Wirkstoffe stehen dabei im Zentrum der Prüfung. Melatonin mit 3 mg Wirkstoffgehalt wird vom 14. März 2024 bis zum 31. Mai 2024 untersucht, und die Anmeldungsfrist endet am 15. Februar 2024. Sildenafil mit 15 mg Wirkstoffgehalt steht im Mittelpunkt vom 13. Mai 2024 bis zum 31. Juli 2024, mit Anmeldeschluss am 15. April 2024. Der Wirkstoff Lisinopril mit 1 mg Gehalt wird im Zeitraum vom 15. Juli 2024 bis zum 15. Oktober 2024 geprüft, und die Anmeldung dafür ist bis zum 15. Juni 2024 möglich. Der Kapsel-Ringversuch mit Hydrocortison und 2 mg Wirkstoffgehalt erstreckt sich über den Zeitraum vom 12. September 2024 bis zum 20. Dezember 2024, wobei die Anmeldungsfrist am 15. August 2024 liegt.
Insgesamt bieten diese Ringversuche eine umfassende Plattform für Apotheker und PTA, um ihre Expertise zu vertiefen, ihre Kenntnisse zu erweitern und die Qualität ihrer pharmazeutischen Herstellungspraktiken sicherzustellen. Die Teilnahme an diesen anspruchsvollen Projekten zeugt von einem klaren Engagement für Exzellenz und ständige Weiterentwicklung in der pharmazeutischen Branche.
Streit um Genehmigungsvorbehalt für Medizinalcannabis: Verbände fordern umfassende Neuregelung
Im deutschen Gesundheitswesen entbrennt ein intensiver Streit um den Genehmigungsvorbehalt im Zusammenhang mit der Verschreibung von Medizinalcannabis. Während das Cannabisgesetz (CanG) und das Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG) noch auf ihre Verabschiedung warten, hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit der Überarbeitung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beauftragt. Der Fokus liegt hierbei auf dem umstrittenen Genehmigungsvorbehalt für Medizinalcannabis, und verschiedene Fachverbände äußern in einer gemeinsamen Stellungnahme dringende Forderungen nach Anpassungen.
Die Aufgabe des G-BA besteht darin zu bestimmen, welche Facharztgruppen künftig mit entsprechender Qualifikation Medizinalcannabis ohne vorherige Genehmigung der Krankenkassen verschreiben dürfen. Obwohl dies von den Fachverbänden als ein begrüßenswerter Schritt in die richtige Richtung betrachtet wird, gehen sie noch einen Schritt weiter und plädieren für die vollständige Abschaffung des Genehmigungsvorbehalts. Insbesondere die Fachärzte für Allgemeinmedizin werden dabei als eine übersehene, aber entscheidende Gruppe betrachtet. Etwa 60 Prozent der Verordnungen für medizinisches Cannabis stammen von Hausärzten, weshalb die Verbände argumentieren, dass diese Gruppe zwingend berücksichtigt werden muss, um eine optimale Versorgung der Patienten sicherzustellen, insbesondere in ländlichen Gebieten, und um eine Überlastung der übrigen Facharztpraxen zu verhindern.
Aktuell werden die Kosten für Medizinalcannabis für gesetzlich Versicherte nur erstattet, wenn die Krankenkasse zuvor ihre Zustimmung erteilt hat. Die bestehende Genehmigungsprozedur wird von den Verbänden als abschreckend, langwierig und bürokratisch sowohl für Ärzte als auch für Patienten beschrieben. Etwa 30 bis 40 Prozent der Anträge werden von den Krankenkassen abgelehnt, was dazu führt, dass Medizinalcannabis trotz nachgewiesener Vorteile nicht flächendeckend verfügbar ist. Dies zwingt erkrankte Personen oft in die Illegalität. Die Verbände unterstützen daher nachdrücklich jeden Schritt, der die Kostenübernahme durch die Krankenkassen erleichtert. Dies nicht nur mit dem Ziel von Kosteneinsparungen für die Kassen, sondern auch, um eine verbesserte und zeitnahe Behandlung der Patienten zu ermöglichen.
Die Verbände betonen, dass eine optimale Versorgungssituation nur gewährleistet werden kann, wenn der Genehmigungsvorbehalt vollständig aufgehoben wird. Ziel ist es, allen Patienten unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten den Zugang zu ihrer notwendigen Therapie zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte gewährleistet werden, dass verschreibende Ärzte vor möglichen Regressforderungen geschützt werden. Daher richten die unterzeichnenden Verbände einen Appell an den Gesetzgeber, die erforderlichen Anpassungen im Rahmen der anstehenden Gesetzgebung, des MedCanG oder im Rahmen des allgemeinen Bürokratieabbaus im Gesundheitswesen vorzunehmen.
Die unterzeichnenden Verbände repräsentieren eine breite Palette von Interessengruppen im Bereich der Medizinalcannabis-Versorgung und umfassen die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM), den Bund Deutscher Cannabis-Patienten (BDCan), den Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW), den Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen (BPC), die Deutsche Medizinal-Cannabis Gesellschaft (DMCG), den Interdisziplinären Arbeitskreis Brandenburger Schmerztherapeuten und Palliativmediziner (IABSP), den Patientenverband Selbsthilfenetzwerk Cannabis-Medizin (SCM) sowie den Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA). In ihrer gemeinsamen Forderung hoffen sie auf eine positive Entwicklung hin zu einer effizienteren, patientenorientierten und flächendeckenden Versorgung mit Medizinalcannabis in Deutschland.
Apotheker erwägen Teilnahme am Generalstreik am 8. Januar
Im Zuge der kontroversen Apothekenreformpläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwägt ein Teil der Apothekerschaft, sich dem Generalstreik am 8. Januar anzuschließen. Die Unzufriedenheit unter Apotheker:innen nimmt zu, insbesondere nach der Veröffentlichung von Lauterbachs Eckpunkten kurz vor Weihnachten.
Henry Schwabe, Inhaber der Glück-Auf Apotheke in Sangerhausen, äußerte seinen Wunsch, sich gemeinsam mit Landwirten und Logistikern in Berlin zu versammeln, um gegen die Apothekenreform und die allgemeine Politik der Ampelregierung zu protestieren. Schwabe wandte sich nach dem Jahreswechsel an andere Apotheken in Sachsen-Anhalt und den Landesapothekerverband (LAV) mit dem Vorschlag, sich dem anstehenden Protest anzuschließen und erneut die Positionen der Apotheken deutlich zu machen.
Die vorgeschlagene Aktion stößt jedoch auf Widerstand seitens des LAV. Geschäftsführer Matthias Clasen äußerte Verständnis für die Ungeduld der Apotheker, betonte jedoch, dass eine Mitgliederbefragung und eine landesweite Protestorganisation bis zum 8. Januar nicht realisierbar seien. Clasen erklärte weiterhin, dass die ABDA selbst Protestmaßnahmen plane, sollte die Politik nicht zeitnah in die gewünschte Richtung lenken.
Henry Schwabe zeigte sich enttäuscht über die ablehnende Haltung des Verbands und appellierte an den LAV-Vorstand, eine Kurzabfrage zur Beteiligungsbereitschaft der Apotheken in Sachsen-Anhalt durchzuführen. Schwabe argumentierte, dass die Apotheken die Gelegenheit nutzen sollten, um gegen die jüngsten Vorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach zu protestieren.
Der Apotheker betonte die Notwendigkeit, Druck auf die Politik auszuüben und kritisierte die ABDA für ihre Selbstzuschreibung des Protests im Juni. Schwabe äußerte Unverständnis über die Arbeit der Standesvertretung und hinterfragte deren Nutzen für die Apothekerschaft.
Die Debatte spitzt sich zu, da Apotheker wie Schwabe auf eine stärkere und geschlossenere Vertretung ihrer Interessen drängen. Die Frage, ob Apotheken am Generalstreik am 8. Januar teilnehmen werden, bleibt vorerst offen und hängt von den weiteren Entwicklungen und dem Vorgehen der ABDA ab.
Auftakt der Grippewelle in Deutschland: Robert-Koch-Institut verkündet offiziellen Beginn
In Deutschland hat die Grippewelle offiziell Einzug gehalten, wie das renommierte Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochabend bekannt gab. Die Experten des Instituts vermeldeten bereits im Dezember einen signifikanten Anstieg der Grippenachweise, doch nun wurde der offizielle Beginn retrospektiv auf die Woche bis zum 16. Dezember 2023 datiert. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des RKI hervor, der die Entwicklung der Influenza in Deutschland detailliert beleuchtet.
Die Bestätigung des Grippewellenstarts erfolgte durch die Auswertung von Proben, die im Nationalen Referenzzentrum für Influenzaviren im RKI regelmäßig untersucht werden. Entsprechend der Definition des RKI gilt der Beginn der Grippewelle als offiziell, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenzaviren nachgewiesen werden. Die Zahl der bestätigten Grippefälle stieg zwischen dem 18. und dem 31. Dezember auf knapp 9000 an, wobei die Feiertagszeit die Dateninterpretation beeinträchtigte, da weniger Tests durchgeführt wurden.
Seit Oktober wurden dem RKI insgesamt rund 16.600 Grippefälle gemeldet. Der aktuelle Bericht hebt besonders die Dominanz von Influenza A(H1N1)pdm09-Viren hervor, die vor allem Kinder im Schulalter und junge Erwachsene betreffen. Dieser Subtyp, auch als Schweinegrippe bekannt, trat erstmals während der Grippe-Pandemie 2009 auf und zirkuliert seitdem saisonal in Deutschland, besonders in der Saison 2018/19.
Besorgniserregend ist laut dem RKI, dass in Grippewellen, in denen dieser Virustyp dominiert, auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern schwerwiegende Erkrankungen und Todesfälle beobachtet wurden, insbesondere wenn bereits bestehende Grundkrankheiten vorlagen. Trotzdem sind derartige Verläufe insgesamt selten, und generell tragen ältere Menschen das höchste Risiko für schwere Grippeverläufe und Todesfälle.
Die typischen Symptome einer Grippe, so informiert das RKI, umfassen plötzlichen Krankheitsbeginn mit Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen, begleitet von einem später auftretenden trockenen Reizhusten. Etwa ein Drittel der Erkrankten zeigt nur milde Symptome, während ein weiteres Drittel gänzlich asymptomatisch bleibt. Die durchschnittliche Krankheitsdauer beträgt fünf bis sieben Tage.
Die Rückkehr der Grippewelle weckt Erinnerungen an das Jahr 2022, als die Grippe bereits im November ungewöhnlich früh Einzug hielt. In den Jahren vor der COVID-19-Pandemie begann die Grippesaison laut RKI üblicherweise im Januar und erstreckte sich über drei bis vier Monate. Angesichts der aktuellen Situation betont das RKI die Bedeutung der Grippeimpfung und empfiehlt besonders Personen ab 60 Jahren, Schwangeren, chronisch Kranken, Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko, sich impfen zu lassen.
Die Impfung ist ein wesentliches Instrument, um die Auswirkungen der Grippe auf die Gesellschaft zu mildern, insbesondere in Zeiten, in denen das Gesundheitssystem bereits durch die COVID-19-Pandemie belastet ist. Das RKI appelliert daher an die Bevölkerung, sich möglichst bald impfen zu lassen, falls dies noch nicht geschehen ist. Denn die Erfahrungen aus vergangenen Grippewellen zeigen, dass die Impfung einen wirksamen Schutz bieten kann, insbesondere gegen schwerwiegende Verläufe und Todesfälle, die mit der Grippe verbunden sein können.
Fachverbände fordern radikale Änderungen bei der Verschreibung von Medizinalcannabis
In einem gemeinsamen Appell setzen sich verschiedene Cannabis-Fachverbände in Deutschland für eine drastische Überarbeitung der Regelungen zur Verschreibung von Medizinalcannabis ein. Derzeit müssen Ärzte vor der Verschreibung des Medikaments eine Genehmigung von den Krankenkassen einholen, was von den Fachverbänden als zu bürokratisch und zeitaufwendig kritisiert wird. Die Cannabis-Fachverbände, darunter der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA), der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW) und die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM), fordern nun vehement das Ende des Genehmigungsvorbehalts.
Die bestehende Praxis, bei der Ärzte im Vorfeld eine Genehmigung von den Krankenkassen einholen müssen, um Medizinalcannabis auf Kosten der Kassen zu verschreiben, steht im Fokus der Kritik. Laut Angaben der Fachverbände werden etwa 30 bis 40 Prozent dieser Anträge auf Kostenübernahme von den Kassen abgelehnt, was zu einer erheblichen Verzögerung und Unsicherheit bei der Versorgung von Patienten führt.
Im Zuge des Engpassgesetzes hat das Bundesgesundheitsministerium bereits reagiert und die Genehmigungsfrist der Krankenkassen von drei auf zwei Wochen verkürzt. Dennoch gehen die Forderungen der Fachverbände deutlich weiter. Sie plädieren für eine grundlegende Abschaffung des Genehmigungsvorbehalts, um eine optimale Versorgungslage zu gewährleisten. Insbesondere wird betont, dass der Zugang zur notwendigen Therapie unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Patienten gewährleistet sein sollte.
Ein weiterer Kritikpunkt der Fachverbände betrifft die Einschränkung bei der Verschreibungsberechtigung. Die Verbände fordern eine deutliche Erweiterung des Kreises der Fachärzte, die Medizinalcannabis verschreiben dürfen. Hierbei soll nicht nur auf bestimmte Fachrichtungen beschränkt werden, sondern es wird gefordert, dass Ärzte aller Fachgebiete, in denen sich die Wirksamkeit von Medizinalcannabis bereits bewährt hat, dazu berechtigt sind. Besonders werden Hausärzte hervorgehoben, da sie die zweitgrößte Verordnergruppe darstellen und somit eine entscheidende Rolle in der Verschreibung von Medizinalcannabis spielen könnten.
Die Fachverbände betonen, dass die Abschaffung des Genehmigungsvorbehalts nicht nur eine Verbesserung der Versorgungslage, sondern auch einen Schutz der verschreibenden Ärzte vor Regress darstellen würde. Zugleich appellieren sie an den Gesetzgeber, die notwendigen Anpassungen im Rahmen des Medizinalcannabisgesetzes (MedCanG) oder im Zuge des allgemeinen Bürokratieabbaus im Gesundheitswesen vorzunehmen.
Insgesamt sprechen sich acht Fachverbände, darunter auch die Deutsche Medizinal-Cannabis Gesellschaft (DMCG) und der Bund Deutscher Cannabis-Patienten (BDCan), für eine patientenfreundlichere und zugänglichere Regelung im Bereich Medizinalcannabis aus. Der gemeinsame Appell der Verbände unterstreicht die Dringlichkeit einer Überarbeitung der bestehenden Vorschriften, um eine zeitgemäße und effiziente Versorgung von Patienten sicherzustellen.
Die mögliche Schließung von Apotheken in Deutschland birgt ernste Gefahren für die Gesundheitsversorgung, die Wirtschaft und das internationale Image des Landes. Die unmittelbaren Auswirkungen auf Apothekenbetreiber und die Verfügbarkeit von Medikamenten könnten weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Ein umfassender Dialog zwischen Apothekern, Politik und Bevölkerung ist entscheidend, um Lösungen zu finden und eine drohende Krise zu verhindern.
Das fortlaufende Apothekensterben in Nordrhein ist alarmierend und bedarf dringender Maßnahmen. Die Ursachen, von unzureichender Honorierung bis zu einem akuten Fachkräftemangel, erfordern eine gründliche politische Überprüfung. Die Reformpläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach müssen sorgfältig evaluiert werden, um sicherzustellen, dass sie nicht nur kurzfristige Lösungen bieten, sondern auch das bewährte System nicht gefährden. Die menschlichen Geschichten hinter den Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, von schwierigen Arbeitsbedingungen bis zu mangelnder Anerkennung. Ein nachhaltiger Ansatz zur Sicherung der Apothekenlandschaft erfordert eine umfassende Strategie, die sowohl die finanziellen Aspekte als auch die Attraktivität des Berufs für den Nachwuchs berücksichtigt.
Die leidenschaftliche Standhaftigkeit von Cordula Eichhorn, Apothekerin aus Eppstein, angesichts der aktuellen Apothekenkrise ist bewundernswert. Ihr Einsatz, sogar während Notdiensten nach Medikamenten zu suchen, verdeutlicht die Dringlichkeit der Lage. Die Sorge um eine mögliche Ruhepause in den Gesprächen mit der Politik ist berechtigt, denn die Gesetzgebung ist bereits in Bewegung. Eichhorn fordert zu Recht ein entschiedenes Vorgehen gegen die bestehenden Probleme und unterstreicht die Wichtigkeit, die Interessen der Apothekerinnen mit Nachdruck zu vertreten.
Die Ringversuche 2024 des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker bieten eine herausragende Gelegenheit für Apotheker und PTA, ihre Kompetenzen in der pharmazeutischen Herstellung zu demonstrieren. Die breite Palette von Rezeptur- und Kapselringversuchen spiegelt das Engagement für Qualitätskontrolle und kontinuierliche Weiterbildung in der Apothekenbranche wider.
Die Forderungen der Fachverbände nach einer Neuregelung des Genehmigungsvorbehalts für Medizinalcannabis sind begründet. Die bisherige bürokratische Hürde behindert nicht nur die Versorgung, sondern zwingt Patienten oft in die Illegalität. Die Abschaffung oder zumindest die erweiterte Einbeziehung von Hausärzten wäre ein bedeutender Schritt zu einer effizienten und patientenfreundlichen Verschreibungspraxis. Eine zeitnahe Umsetzung dieser Maßnahme ist im Interesse einer flächendeckenden, bedarfsgerechten Versorgung dringend geboten.
Die zunehmende Unzufriedenheit unter Apothekern angesichts der Apothekenreformpläne von Gesundheitsminister Lauterbach zeigt sich in Henry Schwabes Vorschlag, sich dem Generalstreik am 8. Januar anzuschließen. Die Ablehnung seitens des LAV und die Kritik an der ABDA lassen jedoch Zweifel an einer einheitlichen Front aufkommen. Die Apothekerschaft steht vor der Herausforderung, geschlossen und effektiv für ihre Interessen einzustehen, während die Debatte um die Zukunft des Berufsstandes an Fahrt gewinnt.
Die offizielle Ausrufung der Grippewelle durch das Robert-Koch-Institut unterstreicht die Bedeutung der Grippeimpfung, insbesondere angesichts der aktuellen Belastungen des Gesundheitssystems durch die COVID-19-Pandemie. Die Empfehlung, sich impfen zu lassen, richtet sich vor allem an vulnerable Gruppen wie Personen ab 60 Jahren, Schwangere und chronisch Kranke. Die Erfahrungen vergangener Grippewellen zeigen, dass die Impfung einen wirksamen Schutz bieten kann und dazu beiträgt, schwerwiegende Verläufe zu verhindern. Ein rechtzeitiges Handeln jedes Einzelnen kann somit nicht nur die individuelle Gesundheit schützen, sondern auch zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen.
Die Forderung der Cannabis-Fachverbände nach dem Ende des Genehmigungsvorbehalts für Medizinalcannabis ist durchaus berechtigt. Die derzeitige Praxis, bei der Ärzte vor der Verschreibung eine Kassen-Genehmigung einholen müssen, erweist sich als bürokratisch und zeitintensiv. Die Ablehnungsrate von 30 bis 40 Prozent seitens der Kassen verschärft die Situation für Patienten zusätzlich. Eine vollständige Abschaffung des Genehmigungsvorbehalts würde nicht nur die Versorgung verbessern, sondern auch Ärzte vor Regress schützen. Die Forderung nach einer Erweiterung der verschreibungsberechtigten Fachärzte, insbesondere auch auf Hausärzte, ist sinnvoll und würde eine bedarfsgerechte Versorgung fördern. Es ist an der Zeit, die Gesetzgebung entsprechend anzupassen und bürokratische Hürden abzubauen, um einen zugänglicheren Weg zur medizinischen Cannabis-Therapie zu ermöglichen.
In dieser entscheidenden Phase für die Apothekenlandschaft in Deutschland ist es von essenzieller Bedeutung, dass Apotheker, politische Entscheidungsträger und die breite Bevölkerung gemeinsam einen umfassenden Dialog führen. Nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit können wir die bestehenden Herausforderungen bewältigen, die Gesundheitsversorgung stärken, die wirtschaftliche Stabilität fördern und das internationale Ansehen unseres Landes wahren. Die Leidenschaft und Standhaftigkeit von Individuen wie Cordula Eichhorn sind beispielhaft und verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Interessen der Apothekerinnen und Apotheker mit Nachdruck zu vertreten. In diesem Sinne sollten wir uns vereinen, um eine nachhaltige Strategie zu entwickeln, die nicht nur kurzfristige Lösungen bietet, sondern auch die Attraktivität des pharmazeutischen Berufs für zukünftige Generationen sicherstellt. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, die Apothekenlandschaft zu schützen und zu stärken, damit sie weiterhin eine unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung in Deutschland bleibt.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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