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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Herzlich willkommen zu den Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe beleuchten wir den Konflikt um die Apothekenreform, den aktuellen Stand im Bottroper Zytostatikaskandal und die Entwicklungen in Apothekengewerkschaftsverhandlungen. Außerdem informieren wir über die Virenlage vor Weihnachten, den Führungswechsel am Paul-Ehrlich-Institut und die kostenfreie Grippeimpfung in Apotheken. Abgerundet wird die Ausgabe mit Tipps für stressfreie Weihnachten. Viel Spaß beim Lesen!
Apothekenreform: ABDA und BMG – Ein Graben so tief wie nie zuvor
Inmitten der sich stetig wandelnden Landschaft des deutschen Gesundheitswesens bahnt sich ein Sturm an, der die Grundfesten der Apotheken erschüttern könnte. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) scheinen in ihrer Auffassung über die geplante Apothekenreform so meilenweit voneinander entfernt zu sein, dass ein Konsens in weite Ferne gerückt scheint.
Die jüngsten Enthüllungen zu den Eckpunkten dieser Reform haben eine Kluft offenbart, die tiefer und unüberbrückbarer scheint, als es in den letzten Jahrzehnten je der Fall war. Ein Blick auf die Honorarfrage, die wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken und die grundsätzlichen Vorstellungen zur Rolle von Apothekern in diesem Wandel lässt erahnen, dass ein Zusammenkommen dieser beiden Parteien in weiter Ferne liegt.
Benjamin Rohrer, Pressesprecher der ABDA, fackelt nicht lange und erklärt unverblümt, dass das BMG beharrlich ablehnt, die Apotheken umgehend wirtschaftlich zu stabilisieren. Die Apotheken, so seine klare Botschaft, benötigen keine lippenbekenntnisartigen Versprechungen für die ferne Zukunft, sondern eine unmittelbare Hilfe, um ihre akuten finanziellen Herausforderungen zu bewältigen.
Die Diskrepanzen erstrecken sich jedoch über mehr als nur monetäre Fragen. Die Frage, ob in Apotheken zeitweise auf Apotheker verzichtet werden kann, wird zu einem weiteren Brennpunkt. Die ABDA sieht dies kritisch, während das BMG möglicherweise in dieser Richtung zu denken scheint. Eine grundlegende Divergenz in der Wahrnehmung der Rolle von Apothekern in der Patientenversorgung wird somit offenkundig.
Die Honorarfrage, ohnehin ein sensibles Thema, entzweit die beiden Parteien weiter. Mit lediglich zwei Prozent Erfüllung der Honorarforderungen durch das BMG, befindet sich die ABDA in einer schwierigen Position. Rohrer bezeichnet die geplante Konstruktion, die eine Absenkung der Marge bei gleichzeitiger leichter Erhöhung des Fixums vorsieht, als äußerst bedenklich.
Die Haltung des BMG, wonach eine Dynamisierung des Fixhonorars erstmalig in Aussicht gestellt wird, wird von der ABDA nur mit verhaltenem Optimismus aufgenommen. Doch selbst dieser Funken Hoffnung wird durch die Streichung der Pläne für Filialapotheken ohne Notdienste und Rezepturen getrübt. Die erhöhte Notdienstpauschale mag zwar als begrüßenswert erscheinen, doch angesichts der grundlegend prekären finanziellen Lage der Apotheken bleibt dies lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der journalistische Blick auf diese Entwicklungen lässt wenig Raum für positives Denken. Die Apotheken stehen an einem Scheideweg, und der Graben zwischen ABDA und BMG scheint sich eher zu vergrößern als zu schließen. Die drängende Frage nach den Konsequenzen für die politische Arbeit der ABDA bleibt bislang unbeantwortet, während sich die Apotheken im Auge des Sturms befinden, der ihre Existenzgrundlage bedroht. Das Tauziehen um die Zukunft der Apotheken hat gerade erst begonnen, und die Fronten könnten nicht verhärteter sein.
Untersuchung zum Bottroper Zytostatikaskandal: Keine erhöhten Rückfallraten bei manipulierten Krebsmedikamenten
Im Rahmen einer umfassenden Studie, die vom nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben und vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) durchgeführt wurde, wurden die Auswirkungen des Bottroper Zytostatikaskandals auf die Gesundheit der betroffenen Patientinnen und Patienten analysiert. Der Skandal war 2016 ans Licht gekommen, als bekannt wurde, dass ein Apotheker aus Bottrop jahrelang Krebstherapeutika mit reduzierter Wirkstoffmenge oder sogar ohne Wirkstoff abgegeben hatte.
Die Studie erstreckte sich über den Zeitraum von 2017 bis 2019 und beinhaltete eine erweiterte Vergleichsanalyse der Krankheitsverläufe von Menschen, die über die »Alte Apotheke Bottrop« mit gestreckten Krebsmedikamenten behandelt wurden, im Vergleich zu Patienten, die von anderen Apotheken versorgt wurden. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf Brustkrebs, Blut- und Lymphdrüsenkrebs.
Die Ergebnisse der Studie, die das Ministerium am Donnerstag veröffentlichte, überraschten insofern, als dass keine höheren Rückfall- oder Sterberaten bei den Patientinnen und Patienten festgestellt wurden, die die manipulierten Medikamente erhalten hatten. Bei Brustkrebspatientinnen, die gestreckte Medikamente erhalten hatten, traten Rückfälle nicht häufiger auf als in der Vergleichsgruppe. Ähnlich verhielt es sich bei den an Blut- und Lymphdrüsenkrebs Erkrankten, bei denen keine vermehrten Todesfälle aufgrund der manipulierten Mittel registriert wurden.
Jedoch zeigte die Studie erneut, dass die betroffenen Patienten im Durchschnitt signifikant mehr Chemotherapien erhielten als die Kontrollgruppe. Dies bestätigte eine bereits in einer früheren Untersuchung festgestellte Tendenz und wirft Fragen hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen und möglicher zusätzlicher Belastungen für die Betroffenen auf.
Studienleiterin Ulrike Haug betonte jedoch, dass die Ergebnisse des Gruppenvergleichs keine Rückschlüsse auf individuelle Fälle zulassen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es bei einzelnen Patientinnen oder Patienten zu einem ungünstigeren Krankheitsverlauf aufgrund der unterdosierten Zubereitungen aus der Apotheke Bottrop kam.
Der Apothekenchef, der für den Skandal verantwortlich war, wurde 2018 wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz in mehr als 15.000 Fällen zu einer zwölfjährigen Haftstrafe und einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt. Als Konsequenz aus dem Skandal wurden die Überwachungsmaßnahmen in Apotheken, die Krebsmedikamente herstellen, verschärft. Schwerpunktapotheken unterliegen nun mindestens einmal jährlich unangemeldeten Probenzügen, um die Qualität der patientenindividuell hergestellten Zubereitungen sicherzustellen.
Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse könnten einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Verständnis der langfristigen Auswirkungen des Bottroper Zytostatikaskandals auf die Gesundheit der Betroffenen zu vertiefen und weitere Schritte zur Verbesserung der Qualitätssicherung in der Arzneimittelversorgung zu fördern.
Schwerwiegender Konflikt in Apothekengewerkschaftsverhandlungen
Inmitten eines angespannten Tarifstreits zwischen der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein (TGL) und der Apothekengewerkschaft Adexa verschärft sich die Lage, nachdem Adexa das jüngste Angebot der TGL als "nicht verhandlungsfähig" zurückwies. Die zentralen Streitpunkte drehen sich um Gehaltsforderungen, steigende Betriebskosten und die zunehmende Defizitärität von Apotheken.
Die TGL hatte vorgeschlagen, die Gehälter der pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) für die Jahre 2024 und 2025 um jeweils 50 Euro zu erhöhen. Adexa, vertreten durch Tanja Kratt, Vorständin und Leiterin der Tarifkommission, reagierte darauf mit scharfer Kritik und bezeichnete das Angebot als "noch weiter verschlechtert". Bereits zuvor war eine Verhandlungsrunde ergebnislos abgebrochen worden, da die Positionen beider Parteien zu weit auseinanderlagen.
Die TGL-Chefs Constantin Biederbick (1. Vorsitzender) und Sebastian Berges (2. Vorsitzender) betonten heute, dass die Gehaltsverhandlungen angesichts steigender Energie-, Heiz- und Lebenshaltungskosten sowie rückläufiger Betriebsergebnisse äußerst anspruchsvoll seien. Derzeit seien über 10 Prozent der deutschen Apotheken defizitär, während weitere 30 Prozent weniger als den notwendigen kalkulatorischen Unternehmerlohn erwirtschafteten.
Besonders hervorgehoben wurde von Seiten der TGL, dass Lohnerhöhungen in Apotheken im Gegensatz zu anderen Branchen unmittelbare Auswirkungen auf die Einkommen der Chefs und deren Familien hätten. Dies könne zu existenzbedrohlichen Situationen führen und entspreche nicht den Zielen der Tarifkommissionen.
Die Apothekenleitenden signalisieren zwar Bereitschaft zur Entgegenkommen, weisen jedoch auf begrenzte Spielräume hin. Anders als in anderen Sektoren könnten Apotheken Lohnsteigerungen nicht an die Kunden weitergeben, da die Betriebsergebnisse vorwiegend durch verschreibungspflichtige, festpreisgeregelte Präparate erzielt würden.
Biederbick und Berges argumentieren, dass die seit 2004 um 38 Prozentpunkte gestiegene Inflation die Apothekenvergütungen überholt habe. Die kürzlichen Tarifsteigerungen aus den Runden 2022 und 2023 hätten die steigende Inflation bereits vorweggenommen.
Auf den Vorwurf von Adexa, dass die Arbeitgeberseite nicht auf weitere Vorschläge zur Entlastung der Arbeitnehmenden eingegangen sei, reagieren Biederbick und Berges mit dem Hinweis auf begrenzte Möglichkeiten und betonen die Wichtigkeit von Verständnis, Kompromissbereitschaft und Flexibilität beider Tarifparteien.
Die TGL plant im Januar auf Adexa zuzugehen, während Adexa eine Befragung der Mitglieder in Nordrhein plant, um weiterführende Maßnahmen zu erörtern. Die Unsicherheit bezüglich politischer Vorhaben zur Umstrukturierung der Apothekenhonorare erschwert die Planung der TGL zusätzlich. Der Konflikt wirft einen Schatten auf die Arbeitsbeziehungen in der Apothekenbranche und bleibt mit Spannung erwartet.
Neue Ära am Paul-Ehrlich-Institut: Amtsübergabe von Professor Cichutek zu Professor Vieths
Am Paul-Ehrlich-Institut (PEI) geht eine Ära zu Ende, während eine neue Phase mit der kommissarischen Leitung durch Professor Stefan Vieths beginnt. Der langjährige Präsident Professor Klaus Cichutek tritt nach 35 Jahren, davon 14 Jahre als Präsident, zum Jahresende in den Ruhestand. Sein Beitrag zur Arzneimittelsicherheit in Deutschland, insbesondere während der herausfordernden Pandemie, wird von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach gewürdigt. Unter Cichuteks Führung avancierte das PEI zu einer international führenden Institution und spielte eine Schlüsselrolle bei der raschen Entwicklung und Produktion von wirksamen und sicheren Covid-Impfstoffen.
Die Leistungen des scheidenden Präsidenten werden als außerordentlich betont, und Lauterbach hebt die unverzichtbare Rolle des PEI hervor. "Andere Länder beneiden uns um das Paul-Ehrlich-Institut", so der Minister. Ein besonderer Dank gilt Professor Cichutek für seinen hingebungsvollen Einsatz.
Gleichzeitig tritt Professor Stefan Vieths in die Fußstapfen seines Vorgängers und übernimmt ab dem 1. Januar 2024 kommissarisch die Leitung des Instituts. Vieths, der seit 1995 am PEI tätig ist und seit 13 Jahren die Position des Vizepräsidenten innehat, wird für seine umfassende Expertise in verschiedenen Bereichen der Arzneimittelentwicklung gelobt. Dazu zählen Produktprüfung, Umgang mit Arzneimittelfälschungen und die Teilnahme am Benchmarking der europäischen Arzneimittelbehörden. Das PEI unterstreicht auch Vieths' Einfluss auf die Gestaltung internationaler Arzneimittel-Regularien für Allergenprodukte in seiner Rolle als Wissenschaftler und Experte bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und der Europäischen Arzneibuchkommission.
In einer offiziellen Mitteilung dankt Vieths seinem Vorgänger für die langjährige Zusammenarbeit und dessen Beitrag zur Biomedizin und öffentlichen Gesundheit über die Landesgrenzen hinaus. Er kündigt an, das Institut fachlich und organisatorisch weiterentwickeln zu wollen, Prozesse zu harmonisieren und die Digitalisierung voranzutreiben.
Cichutek wiederum würdigt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts sowie das Bundesgesundheitsministerium für ihre Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen. Er betont die führende Position des PEI in Europa und dessen globalen Stellenwert als unverzichtbarer Partner der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und einen entscheidenden Standortfaktor für die Entwicklung neuer biomedizinischer Arzneimittel in Deutschland und Europa.
Mit der Amtsübergabe an Stefan Vieths sieht das PEI einen erfahrenen Forscher, Regulator und Manager an der Spitze, der das Institut in eine neue Ära führen soll. Die Weichen sind gestellt, um die herausragende Arbeit des Instituts fortzusetzen und sich den zukünftigen Herausforderungen in der Arzneimittelforschung und -entwicklung zu stellen.
Aktuelle Virenlage kurz vor Weihnachten: RKI warnt vor steigenden Atemwegsinfekten
In seinem neuesten Wochenbericht informiert das Robert-Koch-Institut (RKI) über eine besorgniserregende Zunahme akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland, die kurz vor den Feiertagen beunruhigende Ausmaße erreicht. Mehr als jeder zehnte Einwohner ist derzeit von Atemwegsinfekten betroffen, wobei Corona-, Grippe- und Rhinoviren sowie das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) gleichermaßen eine Rolle spielen.
Die geschätzte Gesamtzahl akuter Atemwegserkrankungen in der vergangenen Woche ist auf rund 8,9 Millionen angestiegen, unabhängig von einem Arztbesuch. Dieses alarmierende Niveau entspricht in etwa dem Vorjahreswert um dieselbe Zeit. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg bei Kindern im Schulalter und jungen Erwachsenen, wie das RKI betont.
Neben einer signifikanten Zahl von Corona-Infektionen (19 Prozent der untersuchten Proben) verzeichnet das Institut eine ungewöhnlich hohe Rate von Rhinovirus-Infektionen (Erkältungen) mit 18 Prozent. Ebenfalls auffällig sind vermehrte Fälle von RSV (20 Prozent) und Grippe (17 Prozent). Von besonderer Besorgnis ist dabei, dass RSV derzeit vor allem Kinder unter zwei Jahren vermehrt ins Krankenhaus bringt.
Obwohl die offizielle Grippewelle laut RKI-Definition noch nicht begonnen hat, geben stichprobenartige virologische Untersuchungen Anlass zur Sorge. Insbesondere die Rate positiver Proben von Influenza A(H1N1)pdm09-Viren zeigt einen auffällig steilen Anstieg. Dieser Subtyp, auch als Schweinegrippe bekannt, trat erstmals während der Grippe-Pandemie 2009 auf und zirkuliert seitdem saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19.
Experten weisen darauf hin, dass historisch betrachtet Grippeepidemien, in denen dieser Erreger dominierte, zu schweren Erkrankungen und sogar Todesfällen bei jüngeren Erwachsenen und Kindern mit vorbestehenden Grundkrankheiten führten. Das RKI betont jedoch, dass schwere Verläufe bei jungen Menschen insgesamt selten sind.
Die Bevölkerung wird aufgerufen, besonders aufmerksam auf mögliche Symptome zu achten, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen. Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Tragen von Masken können dazu beitragen, die Ausbreitung der Viren einzudämmen. Die Lage wird weiterhin intensiv beobachtet, und es wird erwartet, dass die Gesundheitsbehörden ihre Maßnahmen entsprechend anpassen, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.
Die Ausdehnung der Grippeimpfung: 22 Krankenkassen ermöglichen kostenfreie Impfung in Apotheken
Die Inanspruchnahme der Grippeimpfung erfährt in Deutschland eine bedeutsame Erweiterung, da mittlerweile 22 bundesweit geöffnete Krankenkassen ihren Versicherten im Alter von 18 bis 59 Jahren die Möglichkeit bieten, sich kostenfrei in Apotheken gegen die Virusgrippe impfen zu lassen. Dieser wegweisende Schritt wurde durch die Einführung der »Ergänzungsvereinbarung Grippeschutzimpfung in der Apotheke ab 18 Jahren« ermöglicht, eine Kooperation, die der Deutsche Apothekerverband (DAV) in diesem Jahr zunächst mit den Ersatzkassen Barmer und DAK-Gesundheit eingegangen ist. Die positive Resonanz führte dazu, dass weitere 20 bundesweit geöffnete Krankenkassen diesem wegweisenden Abkommen beigetreten sind, darunter renommierte Institutionen wie die Techniker Krankenkasse, die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) und die IKK Südwest. Zuletzt unterzeichneten die Betriebskrankenkassen Novitas BKK und Securvita BKK dieses wegweisende Abkommen.
Normalerweise übernehmen Krankenkassen die Kosten für Grippeimpfungen gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) nur für Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Angehörige von Berufsgruppen mit erhöhtem Kontaktrisiko. Die jüngste Ergänzungsvereinbarung erweitert diese Leistung jedoch und gestattet auch gesunden Versicherten der teilnehmenden Krankenkassen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, sich in Apotheken beraten und impfen zu lassen.
Seit Oktober 2022 dürfen Apothekerinnen und Apotheker bundesweit nach einer ärztlichen Fortbildung gegen Influenza immunisieren und erhalten dafür eine Vergütung von 11 Euro pro Impfung. Die Initiative des DAV führte dazu, dass in der Saison 2022/2023 in mehr als 1200 Apotheken über 60.000 Menschen erfolgreich gegen Grippe geimpft wurden.
Die Möglichkeit, sich in Apotheken impfen zu lassen, stößt auf breite Zustimmung bei Patientinnen und Patienten, wie eine aktuelle Umfrage unter Landesapothekerverbänden zeigt. Die Patienten schätzen die niedrigschwellige Zugänglichkeit dieses Angebots, und die impfenden Apotheker erhalten viel Anerkennung, insbesondere in Regionen wie Baden-Württemberg. Die befragten Verbände betonen, dass das Impfen in Apotheken als niedrigschwelliges Angebot gut geeignet ist. Zahlreiche Geimpfte gaben an, dass sie erstmals in einer Apotheke geimpft wurden und dies bewusst in Anspruch nehmen wollten, wie es der Apothekerverband Niedersachsen informierte.
In den Apotheken ließen sich vor allem Patienten impfen, die zuvor diese Möglichkeit nicht genutzt hatten oder keinen festen Hausarzt besaßen, berichtet der Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL). Die steigende Anzahl der verabreichten Grippeschutzimpfungen in der vergangenen Saison sowie Ergebnisse aus anderen Ländern und Auswertungen in Nordrhein deuten darauf hin, dass das Angebot in den Apotheken zunehmend auf Akzeptanz stößt. Es wird sogar betont, dass Impfungen in Apotheken durchaus dazu beitragen können, die allgemeine Impfquote zu erhöhen und somit einen bedeutenden Beitrag zur öffentlichen Gesundheit leisten.
Harmonische Weihnachten: Psychologische Strategien für stressfreie Festtage
In der Vorfreude auf das alljährliche Weihnachtsfest, das von romantischen Vorstellungen und harmonischen Familienmomenten geprägt ist, warnen Psychologinnen davor, dass die Realität oft von Konflikten überschattet wird. Christine Backhaus aus Frankfurt am Main und Susanne Schmal aus Hamburg betonen, dass die in Filmen und Liedern gezeichneten Klischees Druck auf die familiären Beziehungen ausüben und bestehende Probleme verstärken können.
Die festliche Stimmung, in der sich Familien einträchtig um den geschmückten Baum versammeln und Weihnachtslieder singen, entspricht häufig nicht der erlebten Realität. "Weihnachten verbinden wir immer noch mit der stillen, heiligen Nacht, mit roten Bäckchen und Pfefferkuchen, und alle haben sich lieb", sagt Christine Backhaus. Doch die Psychologin betont, dass viele Menschen bereits im Vorfeld wissen, welche Konflikte während des gemeinsamen Feierns auftreten könnten. Die Feiertage wirken dann wie ein Brennglas, das zuvor aufgestaute Spannungen und emotionale Dynamiken verstärkt.
Susanne Schmal erklärt, dass Erwachsene oft in alte Verhaltensmuster aus der Kindheit zurückfallen, sobald sie sich mit ihren Eltern treffen. Diese tief verwurzelten Muster agieren wie ein Autopilot und können zu Spannungen führen. "Wenn wir dann Weihnachten feiern und die Eltern kommen, dann läuft das vielleicht am ersten Tag noch ganz harmonisch ab. Aber am zweiten oder dritten Tag, dann kracht es manchmal", sagt Schmal. Die Rückkehr in die vertrauten Rollen könne zu Missverständnissen und Streitigkeiten führen.
Um diese Konflikte zu vermeiden, raten die Psychologinnen dazu, bereits im Vorfeld offene Gespräche mit allen Familienmitgliedern zu führen. Themen wie der Zeitpunkt des Baumschmucks, der Ablauf der Bescherung und die Festtagsmahlzeit sollten im Voraus geklärt werden, um individuelle Vorstellungen und Erwartungen zu berücksichtigen. Es gilt, ein eigenes Ideal jenseits der romantisierten Klischees zu schaffen.
Backhaus betont, dass auch mit älteren Eltern offen kommuniziert werden sollte. Eine positive Formulierung, die nicht als Vorwurf empfunden wird, erleichtert oft den Dialog. Falls Konflikte dennoch auftreten, schlagen die Psychologinnen vor, vorher festgelegte Rituale wie einen "Joker" oder ein "Time-Out-Symbol" einzusetzen, um die Situation zu entschärfen. Nach einer Abkühlphase könne das Gespräch wieder aufgenommen werden, basierend auf Erfahrungen aus der Paar-Therapie.
Die Identifikation von Reizthemen im Voraus ermöglicht es, diese zu vermeiden oder festzulegen, dass darüber nicht gesprochen wird. Die Psychologinnen betonen die Wichtigkeit, individuelle Bedürfnisse zu reflektieren und mutig anzusprechen. Durch bewusste Maßnahmen können die Feiertage entspannter und konfliktfreier gestaltet werden, während die familiäre Verbundenheit im Mittelpunkt steht. In Anbetracht der kommenden Festtage sind diese psychologischen Strategien eine wertvolle Ressource, um Weihnachten zu einem harmonischen und besinnlichen Ereignis zu machen.
Die jüngsten Enthüllungen zur Apothekenreform zeugen von einem tiefen Unstimmigkeitsgraben zwischen der ABDA und dem Bundesgesundheitsministerium (BMG). Die klare Weigerung des BMG, die Apotheken unverzüglich wirtschaftlich zu stabilisieren, und die lediglich zwei Prozentige Erfüllung der Honorarforderungen sind alarmierende Zeichen. Die Debatte über den zeitweisen Verzicht auf Apotheker und die kritisch betrachtete Struktur des BMG verschärfen die ohnehin angespannte Situation. In dieser anhaltenden Kontroverse stehen die Apotheken an einem entscheidenden Scheideweg, und die Zukunftsaussichten erscheinen düster.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie zum Bottroper Zytostatikaskandal sind beruhigend, da keine erhöhten Rückfall- oder Sterberaten bei den betroffenen Patientinnen und Patienten festgestellt wurden. Dennoch wirft die Tatsache, dass sie im Durchschnitt mehr Chemotherapien erhielten, weiterhin Fragen zu potenziellen Langzeitfolgen auf. Die Studie betont, dass individuelle Schlussfolgerungen schwierig sind. In Anbetracht der verschärften Überwachungsmaßnahmen in Apotheken ist es wichtig, die Qualitätssicherung weiter zu stärken, um das Vertrauen in die Arzneimittelversorgung nachhaltig zu gewährleisten.
Der aktuelle Tarifstreit zwischen der TGL und Adexa in der Apothekenbranche wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen in diesem Sektor. Die Unstimmigkeiten über Gehaltsforderungen, steigende Betriebskosten und die Defizitsituation der Apotheken verdeutlichen die komplexen Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die begrenzten Spielräume der Apotheken, Lohnsteigerungen weiterzugeben, sowie die steigende Inflation stellen die Tarifverhandlungen vor ernsthafte Herausforderungen. Eine konstruktive Lösung erfordert von beiden Seiten Verständnis, Kompromissbereitschaft und Flexibilität, um die Arbeitsbedingungen in der Apothekenbranche nachhaltig zu verbessern.
Die Amtsübergabe am Paul-Ehrlich-Institut markiert das Ende einer Ära mit dem Ruhestand von Professor Klaus Cichutek. Sein Beitrag zur Arzneimittelsicherheit, besonders während der Pandemie, wird gewürdigt. Gleichzeitig tritt Professor Stefan Vieths als kommissarischer Leiter an. Mit seiner langjährigen Erfahrung und umfassenden Expertise verspricht er, das Institut fachlich und organisatorisch weiterzuentwickeln. Die Weichen sind gestellt für eine fortgesetzte führende Rolle des PEI in der internationalen Arzneimittelforschung und -entwicklung.
Die aktuellen Zahlen des RKI zu Atemwegsinfekten sind alarmierend. Mit mehr als jedem zehnten Deutschen, der betroffen ist, und einem Anstieg in verschiedenen Virentypen steht die Gesundheit der Bevölkerung kurz vor den Feiertagen im Fokus. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem steilen Anstieg von Influenza A(H1N1)pdm09-Viren, bekannt als Schweinegrippe. Es ist entscheidend, Hygienemaßnahmen zu verstärken und auf mögliche Symptome zu achten, insbesondere bei gefährdeten Gruppen. Die kommenden Wochen erfordern erhöhte Vorsicht und präventive Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu minimieren.
Die Ausweitung der Grippeimpfung auf 22 Krankenkassen, die kostenfreie Impfungen in Apotheken ermöglichen, markiert einen bedeutenden Fortschritt im Gesundheitswesen. Diese Maßnahme verbessert nicht nur den Zugang zur Impfung, sondern zeigt auch, dass innovative Partnerschaften zwischen Apotheken und Krankenkassen positive Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben können. Die steigende Akzeptanz dieses niedrigschwelligen Angebots signalisiert einen vielversprechenden Weg, die Impfquote zu erhöhen und damit das Wohlergehen der Bevölkerung zu stärken.
Die vorgestellten psychologischen Strategien für ein harmonisches Weihnachtsfest bieten eine intelligente Herangehensweise, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Durch offene Kommunikation, vorher festgelegte Rituale und die proaktive Identifikation von Reizthemen wird eine entspannte und besinnliche Atmosphäre geschaffen. Eine wertvolle Anleitung für eine festliche Zeit im Kreise der Familie, die auf Verständnis und Respekt basiert.
Inmitten dieser Herausforderungen und Unsicherheiten bleibt zu hoffen, dass kluge Entscheidungen und konstruktive Zusammenarbeit die Grundlage für eine positive Entwicklung schaffen können – sei es in der Apothekenreform, der Arzneimittelsicherheit, den Tarifverhandlungen oder der öffentlichen Gesundheit. Möge eine zukunftsweisende Lösung gefunden werden, die das Wohl der Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt und die Grundlage für eine prosperierende Zukunft legt.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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