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  • 02.11.2023 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute
    02.11.2023 – Apotheken-Nachrichten: News und Informationen von heute
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Herzlich willkommen zu den neuesten Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe bieten wir Ihnen einen umfassenden Einblick in aktuelle Entwi...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - Apotheke:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute

 

Proteste, Sicherheitswarnungen und Strategien im Gesundheitssektor – Ein umfassender Blick auf die Apothekenlandschaft und pharmazeutische Innovationen

Herzlich willkommen zu den neuesten Apotheken-Nachrichten! In dieser Ausgabe bieten wir Ihnen einen umfassenden Einblick in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Gesundheitssektor Deutschlands. Von erfolgreichen Protesten gegen Lieferengpässe bis hin zu wichtigen Sicherheitswarnungen für Arzneimittel – wir halten Sie auf dem Laufenden über relevante Themen, die Apothekerinnen und Apotheker sowie die Gesundheitsversorgung in Deutschland betreffen. Tauchen Sie ein in informative Berichte, Analysen und Kommentare, die einen Einblick in die dynamische Welt der Apotheken und pharmazeutischen Innovationen bieten. Vielen Dank, dass Sie sich für die Apotheken-Nachrichten entschieden haben. Jetzt wünschen wir Ihnen eine informative und spannende Lektüre!

 

Erfolgreiche Proteste trotz Fehlen der Apothekenspitzen in Dresden

In Dresden fand am Mittwoch das Ende der November-Proteste statt, bei denen erneut die Spitzenvertreter von Abda, Deutschem Apothekerverband (DAV) und Bundesapothekerkammer (BAK) fehlten.

Die Abschlussveranstaltung, an der rund 3500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilnahmen, verlief ohne Beteiligung der Spitzen der Berufspolitik. Abda erklärte, dass die Proteste regional konzipiert und organisiert würden, weshalb die jeweiligen Verbands- und teilweise Kammervorsitzenden vor Ort seien und die Abda-Gremien repräsentierten. Eine Teilnahme der Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening sei daher nicht erforderlich, obwohl sie an diesem Tag an der eigenen Kammerversammlung in Westfalen-Lippe teilnahm.

Auch der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Dr. Hans-Peter Hubmann, und der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, waren nicht in Dresden, sondern hatten lediglich an der Demo in Stuttgart teilgenommen. Abda-Vize Mathias Arnold, Verbandschef in Sachsen-Anhalt, entschuldigte seine Abwesenheit aufgrund von Urlaub und war anscheinend bei keiner der Protestveranstaltungen im November dabei.

Trotz des Fehlens der Spitzenvertreter war die Kundgebung in Dresden ein voller Erfolg. Die Vorsitzenden der Verbände und Kammern aus den beteiligten Bundesländern waren vor Ort und füllten die berufspolitischen Lücken. Der Berliner Apothekerverein äußerte im Vorfeld des Protests seinen Frust über die massiven Probleme in der Arzneimittelversorgung und die Untätigkeit der Bundesregierung. Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken sei schwierig, und im laufenden Jahr hätten bereits 19 Apotheken in Berlin schließen müssen. Von insgesamt 719 Apotheken in Berlin seien knapp die Hälfte in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, und mehr als 12 Prozent verzeichneten rote Zahlen.

 

Barmer schlägt Alarm: Kontrolle von Rezepten zur Gewährleistung sicherer Medikamentenverordnung unabdingbar

Die Barmer Krankenkasse warnt vehement vor den vermeintlich harmlosen Risiken von Schmerzmitteln und drängt auf den umgehenden Einsatz digitaler Lösungen in Arztpraxen, um potenziell lebensbedrohlichen Konsequenzen vorzubeugen.

Laut dem aktuellen Arzneimittelreport der Krankenkasse erhielt im Jahr 2021 in Hamburg etwa jede dritte Frau und jeder vierte Mann mindestens einmal pro Jahr eine ambulante Verschreibung für Schmerzmittel. Dies bedeutet hochgerechnet mehr als 380.000 Menschen in der Stadt. Der Bericht, der die medikamentöse Schmerztherapie ambulant behandelter Versicherter der Barmer ab 18 Jahren ohne Tumordiagnose untersucht hat, zeigt alarmierende Ergebnisse.

Unter anderem wurden etwa 6.800 Versicherten trotz Herzinsuffizienz nicht-steroidale Antirheumatika verschrieben. Diese Wirkstoffe, wie Ibuprofen oder Diclofenac, können selbst bei kurzfristiger Einnahme die Herzleistung erheblich beeinträchtigen, was zu vermehrten Krankenhausaufenthalten und einem gesteigerten Sterberisiko führen kann.

"Die Kombination vermeintlich harmloser Schmerzmittel kann fatale Folgen haben", warnt Susanne Klein, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Hamburg. "Die meist von mehreren Ärztinnen und Ärzten verordnete Therapie ist ohne digitale Unterstützung kaum mehr überschaubar." Als mögliche Lösung sieht sie ein digital unterstütztes Therapiemanagement, das Ärzten ermöglicht, anhand der Patientengeschichte die individuellen Risiken der Medikation besser einzuschätzen.

Der Report spiegelt jedoch lediglich die ärztlich verordnete Schmerzmitteleinnahme wider. Da Mittel wie Ibuprofen oder Diclofenac auch ohne Rezept erhältlich sind, fehlt den Ärzten oft das Wissen über die Selbstmedikation. Klein warnt besonders vor den Risiken der Selbstmedikation bei Schmerzmitteln.

Besorgniserregend ist auch die Lage älterer Menschen: Während bei den 18- bis 64-Jährigen im Jahr 2021 nur etwa jeder Vierte ein Schmerzmittel verschrieben bekam, war es bei den über 80-Jährigen fast jeder Zweite.

Auch bei der Verschreibung starker Schmerzmittel zeigt der Report erhebliche Probleme auf: Im Jahr 2021 wurden in Hamburg hochgerechnet fast 49.000 Versicherten ohne Tumorerkrankung ein Opioid wie Morphin verschrieben. "Drei von zehn Betroffenen erhielten parallel dazu kein Abführmittel, wie es medizinische Leitlinien vorsehen", erklärt Klein. Dies erhöhe das Risiko für einen Darmverschluss um das Fünffache. "Fünf von 10.000 Patienten mit einer Opioid-Therapie müssen jedes Jahr wegen dieser Komplikation ins Krankenhaus. Das wäre vermeidbar, wenn Abführmittel bereits vorsorglich verordnet und eingenommen würden."

Diese Warnungen erfolgen vor dem Hintergrund des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG), das den Krankenkassen erlauben würde, die Daten ihrer Versicherten auszuwerten und diese bei Problemen oder Verbesserungsmöglichkeiten zu kontaktieren. Trotzdem stoßen diese Vorschläge auf Widerstand von Ärzte- und Apothekerschaft, und auch aus der Politik gibt es kritische Stimmen zu dieser Regelung.

 

Roche stoppt Entwicklung von Fenebrutinib aufgrund von Sicherheitsbedenken in Phase-III-Studien

Nachdem die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA das klinische Entwicklungsprogramm für Fenebrutinib, ein vielversprechendes Medikament zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS), teilweise ausgesetzt hat, hat Roche entschieden, die Entwicklung des Medikaments einzustellen. Diese Entscheidung folgt auf zwei kürzlich aufgetretene Fälle in Phase-III-Studien, bei denen erhöhte Leberenzyme, insbesondere hepatische Transaminasen, in Verbindung mit erhöhtem Bilirubin auf mögliche Leberschäden durch das Medikament hinweisen könnten.

Interessanterweise zeigten die betroffenen Patienten keine Symptome, und die erhöhten Werte normalisierten sich nach dem Absetzen des Medikaments. Die Rekrutierung neuer Studienteilnehmer für die Phase-III-Studien in den USA wurde gestoppt, wobei Genentech betont, dass dies nur eine "kleine Anzahl" von Teilnehmern betrifft, die das MS-Mittel seit 70 Tagen oder weniger erhalten hatten.

Trotz vielversprechender Daten im Oktober, die darauf hindeuteten, dass Fenebrutinib ins Gehirn eindringt und Läsionen bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose deutlich reduziert, wird dieser Rückschlag von Analysten als bedeutsam betrachtet. Die Behandlung wird jedoch in anderen Ländern fortgesetzt, und auch in den USA werden Teilnehmer, die Fenebrutinib länger als 70 Tage erhalten haben, weiterhin behandelt.

Am Freitag schienen die Anleger unbeeindruckt zu sein, da die Roche-Bons um 0,9 Prozent im Plus bei 238,20 Franken notieren. Die Entwicklungen rund um Fenebrutinib werden weiterhin aufmerksam verfolgt, während die Zukunft des vielversprechenden MS-Medikaments vorerst ungewiss bleibt.

 

Erweiterte Handlungsspielräume im Umgang mit Medikamentenengpässen

Ab dem 1. Dezember dieses Jahres treten die Bestimmungen der "Dringlichkeitsliste Kinderarzneimittel Herbst-Winter 2023/2024" in Kraft, die für etwa 350 Pharmazentralnummern (PZN) gelockerte Austauschregeln einführen. Die Maßnahme basiert auf einem Fünf-Punkte-Plan zur Bewältigung von Lieferengpässen und wurde durch eine gesetzliche Änderung in §129 Absatz 2b SGB V im Rahmen des Omnibusverfahrens mit dem Pflegestudiumstärkungsgesetz (PflStudStG) umgesetzt.

Gemeinsam mit Vertretern der Apotheker- und Ärzteschaft präsentierte Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) am 14. September den Plan, um den Herausforderungen von Lieferengpässen entgegenzuwirken. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erhielt die Ermächtigung, in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die "Dringlichkeitsliste" zu erstellen, deren konkrete PZN seit Anfang November bekannt sind.

Die neuen Regelungen gewähren Apotheken die Möglichkeit, ein nicht verfügbares Arzneimittel gemäß §129 Absatz 2 SGB V gegen ein wirkstoffgleiches, in der Apotheke hergestelltes Arzneimittel auszutauschen. Ebenso können sie es gegen ein wirkstoffgleiches Fertigarzneimittel in einer anderen Darreichungsform austauschen, ohne vorherige Rücksprache mit dem verordnenden Arzt.

Die ABDATA hat den Softwarehäusern ab dem 1. Dezember Informationen zur Verfügung gestellt, um PZN von der aktuellen BfArM-Liste anzuzeigen und die Verordnungsvorgaben zu erklären. Nach einer Prüfung können die Apotheken sicherstellen, dass alle im Rahmenvertrag vorgesehenen Abgabemöglichkeiten ausgeschöpft sind, ohne die Verordnung ändern zu müssen.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Apotheken die Abgabe-Rangfolge einhalten müssen, einschließlich Rabattverträgen, den vier preisgünstigsten Generika und Importen. Die Dringlichkeitsliste erleichtert den Austausch der Darreichungsform, da keine Rücksprache mit dem verordnenden Arzt erforderlich ist, was insbesondere in Notfallsituationen von Vorteil ist.

 

Schwerwiegender Impfstoffmangel bedroht Grippe-Impfkampagne in Österreich

In einem dramatischen Appell warnt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, vor einem akuten Mangel an Grippeimpfstoffen in Österreich, der die laufende nationale Influenza-Impfkampagne ernsthaft gefährdet. Insbesondere die Versorgungslücken bei Impfstoffen für Senioren ab 65 Jahren sind besorgniserregend, da das vorhandene Kontingent bereits erschöpft ist und Nachbestellungen nicht mehr möglich sind.

Wutscher, auch Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, kritisiert vehement die unzureichende Bestellmenge von rund einer Million Impfdosen. Dies sei bei weitem nicht ausreichend, um die hohe Nachfrage im Rahmen des attraktiven und landesweit angebotenen Grippepräventionsprogramms zu decken. Die Durchimpfungsrate bleibe somit weit hinter den erstrebenswerten Zielen zurück.

Ärzte zeigen sich bereit, ausreichend Impfstoffe in ihren Praxen vorrätig zu haben, um einen reibungslosen Zugang zur Impfung für die Bevölkerung zu gewährleisten. Wutscher unterstreicht, dass die Engpässe in der Impfstoffverfügbarkeit der ausschlaggebende Faktor sind und spielt damit auf Diskussionen über die Möglichkeit an, auch weniger qualifizierte Berufsgruppen mit dem Impfen zu beauftragen.

Der Appell betont, dass Ärzte nicht für mögliche Planungs- und Vertriebsfehler verantwortlich gemacht werden sollten, wie es während der Covid-Impfkampagne der Fall war. Wutscher fordert das Gesundheitsministerium nachdrücklich auf, umgehend weitere Impfstoffe für die laufende Influenza-Impfaktion zu beschaffen. Die Unverständlichkeit für Patienten, dass der Impfstoff auf dem Markt verfügbar ist, aber nicht im Rahmen des kostengünstigen Influenza-Impfprogramms, wird als inakzeptabel bezeichnet.

"Während wir eine lobenswerte Influenza-Impfaktion haben, stehen wir gleichzeitig vor einem bedrohlichen Impfstoffmangel. Dies gepaart mit den hohen Apothekenpreisen für den Impfstoff könnte die nationale Influenza-Impfkampagne ernsthaft gefährden, wenn nicht sofortige Maßnahmen ergriffen werden", warnt Wutscher.

 

Noweda setzt mit provokanten Plakaten erneut starkes Zeichen gegen Gesundheitspolitik von Minister Lauterbach

Die Noweda-Genossenschaft hat erneut ihre Stimme gegen die Gesundheitspolitik von Minister Karl Lauterbach (SPD) erhoben. Mit provokanten Plakaten, darunter am Berliner Hauptbahnhof, setzt das Unternehmen ein klares Zeichen gegen Lieferengpässe und fordert "Mehr Antibiotika, weniger Worthülsen!" Begleitet von einem Bild einer Hand, die einen leeren Tablettenblister hält, lautet der Slogan: "Gesucht: Zuverlässige Gesundheitspolitik."

Die aktuelle Kampagne knüpft an die vorjährige Aktion "Lass das Licht an, Karl" an, die das Apothekensterben und politische Untätigkeit thematisierte. Die neuen Plakate nehmen erneut Bezug auf Lauterbachs Handeln, wobei die Genossenschaft seine angebliche Beratungsresistenz und fehlenden Mut für eine wirkliche Agenda 2030 kritisiert.

Noweda-Chef Dr. Michael P. Kuck prangerte bei der Generalversammlung in Essen an, dass Lauterbach die wachsenden Lieferengpässe und den Rückgang der Apothekenzahlen nicht angemessen angehe. Deutschland stehe auf dem Weg, der "kranke Mann Europas" zu werden, besonders im Bereich der Arzneimittelversorgung. Kuck betonte, statt Lösungen zu finden, würden Apothekerinnen und Apotheker beschimpft, während der Minister untätig bleibe.

Die Noweda plant eine neue Kampagne mit dem Titel "Bevor alles den Lauterbach runtergeht" und unterstützt Apotheken mit einem Sonderheft der MyLife. Dieses wird in einer Auflage von 1,3 Millionen Exemplaren erscheinen, wobei jede Apotheke 150 Exemplare erhält. Das Ziel ist es, Kunden zu informieren und Aufmerksamkeit für die Forderungen nach einer verlässlichen Gesundheitspolitik zu schaffen.

 

Schatten über Osterburgs Apotheken: Rohmanns kämpfen gegen Gesundheitssystem-Krise

In der idyllischen Stadt Osterburg in Sachsen-Anhalt verblassen die Lächeln von Ute und Karolin Rohmann, den Inhaberinnen der örtlichen Apotheke, hinter einem Schatten der Frustration. Was einst als erfüllende Berufung begann, ist heute von Enttäuschung geprägt. Die Rohmanns sehen sich mit einem Gesundheitssystem konfrontiert, das an allen Ecken und Enden zu bröckeln scheint, während sie verzweifelt versuchen, die Versorgung ihrer Gemeinde sicherzustellen.

Die Regale in der Apotheke, einst prall gefüllt, klaffen nun an vielen Stellen leer. Medikamente, die für die Grundversorgung unabdingbar sind, sind nur schwer zu beschaffen. Ute und Karolin Rohmann berichten von tagelangen Bemühungen, Lieferungen zu organisieren, nur um festzustellen, dass die Engpässe weiterhin bestehen. Ein Schicksal, das nicht nur ihre Apotheke, sondern eine wachsende Anzahl von Apotheken in Deutschland betrifft.

Im Zentrum der Kritik der Rohmanns steht die behauptete Unterfinanzierung des Gesundheitssystems. "Wir lieben unseren Beruf, aber es macht uns traurig zu sehen, wie das System, auf dem so viele Menschen angewiesen sind, kaputtgespart wird", sagt Ute Rohmann mit einem Hauch von Resignation in der Stimme. Die steigenden Kosten für Medikamente, der Personalmangel und bürokratische Hürden setzen den Apothekenbetreibern zu.

Der Mangel an essentiellen Medikamenten hat nicht nur Auswirkungen auf die tägliche Arbeit der Apotheken, sondern gefährdet auch die Gesundheit der Gemeinde. Patienten, die dringend auf ihre Medikamente angewiesen sind, sehen sich mit ungewissen Wartezeiten konfrontiert, was zu vermeidbaren gesundheitlichen Risiken führen kann. Die Rohmanns appellieren an die Verantwortlichen im Gesundheitswesen, die alarmierende Situation ernst zu nehmen und dringende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Bundesregierung ist sich der Probleme bewusst, hat jedoch bisher keine umfassenden Lösungen vorgeschlagen. Die Apothekerinnen in Osterburg fordern nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem, um die Versorgung der Bevölkerung nachhaltig sicherzustellen.

 

Auslaufende Frist für digitale Covid-19-Zertifikate im Jahr 2024

In einem bedeutenden Schritt zur Normalisierung des Lebens nach der Covid-19-Pandemie werden digitale Covid-19-Zertifikate ab dem Jahr 2024 der Vergangenheit angehören. Nach Informationen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wird die Möglichkeit zu ihrer Erstellung bis zum Jahresende auslaufen, wie die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) berichtet.

Während der Pandemie spielten diese Zertifikate eine entscheidende Rolle bei der Vorlage von Impfungen, Genesungen und negativen Testergebnissen. Bisher wurden diese elektronischen Nachweise in öffentlichen Apotheken über das Apothekenportal der Digitalgesellschaft Gedisa generiert. Jedoch gab die ABDA in einem aktuellen Rundschreiben bekannt, dass die Ausstellung dieser Zertifikate zum Jahresende eingestellt wird, basierend auf einer Mitteilung des BMG.

Das 2021 von der Europäischen Union eingeführte digitale Covid-19-Zertifikat, das europaweit anerkannt und für Reisen ins EU-Ausland unverzichtbar war, gilt weltweit in 67 Ländern. Die entsprechende EU-Verordnung über das Zertifikat ist bereits am 30. Juni 2023 außer Kraft getreten. Obwohl die technischen Systeme, die länderübergreifende Zertifikatsprüfungen ermöglichten, bis zum 31. Dezember 2023 vorübergehend weiterbetrieben werden, endet die Ausstellung der Zertifikate zum Jahresende.

Das BMG informiert, dass die Internetseite (web.impfnachweis.info) und die Desktop-Anwendung (Desktop-Client) bis zum 31. Dezember 2023 deaktiviert werden. Der Desktop-Client kann gelöscht werden, wenn er ausschließlich zur Ausstellung der Impfzertifikate genutzt wurde. Die Schnittstelle zum Robert-Koch-Institut (RKI) zur Zertifikatsausstellung wird ebenfalls gekappt, was dazu führt, dass darauf basierende Softwarelösungen nicht mehr funktionsfähig sind.

Die CovPass-App, die bislang die Covid-19-Zertifikate als QR-Code speicherte, wird in einen "Walletmodus" versetzt, da die Ausstellung der Zertifikate eingestellt wird. Die darin gespeicherten Zertifikate bleiben erhalten, können jedoch ab 2024 nicht mehr aktualisiert werden.

Hinsichtlich zukünftiger international kompatibler Nachweise über Impfungen gibt es laut BMG derzeit noch keine endgültige Lösung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt derzeit das System zum internationalen Austausch von Impfzertifikaten (Global Digital Health Certification - GDHC) ein, das jedoch noch keinen vollwertigen Ersatz für die EU-Systeme darstellt und bisher von wenigen Staaten genutzt wird. Deutschland ist derzeit nicht an dieses System angeschlossen, da es im internationalen Reise- und Rechtsverkehr noch nicht ausreichend akzeptiert ist.

Für die künftige Impfdokumentation könnte die elektronische Patientenakte (EPA) eine entscheidende Rolle spielen. Das BMG prüft derzeit, wie unter Nutzung der elektronischen Patientenakte ein dauerhaftes System zur digitalen Impfdokumentation und Nachweisführung erreicht werden kann.

Wichtige Sicherheitswarnung für Arzneimittel mit Pseudoephedrin: Neue Empfehlungen des EMA-Ausschusses nach Sicherheitsüberprüfung

Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat nach einer eingehenden Überprüfung der Sicherheit von Pseudoephedrin-haltigen Präparaten neue Warnhinweise veröffentlicht. Die Untersuchungsergebnisse weisen auf ein erhöhtes Risiko für das posteriore reversible Enzephalopathiesyndrom (PRES) und das reversible zerebrale Vasokonstriktionssyndrom (RCVS) bei Anwendung von Pseudoephedrin hin.

Als Reaktion darauf empfiehlt der Ausschuss, dass Arzneimittel mit Pseudoephedrin nicht mehr bei Patienten mit schwerem oder unkontrolliertem Bluthochdruck sowie bei schweren akuten oder chronischen Nierenerkrankungen oder Nierenversagen verwendet werden sollten. Die Produktinformationen der betroffenen Präparate, darunter Aspirin® Complex, Grippostad® Complex, Rhinopront® Kombi und Wick® Daynait, werden entsprechend überarbeitet.

PRES und RCVS sind seltene, aber potenziell lebensbedrohliche Zustände, die mit einer Minderdurchblutung des Gehirns einhergehen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung sind sie in der Regel reversibel. Symptome können starke, plötzlich auftretende Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verwirrung, Krampfanfälle und Sehstörungen umfassen.

Patienten, die Pseudoephedrin-haltige Arzneimittel verwenden und solche Symptome erleben, sollten die Anwendung sofort abbrechen und einen Arzt aufsuchen.

Die Sicherheitsüberprüfung wurde von Frankreich initiiert, nachdem in Pharmakovigilanz-Datenbanken und der medizinischen Literatur Fälle von PRES und RCVS aufgetreten waren. Die Empfehlungen des Pharmakovigilanz-Ausschusses werden nun innerhalb der EMA an den Ausschuss für Humanarzneimittel weitergeleitet und von dort an die EU-Kommission übermittelt. Diese kann dann eine rechtsverbindliche Entscheidung erlassen, die in allen EU-Mitgliedstaaten gültig ist. Wir werden Sie über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

 

Kommentar:

Die erfolgreichen Proteste in Dresden trotz des Fehlens der Apothekenspitzen sind ein beeindruckendes Beispiel für die Einheit und Entschlossenheit der Apothekerschaft. Es zeigt, dass die Basis, bestehend aus engagierten Verbands- und Kammervorsitzenden vor Ort, die berufspolitischen Lücken erfolgreich füllen kann. Die hohe Teilnehmerzahl von 3500 Menschen verdeutlicht die Dringlichkeit der Anliegen, insbesondere angesichts der massiven Probleme in der Arzneimittelversorgung und der schwierigen wirtschaftlichen Lage vieler Apotheken.

Die Warnung der Barmer Krankenkasse vor den Risiken von Schmerzmitteln unterstreicht die Bedeutung einer verbesserten Kontrolle von Rezepten. Digitale Lösungen in Arztpraxen könnten dabei helfen, potenziell lebensbedrohliche Konsequenzen zu verhindern. Die Zahlen aus dem aktuellen Arzneimittelreport sind alarmierend und machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Sicherheit der Medikamentenverordnung zu gewährleisten.

Die Entscheidung von Roche, die Entwicklung von Fenebrutinib aufgrund von Sicherheitsbedenken zu stoppen, wirft einen Schatten auf die Fortschritte in der Behandlung von Multipler Sklerose. Trotz vielversprechender Daten wird die Sicherheit der Patienten als oberste Priorität betrachtet. Die Fortsetzung der Behandlung in anderen Ländern und für bestimmte Teilnehmer in den USA zeigt jedoch, dass die Zukunft des Medikaments noch nicht endgültig besiegelt ist.

Die erweiterten Handlungsspielräume im Umgang mit Medikamentenengpässen ab Dezember dieses Jahres sind ein wichtiger Schritt, um Lieferengpässe zu bewältigen. Die Lockerung der Austauschregeln bietet Apotheken die Möglichkeit, flexibler auf Engpässe zu reagieren und die Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die Einführung dieser Maßnahme als Teil des Fünf-Punkte-Plans ist ein positives Signal für die Apotheken.

Der dramatische Appell von Edgar Wutscher in Österreich aufgrund des akuten Grippeimpfstoffmangels unterstreicht die Notwendigkeit einer zuverlässigen Planung und Beschaffung von Impfstoffen. Die Bereitschaft der Ärzte, aktiv zur Lösung beizutragen, wird betont. Der Appell richtet sich nicht nur an die Gesundheitsminister, sondern auch an die Bevölkerung, um die Gefährdung der nationalen Influenza-Impfkampagne zu verdeutlichen.

Die erneute provokante Aktion der Noweda-Genossenschaft gegen die Gesundheitspolitik von Minister Lauterbach zeigt den anhaltenden Unmut in der Apothekerschaft. Die Forderung nach "Mehr Antibiotika, weniger Worthülsen!" verdeutlicht die Frustration über die politische Untätigkeit in Bezug auf Lieferengpässe. Die geplante Kampagne "Bevor alles den Lauterbach runtergeht" zeigt die Entschlossenheit der Apotheken, auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Die Situation der Apotheken in Osterburg, Sachsen-Anhalt, veranschaulicht die Herausforderungen, mit denen viele Apotheken in Deutschland konfrontiert sind. Der Mangel an essentiellen Medikamenten aufgrund von Unterfinanzierung, steigenden Kosten und bürokratischen Hürden gefährdet nicht nur die Existenz der Apotheken, sondern auch die Gesundheit der Gemeinden. Der Appell der Rohmanns richtet sich an die Verantwortlichen im Gesundheitswesen, strukturelle Veränderungen vorzunehmen, um die Versorgung nachhaltig zu gewährleisten.

Die Auslaufende Frist für digitale Covid-19-Zertifikate im Jahr 2024 markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Normalisierung. Die Informationen darüber, wie die elektronische Patientenakte in Zukunft eine Rolle bei der Impfdokumentation spielen kann, sind vielversprechend. Die Notwendigkeit einer international kompatiblen Lösung für Impfnachweise wird jedoch herausgestellt, da das digitale Covid-19-Zertifikat nicht mehr verfügbar sein wird.

Die Sicherheitswarnung für Arzneimittel mit Pseudoephedrin, basierend auf neuen Empfehlungen des EMA-Ausschusses, unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Anwendung solcher Präparate. Die Anpassung der Produktinformationen und die Empfehlungen für bestimmte Patientengruppen zeigen die fortlaufende Überwachung und Anpassung von Sicherheitsinformationen im Arzneimittelbereich.

Insgesamt verdeutlichen diese Nachrichten die vielfältigen Herausforderungen im Gesundheitswesen und in der Apothekerbranche. Es wird deutlich, dass eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren erforderlich ist, um nachhaltige Lösungen für diese komplexen Probleme zu finden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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