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  • 16.07.2025 – Versender wachsen digital, Gericht entscheidet analog, Vor-Ort-Apotheken kontern strukturell
    16.07.2025 – Versender wachsen digital, Gericht entscheidet analog, Vor-Ort-Apotheken kontern strukturell
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Plattformwachstum bei Gesund.de, juristische Spannung vor dem BGH, pharmazeutische Innovation aus Fernost – die Apothekenlandschaft steh...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Versender wachsen digital, Gericht entscheidet analog, Vor-Ort-Apotheken kontern strukturell

 

Wie Rx-Boni, Plattformmodelle und neue Wirkstoffe die Apothekenversorgung neu ordnen und Biodiversität zur Standortfrage wird

Apotheken-News: Bericht von heute

Während digitale Versender ihre Card-Link-Zulassungen bis 2027 verlängert bekommen und auf weitere Marktgewinne setzen, schlagen Vor-Ort-Apotheken wie Gesund.de mit steigenden Umsätzen und strategischer Plattformbindung zurück, gleichzeitig entscheidet der Bundesgerichtshof über Rx-Boni und damit über das künftige Kräfteverhältnis im Apothekenwesen, während asiatische Säureblocker wie Prazan zeigen, dass pharmazeutische Innovationen auch außerhalb Europas relevante Impulse setzen, was regulatorische Prozesse in der EU zunehmend unter Druck bringt, parallel wächst die politische Diskussion um die Zahl der Krankenkassen und deren Beitrag zur Finanzstabilität, wobei der BKK-Dachverband eine Reduktion der Kassenlandschaft als populistisch abtut, juristisch definiert der BGH in einem separaten Urteil die Grenzen fiktiver Schadensabrechnung neu und fordert Reparaturnachweise, um spätere Ersatzansprüche durchzusetzen, und schließlich zeigt eine Studie zur Biodiversität, dass visuelle und akustische Reize die Wahrnehmung urbaner Qualität prägen können und somit auch auf das Wohlbefinden und die Versorgungseffizienz Einfluss nehmen – eine Verknüpfung, die Apotheken nicht länger ausblenden dürfen, wenn sie als Gesundheitsstandorte bestehen wollen.


Während die Card-Link-Zulassungen für große Versender wie DocMorris und Shop Apotheke bis 2027 verlängert wurden, verschiebt sich die Auseinandersetzung um Marktanteile zunehmend auf das Feld der Plattformintegration und Umsatzzahlen. Die Vor-Ort-Apotheken zeigen, dass die digitale Offensive keineswegs kampflos hingenommen wird. Aktuelle Zahlen von Gesund.de, die einen Quartalsumsatz von 100 Millionen Euro dokumentieren, belegen die Widerstandsfähigkeit stationärer Akteure, wenn diese koordiniert, digital eingebunden und lokal verankert agieren. Besonders auffällig sind die Steigerungsraten, die verdeutlichen, dass sich das Vor-Ort-Modell durchaus dynamisch entwickeln kann, sofern die strukturellen Voraussetzungen stimmen. Die politische und juristische Flankierung dieser Dynamik zeigt jedoch: Was Apotheken an digitaler Agilität gewinnen, droht ihnen durch regulatorische Unsicherheit wieder entzogen zu werden.

Mit besonderer Spannung blickt die Branche auf das kommende BGH-Urteil zu den Rx-Boni. Fünf Szenarien sind denkbar – von der Bekräftigung der bisherigen Verbote über eine partielle Lockerung bis hin zur systemischen Neudefinition des heilberuflichen Wettbewerbsrechts. Die Karlsruher Richter entscheiden damit nicht nur über einen einzelnen Streitfall, sondern über das Kräfteverhältnis zwischen Arzneimittelversand und Präsenzversorgung. Eine scheinbar unspektakuläre Entscheidung kann dennoch strategische Weichenstellungen auslösen – je nachdem, wie konkret und weitreichend die Urteilsbegründung ausfällt. Sollte der BGH das bisherige Boni-Verbot aufweichen oder neu interpretieren, wäre dies nicht nur ein juristischer Präzedenzfall, sondern ein politisches Signal mit unmittelbarer Marktwirkung.

Der Kontext dieses Urteils ist dabei entscheidend. Seit Jahren wächst die Zahl der juristischen Auseinandersetzungen rund um die Preisbindung, sowohl im EU-Kontext als auch innerhalb Deutschlands. Immer wieder verweisen Versandapotheken auf Wettbewerbsfreiheit, während Präsenzapotheken auf Versorgungspflicht und Gleichpreisigkeit pochen. Der BGH steht somit nicht nur vor einem Einzelfall, sondern vor der Aufgabe, heilberufliche Ordnung gegen marktwirtschaftliche Dynamik abzuwägen – ein Dilemma, das sich auch an anderer Stelle spiegelt: in der Regulierung neuer Arzneimittelklassen.

In asiatischen Ländern ist mit sogenannten P-CABs (Kalium-kompetitiven Säureblockern) bereits eine Arzneimittelklasse etabliert, die das therapeutische Profil der bekannten Protonenpumpenhemmer ergänzt oder sogar übertrifft. Prazan – ein Wirkstoff aus dieser Klasse – gilt in Japan und Korea längst als Standard, wurde jedoch bislang nicht in der EU zugelassen. Der Wirkmechanismus, der auf eine schnellere und stabilere Hemmung der Magensäuresekretion zielt, wird als vielversprechend angesehen, besonders bei nächtlicher Refluxsymptomatik. Europa zögert – nicht aus medizinischen, sondern aus regulatorischen Gründen. Das Beispiel illustriert, wie therapeutische Innovation in der Versorgungsrealität oft Jahre später ankommt – mit Folgen für Patienten, Versorgungsqualität und die pharmazeutische Industrie selbst.

Diese Spannung zieht sich durch alle Ebenen des Gesundheitswesens. Auch in der Diskussion um die Struktur der gesetzlichen Krankenversicherung zeigt sich ein altes Muster: Vereinfachung wird gefordert, Vielfalt als Problem interpretiert. Der BKK-Dachverband, vertreten durch Anne-Kathrin Klemm, nennt die Forderung nach einer Reduktion der Kassenanzahl ein "populistisches Ablenkungsmanöver". Die eigentlichen Finanzierungsprobleme der GKV seien struktureller Natur und ließen sich nicht durch eine bloße Fusion von Verwaltungsapparaten lösen. Stattdessen brauche es eine ehrliche Analyse der Ausgabenstruktur, der Leistungskataloge und der Aufgabenverteilung zwischen Kassen, Leistungserbringern und Staat. Das Problem sei nicht die Zahl der Kassen, sondern der Mangel an strategischer Steuerung.

Dass rechtliche Rahmenentscheidungen weitreichende praktische Folgen haben, verdeutlicht ein weiteres BGH-Urteil zur fiktiven Schadensabrechnung bei Kfz-Unfällen. Hier wurde festgestellt: Wer seinen Unfallschaden fiktiv abrechnet und das Fahrzeug während des Verfahrens weiterverkauft, ohne die Reparatur nachzuweisen, verliert den Anspruch auf zukünftige Schadensregulierung. Übertragen auf Apotheken bedeutet das: Wer Risiken absichern will – etwa gegen Rezeptbetrug, Kühlausfall oder Cyberattacken – muss rechtzeitig dokumentieren, prüfen und beweisen. Versicherungsrecht wird zu einem Instrument betrieblicher Selbstverteidigung – und die Grenze zwischen Prävention und Nachsorge verwischt.

Dass Versorgung mehr ist als Heilmittelabgabe, zeigt eine Studie zur Biodiversität: Menschen erfassen die Qualität von Natur nicht nur über Fakten, sondern über visuelle, akustische und atmosphärische Reize. Diese Sinnesintegration beeinflusst Wohlbefinden, Orientierung und Stressverarbeitung – und damit auch die Gesundheitswahrnehmung. Wer Stadtquartiere gesundheitsförderlich gestalten will, muss nicht nur Pflegeeinrichtungen oder Apotheken ansiedeln, sondern Klanglandschaften, Lichtführung und Vegetationsstruktur mitdenken. Der Versorgungsraum der Zukunft ist multisensorisch – und Apotheken könnten darin eine neue Rolle spielen, wenn sie ihre Gestaltungskompetenz erkennen.

Auch innerhalb der pharmazeutischen Therapie zeigen sich bekannte Spannungsfelder: Mit Alendronsäure bleibt ein Klassiker der Osteoporosebehandlung auf dem Prüfstand. Studien belegen den Effekt auf Frakturrate und Knochendichte, doch Patientenakzeptanz, Adhärenz und Nebenwirkungsprofil fordern neue Konzepte in Beratung und Einnahmestrategie. Apotheken sind dabei zunehmend gefordert, nicht nur zu liefern, sondern zu begleiten – in Rücksprache mit Ärzten, unter Nutzung digitaler Tools und mit einem Blick für Lebensrealitäten älterer Patientinnen. Die klassische Trennung zwischen Abgabe und Betreuung löst sich auf – das Beratungsgespräch wird zur Therapiekomponente.

In der Gesamtschau dieser Entwicklungen zeigt sich ein Grundkonflikt: Während das Gesundheitswesen technologisch voranschreitet, bleibt der Rechtsrahmen oft vergangenheitsorientiert. Plattformmodelle wie Gesund.de gewinnen an Schlagkraft, wenn sie lokal verankert und digital intelligent geführt werden. Gleichzeitig verlangen politische und juristische Entscheidungen nach einer Neubewertung der Versorgungsverantwortung. Die Frage, wer künftig Versorgung gestaltet, ist keine technokratische – sie ist eine strategische. Und sie wird nicht auf Plattformen entschieden, sondern im Zusammenspiel von Recht, Markt, Umwelt und Profession. Wer dieses Zusammenspiel versteht, gestaltet die Zukunft – alle anderen werden verwaltet.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Was als technischer Fortschritt erscheint, ist oft nur die Oberfläche einer tieferliegenden Transformation. Nicht Plattformen entscheiden über Versorgung, sondern das Zusammenspiel aus Systemverständnis, institutioneller Intelligenz und professioneller Verantwortung. Wenn Apotheken, Juristen, Politiker und Patienten nicht nur parallel, sondern synchron denken, entsteht mehr als Effizienz – es entsteht Handlungsmacht. Wer das Gesundheitswesen von morgen gestalten will, braucht kein schnelleres Netz, sondern ein klareres Bewusstsein dafür, was Versorgung bedeutet: Vertrauen, Struktur, Präsenz. Und genau hier beginnt die eigentliche Entscheidung – nicht vor Gericht, nicht im Markt, sondern in der Haltung zur Verantwortung. Wer sie trägt, wird gehört. Wer sie delegiert, verliert.

 

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