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  • 15.07.2025 – Virus trifft Vorsorge, Cannabis verliert Vertrauen, Apotheken sichern Strukturen
    15.07.2025 – Virus trifft Vorsorge, Cannabis verliert Vertrauen, Apotheken sichern Strukturen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Das Chikungunya-Virus erreicht Europa, der Versand mit Medizinalcannabis steht vor dem Aus, Versicherungen reichen nicht mehr aus: Wie Apo...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Virus trifft Vorsorge, Cannabis verliert Vertrauen, Apotheken sichern Strukturen

 

Wie Chikungunya-Fieber Europa erreicht, das Medizinalversandverbot eskaliert und Versicherungsschutz zur Überlebensfrage für Betriebe wird

Apotheken-News: Bericht von heute

Während sich das Chikungunya-Virus in Europa festsetzt und Apotheken sich auf neue Infektionsmuster vorbereiten müssen, kündigt das Bundesgesundheitsministerium ein Versandverbot für Medizinalcannabisblüten an, das nicht nur Spezialapotheken in Bedrängnis bringt, sondern auch schwerkranke Patient:innen strukturell benachteiligt, während zugleich neue Versicherungsmodelle notwendig werden, um den Apothekenbetrieb gegen Retaxationen, Kühlkettenverluste, IT-Ausfälle und regulatorische Risiken abzusichern, denn die Anforderungen an digitale Infrastruktur, Dokumentation und haftungssichere Abläufe wachsen mit jeder Woche – was deutlich wird an konkreten Maßnahmen wie Importbündelung, innovativer PTA-Ausbildung, erweiterten Videosprechstunden und der Frage, wie betriebliche Praxis, politische Strategie und gesundheitliche Realität im Apothekenwesen zu einer tragfähigen Struktur verschmelzen können, die nicht reagiert, sondern schützt, integriert und vorsorgt.


Die biologische Realität drängt sich in ein Versorgungssystem, das längst am Rand seiner strukturellen Belastbarkeit arbeitet. Was noch vor wenigen Jahren als tropenmedizinische Randnotiz galt, wird zur klinischen Realität vor Ort. Chikungunya, ein Virus aus der Familie der Togaviren, überträgt sich über Aedes-Mücken, insbesondere die Tigermücke Aedes albopictus – und diese ist bereits seit Jahren in Süddeutschland und zunehmend in Mittel- und Westdeutschland aktiv. Der Erreger hat sich angepasst, sein Vektor auch. Was bislang mit Reiseassoziationen belegt war, zeigt nun endemische Tendenzen. Das öffentliche Gesundheitswesen reagiert zögerlich, die Bevölkerung ist kaum informiert, und Apotheken stellen fest: Was gestern noch theoretisch war, kommt heute durch die Tür – in Form von Patienten mit Symptomen, die kaum jemand zu deuten weiß.

Chikungunya verursacht Fieber, Hautausschläge und starke Gelenkschmerzen, die über Monate anhalten können. Die Therapie ist symptomatisch – nicht kausal. Impfstoffe sind in der Entwicklung, aber nicht zugelassen. Was bleibt, ist Vorsorge: Mückenschutz, Aufklärung, Monitoring. Und an genau dieser Stelle rücken Apotheken in die Verantwortung. Sie sind es, die Beratung leisten, Insektenschutzmittel erklären, Kunden auf Reisen vorbereiten und die Realität dieser neuen Bedrohung ansprechbar machen.

Zugleich greift eine politische Entscheidung tief in die Realität bestehender Versorgungsmodelle ein: Das Bundesgesundheitsministerium plant ein Versandverbot für Medizinalcannabisblüten. Was unter dem Stichwort „Sicherstellung ordnungsgemäßer Abgabe“ verkauft wird, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als regulatorische Kurzsichtigkeit. In ländlichen Regionen, in spezialisierten Versorgungseinrichtungen, in der Betreuung immobiler Patienten war der Versandhandel mit Medizinalcannabis nicht nur eine Ergänzung – er war eine Notwendigkeit. Ohne ihn bricht die Kontinuität der Versorgung. Der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken (VCA) bezeichnet die Pläne als „fatal“, nicht aus ideologischen, sondern aus strukturellen Gründen: Die Versorgung vulnerabler Gruppen wird real unterbrochen, therapeutische Prozesse gefährdet. Die Politik scheint den Unterschied zwischen illegalem Plattformvertrieb und qualifiziertem Apothekenversand nicht verstehen zu wollen – eine Unschärfe mit fatalen Folgen.

Was sich hier aufschichtet, ist ein dreifacher Druck: epidemiologisch, regulatorisch, betriebswirtschaftlich. Und dieser Druck entlädt sich nicht nur in Diskussionen – sondern in konkreten Anforderungen an Apothekenleitung, Risikomanagement und betriebliche Absicherung. Versicherungen, die früher nur Beiwerk waren, werden zum strategischen Instrument. Denn die Risiken verändern sich: Rezeptfälschungen mit hochpreisigen Medikamenten, Kühlkettenunterbrechungen bei sensiblen Impfstoffen, Stromausfälle mit Auswirkungen auf Lagerhaltung, Betriebsunterbrechungen durch Quarantäne oder IT-Ausfälle, Angriffe auf digitale Infrastruktur.

Eine moderne Apotheke braucht heute nicht nur Betriebshaftpflicht, sondern auch eine Kühlgutversicherung, eine Retax-Versicherung, eine Elektronikpolice, eine Versicherung für Betriebsunterbrechungen und ein intelligentes Schadenmanagementsystem. Klassische Policen reichen nicht mehr. Wer hier nicht handelt, riskiert nicht nur sein Inventar – sondern seine Existenz. Versicherer wiederum müssen neue Wege gehen: mit modularen Produkten, branchenspezifischen Tarifen und digitalen Schnittstellen zur Risikoerfassung. Der Markt ist in Bewegung – aber die Bereitschaft, neue Lösungen aktiv zu implementieren, fehlt oft vor Ort.

Doch gerade dort, im betrieblichen Alltag, entstehen die Strategien, die wirklich funktionieren: PKA Anja Löst berichtet aus dem Arbeitsalltag über das gezielte Bündeln von Importarzneimitteln. Was zunächst wie eine rein ökonomische Maßnahme wirkt, ist auch eine Form intelligenter Betriebsführung. Kunden verstehen die Maßnahme, wenn sie erklärt wird – und sie akzeptieren Verzögerungen, wenn sie wissen, dass dahinter Qualität und Sicherheit stehen. Importprozesse sind teuer, aufwendig, und haftungstechnisch sensibel – wer sie effizient bündelt, spart Kosten, minimiert Risiken und stärkt die Kundenbindung. Doch auch das gelingt nur mit Personal, das mitzieht, und mit interner Kommunikation, die funktioniert.

Parallel zeigt sich, wie sehr die Qualität pharmazeutischer Versorgung an den Nachwuchs gebunden ist. In Münster haben 29 PTA-Schüler:innen nach einem ungewöhnlichen Ausbildungsweg das Praktikum begonnen. Der Unterricht fand an zwei Standorten statt, in Noträumen eines Branchenverbands, unter Zeitdruck, mit improvisierter Technik. Die Schulleiterin Nicole Budny reagierte mit Kreativität: Ein Podcast-Projekt im Fach Galenik sorgte nicht nur für Begeisterung, sondern für Transferleistung. Die Schüler:innen lernten, komplexe Rezepturthemen auditiv zu strukturieren, zu erklären, darzustellen. Diese Fähigkeiten sind es, die moderne Pharmazie braucht: didaktische Kompetenz, mediale Präsenz, fachliche Tiefe.

Die digitale Realität wirkt nicht nur in der Ausbildung. Auch die Versorgung verändert sich: Die 30-Prozent-Grenze für Videosprechstunden wird aufgehoben – endlich, sagen viele. Der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) lobt die Entscheidung als „Praxisnähe mit Weitblick“. Für Apotheken bedeutet das: Die digitale Schnittstelle zur ärztlichen Verordnung wird relevanter, das Zusammenspiel von Telemedizin, E-Rezept und Beratung gewinnt an Dynamik. Wer sich dem entzieht, verliert Anschluss – fachlich, wirtschaftlich und strategisch.

Doch nicht nur die Prozesse, auch die Vermittlung pharmazeutischer Inhalte braucht neue Wege. Professor Rolf Daniels greift bei einem Vortrag zur Spielkarte, um die Logik homogener Pulvermischungen zu erklären. Was kurios beginnt, entfaltet pädagogische Wirkung: Der Vergleich zwischen Mischtechniken bei Spielkarten und Rezepturbestandteilen wirkt einprägsam, visuell, logisch. Hier wird Fachwissen nicht abstrakt, sondern greifbar – und genau das brauchen Apotheken, wenn sie in Zeiten wachsender Komplexität bestehen wollen.

Denn all diese Entwicklungen – vom Virus über die Cannabisregulierung bis zur Versicherungsfrage – führen zu einem zentralen Punkt: Apotheken sind nicht mehr bloß Leistungserbringer, sondern systemisch eingebundene Risikoträger. Sie koordinieren Informationen, sichern Arzneimittelversorgung, beraten in neuen Krankheitsbildern, übernehmen Aufklärung, schützen Struktur – und haften für Fehler, Ausfälle, Lücken.

Deshalb ist die Frage „Welche Versicherung braucht eine Apotheke?“ längst keine Checkliste mehr – sondern eine strategische Führungsaufgabe. Dabei geht es um vier Ebenen: Erstens den Schutz vor externen Gefahren (Feuer, Wasser, Einbruch), zweitens den Schutz vor innerbetrieblichen Fehlern (Retaxationen, Dokumentationsmängel), drittens den Schutz vor technologischen Störungen (IT-Ausfälle, Kühlkettenbruch) und viertens den Schutz vor regulatorischen Risiken (Versandverbote, neue Auflagen, Versorgungsengpässe).

Wer diese vier Ebenen systematisch erfasst, kann sein Risikomanagement so aufstellen, dass es nicht nur reagiert, sondern präventiv wirkt. Doch das erfordert Ressourcen, Zeit, Fachwissen – und den Mut, Entscheidungen zu treffen. Führung im Apothekenbetrieb heißt heute: aktiv absichern, kommunikativ vorsorgen, strukturell stärken.

Darum geht es letztlich auch bei der politischen Debatte zum Cannabisversand: Wer hier schlicht reguliert, ohne die Versorgungsfolgen zu bedenken, handelt fahrlässig. Die Stärkung der Vor-Ort-Apotheken darf nicht zur Schwächung der Patient:innen führen. Und genau das droht, wenn Versandoptionen verschwinden, die nicht mit Plattformen konkurrieren, sondern therapeutische Lücken schließen.

Gleichzeitig steht das System selbst vor einer biologischen Bewährungsprobe: Mit Chikungunya, Dengue und West-Nil-Fieber wachsen die Bedrohungslagen durch sogenannte Arboviren – und es ist die Apotheke, die zur ersten Anlaufstelle für Symptome, Prophylaxe, Nachfragen wird. Impfstoffe sind in Entwicklung, doch verfügbar ist bislang nichts. Was bleibt, ist Verantwortung – und der Anspruch, auch dann zu funktionieren, wenn es keine vorgefertigten Lösungen gibt.

Diese Verantwortung zeigt sich auch im Schulterschluss mit neuen Berufsbildern: PTA, PKA, Filialleitung – alle müssen verstehen, dass Betrieb nicht mehr Routine ist, sondern Steuerung. Und diese Steuerung gelingt nur, wenn Absicherung, Personal, Technik und Regulierung zusammengedacht werden.

Fazit: Wer heute eine Apotheke führt, managt ein Hochrisikounternehmen mit sozialer Verantwortung, wirtschaftlichem Druck und politischer Fremdbestimmung. Die Reaktionsgeschwindigkeit auf neue Viren, die Anpassungsfähigkeit an politische Vorgaben und die Fähigkeit, aus Fehlern anderer zu lernen, entscheiden über Bestand oder Schließung.

Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.

Versorgung beginnt nicht mit dem Rezept. Sie beginnt mit Strukturen.
Und endet nur dann nicht, wenn Schutz mehr ist als ein Paragraph.

 

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