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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Im Kreis Soest wird mit dem TI-Messenger erstmals sektorenübergreifend erprobt, wie Apotheken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen über eine gemeinsame App in Echtzeit kommunizieren können, um Rückfragen zu Rezepten, Medikationsplänen oder Verfügbarkeiten ohne Medienbruch zu klären – was nicht nur die Versorgung beschleunigt, sondern auch neue Risiken erzeugt, denn mit der Nutzung der TI steigt die Verantwortung für Datenschutz, Prozesssicherheit und Kommunikationsverbindlichkeit deutlich, sodass Apotheken neben technischen Anpassungen vor allem ihre Versicherungskonzepte überdenken müssen, da klassische Haftpflicht- oder Inhaltsversicherungen keine Deckung für digitale Fehlkommunikation, Datenschutzpannen oder Systemausfälle bieten, während spezialisierte Cyber- und Vertrauensschadenversicherungen zunehmend zur betriebswirtschaftlichen Pflichtausstattung gehören, um etwa bei falsch übermittelten Rezeptinformationen, unterlassenen Rückfragen oder Angriffen auf Messenger-Zugänge rechtlich und finanziell abgesichert zu sein – was zeigt, dass digitale Vernetzung nur dann nachhaltig wirkt, wenn Technik, Prozesse und Absicherung gemeinsam gedacht werden.
Die Umstellung der Kommunikation im Gesundheitswesen auf digitale, sektorenübergreifende Systeme gewinnt zunehmend an strategischer Bedeutung – für die Versorgungssicherheit, aber auch für die betriebliche Stabilität der Akteure. Ein besonders praxisnahes Beispiel dafür liefert derzeit der Kreis Soest, wo ein Modellprojekt mit dem sogenannten TI-Messenger gestartet ist. Ziel des Projekts ist es, Apotheken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen über eine zertifizierte und datenschutzkonforme App miteinander zu vernetzen, um medizinische Informationen in Echtzeit auszutauschen – ohne den Umweg über Faxgeräte, Telefonketten oder handschriftliche Übermittlungen. Was auf den ersten Blick wie eine längst überfällige Modernisierung wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als systemische Zäsur mit weitreichenden Implikationen für Kommunikation, Sicherheit und Risikovorsorge im Gesundheitswesen.
In sechs Kommunen des Kreises Soest wird derzeit getestet, wie der TI-Messenger im Alltag funktioniert. Die Anwendung basiert auf einem sicheren, interoperablen Standard der gematik, ist vollständig Ende-zu-Ende-verschlüsselt und erlaubt die direkte Kommunikation zwischen autorisierten Leistungserbringern. Beteiligt sind Apotheken, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie stationäre Pflegeeinrichtungen. Sie alle kommunizieren über eine gemeinsame Plattform, auf der beispielsweise Medikationsrückfragen, Rezeptkorrekturen oder Pflegehinweise ausgetauscht werden können – sekundenschnell und ohne Medienbruch. Die Rückmeldungen aus der Pilotphase sind bisher positiv: Der Arbeitsaufwand in den Teams reduziert sich, die Rückfragen zu Rezepten oder Wirkstoffverfügbarkeiten werden schneller geklärt, die Prozesse laufen koordinierter ab.
Doch mit der neuen Effizienz kommt auch neue Verantwortung – insbesondere für die Apotheken, die mit der Integration in die digitale Infrastruktur tief in die Versorgungslogik der Telematikinfrastruktur (TI) eingebunden werden. Mit jedem digitalen Kommunikationskanal steigen auch die Anforderungen an Datenschutz, IT-Sicherheit und Nachvollziehbarkeit. Wer per TI-Messenger auf Patientendaten zugreift, Medikationspläne weiterleitet oder Rückfragen zu sensiblen Verordnungen beantwortet, trägt eine konkrete rechtliche Mitverantwortung. Der digitale Fortschritt, so die Einschätzung aus Apothekenkreisen, dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich damit auch das Risikoprofil jeder Apotheke verändert. Klassische Betriebshaftpflicht- und Inhaltsversicherungen greifen in vielen Fällen nicht, wenn etwa durch technische Fehlfunktionen oder unautorisierte Nutzung des Messengers sensible Daten in falsche Hände geraten. Auch die Betriebsausfallversicherung deckt solche Szenarien meist nur unvollständig.
Hinzu kommt, dass viele Apotheken parallel zu den Messenger-Pilotprojekten bereits andere TI-Komponenten wie ePA-Zugriffe, E-Rezepte oder digitale Arzneimittelbestellungen nutzen. Die kombinierte Nutzung digitaler Tools erhöht die Komplexität der Infrastruktur und verstärkt die Notwendigkeit, das Thema Versicherungsschutz neu zu denken. Experten raten daher zunehmend zu einer umfassenden Risikoprüfung, die neben klassischen Gefahren auch IT-Ausfälle, Datenschutzverstöße, Missbrauchsfälle sowie Fehler in automatisierten Prozessketten berücksichtigt. Branchenspezifische Versicherungslösungen, die explizit auf die digitale Realität moderner Apotheken zugeschnitten sind, werden damit zum strategischen Faktor.
Dass Apotheken hier besonderen Handlungsbedarf haben, zeigen auch erste Rückmeldungen aus dem Kreis Soest. Während Praxen in der Regel über größere IT-Budgets und zentrale Serviceanbieter verfügen, müssen Apotheken oft eigenständig für ihre IT-Sicherheit sorgen. Wer den Messenger nutzt, ohne die eigene IT-Infrastruktur zu prüfen oder ohne gezielte Versicherung gegen digitale Risiken, geht ein erhebliches Haftungsrisiko ein. Insbesondere bei Missverständnissen, etwa fehlerhaft übermittelten Medikationsänderungen oder nicht dokumentierten Rückfragen, drohen juristische Konsequenzen – etwa durch haftungsrelevante Versäumnisse in der Versorgungskette.
Versicherer reagieren auf diese Entwicklungen mit der Einführung spezialisierter Cyberpolicen, Vertrauensschadenversicherungen und modularer Haftungserweiterungen für digital vernetzte Apotheken. Diese Produkte kombinieren Deckungselemente für klassische Haftungsfälle mit Schutz bei Datenverlusten, IT-Ausfällen, Kommunikationspannen oder digitalen Angriffen. Entscheidend ist dabei die präzise Analyse der technischen Infrastruktur sowie der organisatorischen Abläufe innerhalb der Apotheke. Nur wer nachweisen kann, dass etwa regelmäßige Sicherheitsupdates, rollenbasierte Zugriffssysteme und klare Kommunikationsprotokolle existieren, erhält überhaupt einen vollumfänglichen Versicherungsschutz.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Schnittstellen zwischen Messenger-App und Apotheken-EDV. Im Modellprojekt Soest wird derzeit auch erprobt, wie die App nahtlos in bestehende Systeme eingebunden werden kann – etwa durch automatische Verknüpfung mit Warenwirtschaftsmodulen, Verordnungsmanagement oder Dokumentationssystemen. Die Herausforderung besteht darin, Prozesse nicht nur technisch, sondern auch haftungsrechtlich sicher zu machen. Denn sobald eine Nachricht als versorgungsrelevant gilt – etwa eine Rezeptkorrektur oder eine Medikationswarnung –, entsteht eine Pflicht zur Reaktion. Ein unterlassener Hinweis oder eine verzögerte Antwort kann juristische Folgen nach sich ziehen.
Umso wichtiger wird es, nicht nur die technische Seite, sondern auch die organisatorische Resilienz der Apotheke abzusichern. Das schließt klare Zuständigkeitsregelungen für Messenger-Kommunikation ein, Schulungen des Personals sowie die Integration der neuen Kanäle in bestehende Notfall- und Vertretungskonzepte. Versicherungen sollten dabei nicht als bloßer Kostenfaktor betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil einer umfassenden Risikosteuerung.
Das Modellprojekt Soest liefert insofern nicht nur einen Vorgeschmack auf die digitale Kommunikation im Gesundheitswesen der Zukunft, sondern auch auf die neuen Anforderungen an betriebliche Absicherung. Es zeigt, wie sich Effizienz, Qualität und Sicherheit vereinen lassen – aber nur, wenn technische Innovation mit struktureller Vorsorge verbunden wird. Der TI-Messenger kann ein Meilenstein sein, doch er braucht flankierende Schutzmechanismen. Apotheken, die hier frühzeitig reagieren, sichern sich nicht nur juristisch ab, sondern positionieren sich auch strategisch für eine digitale Versorgungswelt, in der Kommunikation nicht länger ein Nadelöhr, sondern ein Sicherheitsfaktor ist.
Diese Analyse zu technischen Fortschritten, versorgungsrelevanter Infrastruktur und betriebswirtschaftlicher Risikovorsorge steht exemplarisch für die redaktionelle Klarheit, systemische Tiefenschärfe und sachliche Neutralität, mit der ApoRisk seine Berichte erstellt – faktenbasiert, richtungsweisend und risikobewusst.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Recherchiert und ausgearbeitet im redaktionellen Auftrag von ApoRisk®, dem Fachmakler für versicherbare Apothekenrisiken mit Sitz in Karlsruhe. Der journalistische Bericht entstand unabhängig, faktenbasiert und nach den geltenden Standards publizistischer Sorgfaltspflicht.
Quellenangaben
Die inhaltliche Grundlage dieses Berichts stützt sich auf die Projektdokumentation der gematik zum TI-Messenger in der Modellregion Soest (Stand Mai 2025), ergänzend auf strategische Handlungsempfehlungen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe aus dem Projektbericht Juni 2025 sowie Fortbildungsmaterialien der Apothekerkammer Westfalen-Lippe zur digitalen Kommunikation und Haftung; zusätzlich wurden Erkenntnisse aus dem Whitepaper „Cyberversicherung für Apotheken im TI-Zeitalter“ des Versicherungsforums Gesundheit 2025 und die datenschutzrechtliche Bewertung durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz (BfDI) in Kooperation mit der GDD aus der im Februar 2025 veröffentlichten Datenschutz-Folgenabschätzung berücksichtigt.
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