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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Themen der Woche
Während die Bundesregierung mit Ankündigungen einer Apothekenreform versucht, Vertrauen zu stiften, wachsen in den Betrieben vor Ort die Zweifel, denn obwohl Aufgaben wie Impfen, Medikationsmanagement und digitale Anbindung ausgebaut werden sollen, fehlen klare Zusagen zur Honoraranpassung, während viele Apotheken bereits jetzt unter wachsendem Kostendruck, instabiler Telematikinfrastruktur und regulatorischen Widersprüchen leiden, so dürfen Versender wie Shop Apotheke legal mit 10-Euro-Gutscheinen arbeiten, während Präsenzapotheken keine Kulanzangebote machen dürfen, parallel greifen einzelne Kassen wie die IKK classic mit Strukturverträgen tief in die Marktmechanik ein, wodurch die freie Berufsausübung unter Druck gerät, die politische Begleitmusik klingt derweil wohlmeinend, aber wirkungslos, wie die Aussage von Bundesgesundheitsministerin Warken, es werde „etwas Zeit vergehen“, bis finanzielle Entlastungen spürbar seien, doch die Zeit haben viele Apotheken nicht mehr, weshalb die Reform zum Pyrrhussieg werden könnte, wenn sie nicht endlich mit konkreten Entlastungen, rechtlicher Gleichstellung und wirtschaftlicher Stabilität unterlegt wird.
Während in Berlin das große Wort „Reform“ wie ein Rettungsanker durch die gesundheitspolitischen Plenarsitzungen kreist, sinkt die betriebliche Realität vieler Apotheken Tag für Tag ein Stück weiter Richtung kritischem Pegelstand. Ja, die Apothekenreform ist angekündigt, ausformuliert, diskutiert – sie kommt. Doch was konkret kommt, sind Aufgaben, Pflichten, neue Belastungen. Was nicht kommt: eine schnelle, klare, wirksame Honoraranpassung. Was auch nicht kommt: ein regulatorischer Schutz gegen Marktverzerrung durch digitale Versender. Und was ebenfalls fehlt: eine technische Infrastruktur, auf die sich Apotheken im Alltag verlassen können. Die Worte der Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, wonach es noch „etwas Zeit“ brauche, bis finanzielle Entlastung wirke, sind kein Versprechen, sondern eine politische Chronik der Zumutung: Wer Hilfe braucht, soll Geduld haben. Doch viele Apotheken haben kein Zeitkonto mehr, von dem sie noch abbuchen könnten.
Die gesundheitspolitische Lage 2025 kulminiert in einem Spannungsdreieck aus politischer Rhetorik, technischer Instabilität und ökonomischem Erwartungsdruck. Der Gesetzgeber bringt ein Maßnahmenpaket auf den Weg, das die Rolle der Apotheken im Versorgungssystem sichtbar aufwertet – auf dem Papier. Apotheken sollen impfen, beraten, Medikationspläne erstellen, Schnittstellen managen, den TI-Ausbau unterstützen, Präventionsangebote machen. Sie sollen Versorgungslücken kompensieren, als erste Ansprechpartner fungieren, Verantwortung übernehmen. Aber der ökonomische Grundwert der Apotheke – das Fixhonorar – bleibt im Zustand fiskalischer Starre. Die letzte spürbare Anpassung liegt Jahre zurück, die laufende Inflation, die Tarifabschlüsse, die Energiepreise, die regulatorischen Anforderungen – all das verpufft an der Grenze zur Haushaltspolitik. Die Wertschätzung, die die Politik formuliert, hat keinen Preis. Und wer keinen Preis hat, kann auch keinen Lohn zahlen.
Dazu kommt ein Marktumfeld, das sich zunehmend fragmentiert. Versandapotheken agieren aggressiv und nutzen jedes gesetzliche Schlupfloch: Shop Apotheke verteilt 10-Euro-Gutscheine für Arzneimittelbestellungen – völlig legal. Währenddessen dürfen Vor-Ort-Apotheken nicht einmal mehr ein Hustenbonbon ohne juristische Prüfung verschenken. Diese Werbeasymmetrie ist nicht nur wirtschaftlich unfair, sie untergräbt auch das Vertrauen der Kundschaft in ein gleichberechtigtes Versorgungssystem. Apotheken mit Notdienst, Beratung, Kühlkette und Fachpersonal werden in denselben Wettbewerb gestellt wie Versandplattformen, die mit KI-gesteuerten Rabatt-Algorithmen operieren und Medikamente per DHL ohne Temperaturkontrolle durch den Hochsommer schicken. Die Frage ist nicht, ob das System ungerecht ist – sondern, wie lange es unter dieser Disbalance überhaupt noch funktionieren kann.
Noch gefährlicher ist jedoch die innere Aushöhlung der Apotheke als freie, unabhängige Heilberufseinrichtung. Immer häufiger treten Krankenkassen mit Strukturverträgen an einzelne Apotheken heran – nicht selten unter der Flagge der "Versorgungsverbesserung". So berichten betroffene Kolleginnen und Kollegen über Kooperationsangebote der IKK classic, in denen wirtschaftliche Vorteile, Bonusregelungen oder exklusive Abrechnungsmodelle offeriert werden – allerdings gegen Bindung an bestimmte Bedingungen, Abgabevolumina oder spezielle Dienstleistungen. In einem Umfeld, das von wirtschaftlicher Not geprägt ist, wirken solche Angebote wie Rettungsseile – deren Preis jedoch ein schleichender Verlust an Unabhängigkeit und Transparenz ist. Wer sich an Einzelverträge binden muss, um wirtschaftlich überleben zu können, verliert auf lange Sicht die Freiheit, im Sinne der Patienten zu entscheiden. Aus Apotheken könnten Erfüllungsgehilfen wirtschaftlicher Interessen werden – und genau das würde das Selbstverständnis der heilberuflichen Verantwortung unterminieren.
Hinzu kommt der technische Dauerfrust. Die Telematikinfrastruktur – eigentlich ein Instrument der digitalen Effizienz – entpuppt sich vielerorts als Dauerbaustelle. Konnektoren versagen, Updates zerschießen laufende Systeme, E-Rezepte werden falsch übertragen, der TI-Ausbau ist eine chronisch fehlerhafte Baustelle ohne Gewähr. Apotheken verbringen täglich Stunden mit der Fehlersuche, mit Hotlinegesprächen, mit Neustarts und Protokollanalysen – Zeit, die nicht vergütet wird. Während Plattformanbieter ihre Prozesse automatisieren, hängen Präsenzapotheken an Systemen, die weder stabil noch praxisgerecht funktionieren. Diese digitale Belastung ist nicht nur ineffizient, sondern psychologisch wie wirtschaftlich destruktiv.
Der Blick auf die politische Rhetorik wirkt aus Apothekensicht zunehmend surreal. Gesundheitspolitikerinnen wie Simone Borchardt erklären, man lasse die Apothekenlandschaft nicht allein. Bundesministerin Warken formuliert, die Reform sei unterwegs. Und in den Gremien der ABDA wird das 75-jährige Jubiläum gefeiert – mit Reden, Ehrungen, Rückblicken. Doch während Verbände feiern und Ministerien planen, kämpfen Apotheken mit Systembrüchen, Personalnot und einem ausgehöhlten wirtschaftlichen Fundament. Der Kontrast könnte kaum größer sein.
Die eigentliche Krise liegt in der strukturellen Parallelität: Reformversprechen werden in die Zukunft projiziert, während die Gegenwart von zunehmendem Druck geprägt ist. Neue Leistungen wie das Impfen oder die Medikationsberatung sind qualitativ sinnvoll, aber organisatorisch unterfinanziert. Die Honorierung folgt verzögert, die Leistung muss aber sofort erbracht werden. Gleichzeitig werden rechtliche Anforderungen verschärft – etwa durch das neue Lieferengpassgesetz oder Datenschutzvorgaben bei der TI – ohne dass die Umsetzung realistisch unterstützt wird. Der politische Druck wirkt in eine Richtung, ohne den betriebswirtschaftlichen Rückweg zu sichern.
Die Folge ist eine stille Erosion: Apotheken geben auf, reduzieren Öffnungszeiten, verzichten auf Nacht- und Notdienste, entlassen Mitarbeitende oder verschieben Investitionen. Die Zahl der Betriebsaufgaben steigt kontinuierlich, die strukturelle Versorgung auf dem Land gerät in Gefahr. Gleichzeitig geraten junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten unter Druck – sei es durch fehlende Gründungsförderung, durch unklare Zukunftsaussichten oder durch ein Marktumfeld, das Unabhängigkeit immer stärker zur Ausnahme macht.
Die Apothekenreform 2025 kann nur dann Erfolg haben, wenn sie nicht nur in Paragraphen, sondern in betrieblicher Realität ankommt. Und das bedeutet: Honoraranpassung vor neuen Aufgaben. Rechtssicherheit vor weiterer Digitalisierung. Gleichbehandlung vor weiterer Fragmentierung. Es braucht klare Regeln, faire Wettbewerbsbedingungen und ein politisches Bekenntnis zur strukturellen Relevanz der Vor-Ort-Apotheke – nicht irgendwann, sondern jetzt. Denn Reformen, die nicht absichern, sind keine Reformen. Sie sind Belastungsprotokolle im Gewand der Modernisierung.
Diese Analyse zu politischen Ambivalenzen, struktureller Überforderung und ökonomischer Schieflage im Apothekensystem steht exemplarisch für die redaktionelle Klarheit, systemische Tiefenschärfe und sachliche Neutralität, mit der ApoRisk® seine Berichte erstellt – faktenbasiert, richtungsweisend und risikobewusst.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Recherchiert und ausgearbeitet im redaktionellen Auftrag von ApoRisk®, dem Fachmakler für versicherbare Apothekenrisiken mit Sitz in Karlsruhe. Der journalistische Bericht entstand unabhängig, faktenbasiert und nach den geltenden Standards publizistischer Sorgfaltspflicht.
Quellenangaben
Dieser Bericht stützt sich auf aktuelle Verlautbarungen des Bundesgesundheitsministeriums zur Apothekenreform (Juni 2025), öffentliche Stellungnahmen von CDU-Gesundheitspolitikerin Simone Borchardt im Gesundheitsausschuss des Bundestags (28. Juni 2025) sowie interne Vertragshinweise zu Strukturvereinbarungen der IKK classic, die ApoRisk® zur Verfügung gestellt wurden. Ergänzend wurden der Geschäftsbericht 2024 der ABDA (Abschnitt zur Honorarentwicklung), der technische TI-Zwischenbericht der Gematik (Mai 2025) und dokumentierte Werbemaßnahmen der Shop Apotheke (Juni 2025) ausgewertet. Gesetzliche Grundlagen wie § 7 HWG und aktuelle Marktstatistiken des IFH Köln zum Apothekensterben 2025 ergänzen die faktenbasierte Analyse.
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