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  • 09.07.2025 – Digitale Ausfälle schwächen Versorgung, politische Verantwortung bleibt aus, strukturelle Risiken wachsen
    09.07.2025 – Digitale Ausfälle schwächen Versorgung, politische Verantwortung bleibt aus, strukturelle Risiken wachsen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Retax-Fallen, VPN-Ausfall, GLP-1-Schwangerschaften und Screening-Lücken: Wie Apotheken, Patientinnen und Politik die Kontrolle verlieren....

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Digitale Ausfälle schwächen Versorgung, politische Verantwortung bleibt aus, strukturelle Risiken wachsen

 

Wie Apotheken durch E-Rezept-Störungen, Retax-Fallen und Kostendruck unter Druck geraten, warum Pandemieaufarbeitung stockt und GLP-1 wie Screening neue Fragen aufwerfen

Apotheken-News von heute

Retaxationen durch fehlerhafte Arztnummern, technische Ausfälle beim E-Rezept-System, wachsender wirtschaftlicher Druck durch Mindestlohnerhöhungen – Apotheken geraten im Sommer 2025 an den Rand ihrer Belastbarkeit. Während politische Verantwortung ausbleibt, verdichten sich Systemrisiken: Die Corona-Pandemie wird nicht aufgearbeitet, der Bundestag streitet über Untersuchungsausschüsse, und medizinische Fortschritte wie GLP-1-Therapien erzeugen neue Risiken wie unbeabsichtigte Schwangerschaften. Die Früherkennung bei Brustkrebs zeigt zwar Wirkung, bleibt aber für viele Frauen unzureichend. Parallel häufen sich Skandale wie MMR-Impffälschungen, Rücknahmeprozesse bei Apothekenversendern und Palliativfälle mit Mordvorwurf. Auf wirtschaftlicher Ebene kämpfen Apotheken mit Preisbindung und Lohnkosten, während Konzerne wie MSD mit milliardenschweren Biotech-Käufen auf Blockbuster-Verluste reagieren. Der Gesundheitssektor driftet auseinander – technisch, ethisch, strukturell. Apotheken stehen im Zentrum dieser Krise, ohne Netz, ohne politischen Schutz.


Retaxationen durch fehlerhafte Arztnummern, digitale Ausfälle beim E-Rezept-System und wachsende wirtschaftliche Belastungen durch Mindestlohnsteigerungen stellen Apotheken im Sommer 2025 vor eine nie dagewesene Risikolage. Während VPN-Störungen die digitale Versorgung ausbremsen und Personal an die psychische Belastungsgrenze treiben, geraten Betriebe durch ärztliche Formfehler in finanzielle Haftung – ein Systemversagen, das durch politische Inaktivität und juristische Blockade noch verschärft wird. Zugleich bleiben zentrale Fragen der Corona-Pandemie unbeantwortet: Jens Spahn und Friedrich Merz lehnen einen Untersuchungsausschuss ab, während SPD und Opposition auf Aufklärung drängen. Neue medizinische Entwicklungen, etwa die gesteigerte Fruchtbarkeit unter GLP-1-Therapien oder die limitierten Erkennungsraten der Mammografie bei dichtem Brustgewebe, offenbaren medizinethische und diagnostische Leerstellen. Die systemische Überforderung kulminiert in einer Gesundheitsrealität, in der technische Innovation, politische Verantwortung und medizinische Versorgung immer seltener aufeinander abgestimmt sind – zum Nachteil derer, die sie tragen sollen: Apotheken, Patientinnen, Ärztinnen.


Der Juli 2025 markiert eine Weggabelung für das deutsche Gesundheitswesen – nicht nur aufgrund technischer Störungen oder juristischer Aufarbeitungen, sondern wegen eines zunehmend sichtbar werdenden Systemversagens in zentralen Versorgungs- und Kontrollbereichen. Apotheken geraten in diesem Spannungsfeld an ihre Belastungsgrenze: Die landesweiten VPN-Ausfälle bei Arvato legten das E-Rezept-System lahm und sorgten für chaotische Betriebsabläufe, während gleichzeitig immer mehr Apotheken durch fehlerhafte Pseudoarztnummern in existenzbedrohliche Retax-Fallen geraten. Der Fall der Rosen-Apotheke in Hainichen, die trotz korrekter Abgabe mit einer Nullretaxation über 2.300 Euro konfrontiert wurde, steht exemplarisch für ein Haftungssystem, das Verantwortung von den ärztlichen auf die pharmazeutischen Schultern abwälzt. Hinzu kommen steigende Löhne und Minijobgrenzen, die bei gesetzlich fixierten Preisstrukturen unweigerlich in wirtschaftliche Notlagen führen. In einem solchen Klima wird deutlich: Ohne strategischen Vermögensschutz, rechtssichere Versicherungslösungen und politisch flankierten Digitalrealismus droht die Betriebsbasis zu erodieren.

Gleichzeitig gerät das politische System unter Druck, die Pandemiepolitik der vergangenen Jahre aufzuarbeiten. Jens Spahn und Friedrich Merz lehnen einen Untersuchungsausschuss zur Maskenbeschaffung ab und beharren auf einer Enquete-Kommission. Die Kritik an der Sonderermittlerin Margaretha Sudhof zeigt, wie schwer sich die Union mit transparenter Aufarbeitung tut – und wie sehr der politische Wille zur Verantwortung mit der Angst vor Reputationsverlust kollidiert. Während SPD und Grüne eine umfassende Analyse fordern, rückt der Vertrauensverlust in die Politik ins Zentrum des öffentlichen Diskurses. Die Maskenaffäre bleibt nicht nur moralisch brisant, sondern offenbart eine strukturelle Immunität gegen Selbstkritik.

Auch medizinisch spitzt sich die Lage zu – an Stellen, die bisher wenig beachtet wurden. Die sogenannte Ozempic-Baby-Welle, ausgelöst durch eine signifikante Steigerung der Fertilität unter GLP-1-Analoga, macht deutlich, wie sehr medizinischer Fortschritt überraschende Effekte entfalten kann – und wie schlecht vorbereitet viele Praxen und Apotheken auf diese Konsequenzen sind. Schwangerschaften infolge einer Semaglutid- oder Tirzepatid-Therapie sind nicht mehr Randphänomene, sondern ein reales Risiko für unbeabsichtigte Elternschaft. Die ärztliche Verantwortung geht damit über die Therapieentscheidung hinaus: Aufklärung zur Kontrazeption ist kein fakultatives Gespräch mehr, sondern Pflichtbestandteil der Abgabeberatung. Dass die Datenlage zu den Auswirkungen auf Föten nach wie vor unzureichend ist, verschärft die Lage zusätzlich.

Auf einer zweiten diagnostischen Ebene verdichten sich die Hinweise auf strukturelle Mängel im Bereich der Brustkrebsfrüherkennung. Zwar zeigt das Mammografie-Screening eine 20–30 %ige Senkung der Brustkrebssterblichkeit bei Teilnehmerinnen, jedoch offenbaren neue Daten gleichzeitig seine Schwächen bei Frauen mit dichtem Brustgewebe. Die Magnetresonanztomografie könnte hier Abhilfe schaffen, wird aber bislang nur bei genetischer Hochrisikolage erstattet. Die politische Diskussion um eine Ausweitung des Screenings auf Frauen ab 45 und eine bessere technische Differenzierung steht am Anfang – während jährlich Tausende Karzinome potenziell zu spät erkannt werden.

Weitere juristische und ethische Bruchlinien verlaufen entlang neuer Gerichtsfälle: Die Verbraucherzentrale Brandenburg klagt gegen Apotal wegen verweigerter Rücknahmen ungeöffneter Arzneimittel – ein Präzedenzfall für digitale Apothekenrechte und Widerrufsrecht im Fernabsatz. Gleichzeitig erschüttert ein Impfskandal aus Niederbayern das Vertrauen in ärztliche Integrität: Ein Landarzt fälschte hunderte MMR-Nachweise und kassierte über 20.000 Euro – auf Kosten der Immunitätslage ganzer Schuljahrgänge. Ebenfalls im Fokus: ein Palliativmediziner, der wegen 15 Tötungen angeklagt ist – ein Fall, der medizinethische Debatten um Autonomie, Schmerz und Verantwortung neu befeuern wird.

Auch wirtschaftlich bleibt das System fragil. Der US-Konzern Merck Sharp & Dohme kauft für rund 10 Milliarden Dollar die britische Verona Pharma, um nach dem absehbaren Patentablauf von Keytruda eine neue Umsatzsäule mit dem COPD-Mittel Ohtuvayre zu etablieren. Der Trend zur Biotech-Akquise zeigt, wie Pharmaunternehmen strategisch auf Blockbuster-Verluste reagieren – während Apotheken mit gesetzlichen Preisbremsen und Mindestlohnsteigerungen wirtschaftlich im Rückwärtsgang fahren.

Die Verknüpfung dieser Entwicklungen ergibt ein Gesamtbild zunehmender struktureller Unsicherheit, in dem Apotheken, Patientinnen, Ärztinnen und Politik gleichermaßen gefordert sind – oft aber mit asymmetrischen Verantwortlichkeiten. Die systematische Belastung der Apotheken durch Retaxationen, Lohnkostensteigerung und IT-Ausfälle ist dabei nur ein Symptom einer umfassenderen Dysfunktion: Ein System, das nicht zwischen Schuld und Verantwortung unterscheidet, wird langfristig Vertrauen verlieren. Und das Vertrauen in ein Gesundheitswesen ist keine variable Größe – es ist Grundvoraussetzung für jeden Tag Versorgung.

 

Quellenangaben:

Bericht basiert auf aktuellen Vorfällen (u. a. Rosen-Apotheke Hainichen, Arvato-VPN-Ausfall), Aussagen von Dr. Katharina Laubner (Endokrinologin, GLP-1-Fertilität), Dr. Christiane Kuhl (RWTH Aachen, Mammografie/MRT), Jens Spahn und Friedrich Merz (Maskendebatte Bundestag), sowie auf Erkenntnissen des BfS zur Screening-Effektivität. Ergänzt um juristische Fakten zur VZB-Klage gegen Apotal, Daten zur Verona-Übernahme durch MSD und Angaben zur Minijobentwicklung durch § 8 SGB IV.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Recherchiert und ausgearbeitet im redaktionellen Auftrag von ApoRisk®, dem Fachmakler für versicherbare Apothekenrisiken mit Sitz in Karlsruhe. Der journalistische Bericht entstand unabhängig, faktenbasiert und nach den geltenden Standards publizistischer Sorgfaltspflicht.

 

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