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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News von heute
Die Aufarbeitung der Maskenaffäre im Bundestag bringt mehr neue Fragen als Klarheit, insbesondere zur Rolle des damaligen Ministers Jens Spahn, dessen Beschaffungspolitik während der Corona-Pandemie nun parlamentarisch und juristisch aufgearbeitet wird, wobei interne Warnungen missachtet, Lieferverträge ohne Prüfung abgeschlossen und bis heute Millionen ausgegeben wurden – währenddessen sorgt die AOK Nordost mit einer abrupten Vertragskündigung zur Inkontinenzversorgung für eine Welle an Betriebseinschränkungen in Landapotheken, die aufgrund der neuen Anforderungen keine wirtschaftliche Grundlage mehr sehen und zahlreiche Patientengruppen aufgeben müssen, was Fragen nach Verantwortung, Qualität und Versorgungsgerechtigkeit aufwirft, ergänzt durch die drohenden Folgen eines transatlantischen Handelsstreits, in dem Arzneimittelzölle die ohnehin fragile Preis- und Lieferstruktur gefährden und ABDA-Präsident Thomas Preis eine Stärkung der Apothekenkompetenzen und flexible Austauschrechte fordert, um in diesem Druckfeld bestehen zu können, während strukturelle Unsicherheiten wie Vertragskündigungen durch Krankenkassen, Abgrenzungsprobleme bei Hilfsmitteln und wachsende Betriebskosten die Apothekenlandschaft zusätzlich destabilisieren – eine Lage, in der Skandale, Verträge und internationale Märkte auf gefährliche Weise ineinandergreifen.
Der Maskenskandal um Jens Spahn, dessen Aufarbeitung erneut den Bundestag erschüttert, legt nicht nur politische Versäumnisse der Pandemiejahre offen, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf das systematische Scheitern bei Transparenz und Verantwortungsübernahme in höchsten politischen Ämtern. In der jüngsten Sitzung des Haushaltsausschusses wurde die Sonderermittlerin Margaretha Sudhof zwei Stunden lang befragt, doch statt Klarheit zu schaffen, wurden die Konfliktlinien schärfer: Die Grünen und die Linke sehen mehr neue Fragen als Antworten, insbesondere zur Rolle Spahns, der Millionen Masken offenbar ohne Bedarfsprüfung und jenseits etablierter Beschaffungsstandards geordert hatte. Die Kritik reicht vom Vorwurf der Missachtung interner Warnungen bis zur Misswirtschaft mit Steuergeldern, die nun zu langwierigen und kostspieligen Rechtsverfahren führen. Forderungen nach einem Untersuchungsausschuss mehren sich, doch die politische Blockade hält – ein System verschanzt sich hinter formalen Verteidigungsmechanismen und spielt auf Zeit.
Während im Berliner Regierungsviertel über Transparenz gestritten wird, geraten Apotheken in der Fläche unter Druck. Besonders drastisch zeigt sich dies in Mecklenburg-Vorpommern, wo die Vertragskündigung der AOK Nordost zur Inkontinenzversorgung für massive Versorgungslücken sorgt. Apothekerin Franziska Martens in Neukalen berichtet, dass sie ab 1. Oktober keine Inkontinenzhilfen mehr abgeben darf, weil die neuen Vertragsbedingungen organisatorisch und wirtschaftlich nicht erfüllbar sind. Auch in Lieberose in Brandenburg steht ein Traditionsbetrieb vor dem Aus: Inhaber Gunther Witt beziffert allein die Schulungskosten für sein Team auf 3000 Euro – eine Summe, die für viele kleine Apotheken ruinös ist. Die Kassen verweisen auf notwendige Qualitätsstandards, doch aus Sicht der Betroffenen zielt die Vertragsumstellung auf eine Verlagerung der Versorgung hin zu spezialisierten Lieferdiensten, mit unklaren Folgen für Beratungsqualität und Versorgungssicherheit.
Parallel dazu verschärft sich die wirtschaftliche Lage auf internationaler Ebene: ABDA-Präsident Thomas Preis warnt vor den Konsequenzen des transatlantischen Zollstreits, der die EU und die USA zunehmend auseinanderdriften lässt. Sollte Washington neue Zölle auf pharmazeutische Produkte erheben, könnten Arzneimittelimporte empfindlich verteuert werden – mit spürbaren Folgen für die Preisstruktur in Deutschland. Die ohnehin fragile Lieferkettensituation würde zusätzlich belastet, und auch die Versorgungssicherheit wäre bedroht. Preis fordert daher nicht nur eine diplomatische Lösung des Konflikts, sondern auch stärkere rechtliche Kompetenzen für Apotheken im Rahmen des Arzneimittelaustauschs, um bei Lieferengpässen flexibler reagieren zu können. Doch bislang scheitert vieles an der bekannten Kombination aus regulatorischer Überkomplexität und politischer Trägheit.
Neben globalen und regionalen Konflikten rücken technische und juristische Details in den Fokus, die den Apothekenalltag zunehmend bestimmen. So betont die IKK classic nach der Kündigung ihres Hilfsmittelvertrags, dass Trinknahrung davon nicht betroffen sei – eine Feststellung, die jedoch in der Praxis neue rechtliche Unsicherheiten schafft, da die Unterscheidung zwischen Arzneimittel und Hilfsmittel nicht immer klar ist. In vielen Betrieben fehlt das juristische Know-how, um solche Abgrenzungen belastbar vorzunehmen, und die Trennlinien im Sozialrecht drohen zur Stolperfalle zu werden. Gleichzeitig geraten Prozesse wie Gehaltszahlungen und betriebliche Sonderregelungen ins Licht: Die Treuhand Hannover weist auf zunehmende Risiken bei verspäteten Zahlungen hin, etwa durch Fehler in automatisierten Abrechnungssystemen, während Apotheken unter zunehmender Personalfluktuation und erhöhter betrieblicher Komplexität leiden.
Auch positive Entwicklungen sind erkennbar – etwa im Bereich der Digitalisierung und Prozessoptimierung. Eine Berliner Apotheke zeigt, wie sich Einkauf, Lagerhaltung und Teamkommunikation effizient miteinander verknüpfen lassen, wenn Software intelligent eingesetzt wird. Dennoch ist das eher die Ausnahme als die Regel. Viele Apotheken kämpfen nicht nur mit neuen Verträgen, Lieferengpässen und steigenden Preisen, sondern auch mit einem wachsenden Berg an Bürokratie – bei gleichzeitigem Mangel an qualifiziertem Nachwuchs. Angesichts des demografischen Wandels und der zunehmenden Aufgabenfülle in der Patientenversorgung droht das System an seinen Rändern zu erodieren – und die politischen Skandale im Zentrum lenken davon nur kurzzeitig ab.
Quellenangaben:
Die Informationen zur Maskenaffäre und den Aussagen von Margaretha Sudhof stammen aus der öffentlichen Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages vom 3. Juli 2025 sowie dem offiziellen Untersuchungsbericht des Bundesministeriums für Gesundheit, herausgegeben im Juni 2025. Die Einschätzung zu den möglichen Folgen erhöhter Arzneimittelzölle basiert auf einem Interview mit ABDA-Präsident Thomas Preis in der Berliner Zeitung vom 2. Juli 2025 sowie der aktuellen Stellungnahme des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) vom Mai 2025. Zur Situation in den Apotheken liegen redaktionelle Recherchen sowie Vor-Ort-Berichte aus der Apotheken Umschau (Ausgabe Juli 2025) und Datenanalysen des Deutschen Apothekenportals (DAP) vom 30. Juni 2025 vor. Die Vertragskündigung und Vertragsdetails der AOK Nordost gehen auf eine Pressemitteilung der Krankenkasse vom 27. Juni 2025 zurück, ergänzt durch Aussagen betroffener Apotheker wie Gunther Witt und Franziska Martens. Weitere Angaben zu juristischen Aspekten der Gehaltszahlung und Hilfsmittelabgrenzung entstammen einem Fachkommentar der Treuhand Hannover vom Juni 2025 sowie einem Rundschreiben der IKK classic vom 24. Juni 2025. Ergänzend wurden Daten aus der IAB-Studie zur Nutzung von Arbeitszeitkonten (April 2025), der AMK-Meldung zu Methylphenidat Zentiva (Bulletin 2/2025) und einem internationalen Konsenspapier zu Stretching im Journal of Sport and Health Science (Mai 2025) berücksichtigt. Einordnungsperspektiven zur strategischen Arzneimittelproduktion in Mittel- und Osteuropa liefert ein EZAS-Report vom Juni 2025. Alle Inhalte wurden redaktionell geprüft und durch Interviews mit Apothekenpersonal ergänzt (Stand: Juli 2025).
Von Engin Günder, Fachjournalist
Recherchiert und ausgearbeitet im redaktionellen Auftrag von ApoRisk®, dem Fachmakler für versicherbare Apothekenrisiken mit Sitz in Karlsruhe. Der journalistische Bericht entstand unabhängig, faktenbasiert und nach den geltenden Standards publizistischer Sorgfaltspflicht.
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