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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News von heute
Dehnen ist mehr als nur eine Aufwärmübung: Regelmäßiges und gezieltes Stretching verbessert nicht nur die Beweglichkeit und reduziert Muskelverspannungen, sondern unterstützt auch die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass bereits wenige Minuten statisches Dehnen pro Einheit akute Effekte erzielen, während kontinuierliche Praxis über Wochen zu nachhaltigen Verbesserungen führt. Allerdings sind die Erwartungen an Dehnen oft zu hoch – insbesondere bei Haltungskorrekturen und Verletzungsprävention. Hier sind ergänzende Maßnahmen wie Krafttraining unverzichtbar. Damit ist Stretching ein wertvoller Baustein in ganzheitlichen Trainings- und Gesundheitskonzepten, der bei richtiger Anwendung Muskeln geschmeidig hält und das Herz stärkt, jedoch nicht isoliert wirken sollte.
Dehnen zählt zu den am weitesten verbreiteten Bewegungsformen weltweit, fest verankert in Sportprogrammen, therapeutischen Anwendungen und alltäglichen Fitnessroutinen. Es bietet eine zugängliche, kostengünstige Möglichkeit, die Elastizität der Muskulatur zu bewahren, die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern und sogar positive Impulse für das Herz-Kreislauf-System zu setzen. Dennoch ist die Wirkung von Dehnen vielfach überschätzt, und nicht alle positiven Effekte sind wissenschaftlich abgesichert. Ein internationales Forschungskonsortium unter Leitung von Professor Dr. Jan Wilke von der Universität Bayreuth hat in einem wegweisenden Konsenspapier im „Journal of Sport and Health Science“ erstmals klare und differenzierte Empfehlungen formuliert, die sowohl die Chancen als auch die Grenzen von Stretching systematisch aufzeigen.
Basierend auf einer umfassenden Analyse aktueller Studienergebnisse richtet sich das Papier an Sportler, Trainer und medizinische Fachkräfte gleichermaßen und definiert klare Parameter für eine wirksame Dehnpraxis. Für die akute Verbesserung der Beweglichkeit empfiehlt es sich, mindestens zwei Durchgänge statischer Dehnungen von jeweils fünf bis dreißig Sekunden Dauer durchzuführen. Die genaue Ausführung der Technik ist dabei weniger kritisch, was Stretching für Anwender aller Erfahrungsstufen praktikabel macht. Allerdings erfordert die nachhaltige Verminderung muskulärer Steifheit einen deutlich höheren Zeitaufwand: Pro Trainingseinheit sollten mindestens vier Minuten statisches Dehnen investiert werden, idealerweise verteilt auf fünf Einheiten pro Woche, um langfristige Verbesserungen zu erzielen. Diese Zeitvorgaben verdeutlichen, dass effektives Dehnen eine kontinuierliche und bewusste Praxis verlangt und keine kurzfristige Maßnahme ist.
Neben den rein muskulären Vorteilen erweitert sich das Wirkungsfeld von Dehnen zunehmend auf das kardiovaskuläre System. Akute Effekte auf die Gefäßfunktion werden bei einer Dehnzeit von mindestens sieben Minuten messbar, während dauerhafte Verbesserungen in der Herz-Kreislauf-Gesundheit mit einer Dehndauer von rund fünfzehn Minuten regelmäßig erreicht werden können. Damit positioniert sich Dehnen als eine wertvolle ergänzende Strategie im Bereich der Gesundheitsprävention, die über die traditionelle Beweglichkeitsförderung hinausgeht.
Das Konsenspapier weist jedoch auch ausdrücklich darauf hin, dass bestimmte Erwartungen, insbesondere im Hinblick auf Haltungskorrektur und Verletzungsprävention, wissenschaftlich nicht haltbar sind. Die weit verbreitete Annahme, dass Dehnen Fehlhaltungen wie einen Rundrücken nachhaltig beseitigt, ist irreführend. Ebenso fehlen belastbare Belege dafür, dass Stretching allein eine wirksame Vorbeugung gegen Verletzungen darstellt. Hier sind vielmehr gezielte Krafttrainingsprogramme gefragt, die den Bewegungsumfang voll ausnutzen und gleichzeitig die muskuläre Stabilität stärken. Diese Kombination trägt wesentlich dazu bei, Haltungsschwächen zu kompensieren und das Verletzungsrisiko zu senken.
Im Praxisalltag bleibt Dehnen dennoch ein wichtiges Instrument, das bei regelmäßiger und korrekter Anwendung zur Lösung muskulärer Verspannungen beiträgt, die Beweglichkeit erhält und kardiovaskuläre Funktionen unterstützt. Eine realistische Zielsetzung sowie die Einbettung von Stretching in ein ganzheitliches Trainingskonzept, das Kraftübungen und Haltungsschulungen umfasst, sind entscheidend für nachhaltige Erfolge. Das Forscherteam empfiehlt, primär statische Dehnmethoden anzuwenden, da diese am besten erforscht und für die meisten Effekte geeignet sind. Dynamisches Dehnen sollte vor allem als Aufwärmtechnik vor sportlicher Belastung genutzt werden, da es die Durchblutung fördert und den Bewegungsapparat aktiviert. Die niedrige Verletzungsgefahr und die einfache Durchführung machen Stretching zudem zu einer sinnvollen Komponente in Rehabilitationsprogrammen und der Gesundheitsförderung älterer Menschen.
Abschließend unterstreicht die Studie die Notwendigkeit eines individualisierten und evidenzbasierten Trainingsansatzes. Dehnen ist kein Allheilmittel, sondern ein bewährtes Werkzeug zur Beweglichkeitsverbesserung, Muskelerhaltung und kardiovaskulären Unterstützung. Nur in Kombination mit gezieltem Krafttraining, Haltungstraining und weiteren therapeutischen Interventionen lässt sich ein ganzheitlicher und nachhaltiger Trainingserfolg erzielen, der Fehlhaltungen entgegenwirkt und Verletzungen vorbeugt. Stretching bleibt somit ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Bewegungs- und Gesundheitsprogramme, der bei korrekter Anwendung wesentliche Beiträge zu körperlicher Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden leistet.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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