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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News von heute
Qualitätsmanagement in Apotheken wird häufig als bürokratische Pflicht empfunden, doch erst durch den gezielten Einsatz von Arbeitsblättern entsteht ein lebendiges System, das Abläufe transparent macht, Fehlerquellen aufdeckt und Verbesserungen gezielt steuert. Diese praktische Verankerung entscheidet maßgeblich über Rechtssicherheit, Effizienz und Patientenschutz. Gleichzeitig steht das E-Rezept, 1,5 Jahre nach seiner Einführung, im Alltag vor erheblichen Herausforderungen: Technische Störungen und fehlende Rückkopplungen führen zu Fehlern und Retaxationen, die betriebswirtschaftliche Risiken bergen. Parallel gefährdet die Kündigung des IKK classic Bundesvertrags die Versorgung von Millionen Versicherten, da Einzelverträge schlechtere Bedingungen bieten. Trotz einer stabilen Zunahme an Pharmazeutisch-technischen Assistenten bleibt der Apothekermangel akut. Finanzielle Engpässe bei der gesetzlichen Krankenversicherung lassen Zusatzbeiträge steigen, während innovative Verfahren wie die biologische Paracetamol-Herstellung aus Plastikabfällen Hoffnung auf nachhaltige Arzneimittelproduktion bieten. Die komplexen Finanzstrukturen der ABDA mit beträchtlichen Rücklagen werfen Fragen nach Transparenz auf. Unterdessen steuert Anne-Kathrin Klemm als neue Vorständin den BKK-Dachverband durch schwierige Reformphasen, während Umfragen zeigen, dass viele Patienten bereit sind, für schnellere Facharzttermine Zugeständnisse bei Anfahrt und Arztwahl zu machen. Tarifverträge in Sachsen verbessern die Einkommenssituation der Apothekenkräfte, doch die Zunahme hitzebedingter Krankheitstage unterstreicht die dringende Notwendigkeit effektiver Gesundheitsschutzmaßnahmen. Dieser Bericht zeigt, wie vielfältig die Herausforderungen und Chancen im Gesundheitswesen sind und wie essenziell integrierte, reflektierte Lösungen für Qualität, Versorgung und Nachhaltigkeit bleiben.
Qualitätsmanagement in Apotheken gilt vielen als lästige Pflicht, doch seine praktische Umsetzung entscheidet über Wirkung oder Papierform. Arbeitsblätter sind dabei weit mehr als Beleg für Formalitäten – sie bilden das Rückgrat eines gelebten Qualitätsmanagementsystems (QMS), machen Abläufe sichtbar, Fehlerschleifen erkennbar und Verbesserungsprozesse steuerbar. Entscheidend ist, wie sie eingebettet, genutzt und reflektiert werden. Nicht der Umfang der Dokumentation, sondern ihre Alltagsverankerung entscheidet über die Systemqualität – und damit über Rechtssicherheit, Effizienz, Patientenschutz und Teamkompetenz.
Das E-Rezept ist in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen – in der Versorgungspraxis aber noch lange nicht zu Hause. Was als Meilenstein der Digitalisierung im Gesundheitswesen angekündigt wurde, hat sich im Apothekenalltag in Teilen als Störfaktor mit potenziell wirtschaftlichem Risiko entpuppt. 1,5 Jahre nach der flächendeckenden Einführung zeigt sich: Es sind nicht die digitalen Grundfunktionen, sondern die strukturellen Unwägbarkeiten, die Apothekenteams belasten – vom Medienbruch beim Ausdruck bis zur technischen Dysfunktion in der Rezeptübermittlung. Dabei sind E-Rezepte längst zentraler Umsatztreiber: Über 80 Prozent des Apothekenertrags hängen weiterhin von der korrekten Einlösung und Abrechnung verschriebener Arzneimittel ab. Jeder Fehler, jede Rückmeldung, jede Retaxation wirkt sich betriebswirtschaftlich unmittelbar aus. Um aus der Fehlerfalle zu gelangen, braucht es eine konsequente Systemführung, gezielte Schulungen und verlässliche Rückkopplungen, die Fehlerquellen erkennen und nachhaltig beheben.
In diesem Kontext unterstreicht ein aktuelles Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) die Komplexität gesetzlicher Rahmenbedingungen für Arzneimittel: Traditionelle pflanzliche Arzneimittel wie Arzneitees dürfen kein Bio-Siegel tragen, da sie ausschließlich unter die EU-Arzneimittelrichtlinie fallen und nicht unter die Verordnung für ökologische Erzeugnisse. Dies betrifft exemplarisch den Salbei-Arzneitee von Salus, dessen Bio-Qualität zwar unbestritten bleibt, das Bio-Logo jedoch nicht mehr verwendet werden darf. Diese Entscheidung verdeutlicht die Spannung zwischen Verbraucherschutz, Marketing und rechtlichen Vorgaben.
Parallel dazu gerät die Hilfsmittelversorgung in Deutschland unter Druck. Seit dem 1. Juli besteht keine bundesweit gültige vertragliche Grundlage für Apotheken, Versicherte der IKK classic mit Hilfsmitteln zu versorgen. Der Hessische Apothekerverband warnt eindringlich vor den Einzelverträgen, die von der Krankenkasse bevorzugt werden, da sie schlechtere Konditionen bieten und Apotheken wirtschaftlich und administrativ belasten. Die Kündigung des bisherigen Bundesvertrags zwischen IKK classic und Deutschem Apothekerverband gefährdet nach Einschätzung des Verbands die Versorgungssicherheit von rund drei Millionen Versicherten und belastet die betroffenen Apotheken erheblich.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es positive Entwicklungen im Personalbereich: Die Fachkräftemangelanalyse der Bundesagentur für Arbeit für 2024 zeigt eine stabile Zunahme bei den Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (PTA). Im Juni 2024 waren bundesweit rund 74.752 sozialversicherungspflichtig beschäftigte PTA registriert, was einem Zuwachs von knapp 4.400 gegenüber den Vorjahren entspricht. Allerdings bleibt der Bedarf an approbierten Apothekern weiterhin hoch, sodass Engpässe in dieser Berufsgruppe bestehen bleiben.
Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spitzt sich derweil dramatisch zu. Vorstandschef Oliver Blatt vom GKV-Spitzenverband warnt, dass die Ausgaben die Einnahmen bei weitem übersteigen. Die Zusatzbeiträge für Versicherte könnten erstmals auf bis zu drei Prozent steigen – ein historischer Sprung, der für Millionen Beitragszahler eine spürbare Belastung darstellt. Die angekündigten Bundesdarlehen werden von Blatt als politische Augenwischerei kritisiert, da sie das grundsätzliche Problem der Kostenexplosion nicht lösen, sondern lediglich kaschieren.
Vor diesem Hintergrund entstehen vielversprechende Ansätze für eine nachhaltige Arzneimittelproduktion. Eine aktuelle Studie demonstriert erstmals, wie genetisch modifizierte Bakterien Paracetamol aus Plastikabfällen produzieren können. Dieses innovative Verfahren verbindet modernste Biotechnologie mit Kreislaufwirtschaft und macht die pharmazeutische Herstellung unabhängiger von fossilen Rohstoffen. Damit markiert es einen Meilenstein auf dem Weg zu einer fossilfreien und nachhaltigen Arzneimittelproduktion.
Gleichzeitig offenbart sich hinter den Kulissen der Apothekenbranche eine komplexe Finanzarchitektur. Die ABDA und ihre verbundenen Organisationen verfügen über beträchtliche Rücklagen, wie das Beispiel der Avoxa zeigt, die zuletzt rund 50 Millionen Euro liquide Mittel vorhielt. Dieses Vermögen verteilt sich auf den Dachverband, 34 Mitgliedsorganisationen sowie diverse Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Die Transparenz über tatsächliche Finanzströme und Zweckbindung ist bislang unzureichend, was Fragen zu strategischer Planung und Verwendung aufwirft.
Die Führung im Bereich der Betriebskrankenkassen hat mit Anne-Kathrin Klemm eine erfahrene Vorständin, die in einer Phase großer Reformbedarfe die Geschicke des BKK-Dachverbands lenkt. Nach zwölf Jahren übergab ihr Franz Knieps das Amt. Klemm betont die Dringlichkeit schneller und nachhaltiger Lösungen für die komplexen Herausforderungen in GKV und sozialer Pflegeversicherung.
Die Versorgungsrealität der Patienten zeigt deutliche Widersprüche. Eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox offenbart, dass fast ein Viertel der Befragten bereit wäre, längere Wege von über 50 Kilometern auf sich zu nehmen, um schneller einen Facharzttermin zu bekommen. 20,3 Prozent akzeptieren Einschränkungen bei der freien Arztwahl, 11,5 Prozent würden sogar eine Zuzahlung für bevorzugte Termine leisten. Dennoch lehnt eine Mehrheit von 43,6 Prozent diese Maßnahmen ab. Neben den klassischen Vorschlägen wurden auch unkonventionelle Ideen wie Notfallambulanzbesuche, Selbstzahlungen oder die Androhung schlechter Online-Bewertungen geprüft.
Innerhalb der Apothekenbranche sorgt ein neuer Tarifvertrag in Sachsen für positive Impulse. Ab 1. Juli 2025 steigen die Gehälter für alle Berufsgruppen um einen Sockelbetrag von 160 Euro. Die Vereinbarung gilt für 18 Monate bis Ende Dezember 2026 und beinhaltet auch eine Anpassung der Ausbildungsvergütungen auf ein vergleichbares Niveau.
Mit Blick auf den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zeigt sich eine alarmierende Entwicklung: Die Zahl arbeitsbedingter Krankheitstage aufgrund von Hitzeschäden ist deutlich gestiegen. Im Jahr 2023 wurden rund 92.700 Fehltage aufgrund von Hitzeschlag, Sonnenstich und Hitzeerschöpfung registriert, zwölf Prozent mehr als im bisherigen Höchstjahr 2018. Besonders betroffen sind Männer, was mit ihrer häufigeren Beschäftigung in körperlich belastenden Outdoor-Berufen zusammenhängt. Angesichts des Klimawandels werden politische Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes immer dringlicher.
Insgesamt spiegeln diese Entwicklungen die komplexen Herausforderungen und Chancen wider, denen sich Apotheken, Patienten und das Gesundheitswesen gegenübersetzen. Qualitätsmanagement muss durch praktische Instrumente wie Arbeitsblätter im Alltag lebendig bleiben, Digitalisierung braucht systematische Führung, politische Rahmenbedingungen sind für Versorgung und Wirtschaftlichkeit entscheidend, und Innovationen können Nachhaltigkeit und Effizienz fördern. Nur durch ein integriertes, reflektiertes und koordiniertes Vorgehen lassen sich diese vielfältigen Anforderungen erfolgreich meistern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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