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  • 26.06.2025 – Gefälschte Vollstreckungsandrohungen treffen Apotheken, Nachwuchsmangel dominiert Schließungswelle, Pandemiepolitik wird juristisch nachbearbeitet
    26.06.2025 – Gefälschte Vollstreckungsandrohungen treffen Apotheken, Nachwuchsmangel dominiert Schließungswelle, Pandemiepolitik wird juristisch nachbearbeitet
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Gefälschte DGUV-Schreiben, fehlende Apothekennachfolger und ein Grundsatzurteil zur Pandemiepolitik prägen aktuelle Herausforderungen ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Gefälschte Vollstreckungsandrohungen treffen Apotheken, Nachwuchsmangel dominiert Schließungswelle, Pandemiepolitik wird juristisch nachbearbeitet

 

Apotheken sehen sich gefälschten Pfändungsdrohungen ausgesetzt, Nachwuchsmangel überlagert Versandhandel als Schließungsgrund, Verfassungsgericht urteilt zur Maskenpflicht

Apotheken-News von heute

Professionell gefälschte Vollstreckungsschreiben im Namen der DGUV setzen Apotheken zunehmend unter Druck und zwingen zu sofortigem Handeln in Sachen Rechtsschutz, während strukturelle Probleme wie der gravierende Nachwuchsmangel als Hauptursache des Apothekensterbens die eigentliche Gefahrenlage verdeutlichen, was strategische Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Versorgung unumgänglich macht, gleichzeitig zeigt das Verfassungsgericht Brandenburg mit seinem differenzierten Urteil zur Maskenpflicht und den Versammlungsbeschränkungen in der Pandemie die Notwendigkeit, Gesundheitsschutz und Grundrechte präzise auszubalancieren, flankiert von Sanacorps logistischer Großinvestition in Offenburg, dem energischen Widerspruch des Phagro gegen die Etikettierung des Großhandels als Kostentreiber, neuen molekularbiologischen Erkenntnissen über X-Chromosomen-Reaktivierungen im Alter, der Renaissance retardierter Kontrazeptiva als lebensnahe Alternative zur Pille, dem stationären Beratungsmodell der Stiftung UPD, der von Union und SPD initiierten Enquete-Kommission zur Aufarbeitung pandemischer Maßnahmen sowie dem erstmals belegten Muskelerhalt bei der Inkretintherapie Cagrilintid/Semaglutid – ein komplexes Geflecht aus Bedrohung, Anpassung, Aufarbeitung und medizinischem Fortschritt, das die Rolle der Apotheke als unternehmerisches, medizinisches und gesellschaftliches Rückgrat neu definiert


Apotheken in Deutschland stehen derzeit unter dem Druck einer neuen Betrugswelle, die auf gezielte psychologische und strukturelle Schwächen im Betriebsalltag zielt. Gefälschte Vollstreckungsschreiben, die angeblich von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) stammen, fordern unter Androhung drastischer Konsequenzen – Kontopfändung, SCHUFA-Eintrag, unmittelbare Zwangsvollstreckung – zur sofortigen Zahlung auf. Zahlreiche Apothekeninhaber:innen berichteten von einem Gefühl massiver Bedrängung, das durch die Professionalität der Fälschungen und die realitätsnahe Aufmachung verstärkt wird. Der DGUV-Spitzenverband rief inzwischen zur Wachsamkeit auf, doch Rechtsschutzversicherer und Kammern sprechen bereits von einem gefährlichen neuen Typus ökonomischer Manipulation, der sich gezielt auf Akteure des Gesundheitswesens konzentriert. Es zeigt sich ein wachsender Bedarf an Schutzkonzepten, die nicht nur technische Sicherheitslücken schließen, sondern auch betriebspsychologische Resilienz stärken.

Gleichzeitig gerät ein langjähriger Erklärungsnarrativ unter Druck: Nicht der Versandhandel ist laut aktuellen Analysen Hauptursache des Apothekensterbens, sondern der strukturelle Nachwuchsmangel. Während Plattformen wie DocMorris, Shop Apotheke oder gesund.de weiter wachsen, konzentriert sich die eigentliche Krisendynamik auf einen fundamentalen Mangel an Übernehmer:innen für bestehende Betriebe. Die jüngste Apothekenstatistik zeigt, dass die Zahl der Betriebsübergaben unter den Erwartungen bleibt, selbst bei attraktiven Standorten mit gesicherter Ertragslage. Gründe sind vielfältig: Fachkräftemangel, hohe Bürokratie, wachsende Verantwortung und fehlende politische Verlässlichkeit. Die narrative Fixierung auf die Versandkonkurrenz lenkt vom eigentlichen Risiko ab – einer Leerstelle in der Generationennachfolge.

Parallel zur betrieblichen Realität läuft die politische und juristische Aufarbeitung der Pandemiepolitik. Das Verfassungsgericht Brandenburg bestätigte in einer aktuellen Entscheidung die Maskenpflicht aus dem Jahr 2020 – ein Urteil mit Signalwirkung. Zwar erklärte das Gericht die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit für verfassungswidrig, doch es betonte ausdrücklich die Legitimität der Maskenregelungen in öffentlichen Räumen und dem Nahverkehr. Die Klage der AfD-Fraktion blieb in weiten Teilen erfolglos. Diese differenzierte Bewertung belegt einerseits die schwierige Balance zwischen Freiheitsrechten und Gesundheitsschutz, andererseits wirft sie ein neues Licht auf die Rechtsgrundlagen, auf denen Apotheken während der Pandemie operierten – zwischen Auflage und Verantwortung, unternehmerischem Risiko und systemrelevanter Rolle.

Während die öffentliche Hand noch bilanziert, agiert die Sanacorp mit strategischem Vorlauf: Am Standort Offenburg entstehen durch ein Investitionsprojekt im Umfang von zehn Millionen Euro zusätzliche Lagerkapazitäten. Der Ausbau um rund 30 Prozent bedeutet nicht nur eine logistische Modernisierung, sondern auch eine stabile regionale Versorgungsstruktur für über 200 Apotheken. Es ist ein seltener Fall, in dem unternehmerische Investitionskraft und gesundheitspolitische Notwendigkeit Hand in Hand gehen – ein Modell für Resilienz, das nicht vom Staat, sondern von einer Genossenschaft getragen wird.

Der Phagro wiederum positioniert sich klar gegen den Eindruck, der pharmazeutische Großhandel sei Kostentreiber im GKV-System. Nachweislich ist dessen Ausgabenanteil seit 2010 um 30 Prozent gesunken. Die öffentliche Debatte, so der Verband, unterschlage Effizienzgewinne, Logistikleistung und Systemverantwortung des Großhandels. In der Tat ist die Lieferkette der Arzneimittelversorgung einer der wenigen Bereiche, der trotz Krisen – von Corona bis Ukrainekrieg – überwiegend stabil funktionierte. Die Debatte um Rabatte und Marge lenkt hier von der Kernfrage ab: Welche Struktur wollen wir – und was sind uns reibungslose Prozesse im Hintergrund wert?

Einen weiten Sprung in die molekulare Ebene wagt die Altersgenetik: Neue Erkenntnisse zeigen, dass das ursprünglich stillgelegte X-Chromosom im Alter wieder aktiv werden kann – allerdings nicht systemisch, sondern abhängig vom Organ. Die Reaktivierung einzelner Gencluster deutet auf eine bislang unterschätzte Dynamik der epigenetischen Regulation im Alter hin. Die Forschung steht am Anfang, doch die medizinischen Implikationen könnten tiefgreifend sein: von altersbedingten Erkrankungen bis hin zur personalisierten Pharmakotherapie bei älteren Frauen. Was bislang als genetisch „versiegelt“ galt, zeigt sich nun als revidierbar.

Ähnlich dynamisch entwickelt sich das Feld hormoneller Langzeitverhütung. Retardierte Kontrazeptiva – also Präparate mit verzögerter Wirkstofffreisetzung wie Implantate, Hormonspiralen oder Vaginalringe – treten zunehmend aus dem Schatten der klassischen Pille. Der pharmazeutische Technologe Prof. Rolf Daniels betonte auf der Interpharm, dass die Vorteile nicht nur medizinisch, sondern auch lebenspraktisch seien: Weniger Einnahmefehler, konstantere Hormonspiegel, verbesserte Lebensqualität. Die Verhütung wird damit zur Frage der Lebensgestaltung – und zum Feld für technologische und gesellschaftliche Innovation.

Innovativ auch das Modell der stationären Patientenberatung durch die Stiftung UPD: Mit dem neuen Standort Berlin-Schöneberg etabliert die Stiftung ein niedrigschwelliges, analoges Beratungsformat, das an das Konzept der Gesundheitskioske anknüpft. Der Nutzen liegt auf der Hand: Wo die Telefon- oder Onlineberatung endet, beginnt die persönliche Gesprächssituation. Besonders für sozial benachteiligte Gruppen, Menschen mit Sprachbarrieren oder geringen digitalen Kompetenzen ist dies ein entscheidender Schritt zu mehr Teilhabe und informierter Gesundheitsentscheidung.

In größerem Maßstab beginnt mit der Enquete-Kommission zur Pandemieaufarbeitung ein politisch-parlamentarischer Großprozess. Union und SPD setzen damit ein Signal, dass Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden sollen – nicht nur retrospektiv, sondern prospektiv. Für Apotheken bietet die Kommission die Chance, ihre Rolle als systemrelevante Struktur institutionell sichtbar zu machen. Es geht nicht allein um Masken oder Impfstoffe, sondern um ein Gesundheitssystem, das in der Fläche und im Alltag funktioniert – auch und gerade in Krisenzeiten.

Derweil schreitet die Entwicklung inkretinbasierter Adipositastherapien voran. Die Kombination Cagrilintid/Semaglutid zeigt in aktuellen Studien relevante Gewichtsreduktion, bleibt jedoch hinter dem dualen Agonisten Tirzepatid zurück. Was die Fixkombination jedoch erstmals dokumentiert: den Erhalt der Muskelmasse trotz Fettverlust. Diese neue Metrik könnte die Bewertung solcher Therapien entscheidend verändern – von bloßen Kilogrammverlusten hin zur qualitativen Gesundheitsbilanz.

Zum Schluss bleibt eine zentrale Erkenntnis: Zwischen rechtlichen Bedrohungen, struktureller Schwäche, medizinischem Fortschritt und politischer Aufarbeitung entsteht ein Spannungsfeld, das Apotheken nicht nur fordert, sondern sie zu strategischer Klärung zwingt. Der Schutz vor Betrug, die Nachwuchssicherung, die Positionierung in der Pandemie- und Versorgungspolitik – all das gehört zu einem neuen Selbstverständnis unternehmerischer Apothekenführung. Wer künftig bestehen will, braucht nicht nur Resilienz, sondern auch Einfluss, Absicherung und klare kommunikative Strategien.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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