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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Der florierende Markt für gewichtsreduzierende Arzneimittel wie Ozempic, Mounjaro und Wegovy hat eine neue Welle organisierter Rezeptfälschungen ausgelöst, die inzwischen von Ermittlungsbehörden wie dem Bundeskriminalamt offen als strukturelles Sicherheitsrisiko eingestuft wird. Apotheken fungieren dabei als unfreiwillige Kontrollinstanzen, ohne dass ihnen digitale Prüfwerkzeuge oder rechtlich eindeutige Handlungspflichten zur Verfügung stehen. Während Tätergruppen mit gestohlenen Arztdaten, gefälschten Stempeln und echt wirkenden Rezeptformularen operieren, steigt für Apotheken nicht nur der bürokratische Aufwand, sondern vor allem das wirtschaftliche Risiko – insbesondere durch drohende Retaxationen bei unentdeckten Fälschungen. Parallel stellt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz die Betriebe vor zusätzliche Rechtsunsicherheiten, da unklar bleibt, wer zur Umsetzung verpflichtet ist. Die aktuelle Rechtsprechung des Landgerichts Frankfurt zur Apothekenwahl verschärft die Lage, indem sie digitale Rezeptketten juristisch legitimiert und damit die Versorgungssteuerung weiter verschiebt. Im Ergebnis entsteht eine asymmetrische Belastungslage für inhabergeführte Apotheken, die nicht nur organisatorisch, sondern auch versorgungspolitisch kaum noch zu verantworten ist.
Der Boom um Medikamente zur Gewichtsreduktion wie Ozempic, Mounjaro und Wegovy hat einen gefährlichen Nebeneffekt erzeugt, den nun auch das Bundeskriminalamt als strukturelle Bedrohung einstuft: eine neue Welle professioneller Rezeptfälschungen. Was als Lifestyle-Trend in sozialen Medien begann, wird zunehmend zur Einflugschneise für organisierte Kriminalität in die Arzneimittelversorgung. Ermittler berichten von gefälschten Papierrezepten, gezielt eingesetzt in Apotheken mit hoher Kundenfrequenz, ausgestattet mit realistisch nachgebauten Arztstempeln, praxisnahen Diagnosen und formal korrekten Verordnungen. Apotheken geraten dadurch ungewollt in die Rolle einer Kontrollinstanz, für die sie weder rechtlich noch personell ausgestattet sind. Die Apotheke wird zum Schauplatz einer Systemkonflikts: Gesundheitliches Wunschdenken trifft auf kriminelle Professionalität, während die regulatorische Schutzstruktur im Hintergrund verblasst.
Für die betroffenen Apotheken sind diese Fälle nicht nur ein sicherheitsrelevantes, sondern vor allem ein wirtschaftliches Risiko. Ein eingelöstes Rezept auf gefälschter Grundlage kann nicht nur zu Strafanzeigen, sondern auch zu Retaxationen führen – also zur rückwirkenden Verweigerung der Kostenerstattung durch die Krankenkassen. Genau an dieser Stelle beginnt ein zweites, systematisch unterschätztes Risiko: Die Zunahme von Retaxationen trifft Apotheken häufig unvorbereitet und kostet sie Zeit, Geld und Personalbindung. Bagatellverstöße wie vergessene Arztstempel oder fehlerhafte Zuzahlungseinstufungen führen nicht selten zu Abzügen, gegen die nur mit erheblichem Aufwand Widerspruch eingelegt werden kann. Die Folge ist eine betriebswirtschaftliche Schieflage, die auch die Bereitschaft zur Annahme von Hochrisikorezepten senkt – mit direkten Folgen für die Patientenversorgung. Mit dem neuen Webinarmodul „Gamechanger Retax-Prävention“ bietet die „Initiative Finanzen“ erstmals strukturierte Ansätze, um durch gezielte Prozessdigitalisierung, strategisches Fehlerverständnis und Schulung der Teams die Retax-Last zu reduzieren.
Parallel wächst in Apotheken die Unsicherheit über die anstehende Umsetzung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG). Obwohl der Stichtag am 28. Juni 2025 klar definiert ist, bleibt unklar, welche Apotheken in welchem Umfang betroffen sind. Das Gesetz verpflichtet Anbieter digitaler Dienstleistungen zu barrierefreier Gestaltung – doch da nicht jede Apotheke digitale Leistungen wie Webshops oder Apps anbietet, herrscht rechtlicher Interpretationsspielraum. Der Verzicht auf ein zentrales Auslegungskonzept schafft ein Klima der Verunsicherung, in dem freiwillige Investitionen aus Vorsicht getätigt werden, ohne dass Rechtssicherheit besteht. Besonders problematisch: Werden Investitionen unterlassen, drohen im Zweifelsfall Bußgelder – eine Lage, die sowohl strategische Beratung als auch politische Nachbesserung erforderlich macht.
Einen Rückschlag für die Apothekenfreiheit bedeutet unterdessen ein Urteil des Landgerichts Frankfurt. Dieses hat in mehreren Fällen entschieden, dass die Einschränkung der Apothekenwahl bei digitalen Gesundheitsplattformen rechtens sei – sofern ein geschlossenes System vorliegt, in dem ärztliche Beratung, Rezeptausstellung und Medikamentenversand vollständig integriert sind. Plattformen wie Zava, GoSpring oder DoktorABC können damit weiterhin ihre Rezeptketten ohne freie Apothekenwahl durchsetzen, solange die strukturelle Kopplung plausibel ist. Für Apotheken bedeutet dies einen weiteren Machtverlust: Sie verlieren nicht nur Umsätze, sondern auch ihre Rolle als regulierender Akteur im Versorgungssystem. Das Urteil entfaltet Signalwirkung – nicht zuletzt für Start-ups, die auf schnelle Marktdominanz durch Systemintegration setzen.
Ein gegengewichtiges Signal sendet die Kosmetikmarke Korres, die mit der Einrichtung einer DACH-weiten Geschäftsführung unter Marc Julié bewusst auf die Stärkung des stationären Apothekenvertriebs setzt. Die neue strategische Ausrichtung zielt auf Markenbindung durch emotionale Produktinszenierung, intensivere Beratung und klare Nähe zum stationären Handel. Mit diesem Schritt grenzt sich Korres bewusst von wachstumsgetriebenen E-Commerce-Modellen ab und stellt Vertrauen und Präsenz in den Mittelpunkt der Markenführung. Für viele Apotheken ist dies ein willkommener Gegenimpuls zur digitalen Entfremdung.
Erleichterung kommt unterdessen vom Bundesgesundheitsministerium: Der Versorgungsmangel bei Fosfomycin-haltigen Infusionspräparaten wurde offiziell für beendet erklärt. Nach Rückrufen wegen mikrobiologischer Risiken stabilisierte sich die Lieferlage, sodass die zuvor angeordnete Ausnahmeregelung nach § 79 Absatz 5 AMG aufgehoben werden konnte. Damit gewinnt die Krankenhausversorgung mit diesem wichtigen Reserveantibiotikum wieder an Planungssicherheit. Die Maßnahme zeigt, wie schnell Produktionsprobleme klinische Therapiestrategien gefährden – und wie wichtig eine belastbare Lieferkettenpolitik bleibt.
Doch während einzelne Engpässe überwunden sind, droht Europa eine tiefere Krise: Die WHO sieht durch den Klimawandel erhebliche Gesundheitsrisiken auf die europäische Bevölkerung zukommen. Eine neue Kommission unter der Leitung von Katrín Jakobsdóttir will Frühwarnsysteme entwickeln, Klimadaten auswerten und präventive Gesundheitsmaßnahmen vorschlagen. Auch Karl Lauterbach gehört zum Gremium – mit dem Ziel, epidemiologische Expertise in konkrete Politikvorschläge umzuwandeln. Die WHO warnt: Hitzeschäden, Luftverschmutzung, Mangelernährung und die Zunahme klimabedingter Erkrankungen werden sich weiter verschärfen, wenn nicht rasch gehandelt wird.
In den Schatten neuer Großrisiken gerät auch die Virusüberwachung: Die SARS-CoV-2-Untervariante NB.1.8.1 wird international zunehmend beobachtet, doch in Deutschland ist die Datenlage lückenhaft. Das RKI meldete vereinzelte Nachweise, eine systematische Risikobewertung ist jedoch kaum möglich – nicht zuletzt wegen ausbleibender Testreihen und zu geringer Sequenzierquote. Die Pandemie mag offiziell vorbei sein, doch die Grundvoraussetzungen für eine fundierte Bewertung neuer Varianten sind derzeit kaum gegeben. Experten raten zur Gelassenheit – jedoch auf unsicherer Datenbasis.
Im Bereich urologischer Beschwerden rückt die Nykturie verstärkt in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. Wer mehrmals pro Nacht Wasser lassen muss, verliert nicht nur Schlaf, sondern auch Lebensqualität. Die Ursachen reichen von harmloser Überwässerung bis zu hormonellen Dysregulationen oder chronischen Erkrankungen. Professorin Daniela Schultz-Lampel vom Kontinenzzentrum Südwest empfiehlt bei mehr als zwei nächtlichen Toilettengängen eine medizinische Abklärung. Besonders wichtig sei es, das Thema aktiv anzusprechen, um Tabus und unnötige Leidensphasen zu vermeiden.
Zum Abschluss liefert die Musikforschung ein unerwartetes Lichtsignal: Eine Studie aus Dresden belegt, dass Live-Musik Erlebnisse physiologisch messbare Oxytocinspitzen erzeugen kann – vergleichbar mit körperlicher Nähe. Musik aktiviert offenbar nicht nur das emotionale Zentrum des Gehirns, sondern wirkt bis in hormonelle Systeme hinein. Diese Erkenntnis weckt Hoffnung auf neue therapeutische Ansätze, insbesondere in der Arbeit mit kontaktarmen Patientengruppen. Klangmedizin – bislang ein Nischenthema – könnte damit als ernstzunehmender Therapiebaustein in die Forschung zurückkehren.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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