ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 08.06.2025 – Apotheken-News: Verantwortung verlangt Klarheit, Führung braucht Initiative, Politik liefert Ausreden
    08.06.2025 – Apotheken-News: Verantwortung verlangt Klarheit, Führung braucht Initiative, Politik liefert Ausreden
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Während die Politik auf Zeit spielt, wächst der Druck auf Apothekenleiter: Honoraranpassung? Fehlanzeige. Soforthilfe? Unerreichbar. Was...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Verantwortung verlangt Klarheit, Führung braucht Initiative, Politik liefert Ausreden

 

Was Apothekenbetreiber jetzt aktiv steuern müssen, woran die Reformpläne real scheitern und warum kein Gipfel echte Hilfe ersetzt

Politisch bleibt alles vage, strukturell wird nichts gelöst, strategisch hängt alles an den Betrieben: Die Apothekenreform ist zum Symbol für Ankündigungen ohne Ausführung geworden – doch die Verantwortung für Versorgung, Wirtschaftlichkeit und Führung bleibt real, konkret und täglich spürbar. Wer heute eine Apotheke führt, darf nicht auf Gipfel hoffen, sondern muss Klartext sprechen, Haftung kontrollieren, Personalstrategien anpassen und Versorgungslücken intern schließen. Die Entscheidungsspielräume liegen nicht mehr in den Ministerien, sondern in den Betrieben – dort, wo Arbeitszeit, Lagerhaltung, Risikoabsicherung und Führungsrollen aufeinanderprallen. Es geht nicht mehr um Hoffen auf ein Gesetz, sondern um Handeln im eigenen Verantwortungsbereich: mit betriebswirtschaftlichem Realismus, rechtlicher Absicherung und strategischer Klarheit. Das Apothekensystem überlebt nicht durch neue Formate, sondern durch konsequente Eigenführung – unabhängig davon, was Berlin plant.


Es wäre bequem, die Schuld für den Reformstillstand allein bei der Politik zu suchen. Doch Apothekenbetreiber dürfen sich nicht in der Beobachterrolle einrichten, während sich die politische Szene in Gesprächsformate flüchtet und medienwirksam von Gipfeltreffen träumt. In einer Lage, in der Ankündigungen statt Lösungen dominieren, kommt es auf kluge Eigenstrategien, risikobewusste Führung und betriebliches Erwartungsmanagement an. Denn während Bundesministerien Formulierungen wie „zeitnah“ oder „im Laufe der Legislaturperiode“ bemühen, verlagert sich der Handlungsdruck endgültig auf die lokale Verantwortungsebene. Und dort ist nicht Resignation gefragt, sondern Handlungswille.

Die nüchterne Wahrheit: Wer heute eine Apotheke führt, muss sich auf eine politisch ausgelaugte Versorgungsrealität einstellen, in der kurzfristige Entlastung unwahrscheinlich und strukturelle Unterstützung ungewiss ist. Apothekensterben, Personalfluktuation, digitale Überforderung und wirtschaftlicher Druck sind keine Projektionen – sie sind Alltagsfaktum. Gleichzeitig verlangt das Versprechen der Versorgungstreue nach belastbaren Entscheidungen: Welche Services sind haltbar? Wo braucht es Kürzungen? Welche Investitionen lohnen, und welche Risiken müssen abgesichert werden – rechtlich, organisatorisch, versicherungstechnisch?

Die Apotheke vor Ort ist nicht nur Opfer struktureller Vernachlässigung, sondern auch Mittelpunkt einer neuen Erwartungskultur: Patienten suchen Orientierung, Mitarbeiter Stabilität, Krankenkassen Leistung und Politik Schlagzeilen. Wer das ernst nimmt, muss betriebliche Schlüsselfragen strategisch beantworten. Das beginnt bei der Einnahmensteuerung über pDL, reicht über die digitale Rezeptbearbeitung bis hin zur Absicherung gegen Rezeptbetrug und Schadensfälle im Botendienst. Und es endet nicht bei der Klärung von Verantwortlichkeiten im Team, sondern setzt genau dort an. Denn Führung entsteht nicht durch Vorgaben von außen, sondern durch Haltung im Inneren.

Wenn Bayerns Gesundheitsministerin einen Apotheken-Gipfel fordert, mag das eine symbolische Anerkennung der Krise sein. Doch solange keine gesetzliche Grundlage für Honoraranpassung, Inflationsausgleich oder Personalentlastung vorliegt, bleiben solche Impulse politisch folgenlos. Für Apothekenbetriebe heißt das: Wer auf den Durchbruch von oben wartet, verliert die Chance auf Stabilität von innen. Jetzt ist der Moment, die eigene Betriebspolitik neu zu justieren. Dazu gehört auch, die Rechtslage präzise zu kennen – etwa bei der Tarifbindung, bei Versicherungsleistungen im Notfall, bei digitalen Abrechnungswegen und dem Verhältnis zu Kammer und Verband.

Gleichzeitig wächst die Verantwortung, intern Strukturen zu sichern, die sonst unbemerkt bröckeln könnten: Wie stabil sind die Lieferketten? Wie belastbar die Kühlkette im Botendienst? Wie dokumentiert ist die Einhaltung des Rahmenvertrags? Welche Vorsorge gibt es für Haftungsfälle bei Retaxationen, Fehlabgaben oder Rezeptfälschungen? Die technische Komplexität in Apotheken ist gestiegen, ohne dass die personellen Ressourcen gewachsen wären. Gerade deshalb gilt: Wer heute führt, muss delegieren können, aber nicht verdrängen. Verantwortung bleibt nicht an Dritten hängen.

Dass der Reformpfad auf Bundesebene nicht nur langsam, sondern strukturell verschleppt wird, zeigt sich in der Prioritätenliste der beteiligten Ministerien. Die Krankenhausreform bindet Kapazitäten, die GKV-Reform verspricht politisches Renommee, doch für die Apotheken gibt es kein strategisches Spielfeld – bestenfalls eine Fußnote. Die wenigen Fortschritte, wie der Rückbau des erhöhten Kassenabschlags, kamen spät und sind längst aufgezehrt. Was bleibt, ist ein struktureller Notstand ohne politischen Resonanzraum. Die Folge: Auch das Jahr 2025 dürfte – realistisch betrachtet – ohne nennenswerte gesetzgeberische Verbesserung enden. Das ist bitter, aber strategisch relevant.

Denn wer als Apothekenbetreiber weiß, dass es politisch keine echte Hilfe geben wird, kann wenigstens im eigenen System für Resilienz sorgen. Dazu gehören eine proaktive Absicherung gegen Betriebsausfälle, ein durchdachtes Risiko- und Haftungsmanagement, gezielte Fortbildungsstrategien für Fachpersonal und eine saubere Übergangsstrategie bei bevorstehender Betriebsübergabe. Auch die Frage, welche Leistungen bei einem Personalengpass priorisiert werden, muss nicht erst im Notfall beantwortet werden. Wer vorbereitet ist, handelt souverän – und das ist im politischen Niemandsland die einzige Form von Handlungsfähigkeit.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken