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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Was als Konjunkturimpuls für die Gesamtwirtschaft gedacht ist, wird für Apotheken zur nächsten Enttäuschung: Förderinstrumente ohne Anschlussfähigkeit, Zuschlagslogiken ohne Strukturfairness und Investitionshilfen, die an der Versorgung vorbei zielen, während gleichzeitig die realen Belastungen steigen – von der Vorfinanzierung hochpreisiger Arzneimittel bis hin zu steuerlich problematischen Grundstücksübertragungen, insolvenzpolitischer Frühwarnpflicht und der systemischen Bedrohung durch EU-Umweltverordnungen, die Generikaproduktion verteuern, Lieferketten destabilisieren und neue Versorgungsrisiken provozieren, während gleichzeitig Biotech-Fusionen wie der Sanofi-Blueprint-Deal immuntherapeutische Zukunftsmärkte formen und regulatorische Paradigmen wie in den USA – etwa beim Austausch von Biosimilars – auch europäische Strukturen bald herausfordern werden, weshalb Apothekenleitungen jetzt zwischen politischer Sichtbarkeit, juristischer Absicherung und betrieblicher Neustrukturierung navigieren müssen – um nicht zwischen Systemwandel, Versorgungsrisiko und Förderillusion zerrieben zu werden.
Während Industrieunternehmen längst Förderanträge stellen, diskutieren Apothekenleitungen noch die Frage, ob sie überhaupt gemeint sind – ein strukturelles Muster, das sich mit dem neuen Konjunkturpaket der Bundesregierung fortschreibt. Zwar klingen Investitionszulagen, steuerliche Abschreibungsvorteile und Liquiditätshilfen wie ein breites Angebot, doch in der Realität erweist sich das Paket für Apotheken erneut als nicht anschlussfähig. Es fehlt die betriebswirtschaftliche Passung, es fehlt die branchenpolitische Adressierung – und es fehlt vor allem die Umsetzung in einer Sprache, die die Logik von Heilberufen nicht als Sonderfall, sondern als strukturelles Rückgrat begreift. Währenddessen entstehen neue Bruchlinien durch Fördermodelle, die sich an regionalen Versorgungsgraden orientieren. Bis zu elf Euro zusätzlich sollen Apotheken erhalten – aber nur dort, wo der Staat Mangel erkennt. Was als Unterstützung gemeint ist, wird zum neuen Ungleichheitsmechanismus: Betriebe im urbanen Raum finanzieren ländliche Zuschläge mit – und verlieren damit in der Debatte um Wertschätzung, Bestandsschutz und Entwicklungsspielräume weiter an Boden.
Diese strategische Lücke der Gleichzeitigkeit – Förderung nach außen, Leerlauf nach innen – zeigt sich besonders deutlich an zwei Punkten: dem Apothekenhonorar im Hochpreissegment und der ignorierten Insolvenzdynamik. Wenn eine Apotheke ein Spezialpräparat im Wert von 8.000 Euro abgibt, übernimmt sie faktisch die Vorfinanzierung – oft über Wochen hinweg. Wird die Abrechnung verzögert, bleibt die Finanzierungslast auf der Apotheke. Wer keine Rücklagen hat, gerät in eine Liquiditätsfalle. Wer keine Versicherung hat, steht allein im Risiko. Parallel dazu zeigen die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Gesundheitswesen steigt. Die Gefahr einer wirtschaftlichen Kettenreaktion ist real – doch präventive Insolvenzmodelle, Beratungskontingente oder Sonderhilfen für Gesundheitsbetriebe sind nicht vorgesehen.
Der politische Reflex bleibt stattdessen auf Sicht. Das zeigt auch das neue Primärarztsystem: Hausärztinnen und Hausärzte sollen die Versorgung stärker koordinieren, Patientinnen und Patienten gezielt lenken – ein begrüßenswerter Gedanke, der jedoch erneut Apotheken ausklammert. Dabei wäre deren Rolle als erste Kontaktstelle, insbesondere bei chronischen Krankheiten, bei der Arzneimittelversorgung oder bei Impfungen, ideal geeignet für ein abgestimmtes Versorgungskonzept. Die politische Strategie bleibt jedoch fragmentarisch – und überlässt es den Betrieben selbst, Synergien herzustellen. Es sind daher Besuche durch Abgeordnete, wie sie etwa ABDA-Vize Mathias Arnold oder der Präsident der Sächsischen LAK forcieren, die zum effektivsten Instrument werden: Sichtbarkeit wird zur politischen Währung, Präsenz zur Förderstrategie.
Parallel dazu verändern sich die Rahmenbedingungen auf globaler Ebene. Sanofi zahlt über neun Milliarden US-Dollar für Blueprint Medicines – nicht wegen bestehender Umsätze, sondern als Wette auf einen potenziellen Blockbuster-Wirkstoff. Das pharmazeutische Zukunftsmodell heißt Immunmedizin. Wer heute investiert, definiert die Therapiepreise von morgen – und setzt die Politik unter Zugzwang. Die Logik von Rabattverträgen, Preismoratorien und Festbeträgen wird von der Marktrealität zunehmend überholt. Gleichzeitig stehen günstige Generika unter Druck: Die EU-Abwasserrichtlinie KARL und die F-Gasverordnung erhöhen die Produktionskosten erheblich. Wirkstoffe wie Amoxicillin, Metamizol oder Metformin werden zur ökologisch-politischen Verfügungsmasse – mit unkalkulierbaren Folgen für die Versorgungssicherheit.
Noch während über die Umweltkosten von Arzneimitteln diskutiert wird, öffnet sich in den USA ein neuer Markt: Die FDA hat erstmals zwei austauschbare Biosimilars zu Denosumab zugelassen. Apotheker dürfen substituieren, ohne Rücksprache mit dem Arzt. Das ist nicht nur ein regulatorischer Meilenstein, sondern ein Angriff auf das Preisgefüge bisheriger Monopole – und ein Hinweis darauf, wohin sich auch europäische Modelle bewegen könnten. Die Apotheken müssen sich vorbereiten: auf neue Prozesse, neue Haftungslagen, neue Chancen.
Die Risiken sind jedoch nicht nur ökonomisch. Auch juristisch geraten Apotheken stärker unter Druck. Steuerfahndungen, digitale Kassenzugriffe und Betriebsprüfungen sind längst Realität. Apotheken, die ihre Daten nicht strukturiert vorhalten, die keinen Rechtsschutz haben oder deren Buchhaltung durch externe Fehler angreifbar wird, stehen im Ernstfall allein da – mit wirtschaftlichem, juristischem und persönlichen Risiko. Rechtsschutz ist deshalb keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit.
In der Lebensrealität vieler Apothekenleitungen mischt sich betriebliche Sorge mit privater Unsicherheit. Pflegebedürftigkeit etwa ist kein Problem der Zukunft, sondern eine wirtschaftlich reale Gefahr – vor allem für Selbstständige. Wer keine private Vorsorge getroffen hat, riskiert den Verlust des Betriebsvermögens, wenn Pflegekosten ungebremst auflaufen. Die Pflegeversicherung deckt nur einen Bruchteil – und je jünger der Pflegefall, desto größer die finanzielle Schieflage. Vorsorge wird Führungsaufgabe.
Nicht zuletzt gerät auch die Vermögensplanung in den Blick der Behörden. Grundstücksübertragungen im familiären Kontext, etwa zur Absicherung im Alter oder im Rahmen betrieblicher Nachfolgeregelungen, gelten steuerlich als privates Veräußerungsgeschäft – wenn dabei Schulden übernommen werden. Der Bundesfinanzhof hat dies im März 2025 bestätigt. Das bedeutet: Wer nicht präzise strukturiert, kann selbst in einem familiären Unterstützungsfall unerwartete Steuerlasten auslösen – mit gravierenden Folgen für Apotheken, die Immobilien in Betriebsvermögen oder Erbschaftsmodelle eingebunden haben.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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