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  • 26.05.2025 – Apotheken-News: Wortwahl destabilisiert Vertrauen, Telematik blockiert Versorgung, NSAR belasten Verantwortung
    26.05.2025 – Apotheken-News: Wortwahl destabilisiert Vertrauen, Telematik blockiert Versorgung, NSAR belasten Verantwortung
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein Halbsatz des Bundespräsidenten reicht, um die Apothekerschaft zu alarmieren – während E-Rezepte ausfallen, Apotheken um Schaden...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Wortwahl destabilisiert Vertrauen, Telematik blockiert Versorgung, NSAR belasten Verantwortung

 

Wie eine Formulierung im Manuskript des Bundespräsidenten Wellen schlägt, digitale Infrastrukturen erneut versagen und pharmazeutische Beratung zur Hochrisikozone wird

Ein Halbsatz zur Online-Apotheke im Redemanuskript des Bundespräsidenten reicht aus, um ein ganzes Berufsbild in Aufruhr zu versetzen, während gleichzeitig Apotheken um ihre Rolle, ihre Versorgungssicherheit und ihre wirtschaftliche Stabilität kämpfen: In Solms entgeht eine Apotheke knapp der Schließung, doch das Führungsproblem bleibt ungelöst, bundesweit entscheiden sich Betriebe zunehmend für die eigenverantwortliche Regulierung kleiner Schäden als strategische Antwort auf steigende Versicherungskosten, parallel dazu zwingt ein Telematikausfall die E-Rezept-Versorgung in die Knie, während die Gematik an Vertrauen verliert, Hendrik Streeck als neuer Drogenbeauftragter das politische Kräftefeld verschiebt, die explosionsartige Zunahme von Online-Rezepten für Medizinalcannabis rechtliche Nachjustierungen erzwingt, das Pflegekompetenzgesetz Apotheken neue Kooperationsfelder eröffnet, Azithromycin als Leitlinienmittel gestrichen wird, Hermes mit neuer Führung pharmazeutische Umbrüche signalisiert, das BfArM Xylometazolin ohne Konservierung neu regelt, Borreliose durch ganzjährig aktive Zecken zur Dauergefahr wird und die Anwendung von NSAR, Steroiden und Bisphosphonaten höchste Beratungspflicht verlangt.


Ein einziger Halbsatz in einem Manuskript kann genügen, um lang aufgestaute Irritationen zur Sprache zu bringen. Als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Rahmen einer offiziellen Rede zur Bedeutung des Ehrenamts davon sprach, dass junge Menschen Älteren „bei der Bestellung in der Online-Apotheke“ helfen würden, wirkte das für viele Apotheken wie eine implizite Rückendeckung für den Versandhandel – inmitten einer Versorgungskrise, die stationäre Betriebe an ihre Grenzen treibt. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Kammern und Verbände meldeten sich zu Wort, warnten vor einer politischen Schieflage der Kommunikation und mahnten mehr Sensibilität gegenüber der Rolle vor Ort an. Dass dieses Unbehagen keineswegs isoliert ist, zeigt ein Blick auf die parallelen Entwicklungen.

Im hessischen Solms etwa steht die Taunus-Apotheke symbolisch für eine Branche am Kipppunkt: monatelang vom Aus bedroht, durch eine unerwartete Entscheidung des Eigentümers vorläufig gerettet, doch weiterhin führungslos – eine Apotheke im Schwebezustand zwischen Hoffnung und struktureller Überforderung. Währenddessen reagieren Apotheken im ganzen Land auf neue finanzielle Zwänge mit einer bemerkenswerten Taktik: der Eigenregulierung kleinerer Schäden. Statt bei jedem Vorfall die Versicherung einzuschalten, setzen immer mehr Betriebe auf Selbstschutz, Prävention und strategische Risikominimierung. Was wie eine wirtschaftliche Notmaßnahme klingt, ist längst Teil einer umfassenden Neujustierung betrieblicher Verantwortung.

Diese Form der Eigenverantwortung wird jedoch regelmäßig auf eine harte Probe gestellt – etwa durch die Störanfälligkeit der Telematikinfrastruktur. Jüngstes Beispiel: Am Freitagnachmittag versagte erneut der E-Rezept-Fachdienst der Gematik, bundesweit waren Apotheken lahmgelegt. Keine Rezepte, keine Abgabe, keine Versorgung. Die Technik, die eigentlich entlasten soll, mutiert zum Unsicherheitsfaktor – und kostet nicht nur Vertrauen, sondern bares Geld. Die Debatte über Systemstabilität ist damit neu entfacht, während Patient:innen auf ihre Medikamente warten.

Politisch werden gleichzeitig die Weichen für künftige Debatten gestellt. Die Bundesregierung will den CDU-Abgeordneten und Virologen Hendrik Streeck zum neuen Bundesdrogenbeauftragten ernennen – eine Personalie mit Potenzial zur Kurskorrektur. Denn mit Streeck käme ein wissenschaftlich geprägtes Profil in ein Amt, das zuletzt durch die Cannabislegalisierung in den Fokus rückte. Deren Folgen sind bereits spürbar: Nach der Entkriminalisierung explodierten die Online-Verordnungen von Medizinalcannabis – teils ohne persönliche ärztliche Untersuchung, teils auf fragwürdigen Plattformen. CDU-Politikerin Nina Warken fordert nun klare Regeln gegen diesen Wildwuchs. Apotheken wiederum sehen sich erneut im Spannungsfeld zwischen Versorgungssicherheit und rechtlichem Risiko.

Gleichzeitig verschiebt das neue Pflegekompetenzgesetz zentrale Versorgungsaufgaben vom ärztlichen in den pflegerischen Bereich – und eröffnet Apotheken Chancen zur Kooperation, etwa im Wundmanagement. Voraussetzung dafür sind klare Zuständigkeiten, gemeinsame Konzepte und gezielte Weiterbildung. Auch im regulatorischen Bereich geht die Entwicklung weiter: Das BfArM streicht künftig die Konservierungsstoffe aus der Defektur-Rezeptur von Xylometazolin, was Apotheken zur Umstellung zwingt – technisch, organisatorisch und haftungsrechtlich.

Medikamentös rückt Azithromycin in den Fokus europäischer Arzneimittelbehörden: Wegen resistenzfördernder Überverordnung verliert das einstige Breitbandantibiotikum an Rückhalt in den Leitlinien. Ein Warnsignal, das auch die Beratungspraxis in Apotheken verändert. Ohnehin sind Substanzen wie NSAR, Steroide und Bisphosphonate längst keine Routinemittel mehr, sondern hochsensibel in ihrer Anwendung – mit potenziell gravierenden Folgen bei Einnahmefehlern. Hier entscheidet pharmazeutische Kompetenz buchstäblich über Schaden oder Nutzen.

Parallel formiert sich auch die Industrie neu: Hermes Arzneimittel beruft Tobias Brodtkorb als neuen CEO – eine Personalentscheidung mit Signalwirkung für eine Branche im Umbau. Wie strategisch die Neupositionierung sein kann, zeigt sich auch in der zunehmenden Nachfrage nach Präparaten ohne bedenkliche Zusatzstoffe oder mit neuen Darreichungsformen. Der Wandel findet nicht nur in der Offizin statt, sondern reicht bis in die Labore und Geschäftsmodelle hinein.

Ganz am anderen Ende des Spektrums stehen Gefahren, die nicht pharmakologisch, sondern biologisch bedingt sind – etwa durch Zecken, die bei mildem Winterwetter auch in der kalten Jahreszeit aktiv werden. Die Borreliosegefahr ist damit zur Ganzjahresbedrohung geworden, Diagnose und Therapie müssen jederzeit abrufbar sein. Die Apotheke wird hier zur Schnittstelle, zur Aufklärungsinstanz – und damit erneut zum Ort, an dem Vertrauen, Information und Verantwortung zusammenkommen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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