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  • 24.05.2025 – Apotheken-News: Steuern lasten auf Besitz, Apotheken geraten in Spannung, Politik verfehlt den Fokus
    24.05.2025 – Apotheken-News: Steuern lasten auf Besitz, Apotheken geraten in Spannung, Politik verfehlt den Fokus
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Erben geraten in Steuerfallen, Apotheken werden ungewollt zur Konkurrenz ihrer selbst, Sachsen kürzt am Fundament – und doch zeigen ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Steuern lasten auf Besitz, Apotheken geraten in Spannung, Politik verfehlt den Fokus

 

Warum Erben unter Druck stehen, Vor-Ort-Versorger auf der Kippe balancieren und Symbolpolitik das Fundament untergräbt

Wenn das Finanzamt schneller fordert als das Erbe liquidiert werden kann, wenn eine Inklusionsgeschichte zum stärksten Argument für lokale Versorgung wird, wenn politische Kürzungen tief in die Realität der Facharztweiterbildung eingreifen, wenn Apotheken durch Werbeeinleger selbst zur Konkurrenz ihrer Standorte werden, wenn eine Kapitalerhöhung zur Kunststilübung wird und ein Brand nicht nur den Betrieb, sondern ganze Straßenzüge gefährdet – dann liegt kein Einzelfall vor, sondern eine strukturelle Verdichtung. Der vorliegende Mehrthemenbericht verwebt acht aktuelle Entwicklungen aus Finanz-, Gesundheits- und Gesellschaftspolitik zu einem hochdichten Bild einer Versorgungslage, die gleichermaßen unter fiskalischem, demografischem, infrastrukturellem und kommunikativem Druck steht. Ob es um steuerliche Erbenfalle oder Primärarzt-Governance geht, um stille Inklusionsrevolutionen oder absurde Werbewidersprüche, um politische Fehlsteuerung oder Versicherungslücken – in all diesen Fällen zeigt sich, dass Strukturvertrauen nicht von selbst entsteht, sondern immer wieder neu verdient werden muss. Apotheken, Unternehmer, Politiker und Medien stehen dabei nicht nebeneinander, sondern in einer wechselseitigen Beziehung, deren Versagen ebenso spürbar wird wie ihr Potenzial zur Lösung.


Wer heute ein Unternehmen führt, eine Apotheke betreibt, eine Immobilie erbt oder Verantwortung im Gesundheitswesen trägt, spürt die Realität als engmaschiges Netz aus fiskalischem Zwang, politischem Strukturversagen und gesellschaftlicher Verschiebung. Was einst getrennte Sphären waren – Eigentum, Demografie, Versorgung, Inklusion, Medienkommunikation – formt sich in der Gegenwart zu einem komplexen Wirkgefüge. Diese Verflechtung verlangt nicht mehr nur fachliches Reagieren, sondern strategisches Denken, das weit über das Sichtbare hinausreicht. Die Zeichen mehren sich: Besitz wird zur Belastung, Standort zur Frage, Gesundheitskommunikation zur Gratwanderung und Verantwortung zur Feuerprobe.

Denn das Unverfügbare hat Konjunktur: Liquidität beim Immobilienerbe, Fachkräfte im ländlichen Raum, Loyalität im Apothekenumfeld, politische Verlässlichkeit in Krisenzeiten. Wer geerbt hat, steht plötzlich nicht vor einem Vermögenszuwachs, sondern vor der Androhung eines steuerlichen Verlustes, wenn das Finanzamt binnen vier Wochen eine Wertermittlung verlangt, die der Erbe nicht einmal finanzieren kann. Was als Vermögensübergang gefeiert wird, entpuppt sich im Detail als fiskalische Drohkulisse, die nur mit Vorkenntnis, externer Hilfe oder Notverkauf überstanden werden kann. Eine Stundung hilft oft nicht – zu unsicher, zu bürokratisch, zu kurz gedacht.

Gleichzeitig drängt sich eine stille Umwälzung in den Vordergrund, deren Wucht viele unterschätzen: die demografische Verschiebung, verstärkt durch Migration, Urbanisierung und Alterung. Wer an Versorgung denkt, muss heute auch an Bevölkerung denken – nicht als Masse, sondern als Verteilung. In Deutschland verschwinden Märkte nicht, weil die Nachfrage sinkt, sondern weil sie sich dorthin verlagert, wo junge Menschen fehlen, Pflegekräfte aufgeben und politische Debatten über Zuwanderung ideologisiert werden. Die Folge: Gesundheitsversorger, insbesondere Apotheken, müssen zunehmend dort Präsenz zeigen, wo klassische Infrastruktur längst dünn geworden ist – nicht aus wirtschaftlichem Kalkül, sondern aus gesellschaftlicher Notwendigkeit.

Und genau in dieses Vakuum stößt die geplante Umstellung der künftigen Koalition auf ein verbindliches Primärarztsystem. Was als Maßnahme zur Wartezeitverkürzung kommuniziert wird, ist in Wirklichkeit eine tektonische Verschiebung im Rollenverständnis. Der Hausarzt als Gatekeeper, der Facharzt als Sekundärstruktur, die Apotheke als flankierender Partner – eine alte Ordnung in neuem Gewand. Wer Apotheken bisher als marginales Glied im System betrachtete, könnte bald erkennen: Ihre Rolle wächst nicht nur in der Abgabe, sondern in der Steuerung, Beratung und Begleitung.

Doch während der politische Diskurs in Berlin neue Versorgungsarchitekturen plant, gerät andernorts das Fundament ins Wanken. Ein Beispiel: Die Apotheken Umschau – seit Jahrzehnten ein loyaler Medienpartner der Präsenzapotheken – enthält in ihrer jüngsten Ausgabe einen Werbeeinleger des Versandhändlers „Sieh an!“, der nicht nur Mode vertreibt, sondern auch apothekenübliche Produkte. Blutdruckmessgeräte, Inkontinenzeinlagen, Gesundheitsartikel – alles online bestellbar. Dass dieses Unternehmen über eine Beilage in einem Printprodukt der Vor-Ort-Versorgung mitwirkt, stellt eine groteske Ironie dar. Ausgerechnet die Apotheken selbst, die mit der Umschau werben, zahlen so ungewollt mit für die Reichweite eines Konkurrenten.

Diese kommunikative Inkonsistenz wird zum Lehrstück für strategisches Versagen. Denn wer nicht selbst steuert, wird gesteuert – ob im Marketing, in der Standortpolitik oder in der Versorgung. Der Freistaat Sachsen zeigt dieser Tage, wie dramatisch die Folgen einer fehlgeleiteten Prioritätensetzung sein können. In einer haushaltspolitischen Notlage kürzt die CDU/SPD-Minderheitsregierung ausgerechnet bei der medizinischen Weiterbildung und bei sektorenübergreifenden Modellprojekten. Das Geriatrienetzwerk Ostsachsen – ein Hoffnungsträger für interprofessionelle Versorgung alter Menschen – steht vor dem Aus. Die Grünen schlagen Alarm.

Und es bleibt nicht bei der Theorie. Eine Apotheke in Süddeutschland hat es vorgemacht: Dort wurde eine offene Botendienststelle mit einem Menschen besetzt, den viele nicht auf dem Schirm haben – weil das System ihn nicht vorgesehen hat. Robin Mutscheller, 37 Jahre alt, lebt mit dem Down-Syndrom. Zweimal pro Woche liefert er gemeinsam mit seinen Eltern Medikamente aus – zuverlässig, freundlich, präsent. Es ist eine Geschichte, die ohne große PR-Worte auskommt. Aber sie stellt die Gesundheitswelt in Frage: Warum gibt es so wenige wie ihn? Warum gilt Inklusion immer noch als Exotenprojekt und nicht als Alltagshaltung?

Auch große Player versuchen ihr Bild neu zu zeichnen. DocMorris nennt sein jüngstes Projekt „Rembrandt“ – eine Kapitalerhöhung mit künstlerischem Anspruch. Der Name ist kein Zufall: Rembrandt steht für Licht und Schatten, für Selbstporträts und Anatomie, für den Blick ins Innere. Genau das, so scheint es, will der Konzern nun tun: sich selbst neu betrachten, sich strategisch positionieren, sich symbolisch aufladen. Aber zwischen Strategie und Selbstüberschätzung ist es ein schmaler Grat. Die Plattform muss nicht nur Kapital sammeln, sondern auch politisch bestehen – in einem Umfeld, das zunehmend auf Regulierung, Versorgungssicherheit und Systemvertrauen setzt.

Apropos Vertrauen: Wenn eine Apotheke brennt, brennt mehr als Inventar. Inmitten dicht bebauter Innenstädte sind Apotheken infrastrukturelle Schaltstellen – mit Chemikalien, Stromlasten, sensibler Technik. Ein einziger Brandherd kann übergreifen auf Nachbarhäuser, ganze Straßenzüge oder öffentliche Einrichtungen. Versicherungslücken, wie sie in Altverträgen zahlreich bestehen, offenbaren sich dann als teure Fehler. Der gesellschaftliche Schaden entsteht nicht nur im Sachwert – sondern in der Erkenntnis, dass ein Betriebsunfall Dritte in Mithaftung zwingt.

In diesem Spannungsfeld zwischen Verantwortung und Systemversagen, zwischen strategischer Öffnung und politischer Kurzsichtigkeit entsteht ein neues Anforderungsprofil – für alle Akteure. Die Zeit des Wegschauens, des Silo-Denkens und der kurzfristigen Taktik ist vorbei. Es zählt, wer Zusammenhänge erkennt, wer frühzeitig handelt, wer Haltung zeigt. Und wer bereit ist, sich nicht nur selbst neu zu denken, sondern auch den Ort, an dem er wirkt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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