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  • 20.05.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Wenn Hacker zielen, Rezepte täuschen und Versicherer schweigen
    20.05.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Wenn Hacker zielen, Rezepte täuschen und Versicherer schweigen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Phishing-Wellen, gestohlene Medikamente und beschädigte Kühlketten bringen Apotheken an ihre Grenzen. Während Banken Konten sperren un...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Wenn Hacker zielen, Rezepte täuschen und Versicherer schweigen

 

Wie Phishing-Angriffe Apotheken lähmen, Rezeptbetrug Schäden verursacht und Versicherungen an Rückhalt verlieren

Wenn Apotheken zur Zielscheibe werden, geraten nicht nur Daten und Konten in Gefahr, sondern ganze Versorgungsstrukturen ins Wanken. Eine neue Phishing-Welle trifft Deutschlands Apotheken mit beispielloser Präzision. Parallel explodiert der Rezeptbetrug bei GLP-1-Präparaten, Kühlkettenprobleme werfen Haftungsfragen auf, und selbst banale Vorfälle wie ein gestohlenes Paket oder ein verweigertes Rezept enthüllen die Fragilität des Alltags in einem System, das längst überfordert ist. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank musste reagieren und Konten sperren, Versicherer geraten ins Zögern, während Apotheken tagtäglich zwischen Technikstress, Kundenansprüchen und strafrechtlichen Grauzonen navigieren. In Peine schlagen sich Geschäftsführer mit 20 betrügerischen Anrufen pro Tag herum, in Dülmen eskaliert ein Streit zur Straftat, und in Schönberg rettet Zivilcourage den Tag. Derweil bleibt der Gesetzgeber bei Pflegegeldforderungen vage, Qualitätsprobleme bei Arzneimitteln wie ACC akut häufen sich, und TikTok zieht in den PTA-Unterricht ein – als überraschend wirksames Werkzeug der Reflexion. Gesundheitskioske übernehmen Aufgaben des Staates, während chronische Erkrankungen wie Diabetes das Versorgungssystem in den Grundfesten erschüttern. Was wie Einzelmeldungen klingt, fügt sich zur Diagnose eines Systems, das Vertrauen verspielt, Ressourcen erschöpft und Verantwortung weiterreicht, wo sie am dringendsten gebraucht würde.

 

Angriff auf Vertrauen, Kapital und Kontrolle

Wie eine Phishing-Welle Apotheken destabilisiert, warum die Apobank Konten sperrt und welche Versicherungen jetzt überlebenswichtig werden

Die Sicherheitsarchitektur im Gesundheitswesen gerät erneut ins Wanken – diesmal durch eine massive, hochprofessionelle Phishing-Welle, die gezielt Apothekeninhaber trifft und die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) zur Kontensperrung zwingt. Was zunächst wie ein Einzelfall klang, hat sich innerhalb weniger Tage zu einem koordinierten Angriff ausgeweitet, der nicht nur per E-Mail und Brief, sondern auch telefonisch unter Einsatz manipulierter Rufnummern erfolgt. Besonders betroffen: die Conceptapotheken in Peine, deren Geschäftsführer Matthias Kunze-Düker von täglich 20 Anrufen berichtet – auf mehreren Mobilnummern gleichzeitig.

Die Angreifer nutzen perfide Social-Engineering-Techniken, um Vertrauen zu erschleichen, interne Abläufe auszuspionieren und sensible Finanzinformationen abzugreifen. Das Ziel: Zugang zu Bankkonten, Überweisungsbefugnissen und Identitätsdaten, mit denen sich massive wirtschaftliche Schäden anrichten lassen. Die Apobank reagierte mit rigorosen Sperrmaßnahmen, was wiederum zu operativen Einschränkungen in den betroffenen Betrieben führte – eine Kettenreaktion aus digitalem Angriff, finanzieller Unsicherheit und organisatorischer Blockade.

Für Apotheken bedeutet das: Die Bedrohung durch Cyberkriminalität ist keine abstrakte Zukunftsfrage mehr, sondern operative Realität. Inhaber, die bislang auf konventionelle Sicherheitskonzepte vertrauten, erleben jetzt, wie schnell ein System kippen kann, wenn digitale Infrastruktur, Bankanbindung und Identität gleichzeitig kompromittiert werden. Die Frage ist deshalb nicht mehr, ob, sondern wie gut Apotheken abgesichert sind – technisch, organisatorisch und versicherungstechnisch.

In den Mittelpunkt rückt damit ein Aspekt, der jahrelang als optional galt: die gezielte Absicherung über Cyber-Versicherungen und Vertrauensschadenpolicen. Während klassische Geschäftsversicherungen oft keine Deckung bei digitalen Angriffen oder Täuschungshandlungen durch Dritte bieten, setzen spezialisierte Policen genau dort an. Cyber-Versicherungen übernehmen etwa Kosten für Forensik, IT-Wiederherstellung, Datenrekonstruktion und Betriebsunterbrechungen, während Vertrauensschadenversicherungen auch bei Schäden durch betrügerische Handlungen außenstehender Dritter greifen – etwa wenn Angreifer erfolgreich Geldtransfers initiieren oder Geschäftsinterna ausnutzen.

Doch der Abschluss solcher Versicherungen allein genügt nicht. Entscheidend ist, dass Apotheken die Voraussetzungen für die Policen erfüllen: IT-Sicherheitskonzepte, dokumentierte Zugriffsrechte, regelmäßige Schulungen des Personals im Umgang mit Phishing-Versuchen und klare Verantwortlichkeiten im Digitalbereich. Wer hier nicht präventiv investiert, wird im Schadensfall mit Ablehnungen der Versicherung und zusätzlichem Reputationsverlust rechnen müssen.

Die aktuelle Angriffswelle ist damit mehr als nur ein krimineller Zwischenfall – sie ist ein Weckruf an alle Apothekeninhaber, ihre gesamte Sicherheitsarchitektur zu überdenken. In einer Branche, in der Vertrauen das Fundament jeder Kundenbeziehung ist, darf keine Schwachstelle ungeschützt bleiben. Denn der Schaden durch gestohlene Daten, kompromittierte Konten oder blockierte Systeme reicht längst weit über finanzielle Verluste hinaus – er trifft das Herz jeder Apotheke: ihre Integrität.

Die Apobank wird zum Kollateralschaden eines systemischen Problems: einer flächendeckenden Naivität im Umgang mit digitaler Sicherheit. Wenn Apotheken 20 Anrufe am Tag von Täuschungsversuchen erhalten, ist das kein Zufall, sondern ein Angriff mit chirurgischer Präzision. Dass diese Welle auf eine Bank zielt, die traditionell als sicherer Hafen der Heilberufe gilt, ist doppelt perfide – und doppelt folgenreich.

Denn der Vorfall zeigt, wie schnell Vertrauen in Infrastruktur kippt, wenn digitale Identitäten manipulierbar und Geschäftsabläufe abhängig von externen Dienstleistern sind. Die Frage ist nicht nur, wer haftet – sondern auch, wer vorbereitet war. Wer heute keine Cyberversicherung hat, wer den Faktor „digitale Täuschung“ aus seinen Risikoanalysen ausgeklammert hat, steht im Ernstfall nackt da. Und das kann existenzbedrohend sein.

Die eigentliche Lehre aber lautet: Sicherheit beginnt nicht beim Alarmknopf, sondern beim Bewusstsein. Wer heute noch glaubt, Phishing sei ein Problem der Anderen, riskiert morgen das eigene Geschäftsmodell.

 

Fälscher locken, Promis befeuern, Versicherer blocken

Wie Rezeptbetrug eskaliert, Nachfrage inszeniert wird und Apotheken den Schaden tragen

Die Fälschung von Rezepten für GLP-1-Rezeptoragonisten entwickelt sich zum Hochrisikofaktor im Apothekenalltag – mit finanziellen, haftungsrechtlichen und gesundheitlichen Konsequenzen, deren Eskalation längst nicht mehr hypothetisch ist. Betroffen sind vor allem Arzneimittel wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro – Präparate, die ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt wurden, inzwischen aber als Lifestyle-Medikamente zur Gewichtsreduktion einen Schwarzmarkt befeuern, den Apotheken nicht kontrollieren können, aber täglich mitfinanzieren.

Laut Bundeskriminalamt (BKA) mehren sich die Hinweise auf organisierte Tätergruppen, die vornehmlich mit gefälschten Papierrezepten arbeiten und gezielt Apotheken ansteuern. Die betroffenen Apotheken sehen sich einer doppelten Ohnmacht gegenüber: Zum einen sind viele Fälschungen laut Abda-Präsident Thomas Preis derart professionell gefertigt, dass sie im Alltagsbetrieb nicht zu entlarven sind – zum anderen weigern sich Krankenkassen im Nachgang häufig, die Kosten zu übernehmen. Die Folge: Apotheken bleiben auf hohen Beträgen sitzen und tragen das Risiko ganz allein.

Verstärkt wird das Problem durch die öffentliche Aufladung der Präparate. Preis sieht in Influencer-Marketing, Boulevardberichterstattung und der Suggestion einer vermeintlich harmlosen Abnehmspritze einen zentralen Faktor für die zunehmende Attraktivität dieser Arzneimittel auf dem Schwarzmarkt. Dass inzwischen auch echte Arzneimittel gefälscht, mit falschen Wirkstoffen befüllt und illegal vertrieben werden, wie etwa Insulin-Stifte statt Semaglutid, dokumentiert der Sicherheitsbericht des Landes Baden-Württemberg eindrucksvoll.

Versicherungsrechtlich stehen viele Apotheken inzwischen vor einer Lücke: Standardversicherungen decken den Schaden durch Rezeptfälschung oft nicht oder nur unzureichend. Besonders tückisch: Wird ein Rezept eingelöst, die Kasse lehnt ab und die Apotheke hat keinen ausreichenden Nachweis über eine bewusste Täuschung, droht neben dem wirtschaftlichen Verlust auch ein möglicher Streit über Sorgfaltspflichten und Rückforderungen. Experten raten daher zur umgehenden Prüfung des Versicherungsschutzes, insbesondere mit Blick auf Rezeptbetrug, Arzneimittelfälschung und Cyberrisiken bei eGK-Übertragungen.

Während sich Apotheken gezwungen sehen, mit Hunderten Rezepten pro Tag unter Zeitdruck zu entscheiden, bleibt die zentrale Stellschraube die Digitalisierung – und zwar nicht halbherzig, sondern verpflichtend. Die konsequente Einführung des E-Rezepts könnte einen Teil der Betrugsmasche aushebeln. Doch auch hier gilt: Ohne zeitgleiche Aufklärung, Schulung und klare Versorgungsrichtlinien droht selbst die beste Technik an der Realität zu scheitern.

Die Rezeptfälschung bei GLP-1-Rezeptoragonisten steht sinnbildlich für eine Entwicklung, bei der gesellschaftlicher Druck, medizinischer Missbrauch und regulatorische Trägheit in einer toxischen Dreiecksbeziehung stehen. Die Tatsache, dass Prominente auf Social Media fragwürdige Wirkversprechen verbreiten, mag unterhaltsam erscheinen – in der Realität aber bringt sie Apotheken in akute Bedrängnis und treibt Kriminelle zu immer ausgefeilteren Betrugsstrategien.

Der Vorwurf trifft nicht nur die Täter. Er trifft auch ein System, das bei Hochpreispräparaten auf Sicht fährt, statt vorausschauend zu regeln. Dass Papierrezepte im Jahr 2025 noch immer Alltag sind, obwohl die technische Infrastruktur für fälschungssichere E-Rezepte längst bereitsteht, ist Ausdruck politischer Zaghaftigkeit. Ebenso fahrlässig erscheint der Umgang vieler Versicherer mit der Situation: Apotheken stehen unter Generalverdacht, während die organisierte Kriminalität mit professionellen Mustern ganze Lieferketten unterwandert.

Versicherungstechnisch ist die Lage prekär. Rezeptfälschungen liegen im Graubereich zwischen Betrug, Fahrlässigkeit und Systemversagen. Viele Policen decken zwar Diebstahl oder grobe Verstöße, nicht aber die Konstellation, in der ein scheinbar korrektes Rezept zu einem finanziellen Totalschaden führt. Wer sich als Apothekeninhaber auf Standardschutz verlässt, ist längst nicht mehr abgesichert. Die Realität verlangt nach Spezialbausteinen, nach klar definierten Ausschlüssen und Einbezug digitaler Risiken.

Es geht um mehr als Schadenssummen. Es geht um den Schutz der Integrität des Gesundheitssystems – und um die Reputation einer Berufsgruppe, die Tag für Tag zwischen Patientenwohl, Behördenvorgaben und ökonomischer Selbstverteidigung balancieren muss. Das Ziel muss sein: Null Toleranz für Rezeptbetrug, volle Transparenz in der Erstattung und ein Präventionssystem, das nicht nur auf dem Papier existiert.

 

Wenn die Kühlung versagt, versagt das System

Wie Apotheken Temperaturfehler bekämpfen, Risiken versichern und Verantwortung organisieren

Was aussieht wie ein gewöhnlicher Kühlschrank, ist in Wahrheit ein hochsensibles Bindeglied zwischen pharmazeutischer Versorgung und gesundheitlicher Integrität. In Apotheken jedoch beginnt genau an dieser Stelle ein organisatorisches Spannungsfeld, das kaum sichtbar, aber existenziell bedrohlich ist. Die Kühlkette – jener unscheinbare, oft hinter der Sichtwahl verborgene Mechanismus – entscheidet darüber, ob temperaturempfindliche Arzneimittel ihre Wirkung behalten oder zu nutzlosem Risiko werden. Und doch ist diese kritische Schnittstelle der Versorgungskette erschreckend anfällig für Fehler, Ausfälle und finanzielle Überforderung.

Die Temperaturabweichung von nur wenigen Grad kann biotechnologisch hergestellte Präparate, moderne Impfstoffe oder bestimmte Tropfen, Suspensionen und Hormone irreversibel schädigen. Während industrielle Großlager mit redundanten Kühlaggregaten, digitalen Monitoring-Systemen und Back-up-Stromquellen arbeiten, bleibt es in Apotheken oft bei klassischen Kühlschränken, handschriftlichen Temperaturprotokollen und menschlicher Achtsamkeit. Ein Stromausfall in der Nacht, ein defekter Thermologger, ein ungeschultes Teammitglied: Die Fehlerquellen sind so vielfältig wie ihre Auswirkungen dramatisch. Medikamente im Wert von mehreren Tausend Euro können in Minuten ihre Wirkung verlieren – und Apotheken nicht nur finanziell, sondern auch rechtlich schwer belasten.

Ein zentrales Problem liegt in der technischen Heterogenität der eingesetzten Geräte. Viele Apotheken nutzen unterschiedliche Modelle, teils noch aus Zeiten vor Einführung digitaler Temperatursensorik. Zwar existieren inzwischen präzise Thermologger, vollautomatisierte Warnsysteme und cloudbasierte Überwachungslösungen – doch deren Integration kostet nicht nur Geld, sondern verlangt auch Fachkenntnis. Wer die neuen Systeme falsch bedient, erhält entweder keine Warnung oder eine, die niemand einordnen kann. Technologischer Fortschritt bedeutet somit nicht zwangsläufig Sicherheit – sondern neue Abhängigkeiten und neue Risiken.

Hinzu kommt: Die Vielzahl an Normen, Empfehlungen und Regelwerken macht das Thema zusätzlich unübersichtlich. Zwar gibt es Vorgaben durch die Apothekenbetriebsordnung und Hinweise der Bundesapothekerkammer, doch verbindliche Standards für die konkrete Umsetzung fehlen. Einige Apotheken setzen auf automatische Dokumentation, andere vertrauen auf das tägliche manuelle Ablesen – was im hektischen Alltag durchaus auch vergessen werden kann. Ein systematischer Fehler im Überwachungskonzept fällt häufig erst dann auf, wenn es zu spät ist: Die Medikamente sind zerstört, der Schaden real.

Doch Technik allein löst nichts. Der Faktor Mensch bleibt entscheidend. Und genau hier klafft eine zweite, ebenso gefährliche Lücke. Apothekenpersonal wird selten systematisch auf die technischen, regulatorischen und haftungsrelevanten Aspekte des Kühlkettenmanagements vorbereitet. Oft fehlt ein strukturiertes Schulungskonzept, das über das bloße Ablesen der Temperaturanzeige hinausgeht. Wer versteht, wie Biopharmazeutika auf Temperaturabweichungen reagieren, wird anders mit dem Kühlschrank umgehen als jemand, der diesen nur als Lagerort begreift. Verantwortlichkeit ohne Verständnis ist ein Risiko – für die Apotheke, für die Kund:innen, für das System.

Dabei wäre Weiterbildung in diesem Bereich nicht nur sinnvoll, sondern überlebenswichtig. Besonders, weil die Produktpalette temperatursensibler Präparate kontinuierlich wächst. mRNA-Impfstoffe, bestimmte Antikörpertherapien, Insuline oder Kombinationspräparate stellen besondere Anforderungen an Lagerung und Transport. Ohne fundiertes Wissen bleibt jede Handlung im Notfall ein Zufall. Eine versehentlich geöffnete Kühlschranktür oder die falsche Interpretation eines Warnsignals kann fatale Folgen haben – für das Arzneimittel, für die Kundensicherheit und für die Reputation der Apotheke.

Verstärkt wird diese Problematik durch die Unsicherheit in der versicherungsrechtlichen Absicherung solcher Schadensfälle. Standardversicherungen decken häufig nur direkte materielle Verluste – nicht aber die Folgekosten durch erneute Beschaffung, Umsatzverluste oder potenzielle Haftungsansprüche durch verabreichte, aber wirkungslose Medikamente. Spezialversicherungen für Kühlgut existieren zwar, sind jedoch teuer, kompliziert und nicht flächendeckend etabliert. Manche Apotheken verzichten bewusst auf umfassenden Schutz, weil die Beiträge als unverhältnismäßig empfunden werden. Ein unternehmerisches Risiko, das im Ernstfall existenzbedrohend werden kann.

Besonders prekär: Selbst wenn eine Versicherung besteht, kann sie die Auszahlung verweigern, wenn Fehler in der Temperaturüberwachung nachgewiesen werden. Eine lückenhafte Dokumentation, nicht protokollierte Alarme oder eine fehlende Reaktion auf Warnsignale gelten schnell als grobe Fahrlässigkeit. In solchen Fällen bleibt der Apotheke nicht nur der finanzielle Schaden – sondern auch ein Imageverlust, der sich nicht mit Geld beziffern lässt. Wer Patienten gefährdet, weil die Kühlung versagt hat, verliert deren Vertrauen dauerhaft.

Die Verantwortung liegt somit auf mehreren Ebenen gleichzeitig: technische Ausstattung, personelle Befähigung, organisatorisches Monitoring und juristisch belastbare Absicherung. Jede dieser Ebenen muss funktionieren – sonst greift keine. In der Praxis bedeutet das: Investitionen in Technik müssen mit Investitionen in Schulung und Versicherungsanalyse einhergehen. Wer nur in Geräte, aber nicht in Menschen oder Policen investiert, riskiert ein Systemversagen mit Ansage.

Dabei wäre eine koordinierte Lösung durchaus möglich – etwa über bundesweit einheitliche Schulungsformate, Förderprogramme für digitale Kühltechnologie oder branchenspezifische Versicherungspakete mit standardisierten Anforderungen. Doch bislang fehlt ein struktureller Rahmen, der über Empfehlungen hinausgeht. Die Folge ist ein Flickenteppich an Lösungen, Sicherheitsniveaus und Risikobewertungen. Während einige Apotheken mit vierfacher Redundanz arbeiten, bleiben andere auf dem Stand von 2010 – oft aus finanziellen Gründen.

Doch es geht nicht nur um Technik und Geld – es geht um Haltung. Apotheken müssen begreifen, dass Kühlkettenmanagement keine technische Nebensache, sondern ein zentrales Element patientenzentrierter Versorgung ist. Wer hier versagt, versagt nicht hinter den Kulissen – sondern mitten in der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit. Nur wenn sich diese Haltung durchsetzt, kann das System auf lange Sicht stabilisiert werden.

In einem System, das auf Präzision, Vertrauen und Wirkung beruht, ist die Kühlkette mehr als nur eine technische Maßnahme – sie ist eine moralische Verpflichtung. Und doch wird sie behandelt, als sei sie eine administrative Nebensache. Die Apotheke, die Tag für Tag hochsensible Medikamente lagert, verlässt sich auf Kühlsysteme, die nachts schweigen, wenn der Strom ausfällt, und am Tag warnen, ohne verstanden zu werden. Es ist ein gefährliches Spiel mit der Temperatur, gespielt von einem System, das sich seiner Verwundbarkeit nicht stellen will.

Dabei zeigt sich eine tiefere Wahrheit über den Zustand der pharmazeutischen Infrastruktur in Deutschland: Sie ist fragmentiert, historisch gewachsen, betriebswirtschaftlich gedeckelt – und auf individueller Verantwortung aufgebaut. Jeder Apothekeninhaber ist für seine eigene Kühlstrategie zuständig, unabhängig davon, ob er über das technische Verständnis, die finanziellen Mittel oder das richtige Personal dafür verfügt. Die Folge ist eine Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Auf der einen Seite stehen Wirkstoffe, die auf ein Zehntel Grad exakt temperiert werden müssen, auf der anderen Seite Menschen, die ihre Kenntnisse darüber aus dem Gedächtnisprotokoll einer PTA-Schulung vor fünf Jahren beziehen.

Und das System? Es schaut weg oder stützt sich auf vage Empfehlungen. Die Apothekenbetriebsordnung kennt keine digitale Pflichtüberwachung. Die Aufsichtsbehörden kontrollieren stichprobenhaft. Und die Standesvertretungen warnen zwar – aber warnen reicht nicht. Es ist bezeichnend, dass technische Innovationen schneller in die Apotheken finden als die dafür notwendige rechtliche Klarheit oder personelle Ausbildung. Die Geräte sind da, aber niemand weiß, was sie im Notfall bedeuten. Die Daten werden gesammelt, aber selten richtig interpretiert. Der Alarmton klingt – und wird weggewischt wie eine Erinnerungsnachricht am Smartphone.

Doch die eigentliche Katastrophe beginnt nicht mit einem Kühlgerät, das versagt – sondern mit einem System, das keine Verantwortung dafür organisiert. Schulung ist keine Kür, sie ist Pflicht. Und Versicherung ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für Risikoübernahme. Wer in einer Apotheke hochpreisige Biopharmazeutika führt, sollte wissen, was eine Unterbrechung der Kühlkette in juristischer, medizinischer und finanzieller Hinsicht bedeutet. Doch wie viele wissen es wirklich? Und wie viele hoffen einfach, dass es schon gutgehen wird?

Diese Hoffnung ist trügerisch. Denn die Versicherungslandschaft ist so komplex wie die Lagerungsanforderungen selbst. Policen mit Ausschlüssen für Fahrlässigkeit, nicht protokollierte Abweichungen oder verspätete Meldungen sind keine Seltenheit. Apotheken, die glauben, sie seien abgesichert, weil eine Versicherung abgeschlossen wurde, wachen im Schadensfall oft schmerzhaft auf: Die Beweislast liegt bei ihnen, die Haftung kann existenzielle Ausmaße annehmen. Wenn dann noch ein Patient geschädigt wird, weil ein Medikament seine Wirkung verloren hat, genügt keine Rückerstattung – dann steht das Haftungsrecht auf dem Spiel.

Wir müssen endlich aufhören, Kühlkettenmanagement als isolierte Aufgabe der Betriebssicherheit zu sehen. Es ist eine integrale Funktion der Gesundheitsversorgung. Wer die Temperatur nicht hält, gefährdet die Wirkung. Wer die Wirkung gefährdet, gefährdet Menschen. Und wer das in Kauf nimmt, ohne alle denkbaren Maßnahmen zu ergreifen, gefährdet letztlich das Vertrauen in die Apotheke selbst. Dieses Vertrauen ist nicht beliebig. Es ist das einzige, was eine Apotheke in Zeiten von Onlinehandel, Lieferengpässen und politischem Reformstau wirklich schützt.

Der Staat müsste handeln – mit klaren Vorgaben, Förderprogrammen für technologische Modernisierung und verbindlichen Fortbildungsverpflichtungen. Aber solange die Bundespolitik an der Apothekenrealität vorbeiverwaltet und die Digitalisierung in anderen Sektoren priorisiert, müssen die Apotheken selbst Verantwortung übernehmen. Das heißt: Investieren. Schulen. Versichern. Kontrollieren. Nicht aus Zwang, sondern aus professioneller Überzeugung. Denn wer in einem hochsensiblen System arbeitet, muss hochsensibel für dessen Fehlerquellen sein.

Es ist die Ironie des Alltags, dass ein Impfstoff, der Millionen schützen soll, durch eine einzige Stromunterbrechung im Apothekenkeller seine Wirkung verlieren kann. Es ist die Tragik des Systems, dass dieser Schaden vielleicht erst bemerkt wird, wenn es längst zu spät ist. Und es ist die Herausforderung der Zukunft, aus dieser Unsichtbarkeit ein sichtbar verankertes Verantwortungsbewusstsein zu formen.

Das beginnt nicht mit neuen Geräten, sondern mit einem neuen Denken. Kühlkette ist nicht kalt. Sie ist heiß – im Risiko, in der Haftung, in der Verantwortung. Wer sie versteht, schützt nicht nur Medikamente, sondern Menschen.

 

Paket gestoppt, Täterin erkannt, Polizei geführt

Wie eine Apothekenmitarbeiterin mit Mut und Aufmerksamkeit ein Verbrechen vereitelte

Sie stand nicht hinter dem HV-Tisch, als sie zur Heldin des Tages wurde, sondern am Fenster mit Blick auf den Hinterhof. In Schönberg, einem kleinen Ort im bayerischen Landkreis Mühldorf am Inn, hat eine aufmerksame Apothekenangestellte bewiesen, was Zivilcourage bedeuten kann – nicht im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit, sondern im flüchtigen Moment zwischen Beobachtung, Intuition und beherztem Handeln. Als sie eine junge Frau bemerkte, die sich ungewöhnlich unauffällig einem abgelegten Paket näherte, schaltete sie schneller als jeder Algorithmus. Sie sprach die mutmaßliche Täterin an, hinderte sie an der Mitnahme des Pakets und alarmierte die Polizei – mit Erfolg.

Was wie eine Episode aus einer Provinzchronik anmutet, wirft ein grelles Schlaglicht auf eine unterschätzte Kriminalitätsform: den Diebstahl von Paketen im öffentlichen oder halböffentlichen Raum. Besonders in Geschäftsgebäuden, deren Eingangsbereiche oft auch als Abstellflächen für Lieferdienste dienen, werden unbeaufsichtigte Sendungen zur leichten Beute. Das Paket, das vor einer der rückwärtigen Zugangstüren eines Apothekenkomplexes abgelegt wurde, hätte nur Sekunden später verschwunden sein können – wenn nicht eine Mitarbeiterin in genau diesem Moment Präsenz gezeigt hätte.

Die 22-jährige Tatverdächtige hatte bereits zugegriffen, das Paket verstaut – da wurde sie von der Mitarbeiterin direkt angesprochen. Ohne Widerstand legte sie das Diebesgut zurück und verließ den Ort des Geschehens. Doch das war nicht das Ende der Geschichte. Die präzise Beschreibung der Frau, die die Apothekenmitarbeiterin den alarmierten Polizisten übermittelte, führte wenig später zur Identifizierung der Verdächtigen. Die Polizei bestätigte: Gegen die Frau wird nun wegen versuchten Diebstahls ermittelt.

Es ist kein Einzelfall, was da in Schönberg passiert ist. Paketdiebstahl, oft als "Porch Piracy" bezeichnet, ist längst kein amerikanisches Phänomen mehr. In deutschen Städten und Dörfern steigen die Fallzahlen – ein Nebeneffekt des boomenden Onlinehandels und überlasteter Lieferdienste, die Abstellgenehmigungen, Garagen oder offen zugängliche Eingänge zunehmend als Standardzustellorte nutzen. Wo der Empfänger fehlt, fehlt oft auch der Schutz.

Dass ausgerechnet eine Apothekenmitarbeiterin diesen Übergriff verhinderte, ist kein Zufall. Apotheken gelten nicht nur als Orte gesundheitlicher Versorgung, sondern auch als soziale Räume mit erhöhtem Verantwortungsbewusstsein. Die Verbindung von Alltagspräsenz, Umsicht und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, ist Teil des Berufsbildes. Wer dort arbeitet, begegnet täglich Situationen, in denen schnelle Entscheidungen, Abwägungen und präzise Beobachtung gefragt sind – ob bei Rezeptunregelmäßigkeiten oder im Umgang mit gefährdeten Patientengruppen. Diese Sensibilität lässt sich offenbar auch auf unerwartete Situationen übertragen.

Der Vorfall zeigt: Sicherheit im urbanen Alltag beginnt nicht mit Kameras oder Vorschriften, sondern mit Aufmerksamkeit. Mit Menschen, die nicht wegschauen, wenn etwas nicht stimmt. Die Mitarbeiterin der Apotheke hat kein Gesetz vollstreckt, keine Festnahme vorgenommen, keine heldenhafte Geste inszeniert. Aber sie hat das getan, was den Unterschied ausmacht: Sie war da – und sie hat gehandelt.

Was schützt eine Gesellschaft vor dem Abstumpfen gegenüber kleinen Ungerechtigkeiten? Was unterscheidet jene, die handeln, von denen, die weitergehen? Die Szene in Schönberg mag unscheinbar wirken, doch sie enthält eine Botschaft, die größer ist als das aufgerissene Paketband: Zivilcourage lebt von der Bereitschaft, sich einzumischen, wo andere schweigen. Dass eine Apothekenmitarbeiterin diese Rolle übernommen hat, ist sinnbildlich für die Kultur der Verantwortung, die in Gesundheitsberufen noch immer gelebt wird – trotz Personalmangel, Digitaldruck und ökonomischer Bedrängnis.

Der Apothekenalltag verlangt Konzentration, Schnelligkeit, Mitdenken – Fähigkeiten, die hier in eine ungeplante Situation übertragen wurden. Was in Schönberg passierte, ist keine romantisierte Heldengeschichte, sondern eine nüchterne Erinnerung daran, wie leicht Kriminalität gedeiht, wenn sie nicht gestört wird. Und wie schnell sie unterbunden werden kann, wenn jemand einfach hinsieht. Die Lehre daraus ist unbequem: Unsere Sicherheit beginnt bei uns selbst – und mit dem Mut, Verantwortung nicht zu delegieren.

 

Rezept verweigert, Medikament gestohlen

Wie ein eGK-Streit in Dülmen eskalierte, Zivilcourage siegte und Apotheken Alarm schlagen

Ein 21-jähriger Mann hat am späten Nachmittag in der Bären-Apotheke im westfälischen Dülmen ein verschreibungspflichtiges Antibiotikum gestohlen, nachdem ihm die Abgabe ohne elektronische Gesundheitskarte verweigert worden war. Der Vorfall zeigt exemplarisch, wie schnell sich alltägliche Abgabesituationen in Apotheken zuspitzen können, wenn Anspruchsdenken, mangelndes Verständnis für rechtliche Rahmenbedingungen und aggressive Verhaltensmuster aufeinandertreffen.

Laut Inhaberin Antonia Gremme habe der junge Mann versucht, das Medikament ohne Vorlage der eGK mitzunehmen. Als ihm erklärt wurde, dass die Abgabe ohne Nachweis der Versichertenidentität nicht möglich sei, sei er zunächst ausfallend geworden, habe dann das Antibiotikum an sich genommen und sei fluchtartig aus der Offizin gestürmt. Gremme und eine Kollegin zögerten nicht, liefen dem Mann hinterher und riefen zugleich die Polizei. Mithilfe eines couragierten Passanten, der die Apothekerinnen unterstützte, konnte der Mann wenige Straßenzüge weiter gestellt werden. Das Medikament wurde sichergestellt, der Täter zur Anzeige gebracht.

Der Fall ist kein Einzelfall. Immer wieder berichten Apothekerinnen und Apotheker von eskalierenden Situationen, wenn Patienten auf ihr Rezept pochen, obwohl es formaljuristisch nicht einlösbar ist. Die elektronische Gesundheitskarte ist zentraler Bestandteil der Rezeptabrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen. Ohne sie oder einen digitalen Nachweis über die Telematik-Infrastruktur darf kein Medikament auf Kassenkosten abgegeben werden. Apotheken befinden sich dadurch regelmäßig in einem Spannungsfeld zwischen Patientenbedürfnis, rechtlicher Verbindlichkeit und potenzieller Eskalation.

Antonia Gremme will sich vom Vorfall nicht entmutigen lassen, fordert aber klare Signale aus der Politik. "Wir brauchen nicht nur Aufklärung, sondern Rückhalt. Wenn Menschen glauben, sich einfach nehmen zu können, was sie wollen, braucht es mehr als nur gute Worte."

Die Tat in Dülmen mag auf den ersten Blick wie ein isolierter Einzelfall wirken, doch sie reiht sich in eine zunehmende Zahl von Vorfällen ein, die Apothekerinnen und Apotheker als direkte Frontakteure eines überforderten Gesundheitssystems erleben. Die elektronische Gesundheitskarte, als technisches Symbol moderner Versorgung gedacht, wird in ihrer verpflichtenden Anwendung zur Eskalationsquelle, wenn Patienten die Bedingungen nicht kennen oder nicht akzeptieren. Die Verantwortung, diese Konflikte aufzufangen, bleibt oft allein bei den Apotheken.

Dabei ist es nicht die Digitalisierung an sich, die versagt, sondern das fehlende Verständnis für ihre rechtliche und strukturelle Einbindung. Wer ohne eGK auf ein Kassenmedikament besteht, handelt faktisch gegen geltendes Recht. Doch dieser Punkt dringt weder kommunikativ noch gesellschaftlich klar durch. Stattdessen werden Apotheken zur Reibungsstelle eines Missverhältnisses zwischen technischer Infrastruktur und menschlicher Erwartung.

Die Politik sollte daraus klare Konsequenzen ziehen: Flächendeckende Aufklärung über die Bedeutung der eGK, verankert in öffentlichen Kampagnen, Schulprogrammen und Patientenkommunikation. Parallel braucht es eine sichtbare politische Rückendeckung für Apotheken, damit ihre gesetzestreue Arbeit nicht zur Angriffsfläche wird. Solange diese Lücke besteht, bleibt jeder Apothekentresen potenziell ein Ort der Konfrontation.

 

Verpackung versagt, Vertrauen zerbricht

Wie ein zweiter Rückruf bei ACC akut die Apothekenpraxis belastet und die Qualitätskontrolle infrage stellt

Ein erneuter Rückruf des bekannten Hustenpräparats ACC akut 600 mg sorgt für Unruhe in den Apotheken. Wie jetzt bekannt wurde, muss die Charge NL3394 der Brausetabletten zurückgerufen werden. Grund sind mögliche Undichtigkeiten in der Sachetverpackung, die dazu führen können, dass sich die Brausetabletten teilweise auflösen und damit unbrauchbar werden. Der Hersteller, die Salutas Pharma GmbH, weist darauf hin, dass Apotheken verpflichtet sind, das Warenlager zu überprüfen und betroffene Packungen zur Gutschrift an die Retourenstelle in Barleben zurückzusenden.

Die Ursache für die Undichtigkeit sei eine chargenspezifisch unzureichende Beschichtung der Sachetfolie, so die interne Fehleranalyse. Dadurch könnten sich im Verlauf der Lagerung einzelne Siegelränder öffnen, was wiederum den Feuchtigkeitsschutz der Tabletten beeinträchtigt. Die Folge: Wirkstoffverlust durch chemische Zersetzung, optisch erkennbar an aufgeweichten oder verklumpten Tablettenresten im Sachet.

Bemerkenswert ist vor allem, dass dieser Rückruf nicht der erste seiner Art ist. Bereits im Oktober 2024 war eine Reihe von Chargen desselben Produkts betroffen. Damals hieß es, man habe den Produktionsfehler erkannt und behoben. Die erneute Rückrufaktion lässt diese Aussage rückblickend zweifelhaft erscheinen – nicht nur, weil sich die Fehlerursache als ähnlich darstellt, sondern auch, weil das Vertrauen der Apotheken in die Konstanz der Arzneimittelsicherheit erneut auf die Probe gestellt wird.

Für Apotheken bedeutet dies mehr als nur logistischen Mehraufwand. Ein Präparat wie ACC akut 600 mg zählt zur Basisausstattung vieler Offizinen, insbesondere in der Erkältungssaison. Der Wirkstoff N-Acetylcystein (NAC) ist nicht nur ein bewährter Hustenlöser mit schleimlösender und antioxidativer Wirkung, sondern auch ein medizinisch relevanter Bestandteil in der Notfalltherapie bei Paracetamol-Überdosierungen. Als einziges Mukolytikum auf der EU-Liste der unentbehrlichen Arzneimittel gilt es als systemkritisch – umso größer wiegt die Verantwortung der Hersteller für Qualität und Sicherheit.

Die Pharmakodynamik von NAC basiert auf dem Aufbrechen von Disulfidbrücken im Schleim, wodurch dessen Viskosität reduziert wird. Zusätzlich dient es in der Leber als Vorstufe für Glutathion, ein zentrales zelluläres Antioxidans. Die kombinierte Wirkung als sekretolytisch aktiver Schleimlöser und zellschützendes Entgiftungsmittel macht das Präparat auch in der Selbstmedikation zu einem wichtigen Baustein. Umso sensibler ist es, wenn ausgerechnet durch Verpackungsfehler das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus der Balance gerät.

Im Fokus steht nun die Frage nach der Qualitätssicherung im Verpackungsprozess. Die Tatsache, dass die Probleme offenbar chargenweise auftreten, spricht gegen einen einmaligen Fertigungsfehler und eher für systemische Schwächen in der Produktionsüberwachung. Auch die Überprüfung auf physikalische Dichtigkeit und chemische Beständigkeit der Folien scheint nicht ausreichend konsequent erfolgt zu sein. In Anbetracht der Tatsache, dass Brausetabletten stark hygroskopisch sind und damit besonders empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, wiegt dieser Fehler besonders schwer.

In der Apotheke führt dieser Rückruf nicht nur zu organisatorischem Aufwand, sondern auch zu klärungsbedürftigen Situationen mit Kundinnen und Kunden. Wer ein bereits geöffnetes oder beschädigtes Produkt vorzeigt, erwartet Ersatz und Erklärung. Apotheken geraten damit einmal mehr in die Rolle der Sicherheitsinstanz, obwohl die Verantwortung eindeutig auf der Herstellerseite liegt. Rückrufe dieser Art sind daher mehr als nur ein logistischer Vorfall – sie sind ein Vertrauensproblem in einem sensiblen Versorgungssystem.

Die Reaktion der Apotheken auf den aktuellen Vorfall zeigt, dass die Sensibilität für Produktsicherheit gestiegen ist. Viele Inhaberinnen und Inhaber haben mittlerweile interne Prozesse etabliert, um Rückrufe schneller zu identifizieren und umzusetzen. Dennoch bleibt der Wunsch nach verlässlicher Produktqualität und frühzeitiger Kommunikation durch den Hersteller bestehen. Eine proaktive Qualitätssicherung und transparente Rückrufkultur sind unerlässlich, um das Vertrauen langfristig zu sichern.

Denn eines ist klar: Wenn Arzneimittel mit unverzichtbarem therapeutischem Wert durch vermeidbare Verpackungsfehler kompromittiert werden, leidet nicht nur der einzelne Patient, sondern auch das Gesamtbild einer funktionierenden Arzneimittelversorgung. Für einen Standardwirkstoff wie N-Acetylcystein darf das nicht der Maßstab sein. Die Verantwortung liegt nun bei den Herstellern – die Apotheken haben ihren Teil längst geleistet.

 

Wenn Pflegearbeit stockt, weil Politik zögert

Wie Prien für Lohnersatz wirbt, Klingbeil auf Sparkurs bleibt und Familien weiter auf Klarheit warten

Die politische Diskussion um die Entlastung pflegender Angehöriger erhält neuen Schub: Familienministerin Karin Prien (CDU) hat sich für ein Familienpflegegeld als Lohnersatz ausgesprochen – bleibt jedoch in der Umsetzung vage. Die Initiative trifft auf ein wachsendes Spannungsfeld zwischen sozialpolitischem Handlungsdruck und fiskalischer Zurückhaltung. Prien betont das demographisch bedingte Strukturproblem: „Es wird mit unserer demographischen Entwicklung nicht möglich sein, dass Pflege allein von Fachkräften geleistet wird.“ Ein Pflegegeld könnte nach ihren Worten einen Einstieg in eine gerechtere Lastenverteilung bedeuten. Zugleich aber mahnt sie selbst zur Realitätsnähe: Eine Einführung sei nur denkbar, wenn die wirtschaftliche Gesamtlage dies zulasse.

Die Ausgestaltung bleibt offen. Prien spricht von sozialer Staffelung, begrenzter Bezugsdauer, Variabilität der Höhe. Konkrete Vorschläge fehlen ebenso wie eine Finanzierungsstrategie. Damit wiederholt sich ein Muster: Bereits die Vorgängerregierung hatte ein Familienpflegegeld erwogen, es blieb beim Prüfauftrag. Auch der aktuelle Koalitionsvertrag der großen Koalition enthält lediglich eine unverbindliche Absichtserklärung. Die praktische Verantwortung verschiebt sich auf unbestimmte Zeit.

Parallel dazu warnt Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) vor neuen strukturellen Belastungen. Zwar sieht er für die angeschlagene gesetzliche Pflegeversicherung kurzfristig Finanzhilfen aus Steuermitteln vor, macht aber unmissverständlich klar, dass diese nicht dauerhaft zur Konsolidierung dienen können. Das Sondervermögen, so Klingbeil, sei für Investitionen in Zukunftsbereiche gedacht – nicht für laufende Sozialausgaben. In der Praxis bleibt damit offen, welche Mittel für ein Familienpflegegeld mobilisiert werden könnten, ohne andere Prioritäten zu verdrängen.

Das bestehende Pflegegeldsystem differenziert bereits heute zwischen Sach- und Geldleistungen. Pflegebedürftige erhalten Leistungen, die zur Finanzierung von Hilfsangeboten oder zur Unterstützung durch Angehörige eingesetzt werden können. Daneben existieren Freistellungsmodelle wie die Familienpflegezeit oder das Pflegeunterstützungsgeld – letzteres allerdings nur kurzzeitig. Wer länger Pflege leistet, fällt in die Regelung eines zinslosen Darlehens, nicht in eine Lohnersatzleistung. Genau hier setzt Priens Vorschlag an: Die strukturelle Ungleichbehandlung familiärer Pflegearbeit soll reduziert werden. Doch wie, bleibt unklar.

Der politische Zielkonflikt ist evident: Zwischen Anerkennung für Pflege und haushaltspolitischer Disziplin spannt sich ein wachsendes Paradox auf. Die demographischen Realitäten sprechen für eine Unterstützung pflegender Angehöriger, der finanzielle Rahmen setzt ihr jedoch enge Grenzen. Prien verspricht „Hochdruck“, Klingbeil spricht von „Sparpflicht“, und beide zusammen lassen die Frage unbeantwortet, ob der pflegepolitische Fortschritt strukturell oder nur rhetorisch gemeint ist.

Die pflegepolitische Debatte bleibt somit fragmentiert. Zwar wird das Problem anerkannt, doch fehlt es an einem verbindlichen Konzept, das sowohl gesellschaftspolitisch als auch finanzpolitisch tragfähig ist. Ohne verbindliche Perspektive droht auch dieses Thema, zwischen Prioritätenverschiebungen und Ressourcenkonflikten zu verschwinden.

Es ist ein politischer Reflex geworden: Sobald die demographischen Realitäten unübersehbar werden, folgt ein wohlformuliertes Bekenntnis zur Entlastung pflegender Angehöriger. Karin Prien reiht sich nun ein in eine lange Kette von Ministerinnen und Ministern, die das strukturelle Problem benennen, es mit rhetorischer Wertschätzung adeln – und es dann in die Prüfung verschieben. Die Einführung eines Familienpflegegelds als Lohnersatzleistung wäre zweifellos ein zivilisatorischer Fortschritt. Doch die politische Sprache, die Prien dafür wählt, macht deutlich: Dieser Fortschritt soll vor allem kostenneutral gedacht werden.

Dass sich Prien auf „verschiedene Varianten“ zurückzieht und die „wirtschaftliche Lage“ als Voraussetzung anführt, ist keine inhaltliche Öffnung, sondern eine implizite Absage. Denn genau diese wirtschaftliche Lage wird – wie Finanzminister Klingbeil es parallel formuliert – nicht die Bühne für neue soziale Großprojekte sein. Wer Zukunftsinvestitionen für Infrastruktur, Digitalisierung und Bildung priorisiert, wird Pflegearbeit im Privaten auch weiterhin als unbezahlte Selbstverständlichkeit behandeln.

Damit bleibt die politische Behandlung pflegender Angehöriger vor allem eines: ein kalkulierter Aufschub. Die symbolische Anerkennung ersetzt keine strukturelle Antwort. Der Prüfauftrag im Koalitionsvertrag dient nicht der Vorbereitung, sondern der Verwässerung. Die Ministerin verspricht Druck, der Minister mahnt Disziplin – und beide eint der Versuch, die Forderung als Willensbekundung zu tarnen, ohne sie haushaltswirksam werden zu lassen.

Gleichzeitig offenbart sich eine stillschweigende Hierarchie innerhalb der Sozialpolitik. Während Renten und Kindergrundsicherung öffentlichkeitswirksam verhandelt werden, bleibt Pflegearbeit im Privaten ein Thema der Randnotizen. Wer Angehörige pflegt, reduziert seine Erwerbszeit, verzichtet auf Einkommen und Risikopuffer – und wird dafür bestenfalls in den Familienpflegezeit-Korridor gedrängt, in dem die Rückkehr ins Erwerbsleben kreditfinanziert erfolgen soll.

Diese strukturelle Asymmetrie untergräbt nicht nur soziale Gerechtigkeit, sie ignoriert auch die volkswirtschaftliche Realität: Ohne pflegende Angehörige wäre das System längst kollabiert. Jede Stunde, die im familiären Kontext geleistet wird, entlastet den stationären Sektor, spart Fachkräfte ein, ersetzt Steuermittel. Und dennoch verweigert sich die Politik dem nächsten logischen Schritt: Pflegezeit mit einem echten Lohnersatz abzusichern.

Was bleibt, ist ein Paradoxon: Eine Gesellschaft erkennt die demographische Herausforderung, will die private Pflege stärken – und entzieht ihr zugleich die materielle Grundlage. Es ist ein Lehrstück politischer Kurzfristlogik, das auf Dauer teuer werden wird. Denn je länger pflegende Angehörige strukturell ignoriert werden, desto schneller wächst die Versorgungslücke, die niemand mehr freiwillig füllen wird. Wer pflegt, braucht mehr als ein gutes Wort. Wer regiert, schuldet mehr als Prüfaufträge.

 

Praktikum mit Perspektive, Präsenz und Potenzial

Wie Apotheken mit Schüler:innen das Berufsbild stärken, den Alltag reflektieren und TikTok neu entdecken

In der Laurentius-Apotheke im niederrheinischen Elmpt wird nicht geklagt, wenn sich ein neuer Praktikant ankündigt. Im Gegenteil: Die Apotheke setzt bewusst auf Schülerpraktikant:innen als Brückenschlag zur Berufsorientierung – und als Spiegel für das eigene Team. Was andernorts als Zeitfresser kritisiert wird, ist hier zum festen Bestandteil der Arbeitskultur geworden. Denn wer Schüler:innen richtig einbindet, profitiert nicht nur durch eine willkommene Entlastung im Tagesgeschäft, sondern schärft zugleich das eigene Berufsbild.

Apothekeninhaberin Monika Rademacher weiß um den Aufwand, den eine gute Betreuung bedeutet. Dennoch sieht sie im Praktikum eine Investition in die Zukunft: "Wir erleben jedes Mal, wie viel Feedback wir zur eigenen Arbeit bekommen – aus den Augen junger Menschen, die ohne Vorwissen, aber mit viel Aufmerksamkeit bei uns mitlaufen." Dabei setzt das Team auf klare Tagespläne, sichtbare Aufgaben und aktive Mitwirkung: Arzneimittel einordnen, Bestellungen prüfen, Warenwirtschaft verstehen – und natürlich auch Social-Media-Beiträge entwerfen, filmen und posten. "Gerade die digitale Affinität vieler Praktikant:innen hilft uns, auf Instagram oder TikTok sichtbar zu bleiben."

Der Perspektivwechsel gelingt, weil sich alle Beteiligten darauf einlassen: Das Team agiert als Mentoren, nicht als Aufpasser. Praktikant:innen fühlen sich willkommen, weil sie Teil eines echten Betriebsablaufs werden, statt Aufgaben zweiter Ordnung zu erhalten. Dass dabei auch Missverständnisse auftreten oder Fragen mehrfach beantwortet werden müssen, sei Teil des Pakets. Doch aus Sicht der Apotheke zahlt sich diese Offenheit aus: Man wird nicht nur als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen, sondern gewinnt mitunter auch neue PTA-Azubis oder pharmazeutisch interessierte Nachwuchstalente.

Was bei der Laurentius-Apotheke auffällt, ist nicht nur die Organisation, sondern die Haltung: Wer die Mühe scheut, Schüler:innen gut zu betreuen, verpasst eine doppelte Chance – auf Nachwuchsbindung und Teamentwicklung. Denn jeder Praktikumstag bringt Impulse, hinterfragt Routinen und schafft Raum für Reflexion. So wird aus dem vermeintlichen Mehraufwand ein Wertgewinn, der weit über zwei Wochen Hospitation hinausreicht.

Die Debatte um Schülerpraktikant:innen in Apotheken ist ein Prüfstein für Führungsverständnis und Innovationsfähigkeit. Wer Praktika primär als Störung des Betriebs betrachtet, offenbart weniger ein Zeitproblem als eine Haltungsschwäche. Denn der Umgang mit externem Blick, mit Unwissenheit, mit jugendlicher Perspektive offenbart, wie offen ein Team wirklich ist – für Reflexion, für Kommunikation, für Weiterentwicklung. Gerade in einer Branche, die mit Nachwuchsmangel und Imagefragen ringt, sind Schülerpraktika keine Randerscheinung, sondern strategische Schnittstelle.

Was die Laurentius-Apotheke in Elmpt exemplarisch zeigt, ist ein doppelter Perspektivgewinn: Praktikant:innen profitieren von echter Teilhabe, von Aufgaben, die über das Klischee des Apothekenbesuchs hinausgehen. Gleichzeitig wird das Team gezwungen, Routinen zu erklären, Prozesse zu überdenken, Haltung zu zeigen. Wer erklären muss, warum etwas so läuft, wie es läuft, entdeckt oft selbst Verbesserungspotenzial – oder Stolz auf Bewährtes. Genau in diesem Spannungsfeld zwischen Selbstvergewisserung und Innovationsimpuls entfaltet das Praktikum seine stärkste Wirkung.

Dabei darf man den praktischen Gewinn nicht unterschätzen: In einer digitalisierten Öffentlichkeit sind Jugendliche häufig versierter als das Apothekenpersonal selbst. Wer das Potenzial erkennt und kanalisiert, gewinnt Sichtbarkeit, Reichweite und neue Kommunikationszugänge – ohne in Authentizitätsfallen zu tappen. Gleichzeitig kann aus einem Praktikum ein Wegweiser werden: hin zu einer Ausbildung als PTA, hin zu langfristiger Bindung, hin zu einer positiven Wahrnehmung der Apotheke als Arbeitgeberin.

Schülerpraktika kosten Zeit. Aber sie schenken auch Zeit zurück – in Form von Vertrauen, Nachwuchs, Resonanz. Wer sich ihnen mit Struktur und Offenheit widmet, schafft nicht nur eine gute Erfahrung für junge Menschen. Er stärkt auch das eigene Berufsbild – und das gesellschaftliche Verständnis dafür, was Apotheke heute bedeutet. Das ist mehr als Imagepflege. Das ist Zukunftsgestaltung.

 

Wie PTA-Schüler:innen TikTok-Reels sezieren, Beratungsgespräche verbessern und Verantwortung im HV trainieren

Reels als Spiegel der Realität: Eine Lehrerin nutzt Satireformate, um Praxiswissen, Kommunikationssicherheit und Medienreflexion zu verknüpfen

Julia Hansmann sitzt mit ihrer Klasse vor einem Bildschirm. Gezeigt wird ein TikTok-Video, in dem eine Apothekenmitarbeiterin überspitzt dargestellt wird: Ein Kunde verlangt nach einem rezeptpflichtigen Medikament – ohne Rezept, versteht sich. Die Reaktion ist übertrieben, die Szene schnell geschnitten, der Humor grell. Doch das Lachen bleibt nicht unkommentiert: „Was genau war hier eigentlich das Problem?“, fragt Hansmann, nachdem das Reel endet. Die Diskussion beginnt.

Die Bernd-Blindow-Schule in Bückeburg hat mit dieser Methode Neuland betreten. Als Dozentin für pharmazeutische Praxis will Hansmann nicht länger auf reines Faktenwissen setzen, sondern Situationen schaffen, die Berufswirklichkeit spiegeln – in ihrer Komplexität, Widersprüchlichkeit und Emotionalität. TikTok-Reels, die von angehenden PTA selbst eingebracht oder gemeinsam ausgewählt werden, zeigen Szenen aus dem Apothekenalltag – oft als Parodie, manchmal auch als überzeichnete Kritik. Doch genau darin liegt der pädagogische Hebel: Die Überzeichnung legt den Finger in die Wunde.

Ob absurde Kund:innenwünsche, Kommunikationspannen oder falsche Fachbegriffe – die kurzen Clips liefern eine Bühne, auf der Missverständnisse sichtbar und diskutierbar werden. Für Hansmann ist das mehr als Unterhaltung: „Wir nutzen das Medium, um unsere Schüler:innen zu befähigen, Situationen zu erkennen, Fehler zu reflektieren und Handlungsstrategien zu entwickeln.“ Es gehe ihr darum, Nähe zur beruflichen Realität herzustellen, ohne gleich im Stress des echten HV-Tischs zu stehen.

Zudem sei der Einsatz digitaler Medien ein notwendiger Schritt, um das Unterrichtsgeschehen an die Lebenswirklichkeit der Auszubildenden anzupassen. TikTok, Instagram und Co. seien längst Teil des Alltags – wer das ignoriere, verliere pädagogisches Potenzial. An der Blindow-Schule werden die Clips deshalb nicht nur konsumiert, sondern didaktisch aufbereitet: Mit Beobachtungsaufträgen, Rollenanalysen und Transferfragen wird jede Szene in ein professionelles Setting überführt. Die Schüler:innen lernen so, fachliche Standards zu erkennen, auf emotionale Eskalationen zu reagieren und zwischen berechtigter Kritik und unprofessionellem Verhalten zu unterscheiden.

Was dabei entsteht, ist ein lebendiger Unterricht, der sich nicht in Lehrbuchformulierungen erschöpft, sondern genau dort ansetzt, wo Praxis und Theorie sich berühren. Dass dieser Ansatz wirkt, zeigen Rückmeldungen aus den Apotheken, in denen die Schüler:innen Praktika absolvieren: Mehr Sensibilität für Sprache, bessere Einschätzung sozialer Dynamiken, größere Sicherheit im Umgang mit schwierigen Situationen – das ist das Ziel.

Was auf den ersten Blick wie ein verspäteter Aprilscherz wirken mag, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als lehrplandidaktische Innovation mit Tiefgang. TikTok-Videos als Unterrichtsinhalt, Parodien als pädagogisches Werkzeug – das klingt nach Banalisierung, ist in Wahrheit aber ein paradigmatischer Schritt hin zu mehr Relevanz, Resonanz und Realismus in der PTA-Ausbildung. Julia Hansmann zeigt mit ihrem Modell eindrucksvoll, dass Mediensensibilität und fachliche Schärfe keine Gegensätze sind. Im Gegenteil: Wer Medienkompetenz als Grundlage beruflicher Handlungskompetenz begreift, bildet nachhaltiger aus.

Denn Apotheken sind nicht nur Orte der Arzneimittelabgabe, sondern auch kommunikative Brennpunkte. Wer dort bestehen will, muss fachlich sattelfest, aber auch kommunikativ gewandt sein – inmitten von Erwartungsdruck, Informationslücken und zwischenmenschlichen Spannungsfeldern. Die Reels fungieren hier nicht als Witz, sondern als Spiegel: Sie zeigen auf, was im Alltag schnell übersehen wird, weil es vermeintlich selbstverständlich ist – wie man fragt, wie man erklärt, wie man zuhört.

Gerade deshalb liegt in der gezielten Überzeichnung der Reels eine besondere Kraft: Sie macht Mechanismen sichtbar, die sonst unterhalb der Wahrnehmungsschwelle bleiben. Wer diese didaktisch entschlüsselt, trainiert mehr als Wissen – er trainiert Haltung. Und Haltung ist es, was den Unterschied macht zwischen einem skriptgeleiteten Beratungsgespräch und echter Patientenorientierung.

So gesehen ist die Bückeburger Methode mehr als ein Ausflug ins Digitale. Sie ist eine Einladung an die PTA-Ausbildung, neue Wege zu beschreiten – nah an der Lebenswelt, präzise im Anspruch, stark im Ergebnis. Das hat Vorbildcharakter.

 

Wo Hilfe wirkt, wo Sprache trägt, wo Politik schweigt

Wie Gesundheitskioske Versorgung ermöglichen, Lebenswelten verbinden und staatliches Versagen sichtbar machen

Als im April 2022 in Essen-Altessen der erste Gesundheitskiosk öffnete, war das Medienecho verhalten. Ein unscheinbarer Container, versteckt zwischen Wohnblöcken, ein kleines Team, das Menschen helfen sollte, sich im Dschungel des Gesundheitswesens zurechtzufinden – mehr war auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Drei Jahre später jedoch erweist sich die Idee als belastbare Antwort auf ein strukturelles Versorgungsdefizit. Mehr als 5.000 Beratungsgespräche wurden an den beiden Standorten in Altenessen und Katernberg inzwischen geführt. Das entspricht rund 833 pro Jahr – oder etwa 69 pro Monat und Gesundheitskiosk. Zahlen, die auf den ersten Blick klein wirken, bei genauerem Hinsehen aber von einer tiefgreifenden Wirksamkeit zeugen.

Denn Gesundheitskioske sind keine Arztpraxen, keine medizinischen Zentren und keine Ersatzstrukturen. Sie sind Brückenbauer: zwischen Menschen und Leistungssystem, zwischen Alltag und Verwaltung, zwischen Sprachbarrieren und Versorgung. Ihr erklärtes Ziel ist nicht die Quantität der Kontakte, sondern deren Qualität. Wer den Kiosk betritt, trifft auf ein mehrsprachiges Team aus Beraterinnen und Beratern, das in neun Sprachen agiert – darunter Deutsch, Englisch, Arabisch, Polnisch, Russisch und Türkisch. Sie klären auf, begleiten, lotsen und entlasten – nicht nur die Ratsuchenden, sondern auch das medizinische System.

Die AOK Rheinland/Hamburg, eine der treibenden Kräfte hinter dem Modell, zieht nach drei Jahren eine Bilanz, die eindeutig positiv ausfällt. Sie betreibt inzwischen sieben Gesundheitskioske in fünf Städten, finanziert gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen – ohne gesetzliche Grundlage, ohne bundespolitische Rückendeckung. „Der Plan, niedrigschwellige Anlaufstellen für Menschen mit Orientierungsbedarf im Gesundheitswesen zu schaffen, ist aufgegangen“, heißt es nüchtern. Nicole Ginter, Leiterin des Teams Gesundheitskiosk, verweist auf die Alltagstauglichkeit des Angebots: Beratungsgespräche, Hilfe bei Anträgen, Vorbereitung und Nachbereitung von Arztterminen, Informationen zu Vorsorge, Pflege oder Prävention – konkret, individuell, pragmatisch.

Ergänzt wird die Kioskstruktur durch externe Aktivitäten. Die Beraterinnen und Berater besuchen Schulen, Kitas, Vereine, Moscheen und Kirchengemeinden. Dort leisten sie Aufklärung, Gesundheitsbildung und Präventionsarbeit. Es geht um mehr als Ratgeberfunktion – es geht um Gesundheitskompetenz als Voraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe. Wer weiß, wie man mit Ärzten kommuniziert, Formulare ausfüllt oder Therapieentscheidungen trifft, ist weniger abhängig vom Zufall und stärker eingebunden ins System.

Die Rolle der Stadt ist dabei zentral. In Essen agieren Stadtverwaltung, Krankenkasse, Caritas und Ärztenetz im engen Verbund. Matthias Mohrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, betont die Zusammenarbeit mit der Kommune als entscheidenden Erfolgsfaktor. Auch Peter Renzel, Gesundheitsdezernent der Stadt, sieht im Kioskmodell einen funktionalen Teil des städtischen Versorgungsnetzes. Entlastung für Hausärzte, zielgenaue Vermittlung, sozialräumliche Verankerung – das sind die Begriffe, mit denen der Effekt beschrieben wird.

Bemerkenswert bleibt, dass die bundespolitische Dimension hinterherhinkt. Zwar hatte der damalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt, Gesundheitskioske bundesweit zu etablieren, doch gesetzliche Grundlagen wurden nie geschaffen. Die Modellregion Essen zeigt damit nicht nur, wie Versorgung im Quartier konkret funktioniert – sondern auch, wie der Staat an seiner eigenen Idee scheitern kann. Stattdessen entstehen auf kommunaler Ebene Parallelstrukturen, getragen von Engagement, Kassenmitteln und städtischem Willen.

Der Gesundheitskiosk ist damit mehr als eine soziale Innovation. Er ist ein Indikator für eine schleichende Systemverlagerung: weg von zentralistischen Lösungen, hin zu dezentraler Verantwortung. In Stadtteilen, in denen es oft an allem fehlt, entsteht so ein Ort, an dem Hilfe nicht erklärt, sondern gelebt wird – Tag für Tag, Gespräch für Gespräch.

Man könnte es als Randnotiz abtun: 69 Beratungsgespräche pro Monat, sieben Beraterinnen, sieben Kioske. Doch wer so rechnet, rechnet am Thema vorbei. Denn die Gesundheitskioske stehen nicht für Effizienzkennziffern, sondern für ein anderes Prinzip: Sie sind das institutionalisierte Nein zum strukturellen Ausfall des Staates. Während die große Politik noch mit Begriffen wie „Patient Journey“, „Telematik“ und „Primärversorgungszentren“ hantiert, setzen Kioske auf das, was in keinem Gesetzblatt steht – auf Nähe, Vertrauen und Sprache.

Dass sich das Konzept dennoch durchsetzt, liegt weniger an strategischer Gesundheitsplanung als an pragmatischem Handeln vor Ort. Die Stadt Essen und die AOK Rheinland/Hamburg haben nicht gewartet, bis Berlin liefert. Sie haben gebaut – im Wortsinn und im übertragenen Sinn. Die Räume stehen, die Menschen arbeiten, das System lebt. Diese Form von Gegenöffentlichkeit zur administrativen Trägheit ist bemerkenswert. Sie beweist: Versorgung braucht keine großen Versprechen, sondern funktionierende Strukturen im Kleinen.

Gerade deshalb ist das politische Schweigen laut. Der bundesgesetzliche Rahmen fehlt bis heute. Die Lauterbach’sche Vision des flächendeckenden Gesundheitskiosks wurde im Koalitionslärm verschluckt. Doch was bedeutet das? Es bedeutet, dass Versorgung dort geschieht, wo sie keiner mehr plant. Dass Netzwerke entstehen, weil der Staat ausfällt. Dass Menschen Hilfe finden, obwohl das System sie nicht vorsieht. Kurz: Dass Kioske zu Orten einer neuen Form von Gesundheitsgerechtigkeit werden – nicht weil, sondern obwohl es der Bund nicht geregelt hat.

Diese Leerstelle ist politisch brisant. Denn jeder erfolgreiche Kiosk dokumentiert zugleich ein politisches Versäumnis. Jeder Beratungstermin ohne ärztlichen Kontakt entlarvt das Narrativ der flächendeckenden Regelversorgung. Und jede mehrsprachige Begleitung eines bürokratischen Antrags ist ein stiller Beweis dafür, wie wenig die Bundesgesundheitspolitik die sozialen Realitäten kennt, denen Menschen täglich ausgesetzt sind.

Gesundheitskioske sind kein Luxus. Sie sind Notwendigkeit. Nicht als Notnagel, sondern als Teil einer künftigen Versorgungsarchitektur. Wer das weiterhin ignoriert, spielt mit dem sozialen Frieden – und mit der Glaubwürdigkeit staatlicher Gesundheitsverantwortung.

 

Wenn Diabetes Räume zerreißt, Generationen trifft und Systeme überfordert

Wie regionale Ungleichheit wächst, die Altersspanne kippt und die Versorgung kapituliert

Die Diabetesprävalenz in Deutschland bleibt auf hohem Niveau und erreicht mit über sieben Millionen betroffenen GKV-Versicherten im Jahr 2023 einen neuen absoluten Höchststand. Besonders dramatisch ist der Zuwachs in den östlichen Bundesländern. Trotz stabiler prozentualer Anteile zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg der Fallzahlen, der auf demografische und regionale Risikokonstellationen zurückzuführen ist. Ein gesundheitspolitischer Weckruf, der über rein medizinische Fragen hinausgeht.

Es ist kein bloßer Zahlendreher, kein Rechenfehler, sondern eine dokumentierte Realität: Zwischen 2015 und 2023 hat sich die Zahl der gesetzlich Versicherten mit einer Diabetesdiagnose um 333.295 Personen erhöht. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) meldet für das Jahr 2023 eine Gesamtzahl von mehr als sieben Millionen Betroffenen. Damit liegt die bundesweite Prävalenzquote stabil bei rund zehn Prozent, doch die Dynamik liegt im Detail verborgen.

Altersabhängig trifft die Diagnose zunächst gleich: Kinder und Jugendliche beider Geschlechter sind ähnlich betroffen. Doch ab dem 40. Lebensjahr entwickelt sich eine auffällige Differenzierung: Männer tragen zunehmend das höhere Risiko, mit einem Spitzenwert von 36 Prozent in der Altersgruppe 80 bis 89 Jahre. Bei Frauen desselben Alters liegt der Anteil mit knapp 31 Prozent zwar darunter, bleibt jedoch alarmierend hoch. Diabetes ist längst zur Alterserkrankung geworden, deren Versorgung immense Herausforderungen mit sich bringt.

Noch gravierender ist die geosoziale Disparität. Während in Hamburg die Prävalenz im Jahr 2023 unter acht Prozent liegt, verzeichnet Sachsen-Anhalt knapp 15 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen zeigt sich ein ähnlich besorgniserregendes Bild. Die ostdeutschen Länder stehen damit erneut als chronisch belastete Versorgungsregionen im Fokus – mit strukturellen, ökonomischen und lebensstilbedingten Hintergründen, die bislang weder in der Gesundheitsförderung noch in der politischen Steuerung ausreichend adressiert wurden.

Der scheinbare Widerspruch zwischen stabiler Prävalenzquote und steigenden Fallzahlen lässt sich epidemiologisch erklären: Die Bevölkerung altert, die Risikogruppen wachsen mit ihr. Parallel verbessern sich Diagnostik und Erfassung, wodurch Dunkelziffern abnehmen, das erkannte Erkrankungsgeschehen jedoch zunimmt. Die aktuellen Daten sind daher keine Momentaufnahme, sondern das Abbild eines anhaltenden, strukturell verankerten Trends.

Damit rückt die Versorgung der Betroffenen weiter in den Mittelpunkt gesundheitspolitischer Debatten. Von der frühzeitigen Erkennung bis zur wohnortnahen Versorgung, von der diabetologischen Fachkompetenz bis zur Integration in die Regelversorgung: Der systemische Handlungsbedarf ist überdeutlich. Die Rekordzahlen dürfen nicht zur Normalität werden, sondern müssen als Indikator für dringende Interventionen gelesen werden. Besonders in den überalternden, strukturschwachen Regionen droht eine Versorgungslücke, die sich nicht mit Appellen und Absichtserklärungen schließen lässt.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass Diabetes nicht nur eine Erkrankung ist, sondern ein gesellschaftlicher Brennspiegel. Wer hier nicht gegensteuert, riskiert den chronischen Kollaps.

Die neuen Zahlen zur Diabetesprävalenz sind nicht einfach eine Gesundheitsstatistik unter vielen. Sie sind ein Symptom, eine Warnung, ein Versäumnisbericht. Denn dass über sieben Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland mit der Diagnose Diabetes leben, ist nicht nur eine medizinische Tatsache – es ist Ausdruck eines strukturellen Problems, das tiefer reicht als jede Blutzucker-Messung. Es geht um Ernährung, Bildung, soziale Lage, regionale Ungleichheit und politische Prioritätensetzung. Und es geht um eine Krankheit, die sich ihren Raum nicht nimmt, sondern durch Untätigkeit geschenkt bekommt.

Man kann sich leicht mit dem scheinbaren Trost beruhigen, dass die Prävalenzquote zwischen 2015 und 2023 nahezu konstant blieb. Doch dieser statistische Stillstand trügt: Denn in Wahrheit altert die Bevölkerung, wachsen die Risikogruppen, vergrößert sich die Gruppe der diagnostizierten Fälle – ohne dass daraus eine entsprechend beschleunigte Versorgungsstrategie resultieren würde. Das Gegenteil ist der Fall: Gerade in strukturschwachen Regionen, in denen die Prävalenz inzwischen bei bis zu 15 Prozent liegt, nimmt die diabetologische Fachversorgung nicht zu, sondern ab.

Besonders irritierend ist dabei der wiederkehrende Reflex, Diabetes als individuelle Herausforderung abzubilden. Wer an der Versorgungslage in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern scheitert, dem wird nicht selten mangelnde Eigenverantwortung unterstellt – als könne man die multiplen Ursachen dieser Krankheit durch Willenskraft allein regulieren. Dabei ist längst erwiesen, dass Bildung, Einkommen und Umweltfaktoren mindestens ebenso bedeutsam sind wie Bewegung und Ernährung. Es handelt sich um eine soziale, nicht um eine moralische Diagnose.

Statt sich also auf Lifestyle-Kampagnen und App-basiertes Selbstmanagement zu verlassen, müsste die Politik flächendeckend auf Prävention, Versorgungsanreize und gerechte Ressourcenverteilung setzen. Das Ziel kann nicht sein, möglichst viele Menschen mit Typ-2-Diabetes effizient durch ein überlastetes System zu schleusen. Das Ziel muss sein, die Zahl der Neuerkrankungen zu senken – durch frühzeitige Intervention, durch eine starke hausärztliche Basis und durch ein Umfeld, das Gesundheit ermöglicht, statt Krankheit zu verwalten.

Solange jedoch die Rekordzahlen von Diabeteserkrankungen als bedauerlich, aber systemimmanent betrachtet werden, wird sich nichts ändern. Die Diagnose ist längst gestellt – nicht nur medizinisch, sondern auch politisch. Was fehlt, ist die Therapie. Und die beginnt mit dem Eingeständnis, dass ein Gesundheitssystem, das Millionen chronisch Kranke verwaltet, aber keine gesunden Lebensverhältnisse schafft, seine Aufgabe nur zur Hälfte erfüllt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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