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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Friedrich Merz hat in seiner ersten Regierungserklärung einen neuen Ton gesetzt – sachlich, entschlossen und überraschend konkret. Inmitten multipler Krisen kündigt er eine umfassende Strukturreform des Gesundheits- und Pflegesystems an. Der Fokus liegt auf nachhaltiger Finanzierbarkeit, Entlastung überforderter Pflegeberufe und einem intelligenten Bündnis mit Experten und Sozialpartnern. Parallel dazu rücken weitere drängende Fragen in den Mittelpunkt: Wie lange kann sich das deutsche Rentensystem eine Frühverrentung leisten, wenn gleichzeitig überall Fachkräfte fehlen? Und wie lassen sich notwendige Hinzuverdienste mit gesundheitlichen Belastungsgrenzen vereinbaren? Auch das Gesundheitssystem selbst gerät unter Druck – nicht nur durch Personalnot, sondern auch durch medizinische Praktiken, die im Alltag Risiken für Patienten bergen. So etwa die Arzneigabe über Sonden, bei der fehlerhafte Zerkleinerung lebenswichtiger Präparate schwerwiegende Folgen haben kann. Währenddessen gerät auch die Kindermedizin in den Fokus einer globalen Debatte: Die FDA zieht in den USA Fluoridpräparate für Kleinkinder aus dem Verkehr – mit Verweis auf mikrobiologische Risiken. Und auf dem deutschen Apothekenmarkt schreitet die digitale Konzentration weiter voran: Shop Apotheke dominiert, klassische Vor-Ort-Apotheken kämpfen um Sichtbarkeit. Alle Entwicklungen zusammengenommen deuten auf eine tiefgreifende Neujustierung unseres sozialen Gefüges hin – mit Konsequenzen, die weit über einzelne Maßnahmen hinausreichen.
In seiner ersten Regierungserklärung als Bundeskanzler hat Friedrich Merz die Richtung für eine tiefgreifende Neuordnung des deutschen Sozialstaates vorgegeben. Besonders im Gesundheitswesen und der Pflege sieht Merz dringenden Handlungsbedarf. Trotz knapper Worte deutet der CDU-Politiker eine umfassende Strukturreform an, die das Gesundheits- und Pflegesystem zukunftsfähig machen soll. Demografischer Wandel, chronischer Personalmangel und die Überlastung durch Bürokratie und Zuständigkeitschaos haben die Leistungsfähigkeit der sozialen Sicherungssysteme ausgehöhlt. Merz setzt daher auf einen Schulterschluss mit Fachexperten und Sozialpartnern. Gemeinsam soll ein Leitbild entstehen, das nicht nur die Attraktivität der Pflegeberufe erhöht, sondern auch die ökonomische Tragfähigkeit sichert.
Gleichzeitig bringt die Regierung auch neue Debatten über den Arbeitsmarkt ins Rollen. Die Frühverrentung – bislang als sozialpolitische Errungenschaft angesehen – wird angesichts des Fachkräftemangels zur offenen Rechenfrage. Wer früher geht, fehlt später – und muss mitunter finanziell kompensiert werden. Das Zusammenspiel aus Altersvorsorge, Hinzuverdienst und sozialer Teilhabe wird zu einem neuen politischen Prüfstein.
In der Gesundheitsversorgung zeigen sich derweil operative Gefahren, die durch die Versorgungsrealität in Pflegeeinrichtungen verschärft werden. Die Verabreichung von Arzneimitteln über Ernährungssonden etwa wird immer häufiger zur Routine – birgt jedoch erhebliche Risiken. Viele Medikamente dürfen nicht ohne Weiteres zerkleinert oder suspendiert werden, da dies die Wirkstofffreisetzung, die Bioverfügbarkeit und die Verträglichkeit beeinflusst. In der Praxis werden solche Aspekte jedoch häufig übergangen, wodurch es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen kann.
Noch weiter reichen die Signale aus den USA. Die dortige Arzneimittelbehörde FDA hat ein Verbot für Fluoridpräparate zur oralen Einnahme bei Kleinkindern ausgesprochen. Die Maßnahme basiert auf neuen Erkenntnissen zur Schädlichkeit für das empfindliche Mikrobiom junger Kinder. Jahrzehntelang galt Fluorid als präventiver Goldstandard in der Kariesprophylaxe – nun wird diese Praxis grundlegend infrage gestellt.
Parallel zum gesundheitspolitischen Reformkurs entwickelt sich auch der Apothekenmarkt in eine neue Richtung. Der Versandhandel floriert, während viele Präsenzapotheken unter wirtschaftlichem Druck stehen. Insbesondere die Shop Apotheke profitiert von veränderten Konsumgewohnheiten, algorithmischer Sichtbarkeit und digitaler Infrastruktur. Prognosen sehen für 2025 einen Nettoumsatz von über vier Milliarden Euro – eine Entwicklung, die vor allem die kleineren Betriebe vor enorme Herausforderungen stellt.
Kommentar Die erste Regierungserklärung eines Kanzlers ist stets mehr als nur ein politisches Signal – sie ist ein programmatischer Aufschlag. Friedrich Merz hat diesen Moment genutzt, um eine systemische Reformagenda zu skizzieren, die viele Jahre überfällig ist. Dass er dies ohne populistische Töne und fern jeder Versprechensrhetorik tut, zeigt politische Ernsthaftigkeit. Doch die Ankündigung allein ist nicht genug. Was Merz formuliert, ist der Beginn einer politischen Großbaustelle – und diese ist in jeder Hinsicht überfällig.
Das deutsche Gesundheitssystem ist funktional überfordert und strukturell unterfinanziert. Es fehlt nicht an Kompetenz, sondern an Kohärenz. Pflegeberufe werden schlecht vergütet, bürokratisch stranguliert und öffentlich entwertet. Eine Reform, die diese Berufe aufwertet, ist keine Wohltat, sondern eine Notwendigkeit. Gleichzeitig zeigt der Blick in die Versorgungspraxis, dass der Mangel an Zeit, Wissen und Sorgfalt zunehmend zur Patientengefahr wird. Die fehlerhafte Applikation von Medikamenten über Sonden ist nicht Randphänomen, sondern systemische Folge von Überlastung und fehlender pharmazeutischer Schulung. Dass auch die US-amerikanische FDA Präventionsstrategien wie die Fluoridgabe hinterfragt, zeigt, wie fragil scheinbar gesicherte Routinen geworden sind.
Noch gravierender sind die gesellschaftspolitischen Folgen des Rentensystems. Die Debatte um Frühverrentung und Hinzuverdienst zeigt: Die soziale Architektur ist nicht mehr ausbalanciert. Ein System, das auf dauerhaftem Beitragsaufkommen basiert, kann sich die Gleichzeitigkeit von Fachkräftemangel und Frühverrentung nicht mehr leisten. Die Ermutigung zum Arbeiten im Alter darf dabei nicht mit sozialer Strafe verwechselt werden – sondern muss Anreize, Flexibilität und Würde verbinden.
Was sich in der Apothekenlandschaft abzeichnet, ist ein weiteres Symptom dieser Strukturkrise: Der digitale Markt konzentriert sich, die Versorgung vor Ort wird ausgedünnt, und die Fixhonorarpolitik bleibt reaktiv. Der Vorstoß der ABDA und des DAV, ein an der Packungszahl orientiertes Entgelt einzuführen, ist immerhin ein Versuch, Planbarkeit zurückzugewinnen. Doch auch hier fehlt noch die strukturelle Tiefe.
Diese Regierung steht vor einer Mission: Sie muss nicht nur regulieren, sondern gestalten. Nicht nur reagieren, sondern modellieren. Wenn Merz das gelingt, wäre es ein politischer Neuanfang – nicht auf dem Papier, sondern in der Versorgungsrealität von Millionen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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