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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |
Gefälschte Medikamente, toxische Markenartikel und mangelnde Marktaufsicht bedrohen nicht nur einzelne Konsumenten, sondern gefährden inzwischen ganze Versorgungsstrukturen. Was als Einzelfall einer dubiosen Abnehmspritze beginnt, reicht in Wahrheit weit hinein in systemische Schwachstellen unseres Sicherheits- und Kontrollapparats. Arzneimittel mit falschem Wirkstoff oder gar ohne medizinischen Nutzen, Kindertextilien mit hormonell aktiven Farbstoffen und Onlineplattformen als blinde Verteiler riskanter Produkte: Der deutsche Verbraucherschutz wird untergraben, während Behörden zwischen Kompetenzfragen, Sparzwängen und digitalem Rückstand aufgerieben werden. Besonders prekär ist die Lage für vulnerable Gruppen, die aus Kostennot oder Verzweiflung auf vermeintliche Alternativen zurückgreifen. Die stille Ausbreitung gefälschter Ware ist Ausdruck eines strukturellen Rückzugs staatlicher Verantwortung – und stellt die Glaubwürdigkeit der Institutionen infrage.
Deutschland steht an der Schwelle zu einem unterschätzten Gesundheitsrisiko, das weit über Einzelfälle hinausreicht. Gefälschte Arzneimittel und toxisch belastete Markenprodukte durchdringen systematisch die Konsumkette und bedrohen die Integrität öffentlicher Versorgung. Während die Fälschung rezeptpflichtiger Medikamente einst Randerscheinung war, hat sie sich längst zu einem strukturellen Problem entwickelt. Ob Abnehmspritzen mit riskanter Dosierung, Krebsmedikamente ohne Wirkstoff oder Potenzmittel mit gefährlichen Beimengungen – die Ware wirkt oft authentisch, ist es aber nicht. Sie stammt aus illegalen Produktionsstätten, häufig in Asien, wird ohne Qualitätskontrollen verpackt und erreicht über digitale Marktplätze und Postlogistik direkt deutsche Haushalte.
Besonders dramatisch ist das Ausmaß der Täuschung im Onlinehandel. Viele Konsumenten kaufen unbewusst gefälschte Produkte, weil sie auf Plattformen wie Amazon, eBay oder dubiosen Shops mit echten Produkten vermischt werden. Die Identität der Anbieter bleibt oft verschleiert, Reklamationen ins Leere laufend. Selbst Prüfzeichen oder CE-Kennzeichnungen werden professionell imitiert. Die zuständigen Aufsichtsbehörden reagieren meist nur punktuell, zu spät oder gar nicht. Sie sind unterbesetzt, rechtlich ausgebremst und technologisch überfordert. So entwickelt sich der vermeintlich liberale Handel zu einer Grauzone, in der der gesundheitliche Schaden letztlich auf die Schwächsten trifft.
Parallel zur Arzneimittelproblematik breitet sich auch bei Bekleidung eine stille Vergiftungswelle aus. Gefälschte Markenartikel, insbesondere bei Kinderkleidung, Sport- und Unterwäsche, enthalten häufig Substanzen mit krebserregendem, hormonstörendem oder allergieauslösendem Potenzial. Sie werden billig hergestellt, mit verbotenen Färbemitteln behandelt und in Verkehr gebracht, ohne jemals einen staatlichen Prüfblick zu passieren. Wer denkt, ein günstiger Markenpulli sei ein Glücksgriff, trägt in Wahrheit ein Risiko auf der Haut. Die gesundheitlichen Folgeschäden sind vielfach belegt, doch die Durchgriffsmöglichkeiten fehlen. Der Versandhandel verstärkt das Problem, weil keine zentrale Erfassung oder Zertifizierungspflicht besteht.
Insgesamt zeigt sich ein doppelter Kontrollverlust: Der medizinische Bereich wird von Fälschungen unterlaufen, der Konsumgütermarkt von toxischen Imitaten durchzogen. Beide Entwicklungen eint eine erschütternde Tatsache: Der Staat verliert zunehmend die Fähigkeit, seine Schutzfunktion auszuüben. Diese Entwicklung ist nicht Folge individueller Nachlässigkeit, sondern struktureller Rückzugsbewegungen. Wenn ausgerechnet in der Arzneimittelversorgung und im Textilkontakt – also dort, wo Körper und Gesundheit unmittelbar betroffen sind – keine Kontrolle mehr besteht, steht mehr als Verbrauchersicherheit auf dem Spiel: Es geht um institutionelle Glaubwürdigkeit.
Was wie ein Randthema digitaler Produktpiraterie klingt, ist in Wahrheit ein Indikator für das Erodieren staatlicher Souveränität im Schutz des Öffentlichen. Gefälschte Medikamente, belastete Textilien und ein nahezu unkontrollierter Onlinehandel sind Symptome eines Markts, in dem Ware sich schneller bewegt als Verantwortung. Der deutsche Staat steht nicht am Rand dieser Entwicklung, sondern im Zentrum seiner Untätigkeit. Wenn Behörden ihre Kapazitäten auf kosmetische Kontrollaktionen konzentrieren, statt sich tiefenstrukturellen Reformen zu stellen, wird aus Überforderung eine Form staatlich sanktionierter Passivität.
Die Konsequenz daraus ist eine stille Verlagerung des Risikos. Nicht mehr der Anbieter haftet, sondern der Käufer trägt das volle Risiko. Die Plattform verweist auf Drittanbieter, der Drittanbieter auf den Versanddienstleister – und niemand übernimmt Verantwortung für die Wirksamkeit, Sicherheit oder Herkunft eines Produktes. Diese Delegation von Verantwortung ist der toxische Kern der globalisierten Konsumordnung. Der Mensch als Käufer wird entkoppelt von seiner Rolle als geschütztes Subjekt – und zu einem kalkulierten Faktor in einer riskanten Gleichung.
In einer solchen Ordnung verlieren Kontrollinstanzen nicht nur ihre Effizienz, sondern ihre Existenzberechtigung. Denn der Sinn staatlicher Institutionen liegt nicht darin, Missstände zu dokumentieren, sondern sie zu verhindern. Ein Gesundheitswesen, das es zulässt, dass Menschen Placebos statt Medikamente erhalten, hat sich selbst entkernt. Eine Marktaufsicht, die giftige Kleidung zulässt, weil sie im Drittstaat versendet wurde, gibt ihre Legitimation auf. Wer Vertrauen verspielt, bekommt es nicht durch Informationskampagnen zurück – sondern nur durch wirksame, nachvollziehbare und konsequent umgesetzte Kontrolle.
Das Problem ist nicht der illegale Markt allein. Es ist das Fehlen einer politischen Antwort, die über punktuelle Warnungen hinausgeht. Es braucht grenzüberschreitende Aufsicht, rechtsverbindliche Standards für Plattformen, strafrechtliche Konsequenzen für systematische Täuschung und einen staatlichen Wille zur digitalen Rückeroberung des Marktes. Ansonsten wird aus dem Ausnahmefall ein struktureller Normalzustand – mit allen Folgen für Gesundheit, Vertrauen und Demokratie.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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