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  • 10.05.2025 – Apotheken-News: Absatzrückgang bei Rx-Arzneien setzt Apotheken spürbar unter Druck
    10.05.2025 – Apotheken-News: Absatzrückgang bei Rx-Arzneien setzt Apotheken spürbar unter Druck
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Der Absatz verschreibungspflichtiger Medikamente ist im April 2025 erstmals signifikant gesunken. Trotz steigender Umsaetze durch Hochpr...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Absatzrückgang bei Rx-Arzneien setzt Apotheken spürbar unter Druck

 

Die Aprilzahlen offenbaren erstmals ein strukturelles Mengendefizit mit wirtschaftlichen Folgen

Der Absatz verschreibungspflichtiger Arzneimittel ist im April 2025 erstmals seit Jahren merklich zurueckgegangen. Laut Apothekenpanel von Insight Health lagen die abgegebenen Packungen bis zur 17. Kalenderwoche 1,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dieser Rueckgang ist deshalb besonders brisant, weil er auf eine Woche ohne Feiertagsverzerrung zurueckgeht. Die 15. Kalenderwoche, als einzige neutral zu bewerten, zeigt einen Rueckgang von 3,1 Prozent beim Rx-Absatz. Apotheken, deren wirtschaftliche Basis wesentlich auf der Verguetung pro Packung beruht, geraten dadurch unter wachsenden Druck. Gleichzeitig steigen die Umsaetze weiter, angetrieben durch hochpreisige Spezialpraeparate. Doch was nach Wachstum aussieht, birgt neue Risiken: Die Vorfinanzierung dieser Hochpreiser wird zur Belastungsprobe. Parallel sendet der OTC-Bereich erste Zeichen der Erholung, bleibt aber insgesamt hinter dem Vorkrisenniveau zurueck. Die aktuelle Entwicklung wirft grundlegende Fragen zur Stabilitaet des Apothekenmarktes auf.


Der Absatz verschreibungspflichtiger Arzneimittel ist im April 2025 erstmals deutlich gesunken. Nach den aktuellen Panelzahlen von Insight Health lagen die Rx-Abgaben der Vor-Ort-Apotheken bis zur 17. Kalenderwoche 1,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Entscheidender Bezugspunkt ist die 15. Kalenderwoche – die einzige Woche im April, die nicht durch Feiertagskonstellationen verzerrt war. Sie weist ein Minus von 3,1 Prozent im Rx-Absatz aus und gilt daher als zuverlässiger Frühindikator.

Diese Entwicklung ist für die Apothekenbranche deshalb kritisch, weil das Fixhonorar pro Packung die wirtschaftliche Grundlage bildet. Während der Rx-Umsatz aufgrund der Dominanz teurer Spezialpräparate weiter steigt – in der 15. Woche um 3,5 Prozent, kumuliert um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr – spiegelt sich dies nicht in einer gesunden Mengenentwicklung wider. Vielmehr entpuppt sich der Umsatzanstieg als Risikoquelle: Die Finanzierung hochpreisiger Arzneimittel erfordert enorme Liquidität und birgt wirtschaftliche Unsicherheit.

Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ergibt sich beim Rx-Absatz ein Zuwachs von 6,8 Prozent – verteilt auf sechs Jahre bleibt dies eine unterdurchschnittliche Entwicklung. Die Tendenz zur ökonomischen Schieflage wird durch den anhaltenden Mengenschwund verstärkt. Für viele Apotheken bedeutet das: weniger planbare Erträge, höhere Vorfinanzierungsrisiken und wachsender Druck auf die Betriebskosten.

Parallel dazu zeigt sich im OTC-Bereich ein leicht positiver Trend. In der 15. Woche stieg der Absatz rezeptfreier Arzneimittel um 4,2 Prozent gegenüber 2024, kumuliert ergibt sich ein Zuwachs von 1,9 Prozent. Auch der OTC-Umsatz legte zu – in der 15. Woche um 5,7 Prozent, kumuliert um 4,3 Prozent. Allerdings ist das Ausgangsniveau niedrig: Gegenüber dem Jahr 2019 liegt der OTC-Absatz noch immer 7,4 Prozent im Minus, was angesichts der Preisentwicklung in diesem Zeitraum als strukturelle Schwäche zu bewerten ist.

Auch die absoluten Monatswerte aus den Rechenzentren bestätigen die Entwicklung. Im März wurden 143 Millionen Einheiten abgesetzt, was 0,35 Prozent unter dem Februar liegt. Der Umsatz stieg durch einen zusätzlichen Arbeitstag um 4,3 Prozent. Auffällig ist der leicht höhere GKV-Anteil, während Selbstmedikation und Freiwahl etwas zurückgingen. Die Zahlen zeigen: Der März war stabil, der April jedoch stellt mit dem unverzerrten Rückgang beim Rx-Absatz ein Signal mit Tiefe dar. Die Apothekenbranche sollte es nicht überhören.


Kommentar:

Der Rückgang beim Rx-Absatz im April 2025 ist mehr als eine statistische Randnotiz. Er ist ein Alarmsignal mit unmittelbaren wirtschaftlichen Konsequenzen. Denn während der Umsatz durch teure Präparate steigt, schrumpft die mengenbezogene Ertragsbasis. Die Apothekenbranche steht vor einem Paradoxon: Es fließt mehr Geld – aber die betriebswirtschaftliche Stabilität sinkt.

Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass der Rückgang auf eine Woche ohne Feiertagsverzerrung zurückgeht. In einer so stabilen Vergleichswoche ein solches Minus zu verzeichnen, ist kein Zufall, sondern ein Zeichen. Der Rückgang um 1,5 Prozent im kumulierten Absatz verdeutlicht: Der wirtschaftliche Druck nimmt nicht nur durch politische Rahmenbedingungen zu, sondern jetzt auch aus dem Markt selbst heraus.

Dass der Umsatz weiter wächst, hilft nur bedingt. Hochpreiser sind ein zweischneidiges Schwert. Sie treiben zwar die Bruttosumme nach oben, binden aber erhebliche Liquidität und bringen Apotheken in Finanzierungsnot. Gleichzeitig bleibt der OTC-Bereich trotz leichter Erholung strukturell schwach. Weder kann er die Rückgänge im Kerngeschäft kompensieren, noch genügt sein Volumen, um echte Stabilität zu bringen.

Diese Gemengelage ist gefährlich: Mengenrückgang im Hauptgeschäft, steigende Kapitalbindung durch Hochpreiser und ein nach wie vor angeschlagener OTC-Bereich. Die Apothekenbranche muss genau hinsehen. Der April war kein Ausreißer – er war ein Vorbote. Wenn die Packungsmenge weiter sinkt, bricht die betriebliche Kalkulation an ihrer empfindlichsten Stelle. Was bleibt, ist ein dringender Handlungsbedarf – politisch, wirtschaftlich und betriebsintern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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