ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 07.05.2025 – Allergiker kämpfen oft mit Symptomen, die falsch eingeordnet werden
    07.05.2025 – Allergiker kämpfen oft mit Symptomen, die falsch eingeordnet werden
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Tierallergien werden oft unterschätzt. Nicht das Fell, sondern Eiweiße im Speichel und in Hautschuppen reizen das Immunsystem. Diagnos...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Allergiker kämpfen oft mit Symptomen, die falsch eingeordnet werden

 

Nicht Tierhaare, sondern Eiweiße aus Speichel, Urin und Haut reizen das Immunsystem

Haustiere gehören für viele Menschen zum Leben dazu – doch sie können bei anderen schwere Allergien auslösen. Die Vorstellung, dass Haare das Problem seien, ist längst überholt. Es sind winzige Proteine in Speichel und Haut, die Atemwege reizen und Reaktionen bis hin zum allergischen Schock auslösen können. Dabei spielen weder die Länge des Fells noch vermeintlich hypoallergene Rassen eine entscheidende Rolle. Selbst haarlose Tiere geben Allergene ab. Die Diagnose ist komplex, die Behandlung langwierig – und nicht alle Betroffenen sind bereit, sich vom Tier zu trennen. Was bleibt, ist ein Spagat zwischen Lebensqualität, Tierliebe und medizinischer Notwendigkeit.


Tierallergien gehören zu den häufigsten Auslösern chronischer Beschwerden im Alltag. Besonders Katzen, aber auch Hunde, Kaninchen oder Vögel können Proteine absondern, die das Immunsystem empfindlicher Menschen reizen. Diese Allergene befinden sich nicht in den Haaren selbst, sondern haften in Hautschuppen, Speichel und Urin – und damit an sämtlichen Oberflächen in der Wohnung. Wenn sich Tiere putzen, übertragen sie ihre Speichelallergene auf das Fell, von wo aus sie über die Luft im gesamten Wohnraum verteilt werden. Besonders Katzenallergene sind extrem fein und bleiben über Monate hinweg in Teppichen, Möbeln und an Kleidung haften.

Die Symptome einer Tierallergie sind vielfältig: Sie reichen von juckenden Augen und Hautausschlägen bis zu schwerer Atemnot und Asthmaanfällen. Einige Betroffene bemerken bereits beim bloßen Betreten eines Raumes Beschwerden, andere reagieren erst nach direktem Kontakt oder intensiver Exposition. Die allergische Reaktion kann auch zeitverzögert einsetzen, was eine klare Ursachenklärung erschwert.

Vielfach wird der Begriff „Tierhaarallergie“ verwendet – medizinisch betrachtet ist er jedoch unzutreffend. Die Haarstruktur spielt keine zentrale Rolle für das Auftreten der Allergie. Auch sogenannte hypoallergene Rassen wie Labradoodle oder Spanische Wasserhunde erzeugen keine messbar geringeren Allergenwerte in der Raumluft. Studien belegen: Die Unterschiede zwischen Rassen sind gering, innerhalb einzelner Rassen dagegen erheblich. Auch haarlose Tiere sind keine Lösung, da die Reizstoffe weiterhin über die Haut und den Speichel abgegeben werden.

Hinzu kommt: Männliche Tiere, vor allem Rüden, produzieren mehr Allergene als weibliche Tiere. Der Geschlechterunterschied ist wissenschaftlich belegt, wird aber bei der Haltung selten berücksichtigt. Dennoch möchten viele Haustierbesitzer nicht auf ihr Tier verzichten, selbst wenn allergologische Tests eine eindeutige Überempfindlichkeit zeigen.

Die medizinische Diagnostik erfolgt über Haut- oder Bluttests in spezialisierten allergologischen Praxen. Für eine erste Linderung kommen Antihistaminika, Kortisonpräparate oder entzündungshemmende Inhalationsmittel infrage. In Einzelfällen kann eine Hyposensibilisierung helfen, doch diese Therapieform ist aufwendig, langwierig und nicht bei allen Tierallergenen gleich wirksam.

Da eine vollständige Beschwerdefreiheit meist nur durch vollständige Allergenvermeidung erreichbar ist, empfehlen Mediziner die konsequente Trennung von Tier und Mensch. In vielen Fällen wird dieser Rat ignoriert – mit langfristigen Folgen für die Gesundheit. Selbst nach der Abgabe eines Tieres können Allergene noch über Jahre in der Raumluft nachgewiesen werden.

Praktische Maßnahmen im Haushalt können die Belastung verringern: Der Zugang zum Schlafzimmer sollte für Tiere tabu sein. Häufiges Stoßlüften, der Einsatz von Hepa-Filtern (mindestens Klasse 13) sowie regelmäßiges feuchtes Wischen von glatten Oberflächen und Absaugen von Textilien helfen, die Allergenlast spürbar zu senken. Kleidung nach Tierkontakt sollte außerhalb des Schlafbereichs gewechselt und direkt gewaschen werden.

Tierallergien sind kein Randphänomen. Sie betreffen Millionen Menschen, schränken Lebensqualität ein und sind medizinisch komplexer, als gemeinhin angenommen. Aufklärung, Diagnostik und ein bewusster Umgang mit der Tierhaltung bleiben zentrale Elemente im Alltag von Betroffenen.


Kommentar:

Die Tierliebe der Deutschen steht außer Frage – ebenso wie die emotionale Nähe, die viele Menschen zu ihren Haustieren empfinden. Umso verständlicher ist der Wunsch, auch bei nachgewiesener Allergie nicht auf den tierischen Begleiter verzichten zu wollen. Doch genau hier liegt das gesundheitspolitische Dilemma: Die medizinische Evidenz ist eindeutig, die gesellschaftliche Akzeptanz von Empfehlungen zur Trennung jedoch gering.

Zudem erschwert ein weit verbreitetes Missverständnis den Umgang mit der Problematik. Der Begriff „Tierhaarallergie“ suggeriert, dass das Problem in der Optik oder Länge des Fells liege – eine Vereinfachung, die längst durch Studien widerlegt ist. Es sind vielmehr Proteine im Speichel und den Schuppen, die das Immunsystem reizen. Haarlose Tiere oder bestimmte Rassen bieten keine Sicherheit, sondern schüren falsche Hoffnungen.

Dass männliche Tiere stärker zur Allergenlast beitragen, bleibt ebenfalls unterbeleuchtet – obwohl es sich um einen wissenschaftlich belegten, leicht überprüfbaren Faktor handelt. Hier fehlt eine klare Kommunikation durch Tierärzte und Hausärzte.

Gleichzeitig bleibt die Politik auffallend zurückhaltend, wenn es um gesundheitliche Aufklärung in diesem Bereich geht. Es gibt keine systematischen Informationskampagnen, keine klare Priorisierung im öffentlichen Gesundheitsdiskurs. Während über Heuschnupfen und Asthma viel gesprochen wird, führen Tierallergien ein stiefmütterliches Dasein – obwohl sie dieselben Menschen treffen, dieselben Symptome verursachen und dieselben chronischen Verläufe nach sich ziehen können.

Eine neue Klarheit wäre notwendig: über die Ursachen, die medizinischen Optionen, aber auch über das, was keine Lösung ist. Wer trotz Diagnose beim Tier bleibt, braucht keine kosmetischen Tipps, sondern praktische Strategien zur Schadensbegrenzung – unterstützt durch Hausärzte, Apotheker und öffentliche Stellen. Tierallergien lassen sich nicht wegreden, aber sie lassen sich in ihrer Wirkung begrenzen – sofern man den Realitäten ins Auge sieht.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken