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  • 07.05.2025 – Blutdrucktherapie wirkt auch ohne Arzt
    07.05.2025 – Blutdrucktherapie wirkt auch ohne Arzt
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Eine chinesische Studie zeigt, dass strukturierte Blutdruckkontrolle durch nichtärztliches Personal das Demenzrisiko deutlich senken ka...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Blutdrucktherapie wirkt auch ohne Arzt

 

Nichtärztliche Interventionen senken Blutdruck und Demenzrisiko in strukturschwachen Regionen

Wie lässt sich das Demenzrisiko langfristig senken, wenn zugleich immer weniger Ärztinnen und Ärzte verfügbar sind? Eine neue Studie aus dem ländlichen China zeigt: Auch medizinisch geschulte Laien können entscheidende Beiträge leisten. Über vier Jahre hinweg betreuten sogenannte Village Doctors Zehntausende Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck – mit durchschlagendem Erfolg. Die Blutdruckwerte sanken stärker, die Therapietreue stieg, und das Risiko für Demenz war am Ende signifikant geringer als bei konventionell betreuten Patienten. Die Ergebnisse werfen grundlegende Fragen zur Rolle nichtärztlicher Versorger auf und bringen neue Optionen für unterversorgte Regionen, auch außerhalb Chinas, ins Spiel.


In einer der bislang umfangreichsten Feldstudien zur nichtärztlichen Blutdrucktherapie zeigt sich, dass eine gezielte, strukturierte Versorgung durch medizinisch geschulte Laien nicht nur die Hypertoniekontrolle verbessert, sondern auch das Demenzrisiko signifikant senken kann. In 326 Dörfern Chinas wurden über 33.000 Erwachsene mit unkontrolliertem Bluthochdruck über vier Jahre hinweg betreut – entweder durch die lokale Standardversorgung oder durch intensiv geschulte Gesundheitshelfer, sogenannte Village Doctors, die über keinen ärztlichen Abschluss verfügen, jedoch medizinisch trainiert und in das Projektprotokoll eingebunden waren.

Die Studie war prospektiv, offen und cluster-randomisiert angelegt. In der Interventionsgruppe durften die Village Doctors schrittweise medikamentöse Anpassungen vornehmen, die Medikamente ausgeben und die Patienten regelmäßig über Lebensstilmaßnahmen informieren. Alle Teilnehmenden erhielten kostenlose oder vergünstigte Blutdruckmessgeräte und wurden zur regelmäßigen Selbstkontrolle angeleitet. Ziel war ein systolischer Wert unter 130 mmHg und ein diastolischer Wert unter 80 mmHg.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Rund 68 Prozent der Patienten in der Interventionsgruppe erreichten die Zielwerte. In der Kontrollgruppe waren es nur 15 Prozent. Auch die durchschnittliche Einnahme antihypertensiver Medikamente war deutlich höher – 3,0 versus 1,2 – ebenso wie die dokumentierte Adhärenz: 88 gegenüber 66 Prozent. Bemerkenswert ist jedoch nicht nur die Blutdruckkontrolle, sondern die kognitive Bilanz. Nach vier Jahren hatten 4,6 Prozent der Patienten aus der Interventionsgruppe eine Demenz entwickelt, gegenüber 5,4 Prozent in der Vergleichsgruppe. Auch die Rate milder kognitiver Einschränkungen war geringer.

Die Sicherheitsdaten sprechen ebenfalls für das Modell. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wie Todesfälle oder Krankenhauseinweisungen traten in der Interventionsgruppe seltener auf. Die Zahl sturzbedingter Verletzungen oder Synkopen unterschied sich statistisch nicht. Damit ist die Effektivität nicht zulasten der Sicherheit erreicht worden – ein zentrales Argument für die Ausweitung solcher Modelle auf andere Länder oder auf andere Versorgungsformen, etwa in Apotheken.

Bereits zuvor hatten kleinere Studien und Metaanalysen darauf hingewiesen, dass Apothekeninterventionen bei der Blutdrucktherapie eine überdurchschnittliche Wirkung erzielen können. Die aktuelle Studie bestätigt diese Einschätzung nun in einem völlig anderen Kontext – unter Bedingungen minimaler ärztlicher Präsenz, aber maximaler lokaler Einbindung.

 
Kommentar:

Die neuen Studienergebnisse stellen eine stille Revolution der Versorgung infrage. Während viele Länder mit steigender Lebenserwartung, chronischen Erkrankungen und ärztlicher Unterversorgung kämpfen, zeigt das Modell der Village Doctors eine pragmatische Lösung: Nähe, Schulung und klare Vorgaben ersetzen Titel, Ausstattung und Zugangsbeschränkungen. Der medizinische Erfolg spricht für sich – die bessere Blutdruckkontrolle, die gesunkene Demenzrate, die geringere Hospitalisierungsquote.

Die gesundheitspolitische Brisanz ist erheblich. In Gesundheitssystemen, die traditionell auf ärztlich dominierte Versorgung setzen, gelten nichtapprobierte Kräfte oft als Risikofaktor. Doch was, wenn diese Kräfte – klug trainiert und eingebettet in ein strukturiertes System – messbar bessere Ergebnisse erzielen als klassische Modelle? Die Studie zeigt nicht nur, dass es möglich ist, sondern dass es unter bestimmten Bedingungen sogar effektiver ist.

Gerade für Länder mit Fachkräftemangel, ländlicher Unterversorgung oder alternder Bevölkerung könnten solche Modelle relevant sein – nicht als Notlösung, sondern als struktureller Beitrag zur Versorgungssicherheit. Auch Apotheken könnten in solchen Systemen eine tragende Rolle übernehmen, wenn gesetzliche Rahmenbedingungen eine solche Rolle zulassen würden.

Die Schlussfolgerung ist unbequem: Wer medizinische Versorgung aufrechterhalten oder verbessern will, wird nicht mehr umhinkommen, den Kreis der Versorgungsträger zu erweitern. Die Zukunft der Prävention liegt möglicherweise nicht nur in der digitalen Vernetzung oder der ärztlichen Weiterbildung, sondern in der systematischen Integration nichtärztlicher Akteure – vom Gesundheitshelfer im Dorf bis zur patientennahen Beratung in der Apotheke.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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