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  • 06.05.2025 – Apotheken-News: Apotheken bewältigen Engpässe, erklären Medikationsanalysen und fordern Rückhalt
    06.05.2025 – Apotheken-News: Apotheken bewältigen Engpässe, erklären Medikationsanalysen und fordern Rückhalt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken tragen zunehmend die Hauptlast der medizinischen Grundversorgung. Während die Politik im Krisenmodus verharrt, fordern junge Ph...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apotheken bewältigen Engpässe, erklären Medikationsanalysen und fordern Rückhalt

 

Kanzlerwahl verzögert Kabinettsstart, Versorgungslage spitzt sich zu, soziale Gesundheit bleibt ungleich

Apotheken stehen nicht mehr nur am Rand der medizinischen Versorgung, sondern zunehmend im Zentrum eines Systems, das an zu vielen Stellen gleichzeitig instabil wird. Während die Bundesregierung erst im zweiten Anlauf arbeitsfähig wird und börsennotierte Akteure wie DocMorris und Redcare dem Zugriff von Finanzinvestoren ausgesetzt sind, sichern Apothekenteams den Alltag mit einem Maß an Verantwortung, das weder durch Politik noch durch Honorierung anerkannt wird. Die dramatischen Lieferengpässe bei Arzneimitteln, die strukturelle Vernachlässigung innovativer Angebote wie der Medikationsanalyse und die neue Abrechnungsregelung für Kochsalzlösung zeigen exemplarisch, wie sehr Apotheken improvisieren müssen. Gleichzeitig erschüttert ein Anästhesie-Prozess das Vertrauen in ambulante Behandlungen, während Studien zur Gürtelrose-Impfung, zu Luftschadstoffen in der Schwangerschaft und zu Krankenhauskeimen neue Dimensionen medizinischer Prävention eröffnen. Die gesellschaftliche Spaltung spiegelt sich auch gesundheitlich: Soziale Herkunft entscheidet messbar über Lebenserwartung. Inmitten dieser Gemengelage fordern junge Pharmazeutinnen eine neue Rolle für ihren Berufsstand – nicht als Dienstleister im Schatten, sondern als unverzichtbarer Garant für eine gerechtere, verlässlichere Gesundheitsversorgung.


Während sich die öffentliche Debatte auf die stockende Regierungsbildung nach der gescheiterten ersten Kanzlerwahl konzentriert, übernehmen Apotheken längst systemrelevante Aufgaben, die weit über die traditionelle Arzneimittelabgabe hinausgehen. Der zweite Wahlgang, der Friedrich Merz schließlich zum Bundeskanzler machte, konnte die politische Ungewissheit nur teilweise lösen. Die medizinische Versorgung leidet derweil unter strukturellen Defiziten, die sich nicht länger ignorieren lassen. In den Fokus rücken vor allem jene Einrichtungen, die im Alltag die Lücken im System füllen – und dazu zählen Apotheken mehr denn je.

Die Herausforderungen, mit denen Apothekenteams konfrontiert sind, reichen von dramatischen Lieferengpässen über bürokratische Belastungen bis hin zu einer chronischen Unterfinanzierung durch stagnierende Honorare. Die jüngsten Regeländerungen zur Abgabe von Kochsalzlösung illustrieren exemplarisch, wie spät und unvollständig auf Versorgungslücken reagiert wird. Während Krankenkassen und Politik über Rahmenverträge verhandeln, müssen Apotheken vor Ort improvisieren. Der medizinische Alltag wird dabei zunehmend von Kommunikation getragen – zwischen pharmazeutischem Personal und Patienten, zwischen Mangelverwaltung und Therapieentscheidung.

Dass Apotheken heute mehr leisten müssen als früher, ist auch jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten bewusst. Sie fordern einen realistischen Blick auf Aufgabenverteilung und politische Rückendeckung, nicht zuletzt im Hinblick auf pharmazeutische Dienstleistungen wie die Medikationsanalyse, die bislang kaum bekannt ist. Eine aktuelle Studie der Universität Heidelberg zeigt, dass viele Patientinnen und Patienten diese Leistung weder kennen noch nutzen – obwohl sie einen wichtigen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit leisten kann.

Zugleich geraten große Marktteilnehmer wie Redcare und DocMorris unter den zunehmenden Einfluss finanzstarker Investoren, die die strategische Ausrichtung über Aufsichtsratsmandate bestimmen. Die enttäuschende Börsenentwicklung hat zu einer Machtverschiebung geführt, bei der Renditeziele über Versorgungsethik zu triumphieren drohen. In dieser Gemengelage erhält der Berufsapotheker eine neue Rolle – als Brückeninstanz zwischen ökonomischem Druck und gesellschaftlichem Anspruch.

Symbolhaft steht dafür die Ernennung von Thomas Benkert zum ersten Ehrenpräsidenten der Bundesapothekerkammer. Seine langjährige Arbeit für die Profession, insbesondere während der Pandemiejahre und der Reformdebatten, markiert einen Einschnitt – nicht nur personell, sondern auch institutionell. Die Würdigung durch die Kammer lenkt den Blick auf das, was heute gebraucht wird: Integrität, Verlässlichkeit und Sachkompetenz.

Gleichzeitig geraten dramatische Einzelfälle in die Öffentlichkeit, etwa der Prozess gegen einen 78-jährigen Anästhesisten, dem Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen wird. Der Fall zeigt, wie gravierend medizinische Fehler wirken können – und wie stark Vertrauen in die Gesundheitsversorgung von einzelnen Akten abhängt. Vertrauen ist aber auch im Umgang mit chronischen Problemen gefragt, etwa bei Engpässen, die Apotheken täglich zu managen haben.

Diese Engpässe betreffen immer häufiger auch lebenswichtige Präparate wie Antibiotika oder Schmerzmittel. Patienten müssen auf Alternativen ausweichen, Apotheken suchen Lösungen und tragen die Kommunikationslast. Gerade bei chronischen Erkrankungen oder bei Kindern ist der Druck immens. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung mikrobiologischer Risiken in stationären Einrichtungen: Neue Studien zeigen, dass Probiotika helfen könnten, resistente Krankenhauskeime zurückzudrängen. Auch Luftschadstoffe geraten stärker in den Blick, da sie das Asthmarisiko schon vor der Geburt erhöhen können.

Die sozialen Ursachen vieler Gesundheitsprobleme rücken dabei erneut ins Zentrum. Ein neuer Bericht belegt, dass soziale Herkunft maßgeblich über Lebenserwartung entscheidet. Wer arm ist, lebt kürzer – mit teils jahrzehntelangen Differenzen im internationalen Vergleich. Vor diesem Hintergrund erscheint jede Maßnahme zur Stabilisierung der Grundversorgung auch als sozialpolitische Aufgabe. Hoffnung macht eine neue Studie aus Südkorea: Sie zeigt, dass die Impfung gegen Gürtelrose nicht nur vor Herpes Zoster schützt, sondern auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz vorbeugt.

Die Summe all dieser Entwicklungen lässt nur einen Schluss zu: Apotheken sind nicht länger nur Teil der Versorgungskette, sie sind systemtragende Instanzen, die inmitten politischer Unsicherheit, ökonomischem Druck und sozialer Spaltung Verantwortung übernehmen – ohne ausreichende Anerkennung, aber mit wachsendem Anspruch.

 
Kommentar:

Die politische Führung in Deutschland steckt in einer Krise, deren Symptome weit über parteipolitische Ränkespiele hinausreichen. Wenn eine Kanzlerwahl zweimal angesetzt werden muss, weil der Rückhalt fehlt, dann ist das mehr als ein demokratischer Betriebsunfall – es ist Ausdruck eines gestörten Vertrauensverhältnisses zwischen Institution und Bevölkerung. Während der Bundestag über Mehrheiten verhandelt, kämpfen Apotheken längst an vorderster Front für die Stabilität des Gesundheitssystems.

Was sich in Apotheken derzeit abspielt, ist ein Lehrstück über Resilienz und Systemrelevanz. Ohne große politische Bühne und oft unter finanziellen Zumutungen halten sie die medizinische Grundversorgung aufrecht. Sie improvisieren bei Engpässen, klären bei Unsicherheiten auf, beraten bei Wechselwirkungen, verhandeln mit Kassen, halten durch. Doch wer durchhält, wird nicht zwangsläufig gehört – schon gar nicht in einer politischen Landschaft, die sich selbst genügt.

Die Medikationsanalyse ist ein gutes Beispiel für das strukturelle Versagen einer Kommunikation, die es nicht schafft, den Nutzen neuer Angebote verständlich zu machen. Gleichzeitig wird über Investorenbeteiligungen an börsennotierten Apothekenversendern diskutiert, als ginge es um bloße Marktbewegungen – dabei steht dahinter die Frage, wer eigentlich die Macht über Gesundheitsversorgung hat.

Die Apotheken sehen sich zunehmend gezwungen, eine Rolle zu übernehmen, die ihnen nie offiziell zugedacht war: als Stabilitätsanker in einem System, das an vielen Stellen zu bröckeln beginnt. Dass dies unter hohem Druck geschieht, ist keine neue Erkenntnis. Neu ist jedoch, wie selbstverständlich dieser Druck inzwischen geworden ist – sowohl politisch als auch gesellschaftlich. Die Berufung von Thomas Benkert zum Ehrenpräsidenten mag dabei ein wohltuendes Signal setzen, doch sie ersetzt keine strukturelle Entlastung.

Die wachsende gesundheitliche Ungleichheit – von Asthmarisiken durch Feinstaub bis zu mikrobakteriellen Belastungen in Krankenhäusern – macht deutlich, dass Gesundheit nicht nur Ergebnis individueller Lebensweise ist, sondern vor allem Ausdruck sozialer Ordnung. Wenn Apotheken heute kommunizieren, beraten und versorgen, dann tun sie das auch im Dienst gesellschaftlicher Kohäsion. Sie sind damit das genaue Gegenteil jener politischen Praxis, die sich im Takt des Koalitionspokers selbst verliert.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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