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  • 05.05.2025 – Apotheken-News: Wie Apotheken den Strukturwandel aktiv gestalten können
    05.05.2025 – Apotheken-News: Wie Apotheken den Strukturwandel aktiv gestalten können
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Wie sich stationäre Apotheken gegen Versandhandel und Preisdruck behaupten, zeigt sich an einer Strategie aus Verfügbarkeit, Beratung ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Wie Apotheken den Strukturwandel aktiv gestalten können

 

Wer Nähe mit kluger Strategie verbindet bleibt gesellschaftlich relevant

Stationäre Apotheken kämpfen nicht nur gegen Preise, sondern gegen ein System, das Nähe, Beratung und Verfügbarkeit zunehmend unter digitalen Effizienzversprechen begräbt. Doch es gibt Gegenmodelle: Wer Geschwindigkeit, Sortiment und persönliche Betreuung strategisch verbindet, kann verlorene Kundschaft zurückholen und sich strukturell behaupten. Diese Entwicklung ist mehr als ein Betriebsmodell. Sie ist eine Reaktion auf gesundheitspolitisches Versäumnis, strukturelle Veränderungen und die Herausforderung, Versorgung im digitalen Wandel neu zu definieren.


Der Wettbewerb zwischen stationären Apotheken und dem Versandhandel hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verschärft. Während digitale Anbieter mit aggressiven Preisen und logistisch optimierten Bestellwegen zunehmend Marktanteile gewinnen, stehen Apotheken vor Ort vor der Herausforderung, ihr Profil neu zu definieren. Dabei setzen immer mehr Betriebe auf eine strategische Kombination aus schneller Verfügbarkeit, persönlicher Beratung und gezielter Sortimentspolitik. Diese Elemente sollen helfen, sich nicht nur gegen die Konkurrenz zu behaupten, sondern verlorenes Vertrauen und Kundschaft zurückzugewinnen.

Ein zentrales Moment dieser Strategie ist die unmittelbare Verfügbarkeit vieler Arzneimittel. Während Versandapotheken mit Lieferfristen arbeiten müssen, sind Vor-Ort-Apotheken in der Lage, einen Großteil der gefragten Präparate sofort bereitzustellen oder in kürzester Zeit zu beschaffen. Möglich wird dies durch eine optimierte Lagerhaltung, vernetzte Warenwirtschaft und vorausschauende Planung. Dieser Vorsprung an Tempo ist besonders dort relevant, wo medizinische Dringlichkeit besteht oder spontane Nachfrage bedient werden muss.

Doch nicht nur logistische Aspekte spielen eine Rolle. Als entscheidendes Differenzierungsmerkmal sehen viele Apotheken die persönliche und fachlich fundierte Beratung. Gerade bei rezeptfreien Medikamenten, Wechselwirkungen oder Fragen zur Selbstmedikation können digitale Systeme das Gespräch mit einer pharmazeutisch geschulten Fachkraft nicht ersetzen. Die Rolle der Apotheke als vertrauensvolle Anlaufstelle für Gesundheitsfragen gewinnt dadurch an neuer Relevanz. Viele Kundinnen und Kunden empfinden diesen persönlichen Kontakt als deutlich höheren Wert als die scheinbare Bequemlichkeit des Onlinekaufs.

Auch in der Produktstrategie zeigt sich ein bewusster Umgang mit der digitalen Konkurrenz. Statt bestimmte Markenpräparate aus dem Sortiment zu nehmen, setzen viele Apotheken darauf, auch stark nachgefragte Produkte weiterhin vorzuhalten. Diese dienen nicht nur der Kundenbindung, sondern eröffnen im Beratungsgespräch die Möglichkeit, zusätzliche Informationen zu vermitteln oder sinnvolle Alternativen aufzuzeigen. So wird das Produkt zum Ausgangspunkt für eine intensivere Kundenbeziehung.

Ergänzt wird dieser Ansatz durch punktuelle Preisaktionen, die gezielt Kaufanreize schaffen sollen. Dabei geht es nicht um dauerhafte Rabatte, sondern um taktisch klug eingesetzte Angebote, die Frequenz erzeugen, ohne die Beratungsleistung zu entwerten. Diese ökonomische Balance ist anspruchsvoll, aber notwendig, um wirtschaftlich tragfähig zu bleiben und gleichzeitig das professionelle Profil zu wahren.

Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass Apotheken keineswegs ohnmächtig dem Strukturwandel ausgeliefert sind. Sie können eigene Stärken gezielt einsetzen und daraus eine belastbare Position ableiten. Dabei geht es nicht um die Rückkehr zu alten Betriebsmodellen, sondern um deren Weiterentwicklung unter veränderten Bedingungen. Wer Nähe, Kompetenz und Geschwindigkeit zusammenbringt, kann auch im Zeitalter der Plattformökonomie bestehen.


Kommentar:

Der Strukturwandel im Apothekenwesen steht exemplarisch für die tiefgreifenden Veränderungen im Gesundheitssystem. Was einst als wohnortnahe Grundversorgung galt, muss sich heute gegen digitale Geschäftsmodelle behaupten, die auf Effizienz, Preisvorteile und Bequemlichkeit setzen. Die stationäre Apotheke steht dabei vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss sich einerseits unternehmerisch behaupten, andererseits ihren Versorgungsauftrag neu definieren.

Die Politik hat diesen Wandel lange unterschätzt. Während große Plattformanbieter Geschäftsmodelle skalieren und systematisch Marktanteile gewinnen, fehlen verbindliche Konzepte, wie eine flächendeckende Versorgung aufrechterhalten und gleichzeitig modernisiert werden kann. Der gesetzlich geregelte Versorgungsauftrag der Apotheken bleibt häufig abstrakt, wenn finanzielle Anreize, digitale Infrastruktur und strukturelle Unterstützung fehlen. Dabei ist längst offensichtlich, dass Gesundheit nicht allein über Lieferlogik organisiert werden kann.

Gleichzeitig liegt Verantwortung auch in der Branche selbst. Wer sich der Digitalisierung verweigert oder auf Preisvergleiche schimpft, verkennt die Realität. Es braucht unternehmerischen Mut, eigene Kompetenzen sichtbar zu machen und sie strategisch weiterzuentwickeln. Beratungsqualität, Tempo, Erreichbarkeit und persönliche Nähe sind kein Auslaufmodell, sondern könnten zentrale Pfeiler einer modernen, patientenzentrierten Versorgung sein. Voraussetzung ist jedoch die Bereitschaft, diese Werte neu zu denken und nicht als Selbstverständlichkeit zu behandeln.

Die aktuelle Lage ist auch eine Frage der politischen Prioritätensetzung. Wenn Apotheken zunehmend schließen, verschwindet nicht nur ein Versorgungspunkt, sondern ein soziales Gefüge. Wer über Pflege, Prävention und Arzneimittelsicherheit spricht, muss die Apotheke als aktiven Teil des Systems anerkennen. Ein rein preisgetriebenes Modell untergräbt diesen Anspruch und verschiebt Verantwortung in private Geschäftsmodelle, deren Ziel nicht Versorgung, sondern Profit ist.

Deshalb ist es notwendig, die Rolle der Apotheke vor Ort nicht defensiv, sondern progressiv zu denken. Es geht nicht um Nostalgie oder Protektion, sondern um Systemrelevanz. Wenn Beratung, Nähe und Schnelligkeit klug kombiniert und politisch abgesichert werden, kann die stationäre Apotheke ein Stabilitätsfaktor im Gesundheitswesen bleiben. Sie muss es aber wollen, dürfen und können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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