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  • 15.05.2025 – Apotheken-News: Der Schaden beginnt in der Apotheke endet aber nicht dort
    15.05.2025 – Apotheken-News: Der Schaden beginnt in der Apotheke endet aber nicht dort
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Was passiert, wenn in einer Apotheke mehr als nur der Betrieb betroffen ist? Brände, Leckagen oder digitale Ausfälle können ein ganzes ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Der Schaden beginnt in der Apotheke endet aber nicht dort

 

Kontaminationen und Regressforderungen treffen ganze Straßenzüge

Was passiert, wenn in einer Apotheke mehr als nur der Betrieb betroffen ist? Brände, Leckagen oder digitale Ausfälle können ein ganzes Quartier in Mitleidenschaft ziehen – mit Folgen für Umwelt, Nachbarn und Versorgungsinfrastruktur. Dieser Bericht zeigt, warum Apotheken heute als sicherheitsrelevante Knotenpunkte betrachtet werden müssen, wo Politik und Versicherer versagen und welche Verantwortung der Berufsstand selbst trägt. Wer Risiken unterschätzt, gefährdet mehr als nur sein Inventar.


Ein Schadensfall in einer Apotheke betrifft weit mehr als nur das eigene Betriebsinventar. Kommt es durch technische Defekte, fehlerhafte Lagerung oder menschliches Versagen zu einem Brand, einer Leckage oder einem Systemausfall, sind oft auch angrenzende Wohnungen, Praxen, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen betroffen. Die unmittelbare Nähe zu sensibler Infrastruktur, das Vorhandensein chemischer Substanzen und die zentrale Rolle im urbanen Raum machen Apotheken zu einem besonders kritischen Risikopunkt. Flammenüberschläge, toxische Rückstände und kontaminiertes Löschwasser können Evakuierungen und Umweltschäden nach sich ziehen, während digitale Ausfälle durch Cyberangriffe oder IT-Störungen medizinische Abläufe unterbrechen und Regressansprüche von Dritten auslösen.

Die Betreiberverantwortung ist rechtlich klar definiert: Apothekerinnen und Apotheker sind verpflichtet, für die Sicherheit ihres Betriebs und der Umgebung zu sorgen. Dazu gehört die Einhaltung von Brandschutzauflagen, die sachgerechte Lagerung gefährlicher Stoffe sowie die regelmäßige Wartung von Anlagen und Kühltechnik. Auch digitale Schutzmaßnahmen gehören inzwischen zum Standard. Ein Versäumnis in einem dieser Bereiche kann eine Kettenreaktion auslösen, deren juristische und wirtschaftliche Folgen weit über die Apothekengrenzen hinausreichen. Der Betreiber haftet nicht nur für eigene Schäden, sondern auch für Betriebsunterbrechungen und Folgeschäden bei Dritten, für Umweltkontaminationen und gegebenenfalls für ordnungsrechtliche Auflagen bis hin zur Schließung.

Die strukturelle Absicherung vieler Apotheken ist jedoch unzureichend. Standard-Haftpflichtversicherungen decken meist nur begrenzte Drittschäden ab. Umweltbelastungen, Vermögensfolgeschäden bei Nachbarn oder IT-Ausfälle mit physischen Folgen sind oft nur unvollständig versichert. Besonders problematisch ist die steigende Relevanz digitaler Risiken. Manipulierte Kühlketten, gehackte Warenwirtschaftssysteme oder ausgefallene Kassen können nicht nur den Betrieb stören, sondern auch zu Gesundheitsschäden führen, wenn etwa temperaturempfindliche Medikamente unwirksam oder gefährlich werden. Die rechtliche Haftung für diese Fälle ist komplex und oft existenzbedrohend.

Ein umfassendes Risikomanagement ist deshalb unerlässlich. Es muss sowohl analoge als auch digitale Gefährdungen einbeziehen und dabei nicht nur den Schutz des eigenen Betriebs, sondern auch die Wirkung auf das Umfeld berücksichtigen. In hochverdichteten Wohn- und Geschäftsvierteln potenzieren sich die Folgen eines Schadensfalls, weil die Zahl möglicher Anspruchsteller steigt. Gleichzeitig wächst die Erwartung der Öffentlichkeit an sichere Strukturen. Wer als Apotheker seine Verantwortung nicht vollumfänglich absichert, riskiert nicht nur Reputationsverluste, sondern auch das Vertrauen in die Versorgung vor Ort.

Die Politik hat bisher versäumt, für diesen sensiblen Versorgungsbereich verbindliche Risikostandards zu setzen. Es fehlt an bundeseinheitlichen Regelungen zur Pflichtversicherung bei Umwelt- und Digitalgefahren, an strukturellen Anforderungen an den baulichen Brandschutz und an klaren digitalen Sicherheitsvorgaben für Apothekenbetriebe. Auch die Versicherungswirtschaft reagiert zu langsam. Oftmals müssen Apothekeninhaber selbst mühsam nach passenden Policen suchen, die alle Risikofelder abdecken. Die Folge ist eine verbreitete Unterversicherung, deren Konsequenzen nicht nur die Apotheke selbst, sondern auch das gesamte Umfeld treffen können.


Kommentar:

Die Apotheke als fester Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsversorgung wird in der sicherheitsrelevanten Betrachtung systematisch unterschätzt. Während über Kliniken und Pflegeeinrichtungen regelmäßig in Sicherheitsdebatten gesprochen wird, bleibt der Apothekenbetrieb ein blinder Fleck. Dabei ist gerade die Kombination aus Chemikalienlager, sensibler digitaler Technik und räumlicher Nähe zu Wohnraum hochgradig risikobehaftet. Ein einziger Vorfall kann ausreichen, um ein ganzes Quartier in Aufruhr zu versetzen. Die Tatsache, dass Apotheken täglich mit Substanzen und Informationen arbeiten, deren Missbrauch oder Fehlsteuerung gravierende Folgen hat, verlangt eine strukturelle Neubewertung.

Die Verantwortung dafür liegt nicht nur beim einzelnen Betreiber. Politik und Berufsorganisationen haben es bislang versäumt, verbindliche Mindeststandards für die Risikovorsorge zu entwickeln. Auch die Versicherungsbranche trägt eine Mitverantwortung: Sie bietet bis heute kaum integrierte Produktlösungen für die sehr speziellen Anforderungen des Apothekenwesens. Die Praxis zeigt, dass viele Versicherungen entweder Umweltgefahren ausschließen oder digitale Schäden als Zusatzrisiko betrachten, obwohl diese längst zum Betriebsalltag gehören. Das Ergebnis ist eine strukturelle Unterversicherung, die im Ernstfall zur Eskalation führt.

Der Berufsstand selbst muss sich ebenfalls bewegen. Es genügt nicht, auf Fachveranstaltungen über Sicherheit zu sprechen. Es braucht kollektive Initiativen, transparente Risikoanalysen, öffentlich sichtbare Standards und klare Positionierungen. Die Apothekerschaft muss selbst fordern, was ihr bislang fehlt: ein realistisches Sicherheitskonzept für eine real gefährdete Versorgungsstruktur. Wer diese Debatte weiterhin vermeidet, riskiert mehr als den nächsten Schadensfall – er riskiert das Vertrauen in das System, das er mitträgt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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