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  • 02.05.2025 – Apotheken-News: Apotheken verzichten auf Amazon-Versand, werben nicht vor Kollegen und sind digital ungeschützt
    02.05.2025 – Apotheken-News: Apotheken verzichten auf Amazon-Versand, werben nicht vor Kollegen und sind digital ungeschützt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheken stehen unter digitalem, juristischem und gesellschaftlichem Druck: Sie werden Ziel von Cyberangriffen, stellen den Amazon-Versan...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apotheken verzichten auf Amazon-Versand, werben nicht vor Kollegen und sind digital ungeschützt

 

Die Shop-Apotheke provoziert mit Plakaten, Cyberangriffe bedrohen Betriebe, BGH-Urteil zeigt Wirkung

Cyberangriffe treffen Apotheken unvorbereitet, während rechtliche Urteile digitale Vertriebswege blockieren. Immer mehr Inhaber ziehen sich aus Plattformen wie Amazon zurück, aus Angst vor Abmahnungen und Datenschutzrisiken. Parallel dazu verschärft sich der Wettbewerb durch aggressive Werbemaßnahmen von Versandkonzernen wie Shop Apotheke, die direkt vor Präsenzapotheken werben. In Spanien wurden drei Kinder aus einem Haus befreit, in dem sie jahrelang inmitten von Müll und Medikamentenresten lebten. Ein medizinischer Selbstversuch führt in den USA zur Entwicklung neuer Antikörper gegen Schlangengifte. Die Bundesregierung setzt mit neuen Staatssekretären auf politische Stabilisierung. Eine Apothekerin übernimmt im Notfall Verantwortung, während eine PTA-Auszubildende nachträglich durch die Prüfung fällt. Die EU verbietet derweil gesundheitsbezogene Werbung für pflanzliche Stoffe. Das Spannungsfeld zwischen Versorgung, Politik und gesellschaftlichen Abgründen wird sichtbarer denn je.


Die Bedrohung durch Cyberangriffe nimmt im Apothekenwesen rasant zu. Immer mehr Prozesse wie Warenwirtschaft, E-Rezept-Abwicklung oder digitale Patientenkommunikation laufen über vernetzte Systeme. Dennoch bleibt die digitale Absicherung vieler Apotheken unzureichend. IT-Schutzmaßnahmen fehlen oder sind veraltet, und spezialisierte Versicherungen gegen Cybervorfälle sind kaum verbreitet. Dabei sind es längst nicht mehr hypothetische Risiken: Die zunehmende Anzahl gezielter Angriffe auf medizinische Einrichtungen zeigt, dass auch Apotheken ein lohnendes Ziel für Cyberkriminelle darstellen. Patientendaten, Versorgungsstrukturen und rechtliche Integrität stehen auf dem Spiel.

Parallel dazu sorgen juristische Entwicklungen für Verunsicherung: Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs zur datenschutzrechtlichen Einwilligungspflicht bei Plattformverkäufen haben zahlreiche Apotheken ihren OTC-Versand über Amazon eingestellt. Die Sorge vor Abmahnungen und rechtlichen Auseinandersetzungen ist groß. Der Rückzug aus digitalen Handelsplattformen wie Amazon markiert einen herben Rückschritt in der digitalen Sichtbarkeit vieler Apotheken, zeigt aber auch die Wucht regulatorischer Unsicherheit.

Ein weiterer Konfliktherd ist der Wettbewerb mit Versandapotheken. In Oberhausen platzierte die Shop Apotheke ein großformatiges Werbeplakat direkt vor einer Präsenzapotheke. Der Schritt wird von Kollegen als gezielte Provokation gewertet. Während stationäre Apotheken mit begrenzten Mitteln um Sichtbarkeit und Kundennähe kämpfen, agieren Konzerne mit aggressiven Marketingstrategien und wirtschaftlichem Druck.

Neben diesen strukturellen Themen erschüttert ein Fall aus Oviedo in Spanien: Drei Kinder wurden aus einem Haus befreit, in dem sie jahrelang unter menschenunwürdigen Bedingungen lebten. Umgeben von Müll, Medikamenten und Fäkalien, unterernährt und sozial isoliert, hatten sie keinerlei Zugang zur Außenwelt. Die Eltern, darunter ein deutscher Staatsbürger, wurden festgenommen. Der Fall offenbart nicht nur dramatische individuelle Tragödien, sondern zeigt auch, wie institutionelle Kontrollmechanismen versagen können.

Im Gegensatz dazu steht ein medizinischer Selbstversuch, der in den USA Aufmerksamkeit erzeugt: Ein Mann injizierte sich über Jahre hinweg kontrolliert Schlangengifte, um eine Immunantwort zu provozieren. Die dabei gewonnenen Antikörper wurden in Tests an Mäusen eingesetzt und zeigten Schutz gegen 19 verschiedene Schlangengifte. Die Entdeckung gilt als potenzieller Wegbereiter für eine humane Breittherapie gegen Schlangenbisse.

Auch in der Gesundheitspolitik gibt es personelle Neuordnungen: Die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat mit Tino Sorge und Dr. Georg Kippels zwei erfahrene Gesundheitspolitiker als parlamentarische Staatssekretäre berufen. Beide sind in gesundheitspolitischen Fachgremien etabliert und sollen die inhaltliche und kommunikative Schlagkraft des Ministeriums erhöhen.

Die tägliche Apothekenpraxis liefert derweil Beispiele für herausragendes Engagement, aber auch für institutionelle Schwächen: Eine Apothekerin sprang spontan für eine dringliche Rezepturherstellung ein, obwohl sie offiziell keinen Dienst hatte. Ihr Einsatz wurde als beispielhaft beschrieben. Gleichzeitig wurde einer PTA-Auszubildenden nachträglich die bereits bestandene schriftliche Abschlussprüfung aberkannt – ein Vorgang, der in Berufsverbänden auf scharfe Kritik stieß und die mangelnde Rechtssicherheit in Ausbildung und Prüfungsverfahren offenlegt.

Nicht zuletzt sorgt ein regulatorischer Eingriff der EU-Kommission für Debatten: Die Werbung mit gesundheitsbezogenen Aussagen für pflanzliche Stoffe wie Safran- oder Ginkgoextrakte ist vorerst verboten. Der Grund: Die vorliegenden Studien reichen nicht aus, um einen medizinischen Nutzen evidenzbasiert zu belegen. Für Apotheken, die entsprechende Präparate vertreiben, bedeutet das nicht nur rechtliche Einschränkungen, sondern auch wirtschaftliche Einbußen.


Kommentar:

Die Gleichzeitigkeit multipler Belastungen offenbart eine strukturelle Überforderung des Apothekensystems in einem gesundheitspolitisch und gesellschaftlich fragilen Umfeld. Cyberrisiken, rechtliche Unsicherheit, aggressive Marktstrategien, soziale Ausnahmefälle und bildungspolitisches Versagen verdichten sich zu einem symptomatischen Gesamtbild: Die Resilienz der Versorgung ist brüchig.

Dass viele Apotheken trotz vernetzter Betriebsstrukturen keine funktionale Cyberabsicherung aufweisen, ist nicht nur betriebswirtschaftlich riskant, sondern gefährdet konkret Patientenrechte und Versorgungsfähigkeit. Es fehlt an verpflichtenden Standards, finanzieller Förderung und gezielter Aufklärung. Die Ignoranz gegenüber diesen Risiken ist nicht länger tragbar.

Der Rückzug vom Amazon-Versand belegt, wie regulatorische Unsicherheit konkrete Entwicklungen im Keim erstickt. Statt Apotheken rechtlich klare und praktikable Wege in die digitale Zukunft zu eröffnen, entsteht durch Urteile und Abmahnrisiken ein Klima der Angst. Wer Digitalisierung fordert, muss Rechtssicherheit garantieren – sonst entsteht Stillstand durch Selbstschutz.

Noch prekärer ist die strategische Offensive der Versandkonzerne, die mit gezielter Plakatwerbung vor stationären Apotheken auftreten. Dies ist mehr als ein Werbegag: Es ist ein symbolischer Angriff auf die wohnortnahe Versorgung. Dass die Politik hier keine klaren Schranken zieht, stärkt die Marktverzerrung zulasten kleiner Betriebe.

Der Fall aus Oviedo offenbart ein institutionelles Totalversagen. Solche Lebensumstände sind keine Randnotiz, sondern eine Anklage gegen alle Kontrollinstanzen – auch jene des Gesundheitswesens. Es braucht mehr als Empörung: Es braucht Systemkorrektur und strukturelle Prävention.

Der medizinische Selbstversuch, so unorthodox er auch ist, verweist auf das Potenzial individueller Forschungsansätze. Er zeigt, wie medizinischer Fortschritt abseits institutioneller Forschung entstehen kann – und wie wichtig offene wissenschaftliche Kultur bleibt.

Positiv bleibt der Einsatz einer Apothekerin, die Verantwortung übernimmt, obwohl sie nicht musste. Er steht im Kontrast zur bitteren Erfahrung einer PTA-Auszubildenden, die trotz bestandener Leistung durch ein institutionelles Versagen beschädigt wurde. Zwischen persönlichem Ethos und strukturellem Fehlverhalten liegt das gesamte Spannungsfeld des Berufs.

Die Einschränkung der Werbemöglichkeiten für pflanzliche Produkte durch die EU hat eine sachliche Basis, trifft aber wirtschaftlich ausgerechnet jene Betriebe, die sich auf seriöse Gesundheitsaufklärung stützen. Ohne differenzierte Bewertung der Nachweislast droht eine pauschale Schwächung evidenznaher Beratung im Apothekenalltag.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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