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  • 02.05.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Cyberattacken treffen Apotheken, Berlin verliert Filialen, Ministerium wankt
    02.05.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Cyberattacken treffen Apotheken, Berlin verliert Filialen, Ministerium wankt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Cyberangriffe, Schließungen und Reformstau gefährden Apotheken. Die digitale Unsicherheit trifft auf strukturellen Rückzug, während p...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Cyberattacken treffen Apotheken, Berlin verliert Filialen, Ministerium wankt

 

Digitale Schwächen, Standortschwund und politische Führungslosigkeit gefährden das System

Die Sicherheitslücke in der elektronischen Patientenakte war mehr als ein technischer Defekt – sie war ein Warnsignal für das gesamte Gesundheitssystem. Apotheken, eingebunden in digitale Versorgungsprozesse, stehen zunehmend ungeschützt im Fadenkreuz. Während Hacker Zugriff auf sensible Daten demonstrieren, droht auch physisch der Rückzug aus der Fläche: In Berlin sinkt die Apothekendichte auf ein historisches Tief, in ländlichen Regionen füllen behelfsmäßige Gesundheitsmärkte das entstehende Vakuum. Politisch wird diese Entwicklung begleitet von Personalwechseln im Gesundheitsministerium und wachsenden Spannungen, wie die Anfeindungen gegen Karl Lauterbach zeigen. Gleichzeitig stemmen sich einzelne Apotheker mit unternehmerischem Mut gegen den Niedergang, während neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Medikamenten wie ASS die Bedeutung pharmazeutischer Präsenzberatung unterstreichen. Der Druck auf die Apotheken wächst – strukturell, digital und gesellschaftlich.

 

Cyberangriffe bedrohen Apotheken ohne digitale Absicherung

Die jüngst bekannt gewordene Sicherheitslücke in der elektronischen Patientenakte hat nicht nur staatliche Institutionen alarmiert, sondern auch Fragen zur digitalen Risikovorsorge in Apotheken erneut aufgeworfen. Während sich Hacker erfolgreich Zugang zu hochsensiblen Gesundheitsdaten verschaffen konnten, wächst die Sorge, dass auch Apotheken als Teil der digitalen Versorgungskette unzureichend geschützt sind. In diesem Zusammenhang rückt der Stellenwert von Cyberversicherungen und Vertrauensschadenversicherungen in den Fokus.

Apotheken sind längst nicht mehr nur Orte der Arzneimittelabgabe, sondern zunehmend digital vernetzte Gesundheitseinrichtungen. Rezeptübertragungen, Warenwirtschaftssysteme, Kunden-Apps und der Zugang zu digitalen Gesundheitsakten machen sie zu potenziellen Angriffszielen. Cyberangriffe können dabei nicht nur IT-Systeme lahmlegen, sondern auch erhebliche Vermögensschäden verursachen. Besonders riskant ist die Kombination aus fehlenden technischen Schutzmaßnahmen und einer unzureichenden Absicherung der finanziellen Folgen.

Eine Cyberversicherung deckt in der Regel Schäden durch Hackerangriffe, Erpressungstrojaner oder Datenverlust ab und unterstützt im Ernstfall auch bei der Wiederherstellung von Systemen sowie bei der Kommunikation mit Behörden. Noch wichtiger ist jedoch der Schutz gegen sogenannte Vertrauensschäden. Diese entstehen, wenn Mitarbeitende bewusst oder fahrlässig Schäden verursachen, etwa durch manipulierte Abrechnungen oder unberechtigte Datenweitergaben. Solche Fälle sind seltener öffentlich, aber finanziell oft gravierend.

Trotz dieser realen Gefahren verfügen viele Apotheken weder über eine Cyberversicherung noch über eine Vertrauensschadenversicherung. Die Gründe liegen häufig in einem unterschätzten Risikobewusstsein, organisatorischen Versäumnissen oder der Annahme, bestehende Versicherungen würden digitale Risiken bereits abdecken. Diese Annahme ist jedoch trügerisch. Klassische Betriebshaftpflichtpolicen oder Inhaltsversicherungen greifen bei digitalen Schäden meist nicht oder nur eingeschränkt.

Die zunehmende Vernetzung durch die Einführung der elektronischen Patientenakte sowie durch digitale Bestell- und Kommunikationssysteme erhöht das Angriffspotenzial weiter. Apothekenbetreiber sind daher gut beraten, ihre bestehende Absicherung kritisch zu prüfen und gezielt um moderne Policen zu ergänzen. Angesichts der zu erwartenden Zunahme von Cyberkriminalität im Gesundheitswesen stellt sich nicht mehr die Frage, ob es zu einem Angriff kommt, sondern nur wann. Der Schutz der eigenen IT-Infrastruktur und der Kundendaten ist nicht nur eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch eine Frage der beruflichen Verantwortung.

Der aktuelle Sicherheitsvorfall rund um die elektronische Patientenakte ist ein Menetekel für die gesamte digitale Gesundheitsinfrastruktur. Während Behörden und Großsysteme im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, geraten Apotheken als systemrelevante Knotenpunkte digitaler Versorgung allzu oft aus dem Blick. Dabei sind es gerade diese Betriebe, die durch ihre hohe Frequenz, ihre technische Anbindung an Kassensysteme und ihre Nähe zu sensiblen Patientendaten ein attraktives Ziel für Cyberkriminalität darstellen.

Die Realität zeigt jedoch, dass die digitale Verteidigungslinie in vielen Apotheken lückenhaft bleibt. Weder ist flächendeckend in hochsichere IT investiert worden, noch bestehen klare Notfallpläne für den Fall eines Angriffs. Noch gravierender ist jedoch der Umstand, dass viele Inhaberinnen und Inhaber keine spezialisierten Versicherungen abgeschlossen haben, die im Schadensfall für Vermögensverluste aufkommen. Diese Sorglosigkeit basiert oft auf falschen Annahmen über die Reichweite bestehender Policen und unterschätzt die Dynamik moderner Cyberbedrohungen.

Vertrauensschäden durch eigenes Personal oder externe Angriffe auf digitale Schnittstellen sind keine theoretischen Risiken, sondern reale Szenarien, die bereits vielfach eingetreten sind. Der wirtschaftliche Schaden kann existenzbedrohend sein, wenn Systeme tagelang stillstehen, Kundendaten abfließen oder behördliche Strafen verhängt werden. Die Frage nach adäquater Absicherung ist daher keine Kür, sondern Pflicht.

Politisch fehlt bislang eine konsequente Sensibilisierung dieser Branche. Der Gesetzgeber hat mit der verpflichtenden ePA zwar eine neue digitale Realität geschaffen, lässt die Betriebe aber bei der praktischen Risikoabsicherung weitgehend allein. Auch die Berufsvertretungen der Apothekerschaft müssten stärker darauf hinwirken, dass ihre Mitglieder digitale Risiken nicht länger ignorieren.

Strukturell ist eine Neubewertung der betrieblichen Sicherheit geboten, die sowohl organisatorische Standards als auch finanzielle Vorsorge umfasst. Eine digitale Apotheke ohne Schutz vor Cyberkriminalität ist ein ungeschützter Zugangspunkt in das Gesundheitswesen. Die Verantwortung für einen sicheren Betrieb liegt dabei nicht nur beim Staat, sondern in erster Linie bei den Betreiberinnen und Betreibern selbst. Wer das Risiko nicht ernst nimmt, gefährdet nicht nur seinen Betrieb, sondern auch das Vertrauen der Patientinnen und Patienten.

 

Hacker finden neue Sicherheitslücke in digitaler Patientenakte

Der bundesweite Start der elektronischen Patientenakte hat bereits kurz nach Beginn eine neue sicherheitsrelevante Schwachstelle offengelegt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bestätigte am Dienstagabend, dass ethische Hacker des Chaos Computer Clubs eine zentrale Schutzmaßnahme umgehen konnten. Die Schwachstelle ermöglichte potenziell unberechtigten Zugriff auf sensible Gesundheitsdaten und führte zu einer sofortigen Notfallreaktion der zuständigen Digitalagentur Gematik.

Konkret nutzten die Hacker ein technisches Einfallstor, das über sogenannte elektronische Ersatzbescheinigungen der Krankenkassen lief. Diese konnten manipuliert werden, um auf einzelne Patientenakten zuzugreifen. Die Gematik sprach von einem gezielten Szenario, das einzelne Versicherte bestimmter Kassen betroffen haben könnte. Die Lücke sei noch am Mittwoch mit einem temporären Schutzmechanismus geschlossen worden. Gleichzeitig sollen potenziell Betroffene identifiziert und geschützt werden.

Die Enthüllung kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Erst am Dienstag war die elektronische Patientenakte nach einer Testphase in drei Regionen bundesweit eingeführt worden. 70 Millionen gesetzlich Versicherte haben bereits eine ePA erhalten. Die Akte soll langfristig alle relevanten Gesundheitsdaten wie Laborbefunde, Medikationspläne oder Arztberichte speichern und digital zugänglich machen. Die Nutzung erfolgt über Apps der Krankenkassen auf Smartphones.

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatten IT Sicherheitsexperten auf grundlegende Schwächen im System hingewiesen. Damals wurden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, um das Risiko unbefugter Zugriffe zu minimieren. Der aktuelle Vorfall zeigt jedoch, dass auch nach mehrfacher Nachbesserung erhebliche Defizite bestehen. Die Integrität der digitalen Gesundheitsinfrastruktur bleibt damit fragil und stößt erneut eine gesellschaftliche Debatte über Datenschutz und staatliche Verantwortung an.

Karl Lauterbach betonte, dass mit solchen Angriffen in der Anfangsphase zu rechnen gewesen sei. Er dankte der Gematik für die schnelle Reaktion. Dennoch wirft der Vorfall die Frage auf, ob politische Zielsetzungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens mit ausreichender technischer Sorgfalt begleitet werden. Die elektronische Patientenakte gilt als Herzstück der digitalen Gesundheitsstrategie der Bundesregierung. Ihre Sicherheit ist jedoch Grundvoraussetzung für Akzeptanz und Vertrauen der Bevölkerung.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens gehört zu den drängendsten Reformvorhaben in Deutschland. Doch der holprige Start der elektronischen Patientenakte offenbart erneut ein strukturelles Kernproblem politischer Digitalisierungsprojekte: Sie sind technisch überambitioniert, zeitlich überstürzt und konzeptionell oft unterentwickelt. Der aktuelle Angriff auf die ePA ist kein Betriebsunfall, sondern ein vorhersehbarer Kollateralschaden politischer Symbolpolitik.

Statt eine digitale Infrastruktur schrittweise, sicherheitsgeleitet und praxistauglich aufzubauen, wird mit symbolischer Kraft der Rollout vorangetrieben. Dass der Chaos Computer Club innerhalb kürzester Zeit eine zentrale Schutzvorkehrung aushebeln konnte, ist keine Petitesse. Es zeigt, dass selbst nach Jahren der Vorbereitung fundamentale Angriffsvektoren offenbleiben. Dass ausgerechnet über eine Funktion wie elektronische Ersatzbescheinigungen Zugriff auf hochsensible Gesundheitsdaten möglich war, belegt die mangelnde Verzahnung von Fachlogik, Technik und Sicherheit.

Karl Lauterbach hat recht, wenn er sagt, dass man mit solchen Angriffen rechnen musste. Doch gerade dieser Satz wirft ein Schlaglicht auf die strategische Schieflage. Wenn erwartbare Sicherheitsprobleme im Design einkalkuliert werden, ohne sie im Vorfeld zu eliminieren, ist das politisches Risikomanagement auf Kosten der Versicherten. Vertrauen lässt sich so nicht aufbauen.

Die Verantwortung liegt nicht nur bei den Technikdienstleistern, sondern bei politischen Entscheidungsträgern, die IT Sicherheit oft als Randthema behandeln. Der Anspruch, 70 Millionen Versicherten automatisch eine ePA zuzuweisen, muss mit einer ebenso konsequenten Sicherheitsarchitektur unterlegt sein. Ein Missverhältnis zwischen Zielgröße und Schutzkonzept gefährdet nicht nur personenbezogene Daten, sondern die Akzeptanz digitaler Gesundheit insgesamt.

Wer Digitalisierung will, muss ihre Risiken ernst nehmen. Das betrifft nicht nur die Technik, sondern auch die politische Kultur. Sicherheit ist kein Add-on, sondern Grundbedingung für Vertrauen. Die ePA wird nur dann ein Fortschritt, wenn sie nicht nur funktioniert, sondern auch schützt. Der aktuelle Fall zeigt, dass Deutschland davon noch ein gutes Stück entfernt ist.

 

Berlin verliert Apotheken und verschärft die Versorgungslücke

In Berlin schließen immer mehr Apotheken. Allein im vergangenen Jahr sank die Zahl der Betriebsstätten in der Hauptstadt um 31 auf insgesamt 687. Damit ist Berlin bundesweit das Schlusslicht bei der Apothekendichte und fällt mit einem Wert von nur 19 Apotheken je 100.000 Einwohner deutlich unter den bundesweiten Durchschnitt von 21. Die Versorgungslage verschlechtert sich spürbar, besonders in Bezirken wie Lichtenberg, wo inzwischen mehr als 7000 Menschen auf eine Apotheke angewiesen sind.

Die Ursachen für den Rückgang sind wirtschaftlicher und struktureller Natur. Apotheken kämpfen mit massiv steigenden Betriebskosten bei Miete, Personal und Einkauf. Zugleich bleiben die Einnahmen im Bereich verschreibungspflichtiger Arzneimittel seit über einem Jahrzehnt nahezu konstant. Das Fixhonorar wurde seit 2013 nicht mehr erhöht, während die Inflationsrate in diesem Zeitraum mehr als 35 Prozent betrug. Diese Entwicklung führt dazu, dass sich viele Apothekenstandorte wirtschaftlich nicht mehr tragen. Hinzu kommt die wachsende Konkurrenz durch den Versandhandel, der rezeptfreie Medikamente günstiger anbietet und mit geringeren Fixkosten operiert.

Ein weiteres strukturelles Problem ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften. Viele Apotheken können aufgrund fehlenden Personals keine regulären Öffnungszeiten mehr garantieren oder müssen ihre Dienstleistungen einschränken. Gleichzeitig erschwert die zunehmende Bürokratie den Betrieb. Dokumentationspflichten, Lieferengpässe und neue Anforderungen durch die Digitalisierung belasten die Apotheken zusätzlich und verringern ihre betriebliche Effizienz.

Besonders dramatisch ist die Lage in dicht besiedelten Bezirken wie Friedrichshain-Kreuzberg, wo innerhalb von zehn Jahren fast ein Drittel der Apotheken aufgegeben hat. Auch in anderen Berliner Bezirken zeigt sich ein ähnlicher Trend. Wenn Apothekeninhaber in den Ruhestand gehen, findet sich oft keine Nachfolge. Jüngere Apotheker meiden die wirtschaftlichen Risiken einer selbstständigen Tätigkeit in einem zunehmend unterfinanzierten System.

Die Apothekerschaft fordert nun schnelle politische Maßnahmen. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wurde eine einmalige Erhöhung des Fixhonorars auf 9,50 Euro vereinbart, mit möglichen Zuschlägen bis zu 11 Euro je nach Versorgungsgrad. Die Umsetzung dieser Maßnahme gilt als überfällig. Darüber hinaus wird eine langfristige Dynamisierung der Honorierung gefordert, um die wirtschaftliche Basis der Apotheken dauerhaft zu stabilisieren.

Abda-Präsident Thomas Preis sieht in der neuen Gesundheitsministerin Nina Warken die Chance für einen Neuanfang. Ziel sei es, die wohnortnahe Versorgung langfristig zu sichern und die strukturellen Probleme im Apothekenwesen entschlossen anzugehen. Angesichts der Zahlen aus Berlin ist jedoch klar, dass ein bloßes Abwarten fatale Folgen hätte. Die Lage erfordert kurzfristige Soforthilfen ebenso wie eine strukturelle Reform des gesamten Vergütungssystems.

Der Rückgang der Apothekenzahlen in Berlin ist mehr als ein regionales Problem. Er ist Ausdruck einer bundesweiten Entwicklung, die zentrale Pfeiler der Gesundheitsversorgung infrage stellt. Wenn Apotheken schließen, verschwinden nicht nur Verkaufsstellen für Medikamente, sondern auch wohnortnahe Anlaufpunkte für Beratung, Prävention und niedrigschwellige Gesundheitsversorgung. In einer alternden Gesellschaft mit wachsendem Pflegebedarf ist das ein fataler Rückschritt.

Die Ursachen liegen nicht in mangelnder Nachfrage, sondern in einem dysfunktionalen System, das wirtschaftliche Realität und gesundheitspolitischen Anspruch auseinanderdriften lässt. Ein Fixhonorar, das seit 2013 unverändert geblieben ist, ignoriert nicht nur die Inflation, sondern auch die wachsende Komplexität des Apothekenalltags. Gleichzeitig konkurrieren selbstständige Apotheken mit einem international operierenden Versandhandel, dessen Kostenvorteile ausgerechnet durch regulatorische Lücken und fehlende politische Gegensteuerung ermöglicht werden.

Besonders dramatisch ist die Situation in Städten wie Berlin, wo hohe Mietkosten, angespannter Arbeitsmarkt und demografischer Wandel zusammenwirken. Der Umstand, dass viele Apotheken wegen fehlender Nachfolge schließen müssen, ist nicht Ausdruck mangelnden Interesses am Beruf, sondern Resultat eines unternehmerischen Umfelds, das junge Pharmazeuten abschreckt. Wer heute eine Apotheke übernehmen will, riskiert wirtschaftlich zu scheitern, nicht weil die Aufgabe sinnlos wäre, sondern weil die Rahmenbedingungen systematisch ausgehöhlt wurden.

Die politische Verantwortung ist offensichtlich. Wer die wohnortnahe Arzneimittelversorgung erhalten will, muss mehr bieten als Symbolpolitik. Ein Einmalzuschlag von 9,50 Euro ist kein Strukturwandel, sondern ein Trostpflaster auf offener Wunde. Es braucht ein dynamisches, realitätsnahes Vergütungssystem, das Kostenentwicklungen berücksichtigt und unternehmerische Risiken abfedert. Zugleich müssen die überbordenden bürokratischen Anforderungen entschlackt und der Zugang zu digitalen Tools praxisgerecht gestaltet werden.

Gesundheitspolitik darf sich nicht länger in Sonntagsreden erschöpfen. Sie muss die Strukturen stärken, die den Alltag der Versorgung tragen. Dazu gehören Apotheken. Nicht als Versorgungsergänzung, sondern als Fundament. Berlin ist heute Warnsignal und Testfall zugleich. Wenn hier keine Wende gelingt, droht das Apothekenwesen bundesweit in eine irreversible Abwärtsspirale zu geraten.

 

Führungswechsel verspricht neuen Kurs in der Gesundheitspolitik

Im Bundesgesundheitsministerium hat ein erneuter Personalwechsel stattgefunden. Zwei langjährige Kenner der Berliner Gesundheitsbürokratie übernehmen die operative Leitung und sollen das Haus in einer politisch angespannten Phase stabilisieren. Während Friedrich Merz sich bereits in Stellung für das Kanzleramt bringt, steht das Ministerium vor der Aufgabe, Versäumnisse aufzuholen und Vertrauen in die Gesundheitspolitik zurückzugewinnen. Der Blick richtet sich nun besonders auf die praktische Ausgestaltung offener Reformprojekte und die Kommunikation mit Berufsgruppen wie den Apothekern, die seit Monaten auf konkrete Fortschritte warten.

Der Wechsel erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die politischen Fronten in der Gesundheitspolitik zunehmend verhärtet erscheinen. Die neue Hausleitung bringt Erfahrung und Netzwerk mit, doch der Reformstau ist tief. Insbesondere die Apothekenbranche, die durch Lieferengpässe, bürokratische Belastungen und stockende Digitalisierungsprozesse belastet ist, fordert eine klare Neuausrichtung. Ob das neue Führungsduo den nötigen Mut und die politische Rückendeckung für tiefgreifende Strukturveränderungen mitbringt, bleibt abzuwarten.

Der Personalwechsel im Ministerium wirkt wie ein symbolischer Neustart. Doch viele sehen darin eher eine innerbürokratische Rochade als ein politisches Signal. Für die Apotheken stellt sich nicht die Frage nach neuen Gesichtern, sondern nach verlässlicher Gesetzgebung, konsequenter Entbürokratisierung und einer stärkeren Einbindung in gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse. Die Hoffnung auf frischen Wind bleibt, doch die Geduld der Betroffenen ist begrenzt.

Der Wechsel an der Spitze des Bundesgesundheitsministeriums kommt zu einem Zeitpunkt, der nicht nur von innenpolitischen Verschiebungen geprägt ist, sondern auch von wachsendem Druck aus der Gesundheitsbranche. Dass nun zwei altgediente Verwaltungsexperten das Ruder übernehmen, mag auf den ersten Blick Stabilität versprechen. Doch Stabilität allein reicht in einer Zeit offener Baustellen und wachsender Frustration nicht mehr aus.

Apotheken, Pflegeeinrichtungen, Ärztinnen und Ärzte erleben täglich, wie politische Versäumnisse und bürokratische Überfrachtung die Versorgung erschweren. In der Apothekerschaft ist die Skepsis groß, ob ein Wechsel innerhalb der Verwaltung tatsächlich die notwendige Reformdynamik entfesseln kann. Viel zu lange wurden Probleme ausgesessen, Gesetzesinitiativen mit heißer Nadel gestrickt oder schlicht vertagt.

Die Verantwortungsträger stehen nun vor einer doppelten Herausforderung: Sie müssen sowohl verlorenes Vertrauen zurückgewinnen als auch strukturelle Defizite konkret und mutig angehen. Das bedeutet, nicht nur im Ministerium umzuräumen, sondern endlich ressortübergreifende Politik zu machen, die Akteure im System einbindet, statt sie per Verordnung vor vollendete Tatsachen zu stellen.

Besonders für Apotheken gilt: Sie brauchen keine symbolischen Besuche, sondern belastbare Rahmenbedingungen, die wirtschaftliche Stabilität und rechtliche Klarheit sichern. Wenn das neue Führungsteam nur verwaltet, statt zu gestalten, wird sich an der Fundamentalkritik wenig ändern. Die Apothekenlandschaft ist systemrelevant – und sie ist am Limit. Wer hier nicht handelt, verspielt das Vertrauen einer ganzen Berufsgruppe.

 

Antizyklisches Denken bringt Apotheke voran

Die Berg-Apotheke im niedersächsischen Othfresen steht seit dem 1. April unter neuer Leitung. Bedran Ceylan und Kateryna Bernyk haben den Betrieb übernommen und führen ihn fortan gemeinsam als offene Handelsgesellschaft. Beide Apotheker kennen sich seit dem Pharmaziestudium in Braunschweig und bringen unterschiedliche berufliche Erfahrungen mit. Während Ceylan in der Region verwurzelt ist, hat Bernyk Stationen in München und Köln durchlaufen. Ihr Schritt in die Selbstständigkeit erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich viele Kollegen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheit zurückhalten.

Für Ceylan war das Bauchgefühl entscheidend. Der Zeitpunkt schien aus seiner Sicht richtig, auch wenn die Rahmenbedingungen für Vor-Ort-Apotheken zunehmend schwieriger werden. In seinen Worten zeigt sich eine unternehmerische Haltung, die bewusst antizyklisch agiert und gerade in einer Phase des Umbruchs neue Potenziale erkennt. Die Entscheidung zur Übernahme ist dabei nicht nur ein betriebswirtschaftlicher Schritt, sondern Ausdruck eines langfristigen Bekenntnisses zur pharmazeutischen Versorgung im ländlichen Raum.

Bernyk betont den Wert des persönlichen Kontakts und der qualifizierten Beratung. In einer Zeit, in der Versandapotheken den Preiswettbewerb dominieren, setzen die neuen Inhaber auf inhaltliche Stärke und vertrauensvolle Kundenbindung. Dabei geht es nicht nur um Medikamente, sondern um den Blick für Zusammenhänge und individuelle Risiken wie Unverträglichkeiten oder Wechselwirkungen. Dieser Ansatz ist ressourcenintensiv, lässt sich aber im persönlichen Gespräch effektiv umsetzen.

Eine wichtige Rolle im Übergangsprozess spielt der bisherige Inhaber Dirk Bode. Er begleitet die Übergabe aktiv, steht den neuen Betreibern weiterhin beratend zur Seite und bringt seine langjährige Erfahrung ein. Für Ceylan und Bernyk ist Bode ein unverzichtbarer Mentor, dessen Wissen und Ortskenntnis den reibungslosen Fortbestand der Apotheke erst ermöglichen. Diese Kontinuität gilt als stabilisierender Faktor in einer Branche, die sich strukturell stark verändert.

Beide Inhaber haben sich gezielt in Polypharmazie fortgebildet und wollen mittelfristig die pharmazeutischen Dienstleistungen ausbauen. Unterstützt werden sie von einem Team aus sechs Mitarbeitenden in Voll- und Teilzeit. Die Zielsetzung ist klar: eine stärkere Positionierung der Apotheke als erste Anlaufstelle im Ort, verbunden mit professioneller Beratung und verlässlicher Betreuung. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen setzen sie auf Fachwissen, Vertrauen und unternehmerische Verantwortung.

Der Schritt von Bedran Ceylan und Kateryna Bernyk in die Selbstständigkeit ist mehr als eine betriebliche Entscheidung. Er ist eine Stellungnahme zu einem Apothekensystem, das unter politischen und wirtschaftlichen Druck geraten ist. Während vielerorts von Nachwuchssorgen, Fachkräftemangel und Rentabilitätsproblemen gesprochen wird, entscheiden sich zwei junge Pharmazeuten bewusst für eine Übernahme. Diese Entscheidung widerspricht der verbreiteten Resignation und verweist auf das Potenzial, das in einem aktiven Gestaltungswillen liegt.

Dabei zeigt sich, wie dringend die Apothekenlandschaft unternehmerisch denkende Köpfe braucht. Der Hinweis auf unzureichende betriebswirtschaftliche Ausbildung im Pharmaziestudium ist mehr als ein persönliches Fazit. Es ist eine systemische Kritik an einer Ausbildungsordnung, die die Realität des Apothekenalltags nur unzureichend abbildet. Wer eine Apotheke leitet, trägt nicht nur pharmazeutische, sondern auch unternehmerische Verantwortung. Diese beginnt mit fundierten Entscheidungen und reicht bis zur strategischen Ausrichtung eines Betriebs in einem zunehmend digitalisierten und ökonomisierten Gesundheitswesen.

Bemerkenswert ist auch die Rolle des scheidenden Inhabers Dirk Bode, der sich nicht einfach zurückzieht, sondern sein Erfahrungswissen weitergibt. Dieses Modell der begleiteten Übergabe könnte Schule machen. Es schafft Sicherheit für die Übernehmenden, erhält gewachsene Strukturen und ermöglicht einen schrittweisen Generationswechsel. Hier wird nicht nur ein Betrieb fortgeführt, sondern auch ein lokales Versorgungsversprechen eingelöst.

In der Breite der Branche zeigt sich allerdings ein anderes Bild. Die politische Unterstützung für inhabergeführte Apotheken bleibt aus, regulatorische Belastungen steigen, während der wirtschaftliche Druck zunimmt. Wer sich unter diesen Bedingungen selbstständig macht, geht ein kalkuliertes Risiko ein. Doch es sind genau solche Entscheidungen, die den Unterschied machen. Sie zeigen, dass Apotheken nicht nur Orte der Medikamentenabgabe sind, sondern zentrale Ankerpunkte der Gesundheitsversorgung – insbesondere in ländlichen Regionen.

Statt ausschließlich über Förderprogramme und Deregulierung zu diskutieren, müsste der politische Fokus auf eine strukturelle Erneuerung der Apothekenlandschaft gerichtet werden. Dazu gehören realistische Honorarmodelle, gezielte Existenzgründungsförderung und eine Reform der Ausbildung. Nur wenn unternehmerisches Handeln nicht länger als Ausnahme, sondern als Normalfall verstanden wird, lässt sich die wohnortnahe Versorgung nachhaltig sichern. Ceylan und Bernyk liefern dazu einen konkreten Beitrag – gegen den Trend, aber mit Weitsicht.

 

Der Gesundheitsmarkt ersetzt keine Struktur er füllt ein Vakuum

In Lengenfeld unterm Stein steht ein Gesundheitsmarkt, der auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, in Wahrheit jedoch ein Modell für eine Versorgungslücke ist, die in Deutschland vielerorts Realität wird. Seit Anfang des Jahres betreibt Apothekerin Jessyca Martin in dem thüringischen Dorf ihre Einrichtung, die über die klassische Arzneimittelabgabe hinausgeht und sich als Ort der Nahversorgung und persönlichen Ansprache versteht. Trotz geringer Frequenz bleibt die Bedeutung ihres Engagements unbestritten. Sie schafft dort Präsenz, wo öffentliche Infrastruktur sich zurückgezogen hat und digitale Konzepte wie Versandapotheken keine Hilfe sind.

Das Dorf liegt abseits medizinischer Netze. Ärztinnen und Ärzte sind kaum erreichbar, mobile Pflegedienste überlastet, Apothekenstandorte oft viele Kilometer entfernt. Der Gesundheitsmarkt übernimmt Aufgaben, die das System nicht mehr abdeckt. Er sichert nicht nur die Versorgung mit Medikamenten, sondern auch mit Vertrauen, Gespräch und gesundheitlicher Orientierung. In Gesprächen wird deutlich, dass viele Menschen froh sind, überhaupt noch jemanden persönlich fragen zu können. Gerade ältere Patientinnen und Patienten benötigen mehr als digitale Lösungen und Lieferdienste. Sie brauchen Augenhöhe, Zeit und ein Verständnis für ihre individuellen Lebenslagen.

Dabei ist das Projekt wirtschaftlich kaum tragfähig. Förderstrukturen greifen selten in dieser Größenordnung, während Apothekeninhaberinnen wie Jessyca Martin unternehmerisches Risiko mit gesellschaftlichem Anspruch verbinden müssen. Die Abhängigkeit von Rezeptaufkommen und die ländliche Demografie machen jede betriebliche Planung fragil. Dennoch bleibt der Betrieb geöffnet. Der Gesundheitsmarkt wird zum Symbol für das, was aus staatlicher Sicht längst entfallen ist, aber für die Betroffenen unverzichtbar bleibt.

Die Kritik an der Unterfinanzierung der Vor-Ort-Apotheken erhält hier ein konkretes Gesicht. Wenn Versorgung als Markt verstanden wird, geraten ländliche Regionen ins Hintertreffen. Hier funktioniert das System nicht nach Effizienzlogik, sondern nach Verantwortung. Der Fall in Thüringen ist kein Einzelfall, sondern Beispiel für eine strukturelle Schieflage im Gesundheitswesen, in dem Präsenz und Nähe systematisch entwertet werden. Der Gesundheitsmarkt zeigt, was vor Ort fehlt, wenn zentrale Planung und digitale Visionen den ländlichen Raum übersehen.

Die Situation in Lengenfeld unterm Stein zeigt mit verstörender Klarheit, was es heißt, wenn Versorgung nicht mehr als staatliche Aufgabe begriffen wird, sondern als betriebswirtschaftlich abzuwägender Service. Die Apothekerin Jessyca Martin stemmt im Alleingang, was eigentlich Ergebnis einer gesamtgesellschaftlichen Strategie sein müsste: wohnortnahe, erreichbare Gesundheitsversorgung als Grundpfeiler sozialer Infrastruktur. Was hier passiert, ist kein Fortschritt, sondern eine stille Kapitulation der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.

Die Versender kommen hier tatsächlich nicht hin, aber das ist nicht nur eine logistische Erkenntnis, sondern Ausdruck eines Systemfehlers. Die digitale Apotheke ersetzt nicht das Gespräch, nicht die Nähe, nicht das Eingreifen in Momenten medizinischer Unsicherheit. Was im urbanen Kontext als bequeme Alternative gefeiert wird, bleibt in Dörfern wie Lengenfeld wirkungslos. Hier zeigt sich, dass Versorgung nicht durch Innovation ersetzt werden kann, wenn es an elementarer Infrastruktur fehlt.

Es ist ein politisches Versäumnis, dass Modelle wie der Gesundheitsmarkt auf persönlichem Engagement beruhen und nicht Teil einer koordinierten Regionalstrategie sind. Die Verantwortlichen in Bund und Ländern versäumen es seit Jahren, tragfähige Konzepte für strukturschwache Regionen zu entwickeln. Stattdessen wird Versorgung zentralisiert, digitalisiert, ausgelagert. Was bleibt, ist eine Versorgung nach Zufall und Einsatzbereitschaft Einzelner.

Die öffentliche Hand muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie bereit ist, das Gesundheitswesen in seiner sozialen Funktion ernst zu nehmen. Wenn Apotheken Standorte im ländlichen Raum halten, tun sie dies längst unter Bedingungen, die nicht tragfähig sind. Und dennoch leisten sie einen Beitrag, der nicht in Bilanzen, sondern in Lebensrealitäten spürbar wird. Der Gesundheitsmarkt in Lengenfeld ist kein Relikt, sondern ein Modell. Nicht als Notlösung, sondern als Mahnung. Denn wo er notwendig ist, funktioniert das System längst nicht mehr.

Möchtest du nun eine visuelle Darstellung oder Infografik zu den strukturellen Versorgungslücken im ländlichen Raum?

 

Lauterbach wird bei Demo in Berlin bedroht und beleidigt

Der scheidende Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist am Abend des 1. Mai in Berlin Ziel massiver Anfeindungen geworden. Nach einem privaten Kinobesuch im Bezirk Kreuzberg geriet er in die Nähe einer linksgerichteten Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmern. Als er das Kino verließ, wurde er von Demonstranten erkannt, lautstark beschimpft und unter anderem als Faschistenschwein bezeichnet. Videoaufnahmen zeigen, wie Lauterbach mit gesenktem Kopf und begleitet von Personenschützern durch eine aufgebrachte Menschenmenge geführt wird. Der Minister blieb unverletzt, wurde aber offenbar zum Ziel gezielter verbaler Angriffe.

Lauterbach hatte sich zuvor den Film über eine Berliner Pflegekraft im Sputnik-Kino angesehen. Da sich das Kino in unmittelbarer Nähe des Start- und Endpunkts der Demonstration befand, war die Straße zum Zeitpunkt seines Aufbruchs bereits gesperrt. Sicherheitskräfte des Bundeskriminalamts eskortierten ihn durch die Menschenmenge, wobei es zu lautstarken Beschimpfungen kam. Auf der Plattform X schilderte Lauterbach die Situation und bedankte sich für den Einsatz seiner Personenschützer. Er betonte, dass er sich nach den ersten Anfeindungen umgehend in Sicherheit begeben habe.

Die 1.-Mai-Demonstration war von linksradikalen Gruppen organisiert worden und verlief in Teilen konfrontativ. Bereits im Vorfeld waren erhöhte Sicherheitsvorkehrungen angekündigt worden, da mit gewalttätigen Auseinandersetzungen gerechnet wurde. Dass ein Bundesminister versehentlich in diese Lage geriet, wirft erneut ein Schlaglicht auf die angespannte Stimmung bei politischen Protesten. Lauterbach steht seit längerem unter durchgehendem Personenschutz. Bereits 2023 wurde ihm nach eigenen Angaben die höchste Sicherheitsstufe zugewiesen. Die jüngsten Ereignisse zeigen, wie angespannt die Lage um prominente politische Figuren inzwischen ist.

Die Anfeindungen gegen Karl Lauterbach bei einer Demonstration am 1. Mai sind kein isolierter Zwischenfall. Sie stehen exemplarisch für eine politische Verrohung, die sich in der Öffentlichkeit zunehmend entlädt. Dass ein demokratisch legitimierter Bundesminister beim Verlassen eines Kinos mit entmenschlichenden Begriffen wie Faschistenschwein beschimpft wird, ist Ausdruck eines entgrenzten Hasses, der nicht mehr zwischen Protest und persönlicher Vernichtung unterscheidet. Es geht längst nicht mehr um politische Kritik, sondern um gezielte Eskalation. Die Szene, wie Lauterbach unter Personenschutz durch eine wütende Menge geführt wird, steht sinnbildlich für eine politische Kultur in Schieflage.

Die Eskalation trifft einen Minister, der über Jahre hinweg die Corona-Politik mitverantwortete und dabei zur Projektionsfläche für übersteigerte Ängste, Frustrationen und Verschwörungserzählungen wurde. Seine exponierte Rolle in einer Krise, die das Land gesellschaftlich tief gespalten hat, macht ihn zur Zielscheibe jener, die Politik nicht mehr als Debatte, sondern als Feindbild inszenieren. Die Grenzen zwischen linker und rechter Radikalität verschwimmen dabei zunehmend, wenn die Aggressionslogik dieselbe bleibt. Der politische Diskurs wird ausgehöhlt, wenn Lauterkeit durch Lautstärke ersetzt wird.

Auch der Staat ist gefordert, wenn der Schutz von Amtsträgern zur permanenten Maßnahme wird. Dass Lauterbach unter rund um die Uhr geltendem Personenschutz steht, ist Ausdruck eines Sicherheitsproblems, das längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Die persönliche Freiheit gewählter Vertreter steht auf dem Spiel, wenn sie sich nicht mehr sicher im öffentlichen Raum bewegen können. Zugleich ist es Aufgabe der demokratischen Institutionen, eine klare Grenze zwischen legitimer Kritik und enthemmter Hetze zu ziehen. Die Verteidigung der Demokratie beginnt mit der Verteidigung ihrer Repräsentanten gegen Entwürdigung und Bedrohung.

Die Ereignisse des 1. Mai zeigen zudem, dass Demonstrationen ihre demokratische Wirkung nur entfalten können, wenn sie nicht zur Bühne für Menschenverachtung werden. Wo der öffentliche Raum zur Zone der Einschüchterung mutiert, gerät nicht nur ein einzelner Minister in Gefahr. Es ist die demokratische Öffentlichkeit selbst, die unter Druck gerät. Die politische Auseinandersetzung darf laut sein, aber nicht hasserfüllt. Wer Menschen mit abweichender Meinung den Respekt abspricht, entzieht sich selbst der Grundlage jedes demokratischen Dialogs. Genau diesen Respekt aber muss ein Staat aktiv verteidigen.

 

Apobank erhöht Dividende deutlich nach starkem Geschäftsjahr

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank hat auf ihrer Vertreterversammlung eine Dividendenzahlung von sechs Prozent für das Geschäftsjahr 2024 beschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat hatten die Ausschüttung vorgeschlagen, die nun mit großer Mehrheit angenommen wurde. Die Bank verweist auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr, das von Wachstum im Finanzierungsgeschäft und in der Vermögensverwaltung geprägt war. Gleichzeitig wurden gezielte Investitionen in digitale Strukturen und neue Dienstleistungen vorgenommen, um die Marktposition im Gesundheitswesen zu stärken.

Vorstandsvorsitzender Matthias Schellenberg betonte die Bedeutung der genossenschaftlichen Struktur und die direkte Teilhabe der Mitglieder am unternehmerischen Erfolg. Die Apobank habe ihre Rolle als zentrale Finanzpartnerin für Heilberufler weiter ausgebaut. Auch im laufenden Jahr will die Bank ihren Eigentümern eine attraktive Ausschüttung ermöglichen. Zwar werde das operative Ergebnis unter dem Niveau des Vorjahres liegen, doch der Jahresüberschuss soll stabil bleiben. Dies sei das Ergebnis konsequenter Investitionen und Effizienzmaßnahmen im Rahmen der Agenda 2025.

Das strategische Programm Agenda 2025 befindet sich in der Schlussphase und soll im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Es zielt darauf ab, die Apobank sowohl technologisch als auch strukturell für die kommenden Herausforderungen im Gesundheitsfinanzmarkt aufzustellen. Dazu gehört die geplante Erweiterung des Angebots für angestellte Heilberufler, die bislang nicht im gleichen Maß im Fokus standen wie Selbstständige. Die Kombination aus digitaler Kompetenz und persönlicher Beratung soll neue Zielgruppen erschließen und die Marktführerschaft der Apobank festigen.

Die Vertreterversammlung brachte auch Veränderungen im Aufsichtsrat mit sich. Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Thomas Preis, wurde neu in das Gremium gewählt. Er folgt auf Fritz Becker, der nicht erneut kandidierte. In ihren Positionen bestätigt wurden Dr. Andreas Gassen und Dr. Reinhard Urbach. Der Vorsitz des Aufsichtsrats verbleibt bei Dr. Karl-Georg Pochhammer, der diese Funktion seit mehreren Jahren innehat.

Die Apobank nutzt ein starkes Geschäftsjahr, um Vertrauen und Bindung zu ihren Mitgliedern zu stärken. Die Ausschüttung einer sechsprozentigen Dividende ist in Zeiten makroökonomischer Unsicherheiten ein beachtliches Signal. Dass eine Genossenschaftsbank mit klarem Branchenschwerpunkt solch ein Ergebnis vorlegen kann, spricht für strategische Klarheit und betriebswirtschaftliche Disziplin. Zugleich stellt sich die Frage, ob der eingeschlagene Kurs auf Dauer tragfähig bleibt, wenn das operative Ergebnis bereits im Folgejahr unter Druck geraten soll.

Die strukturelle Herausforderung liegt in der Balance zwischen Ausschüttung und Zukunftssicherung. Mit der Agenda 2025 hat sich die Apobank ehrgeizige Ziele gesetzt, die Digitalisierung und Kundennähe vereinen sollen. Doch technologische Transformation verlangt mehr als neue Tools und Kommunikationswege. Sie braucht eine strategisch abgestimmte Unternehmenskultur, die Flexibilität im Geschäftsmodell mit regulatorischer Stabilität vereint. Die angekündigte Öffnung gegenüber angestellten Heilberuflern ist deshalb keine Ergänzung, sondern ein notwendiger Umbau im Geschäftsverständnis.

Politisch und gesellschaftlich steht die Apobank exemplarisch für eine Institution, die sich in einem sensiblen Marktsegment behauptet. Gerade im Gesundheitsbereich ist finanzielle Infrastruktur ein zentraler Baustein funktionierender Versorgung. Doch damit steigt auch die Verantwortung, sich über kurzfristige Erfolgsbilanzen hinaus an langfristiger Systemstabilität zu orientieren. Der Einzug von Funktionären wie Thomas Preis in den Aufsichtsrat signalisiert eine stärkere Verzahnung von Berufsstand und Banksteuerung. Das birgt Chancen für strategische Nähe, aber auch Risiken einer institutionellen Verflechtung.

Vor diesem Hintergrund wird entscheidend sein, ob die Apobank es schafft, ihre Rolle nicht nur als Dienstleister, sondern auch als Impulsgeber im Wandel des Gesundheitsmarkts zu begreifen. Nur wenn betriebswirtschaftlicher Erfolg mit systemischer Verantwortung verbunden wird, kann sie dauerhaft das Vertrauen der Heilberufler sichern. Die hohe Dividende ist ein positives Zeichen. Entscheidend bleibt jedoch, wie viel Substanz hinter der Strahlkraft künftiger Programme steht.

 

Linda Apotheken trotzen Marktverwerfungen mit neuer Strategie

Die Apothekenkooperation Linda hat im Geschäftsjahr 2023 2024 nach zwei verlustreichen Jahren erstmals wieder einen Überschuss erzielt. Mit einem Plus von 300000 Euro konnte die seit Jahren unter Druck stehende Organisation einen wichtigen Schritt zur wirtschaftlichen Konsolidierung vollziehen. Zuvor hatte die Kooperation in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Fehlbeträge von 900000 und 100000 Euro verzeichnet. Auch das Eigenkapital wurde leicht gestärkt und stieg von 8,2 auf 8,4 Millionen Euro. Dennoch steht Linda angesichts sinkender Erträge und stagnierender Mitgliederzahlen weiter vor strukturellen Herausforderungen.

Zu Beginn des Geschäftsjahres hatte ein moderater Mitgliederzuwachs noch für Aufwind gesorgt. Die Kooperation profitierte von gemeinsamen Informationsveranstaltungen mit dem Großhändler Phoenix, die in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Lage viele Apothekeninhaberinnen und Inhaber ansprachen. Der Trend wurde jedoch im Februar 2024 jäh unterbrochen. Das Urteil des Bundesgerichtshofs zur Zulässigkeit von Skonti bei Arzneimittelabrechnungen setzte zahlreiche Apotheken wirtschaftlich unter Druck. Die Folge war ein deutlicher Rückgang bei den Neuanmeldungen.

Trotzdem zählt Linda weiterhin rund 4800 Mitgliedsapotheken. Etwa 550 davon nehmen als Premiumapotheken eine besondere Rolle ein. Nur diese entrichten Gebühren an die Organisation und bilden damit eine zentrale Finanzierungsquelle. Zusätzliche Erträge erzielt Linda über die Erbringung von Marketingleistungen für Phoenix. In der Rückschau zeigt sich dennoch ein erheblicher Rückgang bei den Einnahmen. Während Linda vor zehn Jahren noch knapp 19 Millionen Euro umsetzte, sank der Betrag zuletzt auf unter 11 Millionen Euro.

Im Zuge dieser Entwicklung sah sich die Organisation gezwungen, auch auf personeller Ebene Einschnitte vorzunehmen. Vor allem in der Kundenberatung wurde Personal abgebaut. Parallel dazu setzt die Kooperation verstärkt auf strategische Projekte zur Mitgliederbindung und Qualitätssicherung. Mit der Ernennung sogenannter Linda Pioniere wurden besonders aktive Apothekerinnen und Apotheker eingebunden. Sie begleiten neue Projekte im Alltag und liefern Rückmeldungen aus der Praxis.

Die Beteiligung der Mitglieder soll künftig zur tragenden Säule der Weiterentwicklung werden. Ziel ist ein Portfolio, das stärker auf die realen Bedürfnisse vor Ort abgestimmt ist. Neben klassischen Marketing und Kommunikationsmaßnahmen zählen auch pharmazeutische Gremien, ein strukturiertes Qualitätsmanagement und ein differenziertes Category Management zum Angebot. Ein konkreter Fortschritt zeigte sich in der Anbindung an die Plattform Gesund de. Linda Apotheken gehörten damit zu den ersten, die das Einlösen von E Rezepten per CardLink unterstützten.

Die Kooperation steht damit exemplarisch für eine Branche im Umbruch. Inmitten regulatorischer Unsicherheiten und ökonomischer Belastungen versucht Linda mit struktureller Anpassung und gezielter Einbindung der Mitglieder wieder auf Kurs zu kommen. Der aktuelle Überschuss mag ein erster Erfolg sein, doch die langfristige Stabilisierung bleibt an Bedingungen geknüpft. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, neue Mitglieder zu gewinnen und bestehende Apotheken dauerhaft zu binden.

Die Rückkehr von Linda in die Gewinnzone wirkt auf den ersten Blick wie ein Lichtblick in einem von Unsicherheit geprägten Apothekenmarkt. Doch die Zahlen täuschen nicht über die strukturelle Fragilität hinweg, in der sich viele Kooperationen derzeit bewegen. Was hier als finanzieller Erfolg gefeiert wird, ist in Wahrheit ein vorläufiger Etappensieg in einem System, das an grundlegenden Versorgungs- und Finanzierungsproblemen leidet.

Das Skonto Urteil des Bundesgerichtshofs hat erneut gezeigt, wie abhängig wirtschaftliche Planbarkeit von juristischen und politischen Weichenstellungen geworden ist. Wenn ein einziger Gerichtsbeschluss ausreicht, um Investitionsbereitschaft und Mitgliederwachstum zu bremsen, wird deutlich, wie wenig Resilienz im System vorhanden ist. Der Umstand, dass ein Gerichtsurteil über Rabatte de facto wirtschaftliche Existenzen gefährdet, offenbart die prekäre Lage vieler Vor-Ort-Apotheken und das Versäumnis der Politik, verbindliche und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Linda hat auf diese Situation mit Sparmaßnahmen und einer stärker beteiligungsorientierten Strategie reagiert. Das ist nachvollziehbar und durchaus sinnvoll. Dennoch bleibt fraglich, ob diese Ansätze genügen, um langfristig wirtschaftliche Unabhängigkeit und strukturelle Stabilität zu sichern. Der Abbau von Personal in der Beratung mag kurzfristig Kosten senken, schwächt aber das Profil einer Organisation, die gerade auf Nähe und Service angewiesen ist.

Besonders bemerkenswert ist der Versuch, die Mitglieder aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden. Das entspricht einem modernen Verständnis von Netzwerkorganisation und stärkt den Rückhalt in der Basis. Doch diese Öffnung nach innen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Linda auf einem Markt agiert, der politisch kaum geschützt und ökonomisch überreguliert ist.

Solange Apothekenkooperationen wie Linda vor allem damit beschäftigt sind, sich gegen äußere Zumutungen zu wappnen, bleibt wenig Spielraum für echte Innovation. Der moderate Überschuss ist daher kein Zeichen struktureller Stärke, sondern Ausdruck eines kräftezehrenden Anpassungsprozesses. Die Verantwortung für eine tragfähige Zukunft liegt nicht allein bei den Apotheken oder ihren Verbünden, sondern bei einer Gesundheitspolitik, die diese Strukturen stabilisieren und weiterentwickeln müsste. Doch genau daran fehlt es nach wie vor.

 

Mutige Apothekenkräfte stoppen professionellen Diebstahlsversuch

In einer Easy-Apotheke im Süden von Bayreuth ist es am Dienstag zu einem professionell geplanten Diebstahlsversuch gekommen. Zwei Männer betraten die Filiale und nahmen gezielt Produkte aus dem frei zugänglichen Sortiment ins Visier. Dabei handelte es sich um Schwangerschaftstests und Haarwuchsmittel der Marke Priorin. Die Täter agierten arbeitsteilig und setzten auf ein Ablenkungsmanöver. Einer der Männer versuchte, das Apothekenpersonal in ein Gespräch zu verwickeln, während der andere systematisch die Regale leerte.

Zum Einsatz kam ein präparierter Rucksack, der offenbar darauf ausgelegt war, die installierten Diebstahlsicherungen zu umgehen. Der Plan der Täter, unbemerkt mit der Beute zu entkommen, scheiterte jedoch. Die Mitarbeiter der Apotheke reagierten umgehend, erkannten die verdächtige Situation und verständigten die Polizei. Noch vor dem Eintreffen der Beamten flüchteten die Männer aus dem Verkaufsraum.

Während der Flucht verloren sie jedoch den Rucksack, in dem sich das Diebesgut im Wert von rund 600 Euro befand. Die entwendeten Produkte konnten vollständig sichergestellt und wieder in das Sortiment aufgenommen werden. Eine direkte Festnahme gelang nicht. Die beiden Männer sind weiterhin auf der Flucht, die Polizei hat eine Fahndung eingeleitet und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.

Der Vorfall unterstreicht die Herausforderungen, denen Apotheken mit offenen Warenbereichen zunehmend ausgesetzt sind. Das entschlossene Eingreifen der Apothekenmitarbeitenden verhinderte in diesem Fall einen materiellen Schaden und ermöglichte die Sicherung der Beweismittel. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Der gescheiterte Diebstahl in einer Bayreuther Easy-Apotheke ist mehr als ein lokaler Zwischenfall. Er verweist auf ein strukturelles Problem im Alltag vieler Apotheken, die mit offenen Warensystemen arbeiten und dadurch immer wieder Zielscheibe professionell agierender Täter werden. Was sich hier in wenigen Minuten abspielte, zeigt, wie verwundbar auch scheinbar alltägliche Handelsräume geworden sind, wenn organisierte Kleinkriminalität auf entschlossene, aber häufig überlastete Belegschaften trifft.

Dass der Diebstahlsversuch scheiterte, war dem raschen Handeln der Mitarbeiter zu verdanken, nicht einer technischen Sicherung oder polizeilichen Präsenz. Diese Personalressource ist jedoch längst nicht selbstverständlich. Viele Apotheken kämpfen mit Personalmangel und chronischer Überlastung, die ihre Rolle als niedrigschwellige Gesundheitsversorger zunehmend gefährdet. Dass unter diesen Umständen überhaupt jemand die Geistesgegenwart besitzt, eine sich entfaltende Straftat zu erkennen und zu unterbrechen, verdient Anerkennung und verdeutlicht zugleich ein strukturelles Defizit in der Sicherheitsarchitektur des Apothekenalltags.

Gleichzeitig zeigt der Vorfall die Anpassungsfähigkeit krimineller Akteure, die mit präparierten Rucksäcken und koordiniertem Vorgehen gezielt auf Lücken im System reagieren. Dass sie ausgerechnet Produkte wie Priorin oder Schwangerschaftstests stehlen, verweist auf eine Grauzone zwischen Schwarzmarktlogistik, gezielter Nachfrage und systematischer Lücke in der Warenüberwachung. Hier braucht es nicht nur technische Nachrüstung, sondern auch eine politische Debatte darüber, wie viel Schutz Apotheken vor Ort überhaupt noch genießen.

Der Vorfall ist damit nicht nur ein Kriminalfall, sondern ein Signal. Wer den Apothekenbetrieb stärken will, muss ihn nicht nur wirtschaftlich stabilisieren, sondern auch gegen jene Risiken wappnen, die jenseits von Lieferengpässen und Honorardebatten auftreten. Sicherheit ist Teil der Daseinsvorsorge – auch und gerade im Gesundheitswesen.

  

Treffurt sichert Arzneimittel mit neuem Gesundheitsmarkt

Im thüringischen Treffurt hat sich die Versorgung mit Arzneimitteln grundlegend verändert. Nachdem die letzte Apotheke im Ort schließen musste, stand die Gemeinde mit ihren mehr als 5700 Einwohnern ohne wohnortnahe pharmazeutische Betreuung da. Um die Versorgung dennoch aufrechtzuerhalten, wurde vor einem Jahr ein Gesundheitsmarkt eröffnet, der in Kooperation mit einer externen Apotheke zentrale Aufgaben übernimmt. Der neue Versorgungsansatz gilt als pragmatische Zwischenlösung in einer Zeit, in der klassische Apothekenstrukturen in ländlichen Regionen zunehmend unter Druck geraten.

Der Gesundheitsmarkt in Treffurt fungiert nicht als vollwertige Apotheke, erfüllt aber eine Vielzahl an Funktionen, die für die Grundversorgung unerlässlich sind. Kunden können rezeptfreie Medikamente erwerben, Pflegeprodukte erhalten und Rezepte einreichen, die dann von einer Partnerapotheke beliefert werden. Verschreibungspflichtige Arzneimittel stehen in der Regel am Folgetag zur Abholung bereit. Die pharmazeutische Beratung erfolgt per Telefon oder Videochat durch das Personal der Kooperationsapotheke. Damit bleibt der rechtliche Rahmen gewahrt, während die Menschen vor Ort eine Anlaufstelle für ihre Gesundheitsbedürfnisse behalten.

Politisch und gesellschaftlich wird das Modell als sogenannte kleine Lösung diskutiert. Es ersetzt keine Apotheke im klassischen Sinne, schafft aber eine Brücke zwischen Patientenbedarf und realwirtschaftlicher Machbarkeit. Vor allem in strukturschwachen Regionen, wo sich Apothekenbetrieb kaum noch lohnt, bietet der Gesundheitsmarkt eine Chance, um die medizinische Grundversorgung nicht gänzlich zu verlieren. Die Initiative zeigt, dass lokale Lösungen möglich sind, wenn gesetzliche Spielräume genutzt und regionale Kooperationen gefördert werden.

Dennoch bleibt die Versorgung auf einem reduzierten Niveau. Persönliche Beratung im Notfall, spontane Rezepturherstellung oder schnelle Medikamentenwechsel sind ohne pharmazeutische Präsenz vor Ort kaum realisierbar. Gerade für ältere und chronisch erkrankte Menschen stellt dies eine Hürde dar. Auch der soziale Aspekt einer Apotheke als vertrauter Ort im Ortskern geht verloren. Die strukturellen Ursachen der Apothekenschließung bleiben zudem ungelöst. Ohne eine übergeordnete Reform des Apothekenwesens ist das Modell des Gesundheitsmarkts lediglich eine Übergangslösung mit begrenzter Tragweite.

Trotz dieser Einschränkungen wird das Projekt in Treffurt als Erfolg gewertet. Es zeigt, dass kommunales Engagement und kreative Zusammenarbeit Wege aufzeigen können, um Versorgungslücken zumindest abzumildern. Der Gesundheitsmarkt ist damit mehr als ein Notbehelf. Er ist ein Ausdruck pragmatischer Handlungsfähigkeit angesichts eines Systems, das an seinen Rändern brüchig wird.

Die Einrichtung eines Gesundheitsmarkts in Treffurt ist das Resultat eines systemischen Defizits, das seit Jahren ignoriert wird. Der Rückzug von Apotheken aus ländlichen Räumen ist keine Ausnahme, sondern die logische Konsequenz aus einer Regulierungspolitik, die wirtschaftliche Realitäten zu lange ausgeblendet hat. Statt wohnortnahe Versorgung strukturell zu sichern, hat die Politik auf zentralisierte Versorgung und digitale Versprechen gesetzt, ohne die Bedürfnisse alternder Bevölkerungen in peripheren Regionen ernsthaft einzubeziehen.

Der Gesundheitsmarkt ist daher nicht die Lösung, sondern ein Ausdruck des Mangels. Dass er als Fortschritt gilt, ist bezeichnend für den Zustand der Versorgungspolitik. Ein Ort mit fast 6000 Menschen hat keine Apotheke mehr, aber dafür ein Konzept, das lediglich simuliert, was früher selbstverständlich war: fachkundige Beratung, spontane Arzneimittelabgabe, soziale Einbindung in den Alltag der Gemeinde. Dieses Vakuum lässt sich auch durch digitale Kanäle und Logistikpartnerschaften nicht vollständig kompensieren.

Gleichzeitig verdient das Modell Anerkennung für seinen pragmatischen Ansatz. Es zeigt, dass auf kommunaler Ebene Verantwortung übernommen wird, wo Bundes- und Landespolitik versagt haben. Treffurt beweist, dass Versorgung auch ohne klassische Infrastruktur möglich ist, wenn der Wille zur Gestaltung vorhanden ist. Aber genau hierin liegt das Problem: Solche Lösungen dürfen nicht zur Norm werden, sondern müssen den politischen Handlungsdruck erhöhen. Denn die Grundfrage bleibt bestehen: Wie viel Gesundheitsversorgung ist einer Gesellschaft ihr ländlicher Raum wert?

Wenn Gesundheitsmärkte zum neuen Standard erklärt werden, zementiert man einen Rückbau statt eines Ausbaus. Der Apothekenmangel darf nicht zur Normalität werden. Er ist ein Symptom eines gesundheitspolitischen Stillstands, der die Folgen auf die Schwächsten abwälzt. Die strukturelle Verantwortung dafür liegt nicht bei den Kommunen, sondern bei jenen, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen setzen und damit entscheiden, ob Gesundheitsversorgung vor Ort eine Frage des Rechts oder des Zufalls ist.

  

ASS stört die Magenschleimhaut und bremst die Aufnahme von Vitamin B12

Die langfristige Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure kann zu einem bislang unterschätzten Mangel an Vitamin B12 führen. Während der Zusammenhang zwischen Protonenpumpenhemmern oder Metformin und einem B12 Defizit bekannt ist, gerät die Thrombozytenaggregationshemmung durch ASS zunehmend in den Fokus. Die Substanz blockiert dauerhaft die Cyclooxygenase und hemmt damit die Bildung von Thromboxan A2, einem zentralen Faktor für die Blutgerinnung. Diese Wirkung wird besonders bei kardiovaskulären Risikopatienten genutzt, birgt aber langfristig unerwünschte Nebenwirkungen.

Ein zentraler Punkt ist die Wirkung von ASS auf die Magenschleimhaut. Die kontinuierliche Reizung kann die Funktion der Belegzellen beeinträchtigen. Diese sind für die Produktion des sogenannten Intrinsic Factors verantwortlich, einem Glykoprotein, das für die Resorption von Vitamin B12 im Dünndarm unverzichtbar ist. Fällt dieser Mechanismus aus, bleibt das Vitamin aus der Nahrung im Verdauungstrakt ungenutzt. Auch bei ausreichender Zufuhr über tierische Produkte kann es dann zu einem chronischen Mangel kommen, der erst nach Jahren klinisch sichtbar wird.

Vitamin B12 ist essenziell für die Zellteilung, die Bildung roter Blutkörperchen und die Funktion des Nervensystems. Ein Defizit führt zu schleichenden Symptomen wie Müdigkeit, Blässe oder Kribbelgefühlen. Besonders gefährlich ist die schleichende Erhöhung des Homocysteinspiegels im Blut, da Vitamin B12 am Abbau dieser Aminosäure beteiligt ist. Erhöhtes Homocystein gilt als unabhängiger Risikofaktor für Gefäßschäden, Herzinfarkte, Schlaganfälle und neurodegenerative Prozesse.

In einer klinischen Untersuchung wurde der Effekt bei Patientinnen und Patienten analysiert, die aufgrund kardiovaskulärer Erkrankungen dauerhaft ASS erhielten und zusätzlich mit Helicobacter pylori infiziert waren. Diese Konstellation verstärkte den Effekt der Schleimhautschädigung und erhöhte die Häufigkeit eines manifesten Vitamin B12 Mangels im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant. Dabei zeigten sich neben erhöhten Homocysteinwerten auch Hinweise auf kognitive und hämatologische Beeinträchtigungen.

Die Gefahr liegt in der Unsichtbarkeit der Prozesse. Einmal ausgelöster Mangel kann neurologische Strukturen dauerhaft schädigen, ohne dass frühzeitig eine gezielte Diagnostik erfolgt. Besonders ältere Menschen und chronisch Kranke sind betroffen, da sie häufig eine Kombination mehrerer medikamentöser Therapien erhalten, die zusätzlich den Vitaminhaushalt beeinträchtigen können.

Medizinisch bleibt die Frage offen, ob regelmäßige Kontrollen des Vitamin B12 Status bei Langzeittherapie mit ASS stärker empfohlen werden sollten. Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass ein strukturelles Monitoring sinnvoll wäre, insbesondere bei Risikopatienten mit gastrointestinalen Vorerkrankungen oder bekannten Resorptionsstörungen. Angesichts der weit verbreiteten Anwendung von ASS in der Primär- und Sekundärprävention stellt der Zusammenhang mit einem Vitamin B12 Mangel ein relevantes Gesundheitsproblem dar, das in der ärztlichen Praxis bislang nur unzureichend berücksichtigt wird.

Der stille Mangel an Vitamin B12 gehört zu den gesundheitspolitisch unterschätzten Risikofaktoren im Bereich der medikamentösen Langzeittherapie. Dass ausgerechnet ein seit Jahrzehnten etabliertes und flächendeckend eingesetztes Präparat wie ASS diesen Mangel befördern kann, wirft unangenehme Fragen an eine Medizinpraxis auf, die sich allzu oft auf Leitlinienroutinen verlässt und individuelle Stoffwechsellagen aus dem Blick verliert. Die strukturelle Trägheit im Umgang mit Mikronährstoffen hat eine klinisch messbare Folge: Menschen leiden über Jahre hinweg an vermeidbaren Funktionsstörungen, weil die pharmazeutischen Nebenwirkungen zu selten ganzheitlich gedacht werden.

Dabei liegt das Problem weniger in der pharmakologischen Wirkung von ASS als vielmehr im Fehlen systematischer Überwachung. Die Abhängigkeit der Vitamin-B12-Resorption vom Magenschleimhautstatus ist seit langem bekannt, doch die Folgerung daraus bleibt im ärztlichen Alltag Randnotiz. Solange Prävention ausschließlich als Blutdruckkontrolle oder Lipidmanagement verstanden wird, bleiben komplexe Wechselwirkungen zwischen Pharmakotherapie und Mikronährstoffversorgung unterbelichtet.

Besonders kritisch ist der Umstand, dass Risikopatienten – etwa ältere Menschen mit Multimedikation – am seltensten auf einen möglichen B12 Mangel hin untersucht werden. Damit verschärft sich ein systemisches Problem, das medizinisch lösbar wäre, organisatorisch aber ignoriert wird. Es mangelt nicht an Wissen, sondern an Verantwortungsbewusstsein. Die elektronische Patientenakte könnte dabei helfen, Risikokonstellationen frühzeitig zu erkennen und labordiagnostisch zu begleiten. Doch ohne strukturelle Impulse von Fachgesellschaften oder Krankenkassen wird das Thema auch künftig in der therapeutischen Grauzone verbleiben.

Nicht zuletzt ist auch die Politik gefordert. Wenn B12 Mangel als Folge ärztlich verordneter Dauermedikation nicht erkannt wird, entsteht eine Versorgungslücke, die langfristig Folgekosten produziert. Gefragt ist ein integrierter Ansatz, der Arzneimittelsicherheit nicht nur im Sinne der Verträglichkeit, sondern auch im Sinne der Nährstoffstabilität denkt. Nur so lässt sich ein Therapieverständnis entwickeln, das Patientensicherheit nicht auf die Vermeidung akuter Nebenwirkungen reduziert, sondern die langfristige Funktionserhaltung aller Körpersysteme im Blick behält.

  

US Kliniken müssen wegen Datenpanne auf Papier zurückgreifen

In den Vereinigten Staaten hat ein schwerwiegender IT-Vorfall den Betrieb von 45 Krankenhäusern über mehrere Tage erheblich beeinträchtigt. Ausgelöst wurde die Störung durch fehlgeschlagene Wartungsarbeiten an einem System zur Verwaltung elektronischer Patientenakten, das vom Technologiekonzern Oracle bereitgestellt wird. Bei der geplanten Wartung wurde versehentlich eine zentrale Datenbank gelöscht, wodurch die digitale Infrastruktur zahlreicher Kliniken lahmgelegt wurde. Der betroffene Krankenhausverbund Community Health Systems bestätigte, dass der Ausfall am 23. April begann und sich über fünf volle Tage erstreckte.

Die Einrichtungen mussten in dieser Zeit auf analoge Methoden der Dokumentation zurückgreifen und sämtliche Patienteninformationen handschriftlich erfassen. Nach Angaben der Betreiber hatte der Systemausfall zwar keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Sicherheit oder die medizinische Versorgung der Patienten, dennoch bedeutete er für die Belegschaft einen erheblichen organisatorischen Rückschritt. Der Zugriff auf medizinische Historien, Laborwerte, Medikationspläne und administrative Abläufe war während des Ausfalls nicht möglich.

Trotz der massiven Einschränkungen betonen Verantwortliche, dass das Klinikpersonal mit hoher Professionalität auf die Situation reagiert habe. Die vollständige Wiederherstellung der Systemfunktionen sei eingeleitet worden, der normale Betrieb soll schrittweise zurückkehren. Einen Cyberangriff oder externe Sabotage schließen sowohl Oracle als auch die betroffenen Kliniken aus. Der Vorfall gilt als internes technisches Versagen ohne äußere Einwirkung.

Der Ausfall reiht sich ein in eine Serie von Zwischenfällen, die das elektronische Gesundheitssystem der Vereinigten Staaten in den letzten Monaten erschüttert haben. Bereits im März kam es zu einem landesweiten Ausfall der EHR-Zugänge, der mehrere Stunden andauerte. Zudem wurden Anfang des Jahres Server kompromittiert, wobei mutmaßlich sensible Patientendaten abgeflossen sind. Die wiederkehrenden Störungen unterstreichen die strukturelle Anfälligkeit der digitalen Infrastruktur im US-Gesundheitswesen und werfen grundlegende Fragen zur Resilienz und Sicherheit dieser Systeme auf.

Der jüngste Ausfall elektronischer Patientenakten in den Vereinigten Staaten zeigt auf drastische Weise, wie brüchig selbst hochentwickelte Gesundheitssysteme sein können, wenn sie ihre kritische Infrastruktur auf wenige zentrale IT-Anbieter konzentrieren. Dass durch eine simple Wartung gleich 45 Kliniken tagelang faktisch lahmgelegt wurden, offenbart eine gefährliche Systemarchitektur, die weder ausreichend abgesichert noch dezentral widerstandsfähig ist. Besonders alarmierend ist dabei die Tatsache, dass kein externer Angriff nötig war, um das System an den Rand des Stillstands zu bringen. Es genügte ein interner Fehler bei einer Standardmaßnahme.

Die betroffenen Krankenhäuser geben sich betont pragmatisch und loben die Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaften, doch dieses Durchhaltevermögen kann nicht über strukturelle Defizite hinwegtäuschen. Der Vorfall legt offen, wie abhängig moderne Kliniken von reibungsloser IT geworden sind und wie schnell die Versorgung ins Wanken geraten kann, wenn dieser digitale Unterbau versagt. Der Rückgriff auf Papier mag als Notlösung funktionieren, kann aber keine dauerhafte Antwort auf wiederkehrende Ausfälle sein.

Besonders kritisch ist die Rolle von Oracle zu bewerten. Als Anbieter zentraler Infrastrukturen trägt das Unternehmen eine besondere Verantwortung für Stabilität, Redundanz und Fehlervermeidung. Dass durch Wartungsarbeiten unbeabsichtigt zentrale Daten gelöscht werden konnten, weist auf ein erschreckend niedriges Maß an Qualitätssicherung hin. Solche Ausfälle gefährden nicht nur Abläufe, sondern schüren auch das Misstrauen gegenüber der digitalen Transformation in einem sensiblen Bereich wie der Gesundheitsversorgung.

Gesellschaftlich wirft der Vorfall die Frage auf, ob Gesundheitssysteme weltweit ausreichend vorbereitet sind auf technische Krisen und ob der politische Wille besteht, in die robuste Absicherung digitaler Gesundheitsdaten zu investieren. Es braucht nicht nur mehr Redundanz und Notfallpläne, sondern vor allem klare Haftungsregelungen und unabhängige Kontrollinstanzen für IT-Anbieter im Gesundheitssektor. Solange diese strukturellen Fragen ungeklärt bleiben, bleibt jedes elektronische System ein potenzielles Einfallstor für Störungen, und mit jedem Ausfall wächst das Risiko für Patienten und Versorgungssicherheit.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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