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hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken geraten in Deutschland unter immer größeren Druck – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch juristisch, digital und strukturell. Während die Politik weiter zögert, müssen sich Inhaberinnen und Inhaber gegen gefälschte Rechnungen, aggressive Werbeattacken und drohende Rentenlücken wehren. Rechtsschutzversicherungen werden zur Überlebensfrage, Versorgungswerke verlieren an Stabilität, Datenschutzversäumnisse ermöglichen dreiste Abwerbeanrufe. Besonders brisant: In vielen Regionen droht bereits die medizinische Grundversorgung zu kippen. Dieser Bericht zeigt, wie dramatisch die Lage tatsächlich ist.
Apotheken geraten in Deutschland zunehmend unter existenziellen Druck. Dabei sind es nicht nur die bekannten wirtschaftlichen Belastungen durch stagnierende Honorare und steigende Kosten, die den Berufsstand gefährden. Immer deutlicher zeigen sich strukturelle Schwächen im juristischen, digitalen und versorgungsrechtlichen Schutzsystem, die das Fundament vieler Betriebe erschüttern. Eine zentrale Rolle spielt dabei der fehlende oder unzureichende Rechtsschutz, der im Streit mit Krankenkassen, in arbeitsrechtlichen Konflikten oder bei Datenschutzverstößen zur finanziellen Katastrophe führen kann. Inhaberinnen und Inhaber stehen damit zunehmend in einer Doppelverantwortung: Sie sollen nicht nur die Arzneimittelversorgung sichern, sondern auch juristische Risiken allein tragen, die früher von der Solidargemeinschaft besser abgefangen wurden.
Gleichzeitig geraten auch langjährig stabile Pfeiler wie die berufsständischen Versorgungswerke ins Wanken. Die Zinswende und massive Abschreibungen auf illiquide Kapitalanlagen bringen Rentenmodelle unter Druck, die bislang als sichere Altersvorsorge für Apothekerinnen und Apotheker galten. Besonders betroffen sind Versorgungseinrichtungen mit spekulativen Anlagestrukturen, deren Marktwert drastisch gefallen ist. Die Folge: Rentenansprüche müssen kritisch überprüft, Beiträge möglicherweise angepasst werden – ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für eine Berufsgruppe, die sich langfristig auf verlässliche Rahmenbedingungen verlassen können muss.
Doch auch im Alltag nimmt der Druck zu. In mehreren Bundesländern tauchten in jüngster Zeit professionell gefälschte Rechnungen auf, die eine vermeintliche Domainverlängerung suggerierten. Unter dem Namen großer Provider wie 1und1 versuchen Betrüger, Apotheken zur Zahlung nicht existierender Leistungen zu verleiten. Besonders kleinere Betriebe wie die Phoenix-Apotheke in Jembke geraten durch solche Vorfälle in akute finanzielle Gefahr. Parallel häufen sich Fälle aggressiver Werbemaßnahmen von Versandhändlern: In Oberhausen platzierte die Shop Apotheke ein Plakat direkt vor dem Eingang der stationären Ruhrland-Apotheke – ein gezielter Eingriff in den Geschäftsverkehr, den Apotheker Ihab Alnwakeel als bewusste Provokation wertet.
Noch brisanter ist ein aktueller Fall aus Erzhausen: Eine langjährige Kundin wurde auf ihrem privaten Festnetzanschluss von der Shop Apotheke kontaktiert – mit dem Angebot, ihre Rezepte künftig bequem online einzulösen. Für Dr. Nojan Nejatian, Inhaber der örtlichen Heegbach Apotheke, stellt sich die dringende Frage, wie der Versandhändler an die Telefonnummer seiner Kundin gelangte. Der Vorfall zeigt, wie lückenhaft der Datenschutz noch immer umgesetzt wird – und wie schutzlos viele Betriebe dem digitalen Wettbewerb ausgesetzt sind.
Gleichzeitig verdichten sich die Hinweise auf ein schleichendes Apothekensterben. In Westfalen warnen Apothekeninhaber gemeinsam mit Lokalpolitikern vor einer dramatischen Versorgungslücke. In Oer-Erkenschwick stehen drei von sieben Apotheken vor der Schließung. Ursache ist eine fatale Mischung aus jahrzehntelanger Vergütungsstagnation und wachsenden Betriebskosten. Ohne politische Unterstützung, so die klare Botschaft, werde die flächendeckende Arzneimittelversorgung bald nicht mehr aufrechterhalten werden können.
5. Kommentar
Apotheken erleben derzeit eine gefährliche Verdichtung systemischer Risiken. Was früher als verlässliches Rückgrat galt – Versorgungssysteme, Rechtsschutz, Marktregulierung – wird zunehmend zur Sollbruchstelle. Besonders alarmierend ist, wie ungeschützt viele Apotheken juristischen Angriffen und digitalen Täuschungen ausgeliefert sind. Der fehlende Rechtsrahmen für aggressive Werbeformen, die Untätigkeit bei der Regulierung von Versandhändlern und die Gleichgültigkeit gegenüber Fälschungskriminalität sind Symptome eines politischen Desinteresses, das die öffentliche Gesundheitsversorgung nachhaltig beschädigt.
Hinzu kommt die strukturelle Schwäche vieler Versorgungswerke, die durch die Zinswende bloßgelegt wurde. Die Idee eines berufsständischen Sicherungssystems verliert ihre Tragfähigkeit, wenn renditesensible und illiquide Investments die Altersvorsorge entwerten. Gleichzeitig versagt der Gesetzgeber dort, wo er handeln müsste: beim Schutz vor Abwerbeversuchen, beim Datenschutz im Gesundheitswesen und bei der strukturellen Stärkung der Vor-Ort-Apotheke. Dass Betriebe wie in Oer-Erkenschwick nur noch durch Selbstausbeutung funktionieren, ist kein Betriebsproblem – es ist ein Versagen der Gesundheitspolitik.
Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis: Apotheken stehen allein da. Ohne verlässlichen Rechtsschutz, ohne faire Marktbedingungen, ohne politische Rückendeckung. Wer unter diesen Umständen weiterarbeitet, verdient nicht nur Respekt, sondern auch dringend konkrete Reformen – bevor die Versorgung weiter ausdünnt und ein Berufsstand kollabiert, der zu lange übersehen wurde.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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