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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Rezeptfälschungen bedrohen Existenzen, digitale Prozesse bleiben Stückwerk, Altersvorsorgen geraten ins Wanken und Ausbildungspläne in Ostdeutschland stocken. Die neuen Herausforderungen im Apothekenwesen reichen tief ins System und offenbaren ein Geflecht aus politischer Untätigkeit, wirtschaftlicher Zumutung und fachlicher Orientierungslosigkeit. Selbst die Beratung bei Allergien wird zunehmend komplexer. Der Wechsel an der Spitze des Gesundheitsministeriums könnte zur Chance werden – wenn endlich Struktur statt Schlagzeile regiert.
Der zunehmende Rezeptbetrug in deutschen Apotheken hat sich zur ernsthaften Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität vieler Betriebe entwickelt. Besonders hochpreisige Medikamente wie moderne Antidiabetika stehen im Fokus professionell agierender Betrüger, die mit manipulierten Rezepten erhebliche Vermögensschäden verursachen. In dieser Lage wird der Abschluss spezialisierter Vermögensschadenversicherungen zum zentralen Element moderner Risikovorsorge für Apotheken.
Gleichzeitig geraten Apotheken strukturell unter Druck, weil sie gesetzlich zur Übernahme gemeinwohlorientierter Leistungen verpflichtet sind, ohne dafür vergütet zu werden. Die Freie Apothekerschaft fordert deshalb angesichts des Wechsels an der Spitze des Gesundheitsministeriums einen monatlichen Ausgleich für diese Aufgaben. Die neue Ministerin Christina Warken steht damit vor der Herausforderung, nicht nur das Apothekenhonorar neu zu justieren, sondern das gesamte Rollenverständnis der Vor-Ort-Apotheken im Gesundheitssystem zu klären.
Hinzu kommen digitale Bruchlinien. Die Einführung neuer Technologien scheitert häufig nicht an der Technik selbst, sondern an unzureichender Einbindung der Mitarbeitenden und fehlender Prozessintegration. Digitalisierung, die nicht mitgenommen wird, erzeugt Unsicherheit und wirkt kontraproduktiv. Die Praxis zeigt, dass digitale Werkzeuge ohne strukturelle Verankerung kaum Nutzen entfalten.
Währenddessen wird die finanzielle Basis vieler Apotheker durch wachsende Unsicherheit bei den Versorgungswerken erschüttert. Abschreibungen und Wertverluste treffen besonders die Einrichtungen in Bayern und Hessen, die Milliardenbeträge verwalten. Auch wenn keine akute Gefährdung der Rentenansprüche besteht, offenbaren die Entwicklungen strukturelle Schwächen im kapitalgedeckten Versorgungssystem.
Besonders prekär ist die Lage in Ostdeutschland, wo der geplante Ausbau von Pharmazie-Studienplätzen in Brandenburg und Thüringen ins Stocken geraten ist. Die politischen Versprechen haben sich bislang nicht in belastbare Infrastruktur verwandelt. In Regionen wie Oer-Erkenschwick führt das Zusammenspiel aus Nachwuchsmangel, wirtschaftlicher Unsicherheit und Überregulierung dazu, dass fast jede zweite Apotheke vor der Schließung steht.
Auch auf fachlicher Ebene zeigt sich Reformbedarf. So belegt eine neue Studie aus Hongkong die langfristigen Risiken von Lithium bei bipolarer Störung, vor allem in Bezug auf Nieren und Schilddrüse. Während diese Erkenntnisse klinisch relevant sind, relativieren Fachärzte gleichzeitig die in sozialen Netzwerken kursierenden Befürchtungen, wonach Semaglutid die Toxizität von Lithium erhöhen könnte. Zwar wurde ein Fall dokumentiert, bei dem beide Medikamente gleichzeitig verabreicht wurden, ein kausaler Zusammenhang lässt sich aus heutiger Sicht jedoch nicht ableiten.
Abseits dieser komplexen Systemfragen spüren viele Menschen ganz unmittelbar die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels. Die Pollenbelastung nimmt zu, ebenso die allergischen Reaktionen im Hals- und Augenbereich. Immer mehr Patienten berichten von Reizungen, Trockenheit und Juckreiz – Symptome, die auch Apothekenteams in der Beratung zunehmend fordern.
Was die aktuelle Lage der Apotheken beschreibt, ist mehr als eine bloße Krisensymptomatik. Es ist das Ergebnis jahrelanger politischer Gleichgültigkeit gegenüber einem System, das zwar hohe Erwartungen erfüllen soll, aber systematisch unterfinanziert, unterreguliert oder schlicht ignoriert wird. Rezeptbetrug ist nicht nur ein wirtschaftliches Risiko, sondern Ausdruck einer regulatorischen Leerstelle, die weder durch Aufsicht noch durch Digitalisierung kompensiert wird. Dass Apotheken selbst gegen solche Betrugsversuche versichern müssen, zeigt die Abwesenheit staatlicher Schutzmechanismen.
Gleichzeitig bleibt die Digitalisierung im apothekerlichen Alltag ein Stückwerk, solange Prozesse nicht mitgedacht und Mitarbeitende nicht eingebunden werden. Technik allein schafft keinen Fortschritt. Sie kann bestehende Defizite sogar verstärken, wenn sie isoliert eingeführt wird.
Auch die Versorgungswerke als vermeintlich sichere Altersbasis erweisen sich als anfällig für Marktschwankungen. Ein weiteres Mahnzeichen dafür, dass auch im Bereich der berufsständischen Absicherung Illusionen durch Realitäten ersetzt werden müssen.
Was am Ende bleibt, ist ein Flickenteppich aus Einzelproblemen, der aber ein Gesamtbild ergibt: Apotheken werden zum Spielball politischer, wirtschaftlicher und struktureller Unentschiedenheit. Wer die Versorgung sichern will, muss diesen Knoten endlich durchschlagen – mit klarer Vergütung, durchdachter Digitalisierung, verankerter Ausbildung und realistischem Risikomanagement.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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