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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Viele Apotheken arbeiten mit großem Einsatz, stabiler Organisation und erfahrenem Personal – und trotzdem geraten sie in wirtschaftliche Schieflage. Der Grund liegt oft nicht im Betrieb, sondern im Standort. Wo das Umfeld zerfällt, Mobilität sinkt und Nachfrage abnimmt, verliert die Apotheke ihre betriebliche Grundlage. Diese Entwicklung verläuft schleichend, aber folgenschwer. Wer über Versorgung spricht, darf den Standort nicht länger ausklammern. Er entscheidet darüber, ob Leistung ankommt – oder unsichtbar bleibt.
Die betriebliche Stabilität einer Apotheke hängt heute stärker denn je von ihrer Lage ab. Während wirtschaftlicher Druck und politische Unsicherheit zunehmen, wirkt der Standort wie ein Verstärker: Er entscheidet darüber, ob sich Versorgungsleistung überhaupt entfalten kann – oder ob sie trotz Engagements im Leeren verpufft. Wo ärztliche Präsenz fehlt, Mobilität abnimmt und Strukturen zerfallen, verlieren Apotheken ihre Anbindung. Der Standort wird dann nicht zum Vorteil, sondern zur strukturellen Belastung.
Apotheken sind ortsgebundene Versorgungszentren. Ihre Wirkung hängt davon ab, ob Menschen sie physisch erreichen, ob sie sichtbar sind und ob medizinische Infrastrukturen sie ergänzen. Doch genau dieses Umfeld verschiebt sich immer schneller. Lagen, die vor zehn Jahren funktionierten, sind heute Randzonen ohne Rücklauf. Sinkende Frequenz, fehlende Rezepte und geringe Laufkundschaft zerstören schleichend die wirtschaftliche Grundlage – auch wenn die Apotheke betriebsintern gut geführt ist.
Eine systematische Neubewertung von Apothekenstandorten bleibt jedoch die Ausnahme. Entscheidungen basieren oft auf Tradition, Mietverträgen oder subjektivem Bauchgefühl. Nur wenige Betriebe nutzen strukturierte Analysen, um den Standort in Relation zu aktuellen Rahmenbedingungen zu bewerten. Dabei lassen sich relevante Faktoren klar benennen: Verkehrsflüsse, Praxisumfeld, Bevölkerungsstruktur, Konkurrenzdichte, Mietbelastung. Wer hier nicht prüft, entscheidet blind.
Auch gesundheitspolitisch bleibt die Standortfrage unterbelichtet. Förderprogramme fokussieren auf Digitalisierung und strukturelle Prozesse – nicht auf geografische Präsenz. Doch ohne reale Nähe bleibt jede Versorgung Theorie. Eine Apotheke kann nur dann wirken, wenn sie dort steht, wo Bedarf entsteht. Wo das nicht mehr der Fall ist, muss sie entweder gestützt, verlagert oder strategisch ersetzt werden.
Der Standort ist kein Nebenaspekt betrieblicher Führung, sondern ein konstitutives Element der Versorgungsstruktur. Eine Apotheke ist nur so stabil wie die Lage, in der sie steht. Wer das ignoriert, gefährdet nicht nur seine Wirtschaftlichkeit, sondern auch die Versorgung der Menschen, die auf Erreichbarkeit angewiesen sind.
Die Standortfrage ist die stille Krise des Apothekenwesens. Sie zeigt sich nicht in politischen Debatten oder Verbandsstatements, sondern in schleichenden Frequenzverlusten, leeren Schaufenstern und rückläufigen Verordnungen. Während die Diskussion sich an Digitalthemen und Honorarsätzen abarbeitet, entkoppeln sich immer mehr Apotheken räumlich von ihrer Versorgungsfunktion. Das Problem liegt nicht im Können der Betriebe – es liegt in ihrer Lage.
Eine Apotheke ist auf Anbindung angewiesen. Sie lebt von Nähe, Sichtbarkeit und Anschluss an medizinische Netzwerke. Wenn diese Faktoren entfallen, versiegen nicht nur Umsätze, sondern auch der Sinn des Betriebs. Der Standort wird dann zur betriebswirtschaftlichen Hypothek. Und doch fehlt es an struktureller Unterstützung für Betriebe, die in dieser Situation gefangen sind. Es gibt keine systematische Beratung, keine finanzielle Unterstützung für Verlagerungen, keine politische Strategie für regionale Reorganisation.
Gleichzeitig versäumen es viele Apothekeninhaberinnen und -inhaber, ihre Standorte kritisch zu hinterfragen. Die Bindung an bestehende Objekte ist oft emotional, juristisch oder pragmatisch motiviert – aber selten wirtschaftlich tragfähig. Wer den Standort nicht als strategisches Element begreift, verliert mit der Zeit Kontrolle über die eigene Betriebsentwicklung. Denn selbst modernste Ausstattung kann einen Standort ohne Anschluss nicht kompensieren.
Politisch müsste die Standortfrage höchste Priorität haben. Sie betrifft nicht nur die einzelne Apotheke, sondern das gesamte Gesundheitsgefüge vor Ort. Wo Apotheken verschwinden, bricht Versorgung ab. Das ist nicht abstrakt, sondern konkret: Wege verlängern sich, Beratung fällt aus, Versorgungslücken entstehen. Eine verantwortliche Apothekenpolitik muss diese Entwicklung nicht verwalten, sondern gestalten.
Raum ist kein neutraler Träger von Gesundheit. Er ist ihr Medium. Apotheken sind keine abstrakten Einheiten, sondern verortete Institutionen. Und wenn sie an den falschen Stellen stehen, helfen keine Reformpapiere. Dann braucht es neue Konzepte, neue Räume – und endlich den Mut, Geografie als politische Kategorie ernst zu nehmen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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