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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Künstliche Intelligenz bietet Apotheken enorme Chancen, doch der digitale Wandel stockt. Unsichere Haftungsfragen, Datenschutzbedenken und fehlende klare Regelungen bremsen die Entwicklung aus. Ohne Cyber-Absicherung und strategische Investitionen droht ein gefährlicher Rückschritt im Gesundheitssystem.
Der Einsatz digitaler Technologien wird im Apothekenmarkt zunehmend zum entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit. In einer aktuellen APOkix-Umfrage des IFH KÖLN sehen 86 Prozent der befragten Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber ohne Digitalisierung kaum eine Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch zeigt sich, dass die praktische Nutzung insbesondere von Künstlicher Intelligenz bislang deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Während 95 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass digitale Kundenservices künftig weiter an Bedeutung gewinnen, schätzen nur 47 Prozent den Digitalisierungsgrad ihrer eigenen Apotheke als weit oder sehr weit fortgeschritten ein. Weitere 49 Prozent bewerten ihn lediglich als mittelmäßig. Der Schwerpunkt der bisherigen digitalen Angebote liegt auf klassischen Funktionen wie Online-Vorbestellungen zur Abholung mit 89 Prozent und der Zustellung durch eigene Boten mit 84 Prozent. Auch die Anbindung an digitale Plattformen wie ihreapotheken.de oder gesund.de gehört mit 74 Prozent mittlerweile zum Standard. Apotheken-Apps oder die Nutzung von Social Media sind dagegen nur bei etwa der Hälfte der Betriebe etabliert.
Trotz der hohen Erwartungen an Effizienzsteigerungen durch Künstliche Intelligenz setzen aktuell lediglich 13 Prozent der Apotheken auf entsprechende Systeme. Dabei attestieren über drei Viertel der Befragten der KI ein erhebliches Potenzial, die Qualität der Arzneimittelversorgung zu verbessern. Am häufigsten wird KI eine Rolle bei der Optimierung von Bestell- und Lagerprozessen sowie bei der Analyse von Patientendaten zur Unterstützung der Arzneimitteltherapie und im Marketingbereich zugesprochen.
Die größten Hemmnisse für den breiten Einsatz von Künstlicher Intelligenz liegen laut den Befragten in rechtlichen Unsicherheiten. 42 Prozent sehen Haftungsfragen und unklare gesetzliche Regelungen als zentrale Probleme. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken werden von 38 Prozent genannt, während 35 Prozent die mangelnde Beherrschbarkeit und Transparenz der Technologien als Hürde empfinden.
Der Apothekenkonjunkturindex APOkix verdeutlicht damit eine tiefe Diskrepanz zwischen der theoretischen Offenheit gegenüber neuen Technologien und deren tatsächlicher Implementierung im Apothekenalltag. Die Befragung unter 120 Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhabern im Zeitraum vom 31. März bis 13. April 2025 macht klar, dass es zwar ein breites Bewusstsein für die Notwendigkeit des digitalen Wandels gibt, konkrete Schritte jedoch oft ausbleiben.
Ein weiterer Aspekt, den Apothekenbetreiber in diesem Kontext nicht vernachlässigen dürfen, ist der Schutz vor digitalen Risiken. Der steigende Grad der Digitalisierung erhöht die Anfälligkeit für Cyberangriffe und Datenverluste. Entsprechend notwendig wird der Abschluss einer spezialisierten Cyber-Versicherung sowie einer Vertrauensschadenversicherung, die Vermögensschäden infolge von IT-Sicherheitsvorfällen oder internen Manipulationen abdecken. Wer auf digitale Lösungen setzt, muss auch in die Absicherung seiner Systeme investieren, um im Schadenfall nicht ungeschützt dazustehen.
Die Entwicklung zeigt, dass die Apotheke der Zukunft nicht nur technologisch modern sein muss, sondern auch strategisch abgesichert. Ohne umfassenden Schutz gegen digitale Risiken bleibt der Fortschritt unvollständig und könnte sich letztlich als Bumerang erweisen.
Die schleppende Integration von Künstlicher Intelligenz im Apothekenalltag offenbart ein strukturelles Problem, das weit über die Frage der Technologie hinausgeht. Es geht um die Bereitschaft, Verantwortung für den digitalen Wandel zu übernehmen, und um die Fähigkeit, Risiken nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu managen. Die APOkix-Daten zeigen, dass viele Apotheken die Vorteile der Digitalisierung klar benennen, sich aber vor den Konsequenzen einer konsequenten Umsetzung scheuen.
Dabei sind es weniger die technischen Hürden, die den Fortschritt ausbremsen, sondern rechtliche Unsicherheiten, Haftungsfragen und Datenschutzbedenken. Solange der Gesetzgeber keine verlässlichen und praxistauglichen Regelungen schafft, wird der Apothekenmarkt in seiner Struktur gefährdet bleiben. Plattformanbieter und Konzerne werden die Lücken nutzen, während die inhabergeführten Apotheken weiter an Boden verlieren.
Gleichzeitig zeigt sich eine massive Unterschätzung digitaler Risiken. Die Notwendigkeit von Cyber-Versicherungen und Vertrauensschadenversicherungen wird kaum thematisiert, obwohl ein einziger IT-Ausfall oder ein gezielter Angriff existenzielle Folgen haben kann. Wer Digitalisierung ernst meint, muss auch die dazugehörige Risikovorsorge ernst nehmen.
Gesellschaftspolitisch steht die Frage im Raum, ob der Gesetzgeber dem Anspruch gerecht wird, die Apotheke vor Ort als wichtigen Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu erhalten. Wenn inhabergeführte Apotheken durch regulatorische Unsicherheiten und mangelnde Absicherungsmöglichkeiten in die Defensive gedrängt werden, verliert das Gesundheitssystem nicht nur Versorgungsdichte, sondern auch Qualität und Bürgernähe.
Ohne klare politische Weichenstellungen und eine strukturierte Förderung digitaler Technologien bleibt die Apotheke der Zukunft ein Projekt, das viel verspricht, aber wenig erreicht. Der Preis wäre ein Gesundheitssystem, das zentrale Werte wie Verlässlichkeit und persönliche Betreuung gegen eine anonyme Plattformökonomie eintauscht.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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