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  • 27.04.2025 – Apotheken-News: Apothekenzukunft zwischen Anspruch und Machbarkeit, neue Aufgaben unter Finanzdruck
    27.04.2025 – Apotheken-News: Apothekenzukunft zwischen Anspruch und Machbarkeit, neue Aufgaben unter Finanzdruck
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Das ABDA-Positionspapier skizziert neue Aufgaben für Apotheken, doch Finanzierung, Personalmangel und politische Unsicherheiten werfen Sc...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apothekenzukunft zwischen Anspruch und Machbarkeit, neue Aufgaben unter Finanzdruck

 

Das ABDA-Positionspapier skizziert ehrgeizige Ziele, doch ohne klare Finanzierungszusagen bleibt vieles Theorie

Das neue ABDA-Positionspapier will die Apothekerschaft mit Zukunftsvisionen mobilisieren, doch die Realität stellt unbequeme Fragen. Prävention, Zusatzaufgaben und erste Anlaufstellen sollen neue Impulse setzen, doch Finanzierung, Personal und politische Rückendeckung sind unsichere Variablen. Während die Basis mit Personalnot und wirtschaftlichem Druck ringt, bleibt offen, wie die neuen Aufgaben in der Fläche umgesetzt werden sollen. Gleichzeitig erschüttern interne Konflikte und eine unklare politische Lage das Fundament der Apothekerschaft. Was bleibt: Ein Werkzeugkasten voller Ideen, dessen Nutzung von Bedingungen abhängt, die noch niemand garantiert hat.


Mit der Vorstellung des neuen Koalitionsvertrags hat die ABDA ihr Positionspapier zur Apothekenzukunft präsentiert. Apotheken sollen künftig eine stärkere Rolle in der Prävention übernehmen, neue Aufgaben im Bereich der Gesundheitsvorsorge wahrnehmen und als erste Anlaufstelle im Gesundheitswesen fungieren. Dazu zählen erweiterte Impfangebote, Beratungsleistungen und eine erleichterte Abgabe bestimmter Arzneimittel insbesondere im Nacht- und Notdienst. Gleichzeitig wird in dem Papier klargestellt, dass nicht alle Apotheken alle Aufgaben übernehmen sollen, was de facto neue Anforderungen an Größe und Organisation aufwirft.

Die Apothekerschaft soll also mehr leisten, doch die Frage der Finanzierung bleibt offen. Weder der Gesetzgeber noch die Krankenkassen haben bislang verbindliche Zusagen gemacht, die die Mehrarbeit honorieren würden. Kritiker sehen darin ein ernstzunehmendes Risiko, dass Apotheken erneut zusätzliche Aufgaben aufgebürdet bekommen, ohne dass entsprechende wirtschaftliche Spielräume geschaffen werden.

Danny Neidel, Geschäftsführer der Landesapothekerkammer Thüringen, begrüßt zwar einzelne Erleichterungen, warnt aber eindringlich vor den Folgen der demografischen Entwicklung. Immer weniger Apothekerinnen und Apotheker müssten künftig immer mehr Patientinnen und Patienten betreuen. Neidel vermisst im ABDA-Positionspapier klare Konzepte zur Bewältigung dieser Herausforderung. Auch die fehlende Anknüpfung an das erfolgreiche Modellprojekt ARMIN, die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen, wird als strategischer Fehler gewertet.

Franziska Scharpf, Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer, hingegen sieht im Positionspapier eine Einladung zum Mitgestalten. Sie betont die heilberuflichen Kompetenzen der Apothekerschaft und versteht das Papier als Werkzeugkasten, aus dem sich jede Apotheke individuelle Lösungen zusammenstellen könne. Voraussetzung bleibt jedoch die politische und wirtschaftliche Machbarkeit. Ohne gesetzliche Anpassungen und die Zustimmung der Krankenkassen droht der Werkzeugkasten leer zu bleiben.

Parallel dazu sorgt die interne Strukturkrise der ABDA für Unruhe. Die überraschende Nicht-Wiederwahl von Gabriele Regina Overwiening als Präsidentin offenbart tiefe Gräben innerhalb der Organisation. Forderungen nach einer offenen Aufarbeitung, wie sie etwa Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, erhoben hat, stoßen auf ein Klima der Zurückhaltung. Offiziell lief die Wahl demokratisch ab, doch der Vertrauensverlust ist spürbar.

Auch die politische Großwetterlage bleibt unklar. Namen wie Tino Sorge, Hendrik Streeck oder Karl-Josef Laumann werden als mögliche Bundesgesundheitsminister gehandelt, während das Wirtschaftsministerium, zuständig für das Apothekenhonorar, ebenfalls neu besetzt werden soll. Solange diese Schlüsselpositionen vakant sind, bleibt die Zukunft der Apotheken in einer Schwebe, die weder Planungssicherheit noch klare Perspektiven bietet.

 
Kommentar:

Das neue ABDA-Positionspapier will Zuversicht verbreiten, schafft es aber nicht, die drängendsten Fragen der Apothekerschaft zu beantworten. Das Konzept neuer heilberuflicher Aufgaben mag attraktiv klingen, bleibt jedoch ohne eine klare finanzielle und gesetzliche Absicherung bloße Rhetorik. Der Appell an Innovation und Prävention ist richtig, aber im politischen Raum bislang ohne festen Boden.

Die Apothekerschaft steht vor einem System, das einerseits wachsende Aufgaben an sie delegieren will, andererseits jedoch keine ausreichende Unterstützung bietet. Die drohende Personalnot, die fehlende Honorierung zusätzlicher Leistungen und die Unwägbarkeiten auf politischer Ebene stellen ein erhebliches Risiko für die Zukunftsfähigkeit vieler Betriebe dar. Die Gefahr besteht, dass größere Apotheken künftig Aufgaben übernehmen, während kleinere Betriebe wirtschaftlich unter Druck geraten und aus dem Versorgungssystem gedrängt werden.

Auch die internen Verwerfungen der ABDA offenbaren ein strukturelles Problem: Ohne Geschlossenheit wird es schwer, gegenüber der Politik glaubhaft aufzutreten. Statt visionärer Papiere braucht es eine strategische Realpolitik, die die Apothekerschaft schützt, stärkt und in ihrer Rolle als unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung absichert. Andernfalls droht das neue Positionspapier zum nächsten Beispiel für gut gemeinte, aber folgenlose Schwärmerei zu werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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