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  • 23.04.2025 – Versicherungsfusion betrifft auch Apothekenkunden
    23.04.2025 – Versicherungsfusion betrifft auch Apothekenkunden
    SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse | Zwei traditionsreiche Versicherer verschmelzen, und für viele Apothekenkunden stellt sich die Frage, was das für ihre Absicherung bede...

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ApoRisk® Nachrichten - SICHERHEIT:


SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

Versicherungsfusion betrifft auch Apothekenkunden

 

Helvetia und Baloise verschmelzen – mit möglichen Folgen für Vertragsbedingungen, Schadenabwicklung und persönliche Betreuung in Apotheken

Zwei traditionsreiche Versicherer verschmelzen, und für viele Apothekenkunden stellt sich die Frage, was das für ihre Absicherung bedeutet. Die Fusion von Helvetia und Baloise bringt nicht nur neue Strukturen und Führungsrollen mit sich, sondern könnte auch konkrete Folgen für Leistungen, Ansprechpartner und die Stabilität bestehender Policen haben. In einer Branche mit spezifischen Risiken und wachsendem wirtschaftlichen Druck ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den eigenen Versicherungsschutz kritisch zu überprüfen.


Mit dem geplanten Zusammenschluss der Schweizer Versicherungsunternehmen Helvetia und Baloise entsteht nicht nur ein neuer Branchengigant, sondern auch ein tiefgreifender Strukturwandel in der europäischen Versicherungslandschaft – mit spürbaren Folgen für Apothekenbetreiber, die bei einem der beiden Häuser versichert sind. Die Fusion, als „Merger of Equals“ angekündigt, betrifft insbesondere gewerbliche Versicherungskunden in der DACH-Region, darunter eine erhebliche Zahl an Apotheken, die sich gegen spezifische Berufsrisiken wie Betriebsunterbrechungen, Rezeptbetrug, Cybervorfälle oder Haftungsrisiken abgesichert haben.

Die neue Gesellschaft „Helvetia Baloise Holding AG“ soll mit einem konsolidierten Geschäftsvolumen von über 20 Milliarden Schweizer Franken und rund 22.000 Beschäftigten die zweitgrößte Versicherungsgruppe der Schweiz werden. Die Integration erfolgt über eine sogenannte Absorptionsfusion, bei der die Baloise vollständig in die Helvetia übergeht. Im operativen Ergebnis erwarten die Unternehmen jährliche Synergieeffekte von 350 Millionen Franken, die zum Großteil aus Personalabbau, dem Abbau von Doppelstrukturen und IT-Konsolidierungen stammen sollen. Die Umsetzung soll bis 2029 abgeschlossen sein.

Für Apotheken ergeben sich daraus mehrere kritische Fragestellungen. Erstens: Wie stabil sind bestehende Policen und Servicelösungen, wenn zentrale IT-Systeme, Bearbeitungseinheiten oder Ansprechpartner wegfallen oder neu organisiert werden? Zweitens: Inwiefern könnten sich durch die Vereinheitlichung von Vertragsportfolios Deckungsumfänge verändern oder Anpassungen bei Prämien ergeben? Drittens: Was bedeutet die neue strategische Ausrichtung für gewerbliche Kleinversicherte wie Apotheken, die in der Risikobewertung häufig als Sonderfälle gelten?

Besonders betroffen könnten Apotheken mit komplexen Versicherungspaketen sein – etwa wenn mehrere Risiken kombiniert sind, wie eine Allrisk-Betriebsversicherung mit Cyberbaustein oder eine Apothekenbetriebsunterbrechung infolge von Rezeptbetrug oder EDV-Ausfall. In diesen Fällen kann selbst eine formale Vertragsgültigkeit in der Praxis wenig nützen, wenn sich Zuständigkeiten, Leistungsabwicklung oder Reaktionszeiten in der neuen Konzernstruktur ändern. Auch bei Schadensregulierungen könnten sich Schnittstellen verschieben, was bei zeitkritischen Fällen, wie etwa Retaxationen oder versicherten Medikationsfehlern, zu Verzögerungen führen kann.

Zudem ist unklar, ob die neue Unternehmensstrategie mittelfristig zu einer Neuausrichtung im deutschen Markt führen wird. Beide Häuser hatten in der Vergangenheit bereits über Rückzugsoptionen oder Teilverkäufe ihrer deutschen Geschäftsaktivitäten nachgedacht. Im Zusammenhang mit der Fusion ist nun angekündigt worden, die deutschen Einheiten zusammenzuführen – mit einem gemeinsamen Auftritt unter dem Markennamen „Helvetia Baloise“. Apothekenkunden müssen sich darauf einstellen, dass bestehende Verträge überprüft, in neue Systeme überführt oder in geänderte Tarifstrukturen eingebunden werden.

Darüber hinaus besteht für Apothekenbetreiber das Risiko, dass ein Stellenabbau in den Kunden- und Schadensabteilungen – etwa durch Zentralisierung oder Digitalisierung – zu reduzierter persönlicher Betreuung führt. Gerade für Apotheken, die im Alltag auf unmittelbare Hilfe angewiesen sind, beispielsweise nach Diebstahl, Rezeptverlust oder Störung der Kühlkette, kann dies gravierende Folgen haben. In einem Umfeld wachsender betrieblicher Risiken und regulatorischer Anforderungen ist ein erfahrener und reaktionsschneller Versicherungspartner entscheidend.

Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor liegt in der aktuell angespannten Lage vieler Apotheken. Angesichts steigender Betriebskosten, sinkender Honorare und wachsender wirtschaftlicher Belastung kann schon eine verzögerte Auszahlung im Schadensfall oder eine nicht passgenaue Versicherungslösung schnell zu einer existenzbedrohenden Situation führen. Die Versicherungsfusion trifft somit auf eine Branche, die sich in einer strukturellen Krise befindet – und in der Planungssicherheit und Vertrauen oberste Priorität haben.

Fazit: Auch wenn die Versicherer betonen, dass bestehende Verträge fortgeführt und betroffene Kunden unterstützt werden sollen, ist es aus Sicht von Apothekenbetreibern dringend geboten, ihre Policen aktiv zu überprüfen, Ansprechpartner zu identifizieren und im Zweifel externe Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Erfahrung zeigt, dass Übergangsphasen bei Fusionen immer auch eine Phase erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit sein müssen – besonders für Berufsgruppen mit spezifischem Risikoprofil.

 
Kommentar: Wer die Risiken kennt, schützt seine Apotheke – die Fusion ist kein Grund zur Passivität

Die Fusion zwischen Helvetia und Baloise ist ein strategisch-logischer Schritt in einem zunehmend konsolidierten Versicherungsmarkt. Für Apotheken, die bei einem der beiden Unternehmen versichert sind, markiert dieser Schritt jedoch weit mehr als eine unternehmerische Notiz. Denn Apotheken zählen zu den am stärksten regulierten und risikobehafteten Gewerben im Gesundheitswesen. Von der Verantwortung für die korrekte Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel über die Sicherstellung der Lagerbedingungen bis hin zur Abwehr finanzieller Schäden durch Rezeptbetrug: Jeder Fehler kann weitreichende Konsequenzen haben.

Gerade deshalb ist die Wahl des richtigen Versicherers für Apotheken keine Nebensache, sondern ein zentrales Element der betrieblichen Risikovorsorge. Wenn durch eine Fusion zentrale Prozesse neu organisiert, digitale Plattformen zusammengelegt oder Zuständigkeiten umverteilt werden, besteht immer die Gefahr, dass der individuelle Bedarf kleiner und mittelständischer Kunden aus dem Fokus gerät – zumal wenn das neue Unternehmen zunehmend auf Effizienz statt auf Betreuung setzt.

Hinzu kommt, dass viele Apotheken sich in einer kritischen betriebswirtschaftlichen Lage befinden. Honorarkürzungen, Lieferengpässe, Fachkräftemangel und die Belastung durch Bürokratie setzen die Betriebe zunehmend unter Druck. In einer solchen Situation kann eine unzureichende Absicherung oder eine verspätete Schadensregulierung schwerwiegende Folgen haben. Der Versicherungsschutz muss nicht nur bestehen, sondern auch praktisch funktionieren – schnell, zielgerichtet und zuverlässig.

Apothekeninhaberinnen und -inhaber sollten die aktuelle Lage deshalb als Anlass nehmen, um bestehende Verträge auf den Prüfstand zu stellen, Deckungslücken zu identifizieren und – falls notwendig – neue Optionen zu prüfen. Die Fusion ist kein Grund zur Panik, aber ein starker Anlass für professionelle Vorsorge. Denn wer Risiken rechtzeitig erkennt und handelt, hat auch in einer unsicheren Marktlage die besten Karten – und schützt das, was heute in vielen Orten längst zur kritischen Infrastruktur zählt: die eigene Apotheke.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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