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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken in Deutschland geraten zunehmend unter Druck: Während vor Ort um höhere Honorare und politische Unterstützung gerungen wird, führen Long-Covid-Fälle und digitale Trends zu neuen Herausforderungen. Ob innovative Serviceangebote wie Bestellterminals, Pseudo-Testkäufe zur Qualitätssicherung oder Debatten über Nahrungsergänzungsmittel auf TikTok – die Spannbreite reicht von Versorgungssicherung bis Gesundheitsaufklärung. Zugleich mahnen Experten zur Vorsicht bei Vitamin-D-Präparaten für Babys und betonen die Bedeutung technischer Infrastruktur wie eHBA und SMC-B. Die Rolle der Vor-Ort-Apotheke als unverzichtbarer Gesundheitsdienstleister steht auf dem Prüfstand – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich.
Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken in Deutschland spitzt sich weiter zu. Bei einem Besuch in der Bottroper Post-Apotheke hat sich der neu gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete Nicklas Kappe ein Bild von der prekären Situation gemacht. Begleitet wurde er von den Apothekeninhabern Karima Ballout und Niklas Herkenhoff, beide zugleich Vorsitzende ihrer jeweiligen Bezirksgruppen im Apothekerverband Westfalen-Lippe. Die Apotheker forderten eine zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag zugesicherten Maßnahmen. Insbesondere das Fixhonorar müsse dringend erhöht werden, da andernfalls eine weitere Welle von Apothekenschließungen drohe. Inzwischen sind rund zehn Prozent der Apotheken defizitär, weitere 25 Prozent wirtschaftlich stark gefährdet. Die Apotheker warnten vor einem Versorgungsnotstand, sollte der Reformstau anhalten.
Parallel dazu geraten Apotheken auch aus anderen Gründen zunehmend unter Druck. Eine Apothekerin konnte sich nach einem langwierigen Verfahren Leistungen aus ihrer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung sichern. Die Frau leidet seit einer Corona-Infektion dauerhaft an den Folgen von Long Covid. Der Fall zeigt exemplarisch, wie schwierig es für Betroffene ist, gegenüber privaten Versicherern die Anerkennung ihrer gesundheitlichen Einschränkungen durchzusetzen. Dabei wird deutlich, dass insbesondere die Berufsgruppe der Apotheker in Pandemiezeiten nicht nur physisch, sondern auch wirtschaftlich stark belastet wurde.
Im ländlichen Raum suchen Apotheker derweil neue Wege, um die Versorgung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig digitale Angebote auszubauen. Die Kreuzberg-Apotheke im rheinland-pfälzischen Cochem hat dazu einen Bestellterminal in einem separaten Cube außerhalb des Verkaufsraums installiert. Der terminalgestützte Arzneimittelservice ermöglicht es Kunden, auch außerhalb der Öffnungszeiten Medikamente zu bestellen. Die Apotheke hatte bereits zuvor einen Abholautomaten eingeführt und positioniert sich damit als digital ausgerichteter Nahversorger.
Wie wichtig professionelle Beratung bleibt, zeigte ein unangekündigter Testkauf in der Bergischen Apotheke in Remscheid. Dort überzeugte das Team im Pseudo-Customer-Test mit einer korrekten Abgabe von Silomat gegen Reizhusten sowie Zäpfchen für Kleinkinder. Die Apotheke hatte sich freiwillig an dem Prüfprogramm der Apothekerkammer Nordrhein beteiligt, das die Beratungsqualität und rechtliche Sicherheit in Apothekenalltag überprüft.
Auch neue Arzneimittel stoßen in der Offizin auf Interesse. Der Wirkstoff Orforglipron des US-Pharmakonzerns Lilly zeigt in einer Phase-3-Studie eine vielversprechende Wirkung gegen Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Im Gegensatz zu bisherigen GLP-1-Agonisten wie Semaglutid handelt es sich bei Orforglipron um einen nicht-peptidischen, oral einnehmbaren Wirkstoff, der unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden kann. Die Innovation könnte nicht nur die Therapietreue verbessern, sondern auch den Zugang zu modernen Stoffwechseltherapien erleichtern.
Gleichzeitig erweitert der Hersteller Hexal das Angebot rezeptfreier Arzneimittel mit Lopedium akut lingual, einer neuen Schmelztablette gegen akuten Durchfall. Das Präparat richtet sich an Jugendliche ab 15 Jahren sowie Erwachsene, löst sich auf der Zunge auf und soll durch seine aromatisierte Darreichungsform die Akzeptanz erhöhen. Der Einsatz erfolgt maximal über zwei Tage, da Loperamid als Motilitätshemmer wirkt und somit auch Risiken birgt, wenn pathogene Keime nicht ausgeschieden werden.
Für die jüngsten Patienten warnt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hingegen vor Dosierungsfehlern bei Vitamin-D-Präparaten. In einem aktuellen Fall hatten Eltern einem sechs Monate alten Säugling über Wochen eine fünffach überhöhte Dosis eines Vitamin-D-Öls gegeben. Zwar blieb ein akuter Gesundheitsschaden aus, doch der Vorfall zeigt das hohe Risiko durch unsachgemäße Handhabung flüssiger Präparate bei Babys und mahnt zur strengeren Aufklärung in Apotheken.
Technische Erneuerungen fordern auch von Apotheken selbst neue Aufmerksamkeit: Der Austausch der für die Telematikinfrastruktur notwendigen elektronischen Heilberufsausweise (eHBA) und Institutionskarten (SMC-B) beginnt im Sommer. Beide Karten haben eine Laufzeit von fünf Jahren und sind essenziell für die sichere Identifikation im Gesundheitsnetz. Ein rechtzeitiger Austausch ist zwingend erforderlich, um Systemausfälle und eine Unterbrechung der digitalen Prozesse zu vermeiden.
Auch gesellschaftspolitisch zeigt sich, wie stark Apotheken in öffentliche Debatten eingebunden sind. Die pharmazeutisch-technische Assistentin Melisa Braun veröffentlichte auf Instagram eine kritische Stellungnahme zu einem Influencer-Video über Krebsvorsorge. Unter dem Namen „Pharmadea“ machte sie auf fachliche Mängel aufmerksam, was ihr eine breite Resonanz in den sozialen Medien einbrachte – von Zuspruch bis zu persönlichen Angriffen. Der Fall zeigt, wie sehr sich das Berufsbild von PTAs auch in der digitalen Öffentlichkeit behaupten muss.
Schließlich beobachten Fachleute mit Sorge einen weiteren Trend: Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine und Pflanzenextrakte finden zunehmend über Plattformen wie TikTok den Weg zu Jugendlichen. Im sogenannten TikTok-Shop werden Produkte direkt aus Videos heraus verkauft – ein Vertriebskanal, der eine kritische Prüfung von Nutzen und Risiken oft umgeht. Fachverbände warnen deshalb vor einem leichtfertigen Umgang junger Menschen mit scheinbar harmlosen Präparaten, die in Wirklichkeit nicht immer ungefährlich sind. Die Apothekerschaft fordert angesichts dieser Entwicklung klare Regularien und mehr gesundheitliche Aufklärung.
Der Druck auf die Apothekenlandschaft nimmt von allen Seiten zu – wirtschaftlich, digital, regulatorisch und gesellschaftlich. Während die Politik mit wohlklingenden Absichtsbekundungen auf sich warten lässt, kämpfen Apothekerinnen und Apotheker an der Basis täglich um den Erhalt wohnortnaher Versorgung. Der Besuch eines CDU-Abgeordneten ist ein symbolischer Schritt, doch ohne konkrete politische Taten bleibt er folgenlos. Gleichzeitig verdeutlichen Fälle wie die Berufsunfähigkeit einer Long-Covid-betroffenen Apothekerin, wie verletzlich auch die Leistungsträger unseres Gesundheitssystems sind – und wie zäh die Auseinandersetzungen mit Versicherern verlaufen. Innovationen wie Bestellterminals und erfolgreiche Beratungs-Checks zeigen das Engagement vor Ort, doch sie ersetzen nicht die überfällige finanzielle Absicherung durch angemessene Honorare. Inmitten dieser Gemengelage wirken digitale Trends wie der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln via TikTok wie ein weiterer Brandbeschleuniger für gesundheitliche Fehlinformation und Selbstmedikation. Die Apotheken sind gefordert wie selten zuvor – doch ohne Rückendeckung durch Politik und Gesellschaft wird ihr Beitrag zur Gesundheitsversorgung auf Dauer nicht tragfähig bleiben.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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