ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 20.04.2025 – Apotheken-News: Ostern mit Eierrekord, Apotheken überfordert, ePA-Pflicht, Cybergefahren, Parkprobleme, Steuerurteil, Ministersuche
    20.04.2025 – Apotheken-News: Ostern mit Eierrekord, Apotheken überfordert, ePA-Pflicht, Cybergefahren, Parkprobleme, Steuerurteil, Ministersuche
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Während Millionen Menschen zu Ostern bunte Eier suchen, stecken Deutschlands Apotheken in einer existenziellen Krise: Rekordverbräuche...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Ostern mit Eierrekord, Apotheken überfordert, ePA-Pflicht, Cybergefahren, Parkprobleme, Steuerurteil, Ministersuche

 

Die Feiertage bringen keine Entlastung: Apotheken kämpfen mit Versorgungslücken, digitalem Reformdruck, Cyberrisiken, Berufsunfähigkeit durch Rechtsauflagen und steuerlicher Ungleichbehandlung – während die Politik führungslos bleibt

Während Millionen Menschen zu Ostern bunte Eier suchen, stecken Deutschlands Apotheken in einer existenziellen Krise: Rekordverbräuche treffen auf Reformstau, Digitalisierung auf Überforderung, und rechtliche wie wirtschaftliche Risiken wachsen. Vom Urteil zur Berufsunfähigkeit bis zur steuerlichen Abfuhr für Homeoffice-Umzüge – die Belastungen für Apothekenteams nehmen zu, während politischer Rückhalt fehlt. Selbst banale Probleme wie blockierte Parkplätze werden zur Frage der Systemrelevanz. Und während das Ministerkarussell in Berlin rotiert, bleibt unklar, ob neue Köpfe auch neue Lösungen bringen. Ein realistischer Blick auf eine Branche zwischen Symbolik, Strukturbruch und stiller Überforderung.


Während sich vielerorts in Deutschland die Ostertage in familiärer Geborgenheit zwischen bunt gefärbten Eiern und traditionellen Festmahlen abspielen, erleben Apotheken ein Feiertagswochenende, das mehr Unsicherheit als Erholung mit sich bringt. Die Branche blickt auf eine Zeit zunehmender Belastung, wachsender politischer Sprachlosigkeit und systemischer Überforderung. Apothekeninhaber und Teams, die in ihrer täglichen Arbeit ohnehin mit einem dichten Geflecht aus wirtschaftlichen Zwängen, Personalengpässen und regulatorischen Anforderungen kämpfen, finden sich zu Ostern in einem Spannungsfeld zwischen Symbolik und Realität wieder.

Besonders auffällig erscheint der Kontrast zwischen der medial zelebrierten Konsumfreude rund ums Ei und der tatsächlichen Belastungssystematik im Gesundheitswesen. Nach aktuellen Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft hat der durchschnittliche Eierverbrauch in Deutschland im Jahr 2024 ein Rekordhoch erreicht: Rund 240 Stück verzehrte jede Person – ein Anstieg um etwa drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Hochphase liegt, wenig überraschend, um das Osterfest, wenn Millionen bunt gefärbter Eier, Kuchen und Backwaren den Absatz befeuern. Doch während das Ei symbolisch für Leben, Neubeginn und Fruchtbarkeit steht, sehen sich viele Apotheken am Limit ihrer Leistungsfähigkeit, ohne Aussicht auf strukturelle Entlastung oder einen politischen Neuanfang.

Die Herausforderungen sind dabei vielschichtig und reichen von klassischen Risiken wie Brand- und Leitungswasserschäden bis hin zu hochaktuellen Gefahrenlagen durch Cyberkriminalität. Immer häufiger geraten Apotheken ins Visier digitaler Angreifer – sei es durch Phishing-Attacken, Verschlüsselungstrojaner oder den gezielten Diebstahl sensibler Patientendaten. Der wirtschaftliche Schaden solcher Vorfälle ist oft gravierend, die Aufarbeitung langwierig und teuer. Gleichzeitig fehlen vielen Apotheken passgenaue Versicherungslösungen, die digitale und analoge Risiken gleichermaßen absichern. Versicherungsexperten wie Seyfettin Günder fordern daher eine umfassende Risikoanalyse und den Ausbau branchenspezifischer Policen, die den tatsächlichen Bedarfen gerecht werden.

Ein zusätzlicher Belastungsfaktor ist die bevorstehende verpflichtende Einführung der elektronischen Patientenakte. Die ePA, politisch als Meilenstein für Transparenz und sektorenübergreifende Kommunikation gefeiert, entpuppt sich für viele Apotheken als praxisfernes Mammutprojekt. Zwischen technischer Aufrüstung, Datenschutzvorgaben und fehlender Refinanzierung droht der Alltag in den Offizinen unter der digitalen Umstellung zu kollabieren. Apothekenteams berichten von unzureichender Schulung, nicht abgestimmten Schnittstellen und einem immensen administrativen Mehraufwand, der zulasten der Versorgungssicherheit geht. Während die großen Ziele der Digitalisierung auf Bundesebene propagiert werden, bleibt die operative Umsetzung auf der Strecke.

Auch ganz alltägliche Probleme wie Falschparker auf Apothekenstellplätzen gewinnen an Brisanz. In vielen Städten werden Stellplätze vor Apotheken, insbesondere in Ärztehäusern oder gemischten Wohn- und Geschäftsanlagen, zunehmend durch Unbefugte blockiert. Dies kann im Notdienstfall fatale Konsequenzen haben, wenn Lieferanten oder Rettungsdienste behindert werden. Der Bundesgerichtshof hat in einem aktuellen Urteil bestätigt, dass Apotheken blockierte Stellflächen durch Abschleppdienste sofort räumen lassen dürfen. Dies stärkt ihre Position als systemrelevante Einrichtungen, die auf freie Zugänglichkeit angewiesen sind.

Steuerlich relevante Veränderungen betreffen indes nicht nur Apothekeninhaber, sondern auch deren Angestellte. Der Bundesfinanzhof hat jüngst klargestellt, dass Umzugskosten, die allein im Zusammenhang mit dem Wunsch nach einem Home-Office stehen, nicht als Werbungskosten anerkannt werden. Dies betrifft auch Apothekenteams, die sich pandemiebedingt beruflich neu organisiert haben und in Folge dessen einen Umzug vollzogen. Der BFH zieht damit eine deutliche Linie zwischen beruflicher Veranlassung und privater Lebensgestaltung – mit entsprechenden steuerlichen Auswirkungen.

In rechtlicher Hinsicht sorgt ein Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt für Aufmerksamkeit. Es erkannte die Berufsunfähigkeit eines Kapitäns an, obwohl dessen Hörminderung technisch durch Hörgeräte hätte kompensiert werden können. Die Entscheidung hebt die Bedeutung berufsrechtlicher Zulassungsvoraussetzungen hervor – eine Argumentationslinie, die auch auf andere reglementierte Berufe wie den Apothekerberuf übertragbar ist. Inhaber, die etwa aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen ihre Approbation verlieren, könnten demnach auch ohne völligen Funktionsverlust berufsunfähig im versicherungsrechtlichen Sinne sein – eine Dimension, die in vielen Policen bisher zu wenig Beachtung findet.

Parallel dazu verdichten sich die Signale einer strukturellen Krise im Apothekenwesen. Die Kombination aus unzureichender Honorierung, wachsender Bürokratie, Digitalisierung ohne Rückhalt und einem eklatanten Fachkräftemangel zwingt immer mehr Betriebe zur Aufgabe. Selbst wirtschaftlich stabile Apotheken sehen sich gezwungen, Personal abzubauen, Öffnungszeiten zu kürzen oder gar Filialen zu schließen. Die politische Diskussion über die Zukunft der Arzneimittelversorgung bleibt indes vage und von parteipolitischer Taktiererei geprägt. Während die einen auf Reformen hoffen, befürchten andere den weiteren Rückzug der öffentlichen Hand aus der Versorgungssicherung.

Inmitten dieses Spannungsfelds läuft das politische Personalkarussell heiß. Die Besetzung des Bundesgesundheitsministeriums bleibt ein zentrales Thema in den Koalitionsverhandlungen. Nachdem Karl Lauterbach zunehmend in die Kritik geraten ist, bringt die CDU nun einen bekannten Namen ins Spiel: Karl-Josef Laumann, derzeit Gesundheits- und Sozialminister in Nordrhein-Westfalen, gilt als möglicher Nachfolger. Innerhalb der CDU-Arbeitnehmerschaft genießt Laumann hohes Ansehen – als Pragmatiker, der Nähe zur Praxis beweist, aber auch klare Vorstellungen von Sozialpolitik hat. Ob sich daraus tatsächlich ein personeller Wechsel ergibt, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Die Branche wünscht sich keinen Symbolminister, sondern eine belastbare, bürokratiefeste Führungspersönlichkeit – im Idealfall bereit zur Selbstaufgabe im Sinne einer überfälligen Versorgungsoffensive.


Kommentar:

Während Deutschland die Osterfeiertage genießt und sich an bunten Eiern erfreut, bleibt Apotheken kaum Zeit zum Durchatmen. Die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und beruflicher Realität könnte kaum größer sein. Wer die Apotheken derzeit romantisch verklärt, verkennt die tiefgreifende Krise, die diesen systemrelevanten Berufsstand erschüttert. Was als Rückgrat der Arzneimittelversorgung fungieren sollte, wird zunehmend zum Spielball politischer Trägheit, technokratischer Überforderung und ökonomischer Auszehrung.

Die politischen Sonntagsreden über Digitalisierung und Gesundheitskompetenz klingen hohl, wenn sie an der Lebenswirklichkeit von Apothekenteams scheitern. Die elektronische Patientenakte mag ein Fortschritt auf dem Papier sein – in der Praxis ist sie ein weiterer Klotz am Bein jener, die ohnehin schon am Limit arbeiten. Es fehlt nicht nur an praxistauglicher IT, sondern an Verständnis für die operativen Belastungen. Die Digitalisierung der Apotheke wird zur Überforderung, wenn sie ohne echte Rückendeckung betrieben wird.

Gleichzeitig demonstriert das Urteil zur Berufsunfähigkeit bei rechtlicher Untauglichkeit eindrucksvoll, wie eng Gesundheitsberufe mit berufsrechtlichen Anforderungen verwoben sind. Apotheker, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen ihre Approbation verlieren, brauchen Rechtssicherheit und verlässlichen Versicherungsschutz. Dass viele Policen auf technische Kompensierbarkeit statt rechtlicher Arbeitsfähigkeit abstellen, ist ein gravierender Konstruktionsfehler – und ein Weckruf an Versicherer und Vermittler.

Auch die steuerrechtliche Klarstellung zum Homeoffice-Umzug ist ein Sinnbild dafür, wie wenig die Arbeitswelt der Gesundheitsberufe bei politischen und fiskalischen Entscheidungen mitgedacht wird. Wer ernsthaft glaubt, ein pandemiebedingter Wechsel in ein funktionales Zuhause sei reine Privatsache, verkennt die Anforderungen flexibler Arbeitsmodelle – selbst in Apotheken.

Und während die CDU einen neuen Hoffnungsträger ins Spiel bringt, bleibt die entscheidende Frage unbeantwortet: Wo bleibt die Vision für eine zukunftsfeste Arzneimittelversorgung? Karl-Josef Laumann mag ein erfahrener Sozialpolitiker sein – doch ohne ein mutiges Konzept zur Entlastung, Finanzierung und strukturellen Neuaufstellung der Apotheken wird auch der beliebteste Minister zum Verwalter des Niedergangs. Was das Land braucht, ist keine personelle Rochade, sondern ein gesundheitspolitischer Aufbruch, der diesen Namen verdient. Die Apotheken haben ihre Hausaufgaben gemacht – jetzt ist die Politik am Zug.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken