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  • 19.04.2025 – Apotheken-News: Gefälschte Rezepte und volle Haftung für Apothekenbetreiber
    19.04.2025 – Apotheken-News: Gefälschte Rezepte und volle Haftung für Apothekenbetreiber
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Gefälschte Rezepte sind längst kein Randphänomen mehr – sie treffen Apotheken im Alltag mit voller Wucht. Wer in gutem Glauben ein ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Gefälschte Rezepte und volle Haftung für Apothekenbetreiber

 

Retaxationen nach Rezeptbetrug treffen Apotheken mit Verzögerung – digitale Schwächen und staatliches Versagen lassen sie im Stich

Gefälschte Rezepte sind längst kein Randphänomen mehr – sie treffen Apotheken im Alltag mit voller Wucht. Wer in gutem Glauben ein manipuliertes Rezept beliefert, riskiert Monate später eine vollständige Retaxation. Technische Prüfmechanismen fehlen, rechtliche Schutzräume ebenso. Die Verantwortung für ein systemisches Problem wird auf die Letztversorger abgewälzt. Private Versicherungen wie Pharmarisk RETAX versuchen, das Versagen staatlicher Strukturen abzufedern – doch wie lange lässt sich die Versorgung auf diesem fragilen Fundament noch tragen?


Apotheken in Deutschland stehen zunehmend unter Druck. Immer häufiger sehen sie sich mit dem Vorwurf konfrontiert, gefälschte Rezepte beliefert zu haben – mit gravierenden finanziellen Konsequenzen. Die Krankenkassen prüfen eingereichte Verordnungen mit technischer Präzision und zeitlicher Verzögerung. Wird ein Rezept als gefälscht identifiziert, erfolgt in der Regel eine Null-Retaxation: Die Apotheke erhält keinerlei Vergütung für das abgegebene Arzneimittel. Der wirtschaftliche Schaden kann empfindlich sein – bei hochpreisigen Präparaten schnell im vier- oder fünfstelligen Bereich. Der Vorwurf trifft die Apotheken oft Monate nach der Abgabe, dann aber mit voller Wucht.

Diese Praxis offenbart eine systemische Schieflage: Während Betrugsversuche immer raffinierter werden, agieren Apotheken an vorderster Front mit beschränkten Mitteln. Die gesetzlichen Anforderungen an die Rezeptprüfung beschränken sich auf eine sogenannte „Plausibilitätsprüfung“, deren rechtliche und praktische Ausgestaltung unklar bleibt. Die Verantwortung wird auf die Apotheken verlagert, ohne dass ihnen gleichzeitig ein Werkzeugkasten zur Verfügung gestellt wird, mit dem sie die Echtheit der Verordnungen zweifelsfrei verifizieren könnten. Selbst beim elektronischen Rezept, das als Meilenstein der Arzneimittelversorgung gilt, bleibt die Authentifizierung lückenhaft. Es fehlt an einem durchgängig vernetzten System, das ärztliche Signatur, Versichertendaten und Rezeptinhalt in Echtzeit prüft.

Dabei ist das Problem längst bekannt. Die Apothekerschaft fordert seit Jahren technische und rechtliche Nachbesserungen, um Rezeptfälschungen frühzeitig zu erkennen und sich im Falle eines Betrugs rechtlich abzusichern. Doch bislang fehlen zentrale Kontrollinstanzen, die Apotheken entlasten. Die Datenströme verlaufen nicht synchron, die Schnittstellen zwischen Praxissoftware, Telematik-Infrastruktur und Kassensystemen sind anfällig, und es existiert keine Institution, die vor der Abgabe eines potenziell gefälschten Rezepts eine Validierung in Echtzeit vornehmen könnte.

In diese Lücke stoßen private Versicherungslösungen wie Pharmarisk RETAX. Sie bieten Apotheken die Möglichkeit, sich gegen die wirtschaftlichen Folgen von Retaxationen infolge gefälschter Rezepte abzusichern – vorausgesetzt, die formalen Prüfpflichten wurden eingehalten. Diese Angebote sind Ausdruck einer Realität, in der sich Leistungserbringer auf eigene Faust gegen die Risiken eines Versorgungssystems absichern müssen, das ihnen die strukturelle Verantwortung zuschreibt, ohne ihnen die dafür notwendige Kontrolle zu übertragen.

Die Existenz solcher Policen ist zugleich Beleg für das Staatsversagen im Bereich digitaler Arzneimittelsicherheit. Anstatt klare Verantwortlichkeiten zu schaffen, digitale Echtheitszertifikate flächendeckend zu etablieren und die Prüfprozesse zu automatisieren, überlässt der Gesetzgeber es den Apotheken, aus unzureichenden Informationen das Richtige zu tun – und lässt sie im Zweifelsfall im Regen stehen.

Dabei steht weit mehr auf dem Spiel als nur wirtschaftliche Stabilität: Die flächendeckende Arzneimittelversorgung ist ein zentraler Pfeiler der Gesundheitsversorgung. Wird sie durch systemische Unsicherheiten und ökonomische Risiken gefährdet, hat das langfristige Folgen – für die Versorgungssicherheit ebenso wie für das Vertrauen in die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Versicherungen können da nur noch lindern, was längst politisch gelöst sein müsste.

 
Kommentar:

Eine Versicherung gegen Staatsversagen – Apotheken dürfen nicht länger Prüfinstanz auf eigene Gefahr sein

Dass Apotheken sich mittlerweile gegen Retaxationen aufgrund gefälschter Rezepte versichern müssen, ist eine stille Kapitulation des Systems vor seinen eigenen Mängeln. Policen wie Pharmarisk RETAX sind keine Luxusabsicherung, sondern eine Notwendigkeit in einem Umfeld, das die Verantwortung ungerecht verteilt. Sie fangen ab, was das System nicht auffängt – aber sie dürfen nicht dazu führen, dass die eigentlichen Verantwortlichen sich zurücklehnen.

Denn die grundsätzliche Frage lautet: Warum braucht es überhaupt eine Versicherung, wenn die Apotheke im Vertrauen auf ein augenscheinlich korrektes Rezept handelt? Warum werden Betrugsfolgen auf die Letztverordnenden abgewälzt – auf eine Berufsgruppe, die ohnehin an der Belastungsgrenze arbeitet und immer neue Aufgaben übernehmen soll? Die Antwort ist unbequem: Weil das System es versäumt hat, eine digitale Infrastruktur zu schaffen, die Echtheit und Plausibilität von Rezepten technisch überprüfbar macht. Stattdessen wird das Prüf- und Haftungsrisiko auf die Apotheke übertragen – ohne Kontrolle, ohne Mitgestaltungsmöglichkeit und ohne Schutz.

Die Apotheke soll heute die Schwachstellen eines Systems kompensieren, das auf wackeligen Beinen steht. Sie soll erkennen, ob ein Rezept – ob auf Papier oder digital – tatsächlich von der Praxis stammt. Sie soll ohne Zugang zu Diagnosedaten beurteilen, ob die Verordnung plausibel ist. Und sie soll im Zweifel haften, wenn sich eine Fälschung erst im Nachgang herausstellt. Das ist nicht nur praxisfern, sondern gefährlich – denn es untergräbt die Sicherheit der Versorgung ebenso wie das Vertrauen in die Rolle der Apotheke.

Versicherungen können helfen, die schlimmsten wirtschaftlichen Folgen aufzufangen. Doch sie sind nicht die Lösung des Problems. Die Politik ist gefragt, endlich die Verantwortung zu übernehmen, die ihr zukommt. Es braucht gesetzlich geregelte Prüfroutinen mit verlässlichen digitalen Kontrollinstanzen, Echtzeitzugriff auf verifizierte Arztidentitäten und eine rechtliche Entlastung der Apotheken bei nachweislich gutgläubiger Abgabe.

Denn wer es ernst meint mit Digitalisierung, Patientensicherheit und fairer Lastenverteilung im Gesundheitswesen, darf Apotheken nicht länger zum letzten Glied in der Kette machen – und schon gar nicht zum allein haftenden Risikopuffer für Systemfehler, die woanders entstehen. Versicherungen wie Pharmarisk RETAX sind ein Symptom. Doch die Therapie muss politisch erfolgen – und zwar unverzüglich.

Von Matthias Engler, Fachjournalist

 

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