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  • 16.04.2025 – Apotheken-News: Wie Krieg, Rechtsruck und Reformen Politik, Gesundheit und Gesellschaft unter Druck bringen
    16.04.2025 – Apotheken-News: Wie Krieg, Rechtsruck und Reformen Politik, Gesundheit und Gesellschaft unter Druck bringen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Unterstützung für die Ukraine wird zunehmend zur Frage politischer Kalkulation – während der Westen öffentlich Solidarität be...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Wie Krieg, Rechtsruck und Reformen Politik, Gesundheit und Gesellschaft unter Druck bringen

 

Ukraine-Solidarität im Wandel, AfD im Aufwind, Gesundheitswesen im Umbruch – eine Analyse politischer und gesellschaftlicher Spannungen

Die Unterstützung für die Ukraine wird zunehmend zur Frage politischer Kalkulation – während der Westen öffentlich Solidarität bekundet, entscheidet hinter den Kulissen oft der Kassenstand. Gleichzeitig rückt eine Regierungsbeteiligung der AfD in greifbare Nähe und stellt die Stabilität der Demokratie infrage. In der Gesundheitsbranche entstehen neue Ansätze durch digitale Videosprechstunden in Apotheken und Drogerien, während ein Apotheker in Königstein einen wichtigen juristischen Sieg erringt und weiterhin Krebsmedikamente selbst herstellen darf. Die elektronische Patientenakte steht vor der verpflichtenden Einführung – mit Chancen und Risiken. ADHS-Patienten müssen trotz neuer Regelungen weiterhin auf medizinisches Cannabis verzichten. Und selbst die Frage der Toilettenhygiene erlebt einen Kulturwandel: Immer mehr Menschen entdecken die Reinigung mit Wasser als hygienischere Alternative zum Papier. Ein Panorama aus politischer Unsicherheit, technologischen Umbrüchen und der Suche nach neuen Standards.


Mehr als zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die anfangs beispiellose Solidarität des Westens zunehmend einer pragmatischen Kassenlogik gewichen. Während offizielle Stellungnahmen weiterhin die Unverrückbarkeit westlicher Werte und das Bekenntnis zur „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“ betonen, zeigt sich hinter verschlossenen Türen ein anderes Bild: Die militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine erfolgt zunehmend selektiv und unter politischem Vorbehalt. Der Konflikt ist längst zum Prüfstein für die Belastbarkeit demokratischer Systeme geworden. Wie kompromissbereit sind westliche Gesellschaften, wenn politische Stabilität und finanzielle Interessen in Konflikt mit moralischer Verantwortung geraten? Diese Frage prägt inzwischen viele Entscheidungen auf höchster Ebene. Der Krieg ist so nicht nur eine existentielle Bedrohung für die Ukraine, sondern auch ein Spiegel westlicher Innenpolitik, in dem sich Zögern und Kalkül offenbaren.

Parallel dazu zeichnet sich in Deutschland eine innenpolitische Entwicklung ab, die demokratische Institutionen auf eine andere Weise herausfordert: Die Alternative für Deutschland (AfD) verzeichnet in mehreren Bundesländern Rekordwerte in Umfragen und gilt vielerorts bereits als zweitstärkste oder sogar stärkste Kraft. Die Vorstellung, dass rechtsradikale Kräfte in Regierungsverantwortung gelangen könnten, ist keine abstrakte Bedrohung mehr, sondern rückt zunehmend in den Bereich des Möglichen. Eine Regierungsbeteiligung der AfD hätte weitreichende Konsequenzen – nicht nur für den demokratischen Diskurs, sondern auch für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bildungspolitik, Medienfreiheit und internationale Zusammenarbeit. Politische Normalisierung rechter Narrative, die Relativierung historischer Verantwortung und eine tiefgreifende Polarisierung könnten sich als gefährliche Folge dieses politischen Rechtsrucks manifestieren. Die Demokratie steht vor der Frage, wie widerstandsfähig sie tatsächlich ist – gegen jene, die sie von innen zu verändern suchen.

Während politische Großwetterlagen die Schlagzeilen dominieren, treiben Innovationen auf gesundheitspolitischer und technischer Ebene die Transformation des deutschen Gesundheitswesens voran. Das Start-up Medivise plant, mit speziellen Boxen für Videosprechstunden neue Standards in der dezentralen Versorgung zu setzen. Diese digitalen Behandlungsräume sollen nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien installiert werden können und damit neue Zugänge zu ärztlicher Beratung ermöglichen – insbesondere für Menschen in ländlichen Regionen oder mit eingeschränkter Mobilität. Das Projekt steht beispielhaft für die zunehmende Verschmelzung von digitaler Infrastruktur und Gesundheitsversorgung, wobei sich zugleich die Frage nach Datenschutz, technischer Wartung und praktischer Umsetzung stellt.

Erfolgsmeldungen aus der pharmazeutischen Praxis unterstreichen derweil, dass regulatorische Auseinandersetzungen auch positive Wendungen nehmen können: Apotheker Uwe-Bernd Rose von der Burg-Apotheke in Königstein im Taunus darf weiterhin Krebsmedikamente individuell in der Rezeptur herstellen. Das Oberlandesgericht Frankfurt wies eine Unterlassungsklage gegen ihn ab und stellte damit klar, dass seine Tätigkeit nicht gegen geltendes Apothekenrecht verstößt. Der Fall hatte in Fachkreisen für Aufsehen gesorgt, weil er grundlegende Fragen zur Zukunft der patientenindividuellen Zubereitung von Arzneimitteln aufwarf. Das Urteil gilt nun als wichtiges Signal für die Apothekenschaft und zeigt, dass pharmazeutische Kompetenz auch juristisch verteidigt werden kann.

Ein weiterer Meilenstein in der Digitalisierung des Gesundheitswesens steht kurz bevor: Ab dem 29. April soll die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit eingeführt werden und ab dem 1. Oktober zur Pflichtanwendung in Arztpraxen, Kliniken und Apotheken werden. Ziel ist eine effizientere, transparentere und vernetztere Versorgung. Doch die Umsetzung wirft auch Fragen auf: Wie gut sind die Systeme vorbereitet? Wie steht es um die Akzeptanz bei den Patienten? Und welche Herausforderungen entstehen beim Datenschutz? Klar ist: Die ePA markiert einen fundamentalen Strukturwandel, der das Verhältnis zwischen Patienten und Leistungserbringern nachhaltig verändern wird.

Nicht jede Hoffnung auf neue Therapieansätze erfüllt sich jedoch. So stellte das Bundessozialgericht klar, dass ADHS-Patienten auch nach den seit einem Jahr geltenden neuen Regelungen keinen Anspruch auf eine Behandlung mit medizinischem Cannabis haben. Das Urteil verweist auf die weiterhin geltende Regelbedürftigkeit ärztlicher Therapien und die begrenzte Evidenzlage. Für betroffene Patienten, die auf alternative Therapieformen hoffen, ist die Entscheidung ernüchternd. Sie verdeutlicht zugleich die Grenzen der Individualisierung von Arzneimitteltherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Abseits politischer und medizinischer Debatten rückt auch ein alltägliches Thema zunehmend ins Licht der Aufmerksamkeit: Toilettenhygiene. Während in Deutschland Toilettenpapier als Standard gilt, setzen viele Länder – vor allem in Asien, dem Nahen Osten, Nordafrika und Südeuropa – längst auf die Reinigung mit Wasser. Dusch-WCs, Handbrausen und Bidets gelten dort als selbstverständlicher Bestandteil hygienischer Praxis. Inzwischen wächst auch hierzulande das Interesse an dieser Form der Intimhygiene, nicht zuletzt aufgrund gesundheitlicher und ökologischer Argumente. Der bewusste Umgang mit Ressourcen und die Erkenntnis, dass Wasserreinigung in vielen Aspekten überlegen sein kann, führen zu einer langsamen, aber stetigen Veränderung der Alltagskultur.

In einer Zeit globaler Unsicherheiten, gesellschaftlicher Spaltungen und technologischer Umbrüche zeigt sich damit auf vielen Ebenen: Fortschritt, Rückschritt und Beharrung existieren nebeneinander. Die Frage ist nicht mehr, ob Wandel kommt, sondern wie bewusst, gerecht und entschlossen er gestaltet wird.


Kommentar:

Was bleibt von Prinzipien, wenn sie mit politischen Kosten verrechnet werden? Der Krieg in der Ukraine, einst moralischer Prüfstein für westliche Demokratien, ist zum kalkulierten Posten in Haushaltsdebatten geworden. Unterstützung gibt es, ja – aber nur soweit es innenpolitisch vertretbar scheint. Die vielzitierte „wertebasierte Außenpolitik“ wird zur Hülse, wenn sie an der Grenze zur eigenen Komfortzone endet. Diese Verschiebung offenbart nicht nur einen schleichenden Realismus, sondern eine gefährliche Erosion des moralischen Anspruchs, mit dem sich der Westen selbst definiert.

Gleichzeitig erleben wir im Innern einen Riss durch die demokratische Landschaft. Dass eine rechtsradikale Partei wie die AfD realistische Chancen auf Regierungsbeteiligung hat, ist keine bloße Randnotiz mehr. Es ist ein Warnsignal. Wer meint, man könne diese Entwicklung durch Schweigen oder Ignorieren stoppen, verkennt die politische Realität. Demokratie muss wehrhaft sein – nicht durch Symbolpolitik, sondern durch klare Haltung und überzeugende Antworten auf reale Sorgen, ohne populistische Verkürzungen zu übernehmen. Der Rechtsruck ist nicht unvermeidlich, aber er ist möglich – wenn Demokratien sich selbst schwächen.

Umso bedeutsamer sind Lichtblicke wie die Entscheidung des OLG Frankfurt zugunsten des Apothekers Uwe-Bernd Rose oder der Vorstoß digitaler Gesundheitsangebote wie von Medivise. Sie zeigen, dass Fortschritt und Verantwortung kein Widerspruch sein müssen – wenn Innovation mit Augenmaß geschieht und Fachkompetenz nicht juristisch kleingemacht wird. Auch die verpflichtende Einführung der elektronischen Patientenakte birgt Potenzial, sofern Datenschutz und Nutzerfreundlichkeit ernst genommen werden. Hier entscheidet sich, ob Digitalisierung Vertrauen schafft oder Widerstand erzeugt.

Doch nicht alles lässt sich technisch oder rechtlich lösen. Die Debatte über medizinisches Cannabis bei ADHS macht deutlich, dass auch Fortschrittsdebatten Grenzen haben – dort, wo Evidenz fehlt oder gesellschaftlicher Konsens bröckelt. Und selbst ein vermeintlich banales Thema wie Toilettenhygiene offenbart: Wandel beginnt im Kleinen – mit dem Mut, Gewohnheiten zu hinterfragen.

Was fehlt, ist der Wille zur Konsequenz. Wer Prinzipien postuliert, muss sie auch leben – außenpolitisch wie innenpolitisch, digital wie gesellschaftlich. Sonst bleibt am Ende nicht viel mehr als der Eindruck, dass Moral eben doch eine variable Rechengröße ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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