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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Apotheken geraten unter Druck, das Gesundheitssystem steht am Scheideweg, und in Berlin formiert sich ein neues Machtgefüge: Während CDU-Politiker Tino Sorge schnelle Hilfe für die kriselnden Apotheken fordert, signalisiert die Parteispitze einen möglichen Kurswechsel im Wirtschaftsressort. Zugleich bringt die Digitalisierung mit der Einführung der elektronischen Patientenakte neue Anforderungen für Apothekenbetreiber mit sich – ebenso wie die wachsende Gefahr durch Rezeptbetrug. In den Regionen sorgen juristische Auseinandersetzungen um Vorfahrt und kommunale Verkehrssicherungspflichten für Schlagzeilen, während Brandenburg mit einem Millionenprogramm um junge Landärzte wirbt. Die Pharmabranche beobachtet mit Sorge mögliche US-Zölle, die europäische Produktion ins Wanken bringen könnten. Hoffnungsschimmer kommen aus der Medizin: Neue Therapieansätze bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und Alzheimer zeigen Fortschritte – und auch pflanzliche Wirkstoffe wie Ginkgo gewinnen neue wissenschaftliche Bedeutung. Doch ob Versorgung, Sicherheit oder Forschung – vieles steht auf dem Prüfstand.
Der CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge hat sich angesichts der angespannten Lage im Apothekenwesen nachdrücklich für eine rasche finanzielle Soforthilfe ausgesprochen. Sorge warnt vor einer weiteren Ausdünnung der Apothekenlandschaft, insbesondere in ländlichen Regionen, wo der wirtschaftliche Druck auf die Betriebe spürbar zunehme. Eine Anpassung des Fixums sei laut Sorge unerlässlich, um die Versorgungssicherheit langfristig zu garantieren. Die Forderung des CDU-Politikers fällt in eine Zeit, in der die Debatte über die künftige Ausrichtung des Gesundheitssystems Fahrt aufnimmt – eine Diskussion, in der die Rolle der Apotheken als niedrigschwellige und wohnortnahe Versorgungsstützen zunehmend Beachtung findet.
Parallel dazu sorgt eine mögliche Machtverschiebung im künftigen Bundeskabinett für Spekulationen: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat überraschend signalisiert, auf ein Ministeramt verzichten zu wollen, um sich ganz auf seine Parteifunktion zu konzentrieren. Damit rückt der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn als möglicher Kandidat für das Wirtschaftsministerium wieder in den Fokus, was innerparteilich wie auch mit Blick auf die wirtschaftspolitische Ausrichtung der CDU neue Dynamiken erzeugt.
Im süddeutschen Raum beschäftigt ein Verkehrsunfall die Justiz, bei dem die Klärung der Vorfahrtregelung an einer innerörtlichen Kreuzung ohne Verkehrszeichen zu einem Streitfall zwischen zwei Kfz-Haftpflichtversicherungen geworden ist. Beide Fahrzeugführer beanspruchten das Vorfahrtsrecht für sich, weshalb die Versicherer jegliche Haftung ablehnten. Der Fall liegt nun vor Gericht, wo auch eine mögliche regionale Besonderheit der Straßenverkehrsordnung geprüft werden muss.
Ein weiterer juristischer Streitfall wurde am Landgericht Hanau entschieden: Ein Autofahrer hatte Schadenersatz von der Kommune gefordert, nachdem er über einen auf der Straße liegenden 28 Kilogramm schweren Beschwerungsblock gefahren war. Die Richter urteilten jedoch zugunsten der Stadt und sahen keine Verletzung der Verkehrssicherungspflicht, da keine konkreten Anhaltspunkte für eine Vernachlässigung der kommunalen Kontrollpflicht vorlagen.
Mit dem Start der elektronischen Patientenakte (EPA) am 29. April tritt die Digitalisierung des Gesundheitswesens in eine neue Phase. Apotheken werden schrittweise an die Nutzung der EPA angebunden und stehen nun vor der Aufgabe, ihre technischen Systeme, internen Abläufe und Datenschutzkonzepte entsprechend anzupassen. Auch wenn eine verpflichtende Nutzung für Apotheken erst später vorgesehen ist, erfordert der frühzeitige Einstieg in die Thematik eine umfassende Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der digitalen Vernetzung. Insbesondere kleinere Betriebe sehen sich dabei organisatorisch und finanziell unter Druck.
Gleichzeitig wächst das Risiko von Rezeptbetrug im Apothekenalltag. Täter agieren zunehmend professionell und nutzen gezielt stressige Situationen oder organisatorische Schwachstellen aus, um gefälschte Verordnungen einzureichen. Dabei reicht das Spektrum von manipulierten BtM-Rezepten über scheinbar authentisch wirkende Ausdrucke bis hin zu digitalen Fälschungen. Für Apothekeninhaber können solche Vorfälle erhebliche finanzielle und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, weshalb die Sensibilisierung und Schulung des Personals zur Erkennung typischer Warnzeichen von zentraler Bedeutung ist.
In der europäischen Pharmabranche wächst der Druck angesichts drohender US-Zölle auf Arzneimittel. Bisher waren Medikamente von den protektionistischen Maßnahmen der USA ausgenommen. Doch nun droht ein Kurswechsel, der von der „America First“-Politik Donald Trumps getragen wird. In einer öffentlichen Stellungnahme sprach sich Trump erneut dafür aus, die pharmazeutische Produktion in die USA zurückzuholen, um sich von den – aus seiner Sicht zu riskanten – internationalen Lieferketten, insbesondere aus Europa und Asien, unabhängiger zu machen. Dies könnte gravierende Folgen für die europäische Arzneimittelproduktion und die Exportchancen deutscher Hersteller haben.
In Brandenburg setzt die Landesregierung derweil weiter auf die gezielte Nachwuchsförderung im Gesundheitswesen. Das Landärzteprogramm wird auch in den Jahren 2025 und 2026 fortgeführt. Dafür stellt der Landeshaushalt jährlich über zwei Millionen Euro bereit. Ziel ist es, Medizinstudierende mit Stipendien für eine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum zu gewinnen. Die geförderten Studierenden verpflichten sich im Gegenzug, nach ihrem Studium mindestens fünf Jahre lang in unterversorgten Regionen Brandenburgs ärztlich tätig zu sein – ein Modell, das bundesweit als beispielhaft gilt.
Einen handfesten Konflikt erleben derzeit Kommunen und Industrieunternehmen im Zuge der geplanten Ausweitung der Reinigungsstufen in Kläranlagen. Hintergrund ist ein EU-Beschluss, nach dem insbesondere die Hersteller pharmazeutischer und kosmetischer Produkte künftig stärker an den Kosten zur Entfernung von Mikroschadstoffen beteiligt werden sollen. Die Kommunen zeigen sich besorgt, dass die Industrie sich aus dieser Kostenbeteiligung zurückziehen könnte. Ein solcher Schritt hätte erhebliche Folgen für die städtischen Haushalte – und letztlich auch für die Gebührenzahler.
Aus medizinischer Sicht gibt es sowohl Lichtblicke als auch neue Herausforderungen. Das exokrine Pankreaskarzinom, eines der aggressivsten Krebsleiden, stellt die Onkologie weiterhin vor große Schwierigkeiten. Jährlich erkranken rund 20.000 Menschen in Deutschland, wobei die meisten Fälle erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Die konventionellen Therapien zeigen oft nur geringe Wirksamkeit, was die Hoffnung auf zielgerichtete Behandlungsansätze verstärkt. Erste Fortschritte in der molekularen Diagnostik und personalisierten Therapieansätzen lassen zwar Hoffnung aufkommen, ein Durchbruch steht jedoch noch aus.
In der Demenztherapie hingegen konnten jüngst zwei relevante Entwicklungen verzeichnet werden. Die Europäische Kommission hat mit Lecanemab erstmals ein Medikament zugelassen, das kausal in den Verlauf der Alzheimer-Krankheit eingreift. Der monoklonale Antikörper richtet sich gegen Amyloid-Ablagerungen und ist für Patienten im frühen Stadium zugelassen. Zugleich zeigt eine neue Metaanalyse, dass der Ginkgo-biloba-Extrakt EGb 761® bei milder Demenz positive Effekte auf kognitive Fähigkeiten, Alltagskompetenz und Lebensqualität erzielen kann. Die Auswertung mehrerer randomisierter Studien mit insgesamt 782 Betroffenen belegt, dass eine tägliche Einnahme über mehrere Wochen signifikante Verbesserungen gegenüber Placebo erzielen kann. Beide Ansätze zeigen, dass in der Alzheimer- und Demenzforschung weiterhin relevante Fortschritte möglich sind – wenngleich die Therapien jeweils auf klar definierte Patientengruppen beschränkt bleiben.
Die Themen, die derzeit die gesundheitspolitische und gesellschaftliche Debatte bestimmen, lassen sich kaum voneinander trennen: Apothekensterben, Ärztemangel, digitale Transformation, wirtschaftspolitische Weichenstellungen und medizinischer Fortschritt – alles greift ineinander. Wer die Warnung des CDU-Gesundheitspolitikers Tino Sorge ernst nimmt, erkennt, dass wir es nicht nur mit einem wirtschaftlichen Problem der Apotheken zu tun haben, sondern mit einem Versorgungsnotstand, der an der Basis unseres Gesundheitssystems nagt. Die Forderung nach einer Soforthilfe ist deshalb nicht bloß ein finanzpolitisches Anliegen, sondern ein Appell zur Bewahrung eines wohnortnahen und menschennahen Versorgungskonzepts.
Gleichzeitig ist das Gerangel um Ministerposten mehr als ein parteipolitisches Geplänkel. Wer künftig die Wirtschaft führt, entscheidet auch darüber, ob pharmazeutische Produktion in Deutschland bleibt oder dem globalen Protektionismus zum Opfer fällt. Trumps angekündigte Zölle auf Arzneimittel und sein Ruf nach Produktionsrückverlagerung zeigen, wie gefährlich abhängig Europa in diesem Sektor geworden ist – wirtschaftlich wie gesundheitlich.
Währenddessen zeigt sich an den Beispielen aus Brandenburg und dem Rezeptbetrug im Apothekenalltag, wie groß der Unterschied zwischen Strategie und Realität ist: Auf der einen Seite sinnvolle Nachwuchsprogramme, auf der anderen Seite alltägliche Risiken und systematische Überforderungen. Das alles wird flankiert von einem digitalen Wandel, der zwar begrüßenswert ist, aber insbesondere kleinere Betriebe vor kaum zu bewältigende Herausforderungen stellt – organisatorisch, technisch, finanziell.
Auch juristisch rücken grundlegende Fragen in den Mittelpunkt: Wer haftet bei unklarer Vorfahrt oder bei einem 28-Kilo-Block auf der Straße? Der Staat zieht sich zunehmend auf formale Prüfstandards zurück, während Bürger und Betriebe mit wachsender Unsicherheit konfrontiert sind – im Straßenverkehr wie in der Gesundheitspolitik.
Und doch gibt es Hoffnungsschimmer. Die Zulassung neuer Therapien wie Lecanemab und die Wirksamkeit pflanzlicher Präparate wie Ginkgo zeigen, dass Fortschritt möglich ist – wenn Forschung, Regulierung und Versorgung ineinandergreifen. Aber auch hier gilt: Ein Medikament ist kein Ersatz für ein funktionierendes System. Was wir brauchen, ist keine Flickschusterei, sondern ein klarer Reformkurs – sozial, ökonomisch und digital durchdacht. Wer jetzt nur Symptome lindert, riskiert das Versagen im Notfall.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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