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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |
Ob in Ernährung, Karriere oder Finanzen – Selbsttäuschung prägt viele Entscheidungen des Alltags, oft unbemerkt und dennoch folgenreich. Psychologische Studien zeigen, wie das Gehirn gezielt unangenehme Wahrheiten ausblendet, um das Selbstwertgefühl zu schützen. Doch die emotionale Entlastung hat ihren Preis: Wer sich langfristig selbst zum Narren hält, riskiert Fehlentscheidungen mit realen Konsequenzen. Warum Selbstbetrug nicht nur menschlich, sondern auch riskant ist – und wie man ihm begegnen kann.
Selbsttäuschung ist ein psychologisches Phänomen, das weit über gelegentliche Ausreden hinausgeht. Es betrifft nahezu alle Lebensbereiche und wird von vielen Menschen regelmäßig und unbewusst praktiziert – sei es beim Kalorienzählen, bei der Einschätzung der eigenen Intelligenz oder beim Finanzverhalten. Was auf den ersten Blick wie banales Schönreden erscheint, offenbart sich bei näherer Betrachtung als tiefgreifender Mechanismus zur Stabilisierung des Selbstbildes und zur Erhaltung psychischer Integrität. Wissenschaftliche Studien belegen: Der Mensch belügt sich selbst nicht, weil er unehrlich sein will, sondern weil er es muss, um sich emotional über Wasser zu halten.
Im Zentrum steht das Bedürfnis, sich selbst als kompetent, gesund oder klug wahrzunehmen – unabhängig davon, ob diese Einschätzung objektiv gerechtfertigt ist. Eine aktuelle Forschungsreihe zeigt auf, wie Menschen dazu neigen, eigene Leistungen systematisch zu überschätzen oder belastende Informationen auszublenden. In einer Studie etwa schätzten Probanden den Kaloriengehalt von Mahlzeiten signifikant niedriger ein, wenn sie keine verbindlichen Vorgaben erhielten. Die Motivation lag nicht im Vorsatz zur Täuschung anderer, sondern im Wunsch, sich selbst ein gesünderes Verhalten zu attestieren.
Noch deutlicher wird dieses Phänomen bei intellektuellen Aufgaben. Teilnehmer eines Multiple-Choice-IQ-Tests, die ihre Punktzahl selbst eintragen durften, schnitten bei der Selbsteinschätzung für eine spätere Prüfung deutlich besser ab als jene, deren Ergebnisse objektiv dokumentiert wurden. Die verzerrte Wahrnehmung der eigenen Fähigkeiten hatte sich verselbständigt. Besonders brisant: Selbst im Rückblick hielten sich die betreffenden Personen für überdurchschnittlich begabt – nicht etwa wegen möglicher Schummelei, sondern aufgrund vermeintlicher Begabung.
Ein ähnliches Muster zeigte sich in weiteren Experimenten zu Sprach- und Finanzkompetenzen. Sobald äußere Anhaltspunkte über allgemeines Unwissen gegeben wurden – etwa durch das Lesen eines Artikels über mangelnde Finanzbildung in der Bevölkerung – ging die Zahl der Täuschungsversuche deutlich zurück. Verunsicherung, so das Fazit der Forscher, kann ein wirksames Korrektiv für selbstbejahende Illusionen sein.
Psychologen interpretieren Selbsttäuschung nicht als strategischen Betrug, sondern als unbewusste Schutzfunktion. Indem das Gehirn unbequeme Wahrheiten abschwächt oder umdeutet, reduziert es kognitive Dissonanzen und schützt das Selbstwertgefühl. Dieser Mechanismus ist besonders stark in Situationen ohne externe Belohnung. Denn wo kein Preis oder Applaus winkt, bleibt nur der Trost, sich selbst für fähig und integer zu halten. In gewissem Maße ist dieser Reflex notwendig – andernfalls wäre der Mensch ständig mit Zweifeln konfrontiert, was auf Dauer zermürbend wäre.
Problematisch wird es jedoch, wenn diese Selbsttäuschung chronisch wird und kritisches Denken dauerhaft ersetzt. Wer sich etwa einredet, seine Ernährung sei ausgewogen, obwohl er regelmäßig Kalorien unterschlägt, gefährdet seine Gesundheit. Wer seine Finanzkompetenz überschätzt, trifft womöglich riskante Entscheidungen. Und wer seine beruflichen Fähigkeiten überbewertet, verliert den Blick für Weiterbildung und Entwicklung. Die langfristigen Konsequenzen reichen von psychischen Belastungen bis hin zu handfesten finanziellen oder gesundheitlichen Schäden.
Experten empfehlen daher, der Selbsttäuschung mit systematischer Selbstreflexion zu begegnen. Dazu gehört, sich regelmäßig zu hinterfragen, sich kritischem Feedback zu stellen und eigene Annahmen mit externen Fakten abzugleichen. Nur wer sich der Möglichkeit des Irrtums bewusst ist, kann sich ein realistisches Bild von sich selbst bewahren. In einer Welt, die von Unsicherheit und Leistungsdruck geprägt ist, bleibt Selbsttäuschung ein verständlicher, aber gefährlicher Begleiter.
Dass sich Menschen selbst belügen, mag irritieren – doch es ist weder moralisches Versagen noch Ausdruck von Dummheit. Vielmehr handelt es sich um ein tief verwurzeltes Schutzprogramm, das mentale Stabilität sichern soll. Wer sich im Alltag ständig kritisch infrage stellen würde, geriete schnell an seine psychischen Grenzen. Selbsttäuschung puffert diesen Druck ab, indem sie dem Individuum kurzfristig Sicherheit vorgaukelt. Es ist ein emotionales Pflaster auf der Wunde der Unzulänglichkeit.
Doch dieser Mechanismus ist trügerisch. Denn aus temporärem Trost wird schnell eine mentale Sackgasse. Wenn die Illusion zur festen Überzeugung wird, verliert der Mensch nicht nur die Fähigkeit zur Korrektur, sondern auch zur Entwicklung. Wer glaubt, alles im Griff zu haben, stellt keine Fragen – und wer keine Fragen stellt, lernt nichts dazu. Der Schaden zeigt sich oft erst mit Verzögerung: in gesundheitlichen Fehlentscheidungen, in beruflicher Stagnation oder in der Unfähigkeit, persönliche Krisen zu bewältigen.
Die Herausforderung besteht darin, das Gleichgewicht zu finden: zwischen gesundem Selbstvertrauen und ehrlicher Selbstbeobachtung. Es geht nicht darum, sich selbst ständig zu kritisieren, sondern darum, sich selbst ernsthaft zuzuhören – auch dann, wenn das Ergebnis unbequem ist. Die Wahrheit über sich selbst zu kennen, mag nicht immer angenehm sein. Aber sie ist langfristig der einzige Weg zu einem stabilen, authentischen Leben. In Zeiten von Selbstoptimierung und digitaler Selbstdarstellung ist die Bereitschaft zur Selbstkritik nicht Schwäche – sie ist Stärke.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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