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  • 12.04.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Rx-Schwäche belastet Apothekenstart
    12.04.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Rx-Schwäche belastet Apothekenstart
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Der Februar 2025 bringt eine trügerische Ruhe in den Apothekenmarkt: Der Absatz verschreibungspflichtiger Medikamente sinkt weiter, obwoh...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Rx-Schwäche belastet Apothekenstart

 

Rezeptfreie Präparate mit Aufwärtstrend, doch strukturelle Probleme bleiben ungelöst

Der Februar 2025 bringt eine trügerische Ruhe in den Apothekenmarkt: Der Absatz verschreibungspflichtiger Medikamente sinkt weiter, obwohl die Umsätze dank teurer Hochpreis-Präparate noch stabil wirken. Gleichzeitig liefert das OTC-Geschäft zwar Zuwächse, doch reicht dies nicht aus, um die strukturellen Probleme zu überdecken. Zwischen Umsatzkosmetik, saisonalen Effekten und politischem Stillstand droht vielen Betrieben der schleichende Verlust wirtschaftlicher Tragfähigkeit.


Der Start ins Jahr 2025 bringt für die öffentlichen Apotheken in Deutschland eine spürbare Belastung, insbesondere im Bereich der verschreibungspflichtigen Arzneimittel. Nach Auswertung aktueller Marktdaten setzt sich der seit Jahresbeginn erkennbare Absatzrückgang bei Rx-Präparaten auch im Februar fort. Im Zeitraum bis zur neunten Kalenderwoche – also bis Anfang März – wurden kumuliert 1,7 Prozent weniger Packungen abgegeben als im Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang ist nicht nur statistisch relevant, sondern verweist auf eine strukturelle Entwicklung, die den wirtschaftlichen Handlungsspielraum vieler Apotheken zunehmend einschränkt.

Während in der ersten Februarwoche noch ein merklicher Zuwachs beim Rx-Absatz im Vergleich zum Vorjahr registriert wurde, verschlechterte sich die Lage in den darauffolgenden Wochen spürbar. Die zweite Woche stagnierte, in der dritten und vierten Woche lagen die Werte jeweils unter dem Vorjahresniveau. Dieser Verlauf führt dazu, dass die Anfang des Jahres noch vorhandene Hoffnung auf eine Erholung im Rx-Bereich zunehmend schwindet. Besonders kritisch wird dabei gesehen, dass die Mengenentwicklung unabhängig von saisonalen Effekten eine klare rückläufige Tendenz zeigt – trotz demografischem Wandel, zunehmender Morbidität und gestiegener Nachfrage nach Gesundheitsleistungen in der Bevölkerung.

Der Umsatz im Rx-Bereich stellt sich auf den ersten Blick positiver dar: Kumuliert lag er bis Ende Februar 3,8 Prozent über dem Vorjahr. Doch dieser Anstieg basiert in erster Linie auf der zunehmenden Verbreitung hochpreisiger Arzneimittel, deren wirtschaftliche Relevanz trügerisch sein kann. So lag der Rx-Umsatz in der dritten Februarwoche noch deutlich im Plus, brach aber in der vierten Woche um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Dies zeigt, wie empfindlich dieser Umsatzfaktor auf kurzfristige Marktbewegungen reagieren kann. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von Hochpreiser-Produkten, deren Margen durch Herstellerrabatte und administrative Vorgaben häufig unter Druck stehen, birgt für Apotheken erhebliche Risiken – insbesondere im Hinblick auf Retaxationen oder verspätete Vergütungen.

Im OTC-Bereich hingegen zeichnet sich ein gegenteiliger Trend ab. Sowohl der Absatz als auch der Umsatz entwickelten sich im Februar 2025 durchgehend positiv. Besonders stark fiel das Wachstum in der sechsten und achten Kalenderwoche aus, mit zweistelligen Zuwächsen gegenüber dem Vorjahr. In der neunten Woche, die teilweise mit dem Karneval zusammenfiel, schwächte sich das Wachstum zwar ab, blieb jedoch im positiven Bereich. Insgesamt wurde im OTC-Segment bis zur neunten Kalenderwoche ein Absatzplus von 3,9 Prozent und ein Umsatzplus von 6,1 Prozent erzielt. Dieser Unterschied zwischen Absatz- und Umsatzwachstum lässt vermuten, dass auch im Bereich der Selbstmedikation Preisanpassungen erfolgreich umgesetzt werden konnten.

Allerdings relativiert sich die Bedeutung dieses Aufwärtstrends, wenn man die Größenverhältnisse betrachtet: Der Anteil des OTC-Geschäfts am Gesamtumsatz ist im Vergleich zum verschreibungspflichtigen Segment deutlich geringer. Darüber hinaus ist das Wachstum vor allem im Erkältungssegment saisonal bedingt und somit nicht als strukturelle Verbesserung der wirtschaftlichen Lage zu bewerten. Auch wird deutlich, dass sich der OTC-Markt zunehmend polarisiert – mit einem wachsenden Anteil an wenigen margenstarken Produkten, während die Nachfrage nach günstigen Standardpräparaten stagniert.

Ein ergänzender Blick auf die Entwicklung im Januar 2025 verdeutlicht die Gesamtlage. Hier setzten die Apotheken insgesamt 151,4 Millionen Einheiten ab – ein leichter Anstieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Bruttoumsatz wuchs um 4,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert allerdings auch aus dem Basiseffekt des feiertagsgeprägten Dezembers. Vor allem im Bereich der GKV-Leistungen zeigte sich ein starker Anstieg: Der Absatz legte im Januar um 10,8 Prozent zu, der Umsatz um 7,9 Prozent – vor allem bedingt durch die hohe Zahl an Arbeitstagen. Freiwahl und Selbstmedikation hingegen verzeichneten Rückgänge, was die Abhängigkeit vieler Apotheken von saisonalen und kalendarischen Faktoren erneut unterstreicht.

Insgesamt bleibt die wirtschaftliche Gesamtlage für Apotheken angespannt. Der wachsende Druck im Kerngeschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, die fragile Abhängigkeit vom Hochpreissegment und die begrenzte Entlastung durch das OTC-Geschäft machen deutlich, dass es struktureller Lösungen bedarf. Einzelne positive Ausschläge im OTC-Bereich oder kurzfristige Umsatzsteigerungen durch teure Präparate können die grundlegenden Probleme nicht dauerhaft kompensieren.


Kommentar:

Die aktuellen Entwicklungen auf dem Apothekenmarkt sind ein Weckruf – allerdings keiner mit lautem Knall, sondern mit stetigem Mahnton. Der erneute Rückgang beim Absatz verschreibungspflichtiger Arzneimittel zeigt, dass sich das wirtschaftliche Fundament vieler Apotheken weiter erodiert. Das mag in der Gesamtbetrachtung zunächst unauffällig wirken, ist aber das Resultat langfristiger struktureller Verschiebungen. Besonders problematisch ist, dass die zurückgehenden Packungszahlen nicht durch eine zunehmende Anzahl an Dienstleistungen oder alternative Ertragsquellen kompensiert werden können. Die Hoffnung, dass Hochpreiser allein die wirtschaftliche Lage stabilisieren könnten, ist nicht nur trügerisch, sondern gefährlich: Denn sie verlagert das ökonomische Risiko auf wenige, teure Produkte, deren Preisentwicklung und Vergütung zunehmend politischen und regulatorischen Schwankungen unterliegt.

Zugleich darf die gute Entwicklung im OTC-Bereich nicht überbewertet werden. Der Umsatzanstieg mag kurzfristig für Entlastung sorgen, doch er ändert nichts an der Tatsache, dass dieses Segment mengen- und margentechnisch nicht die strukturelle Bedeutung des Rx-Bereichs besitzt. Dass Apotheken heute auf das Ergebnis eines starken Erkältungsmonats angewiesen sind, um wirtschaftlich zu überleben, ist ein Symptom der Schieflage – nicht deren Lösung.

Hinzu kommt: Das Gesundheitssystem selbst ist mitverantwortlich für die derzeitige Entwicklung. Sparzwänge bei den gesetzlichen Kassen, zunehmender Bürokratiedruck, Lieferengpässe, Rabattsysteme und das unzureichende Apothekenhonorar haben über Jahre hinweg eine Situation geschaffen, in der selbst gut aufgestellte Betriebe in Schieflage geraten können. Was derzeit sichtbar wird, ist die Konsequenz politischer Untätigkeit.

Der Apothekenmarkt benötigt keine punktuellen Nachbesserungen, sondern eine umfassende Neujustierung. Dazu gehört eine faire und verlässliche Vergütungsstruktur, die nicht nur Hochpreisern zugutekommt, sondern auch die tägliche Grundversorgung honoriert. Ohne einen strukturellen Richtungswechsel droht der schleichende Rückgang der Versorgungskapazitäten – besonders in ländlichen Regionen – zum irreversiblen Verlust. Der Februar 2025 dokumentiert eindrucksvoll, was auf dem Spiel steht. Wer jetzt nicht handelt, verpasst nicht nur eine Reformchance, sondern gefährdet die Stabilität eines zentralen Teils der medizinischen Infrastruktur.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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